Donnerstag, 22. Januar 2009

Die Sache mit dem Armdrücken

Ach ja – da gäbe es noch ein Mysterium zu klären: Nachweislich (und vom Unterzeichner zigfach überprüft) haben die meisten Muskelmaedels Arme, deren Umfang, Festigkeit und Kraft bei mir nicht nur Angst, Neid und Begierde wecken, sondern auch ein Gefühl des Widerspruchs.

Denn ihrer Besitzerinnen sind zumeist derart stark, dass sie auch mit einem normalkräftigen, nicht schwächlichen Mann wie mir keine Probleme haben. Und doch weigern sich viele, dem allseits beliebten Wunsch nach dem Kraftvergleich des Armdrückens nachzukommen.

So manche extrem muskulöse und kraftvolle Bodybuilderin teilte mir dazu mit: »Ich mache kein Armdrücken. Da besteht Verletzungsgefahr – ich kann dann wochenlang meine Bizeps nicht trainieren.«

Solche und ähnliche Auskünfte habe ich von so manchem Muskelmaedel erhalten und konnte es jedes Mal nicht verstehen. Zumal ich mit anderen, mitunter weniger bepackten Girls schon munter armgewrestelt habe. Darunter welche, die beispielsweise mit einer Jana Linke-Sippl oder Alina Popa sicher nicht mithalten können – nicht nur in Sachen Körperbau, sondern auch beim Thema Kraft.

Beide sind so stark, dass sie, auf mir sitzend, meine Handgelenke mühelos mit einer Hand und einem Arm bändigen kann und dann den anderen Arm frei hat um zu tun, was sie will. Und wie gesagt: Das schreibt einer, der zwar alles andere als fit ist, aber auch ganz sicher niemand, der an totaler körperlicher Entkräftung leidet. Aber Mann hin, Frau her, angesichts der Super-Schultern und der mächtigen Bizeps-Klötze dieser und anderer Muskelmaedels stünde zu vermuten, dass sie mit mir vergleichsweise leichtes Spiel gehabt haben würden. Selbst sie einhändig gegen mich beidhändig.

Warum also nicht? Jana hat es so erklärt: »Das hängt damit zusammen, wie wir trainieren. Beim Bizeps-Curl, egal, ob nun mit zwei Kurzhanteln, mit einer Stange oder an der Maschine, geht der Unterarm über den größten Teil der Strecke gerade rauf und runter. Demgemäss wird auch der Bizeps so belastet. Auch bei vielen anderen Zug-Bewegungen, bei denen die Arme zu tun haben, gibt es eine gerade Bewegung. Und natürlich wirkt sich diese Art der Bewegung auch auf die Sehnen aus. Die passen sich da auf Dauer dem an. Und sie reagieren auf einen völlig ungewohnten Bewegungsablauf wie Armdrücken daher mit Schmerzen – nicht gleich, sondern bei mir zwei Tage danach.«

Ich wollte wissen, woher sie das weiß, wenn sie das Armdrücken nicht betreibt.

Jana: »Früher habe ich das gern gemacht. Ich habe im Studio fast mit jedem gedrückt, der das wollte. Oft mit mehreren Leuten hintereinander, Männer und Frauen. Hat mir Spaß gemacht. Habe ja auch meistens gewonnen. Und dann habe ich mich jedes Mal gewundert, wieso mir hinterher die Armbeugen wehtaten. Bis mir dann ein Licht aufging: Es war das Armdrücken. Das müsste man eigens und gezielt trainieren, um solche Verletzungen zu vermeiden. Und um die Technik richtig zu lernen. Denn die Profis erhöhen ihre Kraft, weil sie nicht nur aus dem Bizeps heraus drücken, sondern noch die Schulter dazunehmen. Das gibt ihnen einen günstigeren Winkel. Aber die Bewegung wird noch mal etwas schwieriger und die Belastung für Sehnen und Bänder höher.«

Wieder was gelernt: Wie bei allen hochspezialisierten Sportlern müssen auch die Bodybuilder vor allem ein bestimmtes (durchaus vielfältiges) Bewegungsspektrum draufhaben, um Trainingserfolg zu erzielen. Alles andere geht dann eben aus Zeitmangel nicht. Und nicht jede/jeder hat da noch die Zeit, etwas einzuüben, das viel Trainingsfleiß erfordert, aber beim eigentlich betriebenen Sport wenig nutzt.

Klare Ansage: Es hat also nichts mit Kneifen zu tun, wenn das Muskelmaedel sagt »No Armwrestling«. Sondern mit dem meist auf die harte Tour erworbenen Wissen der jeweiligen musclelady , dass das bei ihr und ihrem eigentlichen Ziel, nämlich dem Muskelaufbau, kontraproduktiv, ja gefährlich wirken kann.

Andere Muskelmaedels und FBB hingegen lassen sich hingegen drauf ein – zum Teil, weil sie Armdrücken ein bisschen trainieren und sie in dem Bereich nicht empfindlich sind.

Ja und?

Noch mal: Man kann keine Regel daraus machen und hier daher gar etwas von »Drückebergerei« oder ähnlichem faseln. Jeder Mensch ist anders und hat seine empfindlichen Partien – wenn eine Leistungssportlerin derlei ablehnt, dann tut sie das, weil es schlicht und einfach nicht anders geht. Ein »Nein« sollte man daher tunlichst als sehr begründet respektieren.

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