Samstag, 20. September 2008

Crossfit und die Muskelmaedels

Luvem (ebenso ein Fan von Muskel- maedels wie ich) war schneller, wie im Forum der »Gunsite« zu sehen - ich hatte schon etwas Schrift- liches zum Thema »Crossfit« auf der Zielgeraden, sozusagen. Also: »Crossfit« zuerst, und dann – sehr gut zu diesem Blog passend – die Muskelmaedels.

»Crossfit« ist der Oberbegriff für eine Kombination verschiedener Trainingsmethoden. Man mixt dabei Elemente aus der Schwerathletik (u.a. Gewichte heben) mit solchen aus der Leichtathletik (Gymnastik, Freiübungen, aerobes Training). Es geht dabei um maximale körperliche Fitness in allen Bereichen aber – und da liegt der Trick – OHNE sich sportlich zu spezialisieren.

Sinn und Zweck des Ganzen: Erfunden wurde das wohl für das Training von U.S.-Soldaten und -Polizisten, damit die körperlich möglichst jeder Lage gewachsen sind, von der Notwehr beim Schlichten einer Kneipenkeilerei bis hin zur Überlebenssituation im Dschungel.


Heute bewirbt man es zudem als optimales Training für jeder- mann. »Jedermann« meint alles vom »Cage Fighter« bis hin zu Opa Müller, der schon mal einen Herzkasper erlitten hat und etwas für sich und seinen Körper tun möchte. Zudem, so vermelden die diversen Internet-Portale zu dem Thema, eigne sich Crossfit auch dazu, um schließlich die Sportler aus den hochspezialisierten Bereiche schlagen zu können. (Mehr zu alldem steht unter anderem hier).

Mag sein oder auch nicht. Viel von dem ist fraglos der Kategorie der üblichen Werbesprüche zuzuordnen. Die wollen der lieben Zielgruppe ja jedes Mal weismachen, da habe jemand in Sachen Training nun endlich den Stein der Weisen entdeckt. Das hat man bei Aerobic gesagt, bei Thai-Bo und Spinning ebenso.

Doch liegt die Wahrheit woanders: Ich habe seit ziemlich genau 25 Jahren Bodybuilding- und andere Sportzeit- schriften sowie Fachpublikationen gelesen (von intensiv bis gelegentlich), mich mit zig Athleten und Trainern unterhalten, das ein oder andere hinlänglich geübt oder wenigstens mal selber probiert (solange es beruflich ging).


Und mit Blick auf Crossfit kann ich daraus den Schluss ziehen: Im Prinzip haben ALLE Magazine und ALLE Trainingsmethoden dem »Normalsportler« stets zu etwas geraten, das auf Crossfit hinausläuft – nämlich eine ausgewogene Rundum-Fitness auf mehr oder minder hohem Niveau.

Dass Leistungssportler sich in ihren Disziplinen spezialisieren müssen, das liegt in der Natur der Sache. Crossfit hat nun mal einen anderen Ansatz. Wobei Aspekte wie der Versuch, per Internet den Trainingsplan des Tages für jeden Aspiranten vorzugeben, auf mich ziemlich, ja nun, fragwürdig wirken. Denn die Individualisierung des täglichen Trainings kann dann jeder selbst vornehmen, etwa die passenden Gewichte zu finden.

Ähnlich fragwürdig auch die mitunter zu lesende Behauptung, beim Massezuwachs gelte mit Blick auf die Effizienz der Methoden folgende »Hitliste«:
1. Bodybuilding plus Steroide,
2. Crossfit plus Steroide,
3. Crossfit ohne Steroide,
4. Bodybuilding ohne Steroide.

Das dürfte, denke ich mir, manche hart trainierende Natural-Bodybuilderin deutlich anders sehen. Nimmt man den ganzen Hype weg und trainiert das unter direkter, persönlicher Anleitung eines fachlich geschulten Ausbilders, dann bleibt aber eine wohl immer noch sehr durchdachte, universell nützliche Trainingsmethode.

So. Doch hat sich diese Art des Sportelns wohl auch bei einigen, insbesondere jüngeren Damen durchgesetzt, die damit das eh schon rundum fordernde Training der »Miss-Fitness«-Kategorien ergänzen, wie es durch Marla Duncan . Interessanterweise aber weniger in de USA als vielmehr in Tschechien, Polen, Slowenien, Russland und anderen osteuropäischen Ländern.


Und die Ergebnisse, die dabei heraus- kommen, sind der Hammer: Die Maedels wirken topfit und haben dazu eine extrem gut ausge- prägte und dazu knallharte Muskulatur: Schenkel mit Wahnsinns-Einschnitten, Bizeps mit Kontur, Kanten, Fülle und fraglos unglaublich viel Kraft.

Ein paar Bilder aus den Weiten des Web anbei, dies zur Belehrung und Erbauung, wie das früher immer so schön euphemistisch hieß. Luvem hat auf der »Gunsite« im Forum reichlich weitere Links eingestellt.

Mal abgesehen davon, dass die meisten dieser Athletinnen für einen mittelalten Menschen wie mich sehr (zu?) jung wirken --- diese Sportlerinnen sind aber nicht extrem breit und voluminös. Das ist dann der Wermutstropfen für den ein oder anderen Fan der massigeren Muskelmaedels mit 65-Zentimeter-Oberschenkeln, 40+-Zentimeter-Bizepsmuckis und einem Rücken im Paula-Suzuki- oder Christine-Envall-Format.

Da fragt sich doch: Ist das der Weg, den auch das Frauen-Bodybuilding künftig gehen wird? Kommt das Ende der Athletinnen, die bislang ihre Fans durch sensationelle Größe (und nur allzu oft auch außerordentliche Kraft) ihrer Muckis beeindruckt haben und immer noch beeindrucken?


Heißt es in ein paar Jahren etwa nie wieder Tina Lockwood, nie wieder Michelle Maroldo, nie wieder Jana Linke-Sippl, Alina Popa, Petra Enderborn, Brigita Brezovac, Marja Lehtonen oder - wie hier im Bild - Betty Pariso?

2 Kommentare:

  1. Anonym4/3/11

    Ich bin immer wieder von den Mädels begeistert die sich wirklich dem Sport verschrieben haben.
    Anfangs dachte ich in bin der einzige der auf Muskeln bei Frauen steht, aber dem war nicht so...

    AntwortenLöschen
  2. Anonym13/1/13

    Hey, Du bist nicht der einzige, der auf Frauen mit Muskeln steht.

    Ich stehe auch darauf. Und, um ehrlich zu sein, gestehe ich hiermit, daß meine Frau als Partnerin auch deutlich muskulöser und stärker sein darf, als ich selbst.

    Unnormal dieser Wunsch?

    Bin mal gespannt, ob das tatsächlich so ist.

    Allerdings gibt es ein Problem!

    Die Frauen mögen solche Männer wie mich leider nicht.

    Oder doch?

    AntwortenLöschen

--- mattmuscle, der sich über möglichst viele sinnvolle Kommentare und Anmeldungen bei "Wer mitliest - die Muskelmaedel-Community" in der rechten Blog-Spalte freuen würde ...