Samstag, 14. April 2007

Mal was ganz anderes: BB und Politik

Politiker - die Leute, die sich sich mit öffentlichen Anliegen befassen, in Parteien organisiert sind, das Volk vertreten und auch unser Land regieren. Viele tun das ordentlich und redlich, doch haben so manche Nummern dazu geführt, dass beim Bürger zusehends das Vertrauen in diese Kategorie von Leuten schwindet.

Machtgier, Selbstherrlichkeit, Korruption, Selbstbedienungsmentalität sind die Schlagworte.

Und vor allem scheint das den homo sapiens politicus dann zu befallen, wenn er nach Brüssel "abkommandiert" wird und da mal endlich so richtig in die Vollen langen kann. (Dort lagert man übrigens auch Leute zwischen, die zuhause mal ein paar Jahre nicht mehr präsentabel sind).

Die neueste Nummer betrifft das Fitness-Studio des EU-Parlaments. Der soll , so ein Artikel vor ein paar Tagen in der Tageszeitung "Die Welt", renoviert werden. Und zwar für die Kleinigkeit - jetzt kommt's - von 4,2 Millionen Euro. Das zuständige Gremium beschloß in zahlenmäßig kleiner Runde, das Gym um bloß 83 qm auf 2700 qm zu erweitern, neue Umkleiden (-"kabine" wäre hier wohl das falsche Wort), Ruheecken für die Saunagäste und einen - so der Korrespondent von "Die Welt" - "unbedingt erforderlichen Stretching-Bereich" einzurichten, außerdem soll der Kosmetikteil ausgebaut und noch ein paar andere Kleinigkeiten installiert werden.

Wie gesagt: 4,2 Millionen Tacken.
Ursprünglich waren mal runde zwo Mille veranschlagt.

Klar, daß die Initiatoren des ganzen Dings auch schon wissen, wie das finanziert werden soll: Der Franzmann Gérard Onesta, Vizepräsident des Parlaments, will das so regeln, daß nachher der private Betreiber der Anlage dafür blecht.

"Milchmädchenrechnung", heißt es seitens anderer Politiker, wie des CSUlers Markus Ferber. Sie vermuten, daß die Benutzerzahlen hochgerechnet und der ganze Laden so künstlich in die schwarzen Zahlen manövriert wird --- und dass realiter der Steuerzahler (mit anderen Worten: du, lieber Leser, und auch ich) für diese gigantische Ausgabe zahlen sollen.

Gerechtfertigt wird der enorme Aufwand damit, indem man auf die angeblich um 133% gestiegene Frequentierung des derzeitigen Fitnessraums und auf den Nutzen für die Gesundheit und die damit einhergehenden Ersparnisse für die Krankenkassen verweist. Ah ja. Die brauchen dafür ein Nobelgym. Als ob es den Herren und Damen im EP nicht möglich wäre, wie jeder andere auch einfach mal eine Runde zu walken oder zu joggen, wenn's denn zeitlich für nichts anderes reicht.

Zumal es ja - das ist die nächste Pikanterie - fünf (!) private Fitnessanlagen in Fußmarschnähe gibt. Da würde es sich natürlich echt prima machen, wenn das EP-Gym nun - wie vorgeschlagen - für die Allgemeinheit geöffnet würde. Es steht die Zahl von 40000 möglichen Kunden im Raum. Mal abgesehen von der Geschäftsschädigung -- wie geht so was eigentlich aus sicherheitsrelevanter Sicht? Checken die Polizisten Brüssels oder die Leibwächter der Politiker dann jeden zivilen Kunden, der da seinen Body stählen will, daraufhin ab, ob er auch nur das oder nicht gar Übleres im Sinn beziehungsweise in der Jacken-, Hosen- oder Sporttasche hat?

Zumal - noch eine Pikanterie - der Herr MEP Onesta im Privatberuf Architekt ist. Und jetzt rate man einmal, wer da sein Fachwissen in die Planungen zu dem EU-Gym eingebracht hat
---???---!!!: -- Bingo, sehr richtig erkannt!

Also, mir bleibt angesichts dessen einfach nur die Spucke weg!!!

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--- mattmuscle, der sich über möglichst viele sinnvolle Kommentare und Anmeldungen bei "Wer mitliest - die Muskelmaedel-Community" in der rechten Blog-Spalte freuen würde ...