Freitag, 24. April 2009

Neue Story: Die gesprengte Bluse oder wenn Muskelmaedels Klamotten kaufen ...

Die einen fahren zur FIBO, die anderen schreiben eine Story. Nun, vielleicht fahr ich auch noch nach Essen, mal sehen. Solange jedenfalls wünsche ich etwas Spaß beim Lesen.
Ach, ja: Das Bild stammt wieder einmal vom Atelier EG und ist von mir eingefärbt worden.





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Sorry, Alter. Ging nicht früher. Kam noch was dazwischen. Aber jetzt bin ich ja da. Komm, da hinten der Tisch ist frei. Hast du dein Queue? Na, dann los.

Wo ich war? Kam was dazwischen, sagte ich doch schon. Was? Komm, vergiss es. Nein, ich will nicht drüber reden. Nein, wirklich nicht. Ach, das ist ... nein, komm, lass es. Nein, nix Schlimmes, es ist nichts Großes passiert. Kein Krebs, nicht pleite, und auch keinen Opa über den Haufen gefahren. So was nicht.

Wenn’s nicht so schlimm ist, dann könnte ich ja ... Mann, du bist vielleicht hartnäckig! Du willst es wirklich wissen? Tja. Na gut. Weil du’s bist. Aber ich weiß nicht, ob’s dir wirklich gefällt und du alles hören willst. Deine Sache. Na, gut denn.

Also, ich hab dir ja erzählt, ich brauche unbedingt einen Abzug wegen dieses Termins. Da bin ich heute zu diesem Geschäft gegangen. Genau. War ich noch nie drin, wurde mir aber von einem Kollegen empfohlen. Bin also rein, hab gesagt, was und wozu ich das Teil will. Dann habe ich mir ein gutes Dutzend zeigen lassen und mir dann einige zum Anprobieren ausgewählt. Und so nach einer Viertelstunde saß ich in der Kabine, um den ersten davon anzuziehen.

Tja, und wie ich so in die Hose steige, da höre ich von nebenan diesen Satz. An und für sich schon ein nicht gerade gewöhnlicher Satz – aber das war ganz eindeutig eine Frauenstimme, die den Satz sagte. Und das setzte noch mal eins drauf. Keine Männerstimme, definitiv die von einer Frau. Dazu noch eine Wahnsinnsstimme, eine von der eher tiefen Sorte, etwas heiser und irgendwie dunkel, eine Stimme wie eine ...

Ja, ist ja gut. Jedenfalls, deswegen war der Satz eben echt besonders, doch, doch. Wie? Nur die Ruhe, ich sag’s ja schon. Also, der Satz ging so:

»Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die stärksten Muskeln im ganzen Land? Ja, danke schön! Ich denke, ich kann schon zufrieden damit sein; die Schinderei hat sich gelohnt. Hach! Wie allein schon meine beiden Bizeps aussehen. So kantig und prall. Doch, so langsam bin ich zufrieden!«

Was ich getan habe? Im ersten Moment nichts. Es dauerte nämlich ein bisschen, bis die Reaktion einsetzte. Dann registrierte ich, dass die rauchige Stimme nebenan nicht zu einem Kerl, sondern zu einer Frau gehörte. Ich mach also gerade den Gürtel zu, da fängt mein Gehirnkasten an zu rattern und spuckt die Frage aus: »Äh, Moment. Das ist eine Frau. Und was hat die da gerade gesagt?«

Klar, ich wurde jetzt neugierig. Ein Frau mit Muskeln, gibt es so etwas denn überhaupt? Wie? Ja, also, ich meine, ich weiß, dass es das gibt, aber ich hatte noch nie eine gesehen. Okay, natürlich schon mal im Fernsehen. Aber noch nicht live. Das wollte ich halt mal sehen.

Was?

Klar, dich hätte das alles kalt gelassen, sicher. Sag mal, soll ich nun weiterreden oder was? Weiterreden. Na dann. Also. Ich wollte diese Muckibraut dann doch mal live sehen. Musst nur noch rausfinden, wie ich das anstellen sollte. Ich bin ja nun alles andere als ein Spanner, so einer, der beim Um-Die-Ecke-Blicken jeden Kniff kennt. Ich nehme an, solche Typen haben immer eine Tasche voll mit entsprechendem Gerät dabei, Spiegel, kleine Kameras und so was.

Nun, ich hatte das alles nicht. Also mal einen Rundumblick in der Kabine getan. Ergebnis: Die war dicht.

Wie? Wie? Wasserdicht? Echt witzig. Ich meine so was wie blickdicht. Es gab in den Wänden nirgends ein Loch oder eine Ritze, nichts. Und oben drüber konnte ich nicht gucken, da war auf die Oberkanten der Wände so ein Drahtgewebedings draufgetackert. Ganz straff gespannt. Das hätte sich zwar kinderleicht abreißen lassen, aber ganz sicher nicht unbemerkt. Tja. Ein Satz mit x.

Doch dann kam es alles anders, und ich brauchte gar nicht weiter übers heimliche Kucken nachzudenken. Wieder hörte ich ihre Stimme: »Wusste ich es doch. Wie ich dem Verkäufer gesagt habe. Etwas zu knapp. Spannt über meinen Schultern. Obwohl – aussehen tut diese Bluse ja prima. Weißer Satin. Schmiegt sich an wie angegossen. Das bringt die Breite so richtig raus. Und erst meine Arme! Mal sehen ...« – ich hörte das unverkennbare Ratschgeräusch zerreißenden Stoffs – » ...du meine Güte, ich wusste es, ich wusste es, ich wusste es! Das Ding ist nicht ein bisschen, das ist viel zu eng für meine Muckis. Ich kann ja noch nicht mal die Arme heben, ohne dass ...« – wieder: Ratsch – » ... das reißt. Och, schade, und dabei ist das so ein schönes, dünnes Material!«

Nebenan quietschte etwas. Natürlich, die Pendeltür der Kabine. Ich vorsichtig über meine Tür gespäht, aber nichts gesehen außer einem schwarzen, kurzgeschnittenen Lockenkopf. Der kam für einen Moment ins Freie und rief in den Verkaufsraum: »Hallo, Sie. Könnten Sie mal kommen? Ich habe da ein kleines Problem ... ja? Danke!«
Sie zog ihren Kopf ein, ich meinen.

Dann tat sich erst mal nichts.
Kein Wunder. Es war früher Nachmittag, zudem mitten in den Ferien. Und so war die Bekleidungsabteilung dieses Supermarktes regelrecht leergefegt. Als ich hereingekommen war, hatte ich nur einen Verkäufer gesehen. Dachte schon, ich sei jetzt der einzige Kunde – das heißt, bis das nebenan mit ihrer Stimme losging.

Ich nutzte die Zeit und streifte probehalber die Weste des Anzugs über.

Schritte. So mit Knarren von Schuhleder. Dann wieder das Quietschen der Tür, gefolgt von einem »Ja, wo klemmt’s denn?«

Ich spitzte meine Ohren und lauschte dem Dialog, der sich nun entspann:
- Die schwarzlockige Muskelbraut: »Sehen Sie? Es ist, wie ich Ihnen gesagt habe. Eine Bluse in der Größe ist für mich zu eng. Viel zu eng. Die ist bei der ersten Bewegung schon zerrissen, ich hatte sie kaum zugeknöpft.«
- Der Verkäufer: »Zerrissen? Einfach so? Das ist doch nicht möglich! Müsste doch passen, eigentlich. Sie sind doch schlank, und bei Ihrer Größe, da passt das normal aber immer.«
- Die Muskelbraut: »Tja, aber das Problem ist, dass ich wegen meines Trainings keine übliche Figur habe, das habe ich Ihnen doch extra gesagt.«
- Der Verkäufer: »Ja, aber wer konnte das denn ahnen! Mit ihrer weiten Lederjacke da, da sah doch alles aus wie immer, ich konnte doch --- ui!«
- Die Muskelbraut: »Ist das normal? Das sind über gut dreiundvierzig Zentimeter Bizeps an jedem Arm, über hundertdreißig Zentimeter rund um Schulter, Rücken und Brust und all das bei nur siebzig Zentimetern Taillenumfang.«
- Der Verkäufer: »Ach Gottchen, was sind Sie gebaut! So dicke Arme und was für Schultern erst! Das sprengt ja den Stoff auseinander!«
- Die Muskelbraut: »Ich sag’ doch, es ist zu eng. Ich kann mich nicht darin bewegen, ohne dass die Nähte knacken oder dass es weiter ...« –und wieder ratsch! – »... reißt. Das wollte ich jetzt aber nicht.«
- Der Verkäufer: »Nee, nee, so geht das aber nicht.«
- Die Muskelbraut: »Sag ich doch. Mir müsste jetzt mal jemand beim Ablegen der Bluse helfen, sonst geht die noch weiter kaputt.«
- Der Verkäufer: »Die ist eh hin. Am besten, Sie zahlen sie dann an der Kasse.«
- Die Muskelbraut: »Wie, zahlen? Ich?«

Tja, und darauf verklickerte ihr der Verkäufer, sie müsse natürlich den Schaden begleichen, den sie da angerichtet habe.

Was wiederum zu einer entrüsteten Reaktion bei seiner Kundin führte. Sie habe das ja nicht mutwillig getan, sondern sich ja eigens von ihm Kleidungsstücke aussuchen lassen und die erst dann probehalber angelegt, voller Vertrauen in seine Fachkenntnis, dass sie wenigstens halbwegs passen würden.

Um’s kurz zu machen. Sie lehnte es rundheraus ab, für die durch ihren Body gesprengte Bluse auch nur einen roten Cent zu zahlen.

Das Ansinnen des Verkäufers war aus meiner Sicht nämlich schlichtweg eine Frechheit. Ein Bluff. Wollte sie dazu bringen, für einen Schaden gerade zustehen, für den sie nix konnte. Dass sie sich dagegen wehrte, nun, in meinen Augen völlig zu recht. Doch gaben beide nicht klein bei. Es ging hin und her, so in der Art »Sie müssen aber ...« beziehungsweise »Ich muss gar nichts ...«

Weil die Abteilung des Kaufhauses an dem Tag ja, wie gesagt, ziemlich leer war, kriegte auch niemand was mit. Also davon, dass sich da zwei immer mehr stritten. Wobei beide noch die Form wahrten und daher auch ihre Lautstärke unten hielten. Nur, wer wie ich ein paar Schritt davon entfernt stand, konnte überhaupt hören und erkennen, dass das kein Beratungsgespräch war.

Schließlich wurde es ihr zu bunt. Ihre Hand machte eine kurze, abrupte Bewegung. So in der Nabelhöhe und parallel zum Boden. Grad so, wie es jemand tut, der zu seinem Gesprächspartner »Basta« oder »Jetzt ist Schluss!« sagt.

Dann nahm sie, so wie Frauen das nun mal machen, ihre Umhängetasche auf, über die sie zuvor ordentlich ihr T-Shirt und ihre Lederjacke gehängt hatte. Und wollte gehen, ganz empört.

Da machte der Verkäufer den nächsten Fehler.

Er tatschte von hinten an ihre Schulter. Vielleicht, um sie wirklich nur dran zu hindern, aus dem Geschäft zu stürmen. Vielleicht war’s auch bloß ein Signal. Also dafür, dass er ihr Betragen nicht hinnehmen könne. Ja, und überhaupt, da war noch was: Sie hatte ja immer noch die ominöse Bluse am Leib ...

Was nun folgte, war wie ein live gewordener Action-Film, sag ich dir! So einer mit einer Superheldin. Aus dem Comic-Heftchen. Eine wie Wonder Woman oder wie die heißen. Immer in schicken Stiefelchen und in Ganzkörperspandex, dass man bloß alles und nix sieht. Und die dann die Schurken Mores lehren. Nur, Alter, das hier war ja keine strahlende Superheldin. Und der Typ kein schmieriger, unrasierter Schwerverbrecher, sondern

- ein geschniegelter Supermarktverkäufer. Recht groß, recht breit, möchte ich sagen. Und sicher alles andere als schwächlich, allerdings mit unübersehbarer Tendenz zur Verfettung –

und

- eine mittelgroße Frau mit schwarzem Lockenkopf, der nach oben üppig wucherte, aber an den Schläfen und im Nacken sehr kurz gehalten war. Sie trug natürlich – und leider – auch keins dieser superknappen und bunten Comic-Kostüme mit Umgang und Stiefeln. Statt dessen bestand ihre Kleidung aus einer normalen Jeans. Aber die lag schon sehr eng an. Erfreulicherweise. Und sie trug recht hochhackige Stiefeletten und eben die an zwei Stellen zerrissene Bluse aus schneeweißem Satin.

Mir fiel gleich auf, dass sich die Brustwarzen an dem hauteng anliegenden Satin rieben. Wollten sich fast durch den Stoff drücken. Ja, und sie hatte einen kleinen, aber augenscheinlich straffen Busen.

Was?
Klar, fällt mir das auf, was denkst du denn?
Sowas seh ich doch sofort. Geschultes Auge.

Aber. Mehr konnte ich im Moment nicht sehen, denn nun ging es los. Ich sag nur ein Wort: Achterbahn!

Kaum hatte er sie an der Schulter gepackt, da wirbelte sie auch schon herum. Ehe man sich versah, hatte ihre Hand seine von der Schulter gewischt.
Und sie irgendwie ergriffen.
Und ihre Hand gespreizt
Und seine Finger zwischen den ihren geklemmt.
Und zugedrückt.

Einen Lidschlag später senkte sie ihren Arm. Und festgeklemmt wie er war, ging er vor ihr in die Knie, mit schmerzverzerrtem Gesicht und in einem fort »aua, aua, aua, aua« stöhnend – es war kaum zu glauben, dieser große, blühende Typ und die um einen halben Kopf kleinere, schlanke Frau! Seine Schultern zuckten und ruckten. Der wollte wohl seine Finger freikriegen. Doch nix da. Die musste wohl in ihren schlanken Händen eine solche Kraft haben, dass sie ihn nach Belieben dominierte.

Als sie ihn auf den Knien vor sich hatte, hielt sie ihren Arm gestreckt nach unten. Und mit zusammengekniffenen Augen sagte sie, so ganz leise, aber unüberhörbar wütend: »Was fällt Ihnen ein, mich einfach zu betatschen?«

Der Verkäufer wollte etwas sagen, doch in dem Moment muss sie wohl wieder ihre stählernen Finger zusammengedrückt haben. Da winselte er wieder wie ein Hund. Schließlich ließ sie ihn los, schubste ihn mit verächtlicher Miene von sich. Dann wandte sie sich zum Ausgang zu und ging weg.

Ich weiß noch, dass mir zweierlei auffiel: ihre aufrechte Haltung mit dem breit gereckten Kreuz auffiel und ihre hin und her schwingenden Hüften mit den gemächlich auf- und abrollenden, drallen Pobacken, so stramm und rund und klasse. Und die Frau, die strahlte die Selbstsicherheit einer Fürstin aus und gleichzeitig das Körperbewusstsein einer Tänzerin.

Was ich bei alldem tat? Nun, nichts. Das heißt, nicht ganz. Ich stand da und glotzte und dann war bei mir auch alles ganz fest und hart. Von einem Moment auf den anderen. Aber wie!


Was heißt das, »bei so einer«? Hast du sie gesehen, oder ich? Warst du da? Was willst du mir denn unterstellen, he? Ihr wolltet doch, dass ich erzähle ...Okay, okay. Ich mach ja weiter.

Also, sie kam dann einen, zwei, drei Schritte weit weg. Das war der Moment, in dem er nach seinen Kollegen rief. Mit Donnerstimme und ganz perfide mit »Haltet sie – die hat geklaut!« Schneller als Leoparden bei der Jagd kamen sie gerannt. Andere Verkäufer, zu erkennen an den gestreiften Fliegen und den burgunderroten Westen, wie sie die in dem Laden alle haben – erst einer, dann zwei und schließlich noch ein dritter.

Drei Mann.
Eine Frau.
Oder richtiger: Drei Mann
Eine Frau mit Muskeln.
Stählernen, unüberwindlichen Muskeln.

Ein dünner blonder Mann erreichte den Kampfplatz als erster. Und mit dem an seinen am Boden sitzenden Kollegen gerichteten Ausruf »Ist sie das?« näherte er sich der schwarzhaarigen Muskelbraut. Er versuchte sich als Psychologe und sprach mit betont ruhiger, leiser Stimme: » Bleiben Sie stehen! Machen Sie es nicht noch schlimmer. Man kann über alles reden.«

Doch seine gebückte Körperhaltung und seine hoch erhobenen und abgewinkelten ausgestreckten Arme mit den klauenartig ausgestreckten Hände straften seinen milden Ton Lügen.

Sie aber machte erst einmal gar nichts. Sie stand da, die Beine leicht gespreizt, ihm den Körper halb zugewendet. Ihre Arme in der zerrissenen Bluse hingen lose herab. Sie ließ in ganz nahe heran. Da wollte er ihr mit »Kommen Sie, gehen wir« befehlend einen Arm um die Schulter legen und sie in die gewünschte Richtung dirigieren. Da kam mit einem Mal Leben in ihre regungslose Figur. Seinen Arm erfassen und auf den Rücken drehen, war das eine, das andere, ihn mit der anderen hinten am Gürtel zu fassen, ihn mal eben so hochzuheben ...

hochzuheben

... und mit äußerster Kraft von sich zu stoßen --- der dünne Mann wurde förmlich wegkatapultiert, bis er gegen Verkäufer Nummer eins stieß. Der hatte sich nämlich im Moment zuvor erhoben. Als sein Kollege nun gesegelt kam, da riss ihn das prompt wieder von den Beinen.

Das aber bekam die Muskelbraut nicht mehr mit, weil sie da schon mit dem nächsten Angreifer aus dem Rote-Weste-Team befasst war.

Der hatte sich gar nicht mit Vorreden aufgehalten und war zielstrebig auf sie losgegangen. Wenn ich’s interpretieren sollte, dann signalisierte seine Körpersprache dabei etwas wie »Jetzt aber Schluss mit den Fisimatenten, kleine Frau, hier komme ich, und ich bin ein einsachtzig großer Schrank von knapp hundert Kilo!«

Tja. Und dann steckte er plötzlich bei ihr im Schwitzkasten, wurde herumgewirbelt und mit unwiderstehlicher Kraft zu den anderen beiden herübergeschubst: Als Folge gab es da ein Knäuel von übereinander purzelnden Armen und Beinen.

Auftritt von Angreifer Nummer vier. Und der sah eigentlich eher so aus, als gehöre er eher in einen Schlachthof als in eine feine Bekleidungsabteilung. Rasierter Schädel. Und eine Statur, so richtig bullig. Zum Angstkriegen. Der kam ran wie ein Stier in den Straßen von Pamplona. Doch geschmeidig wie eine indische Tempeltänzerin wich sie ihm aus.

Und dann
packte sie ihn an den Hüften und unter einer Achsel,
beugte den Oberkörper und
hob ihn in einer glatten Bewegung an.
Ein paar Sekunden lang hielt sie ihn so hinter dem Kopf,
dann drückte sie ihre Arme durch und
stemmte ihn hoch.
Den schweren Kerl!
Sie stemmte ihn wirklich hoch!
Mit durchgedrückten Armen.
Ohne zu zittern,
ohne wie wild zu pusten,
ohne das Gesicht zu verzerren.
Fast schien es, als lächele sie.
Sie stand da und hielt ihn oben.
Wie nichts!

Das Bild, das sie dabei bot, das werde ich, glaube ich, nie vergessen. Mit gespreizten Beinen stand sie da. Diese klar ausgebildeten und sehr eckigen Oberschenkelmuskeln! Und wie die unter dieser Riesenbelastung anschwollen! Die vibrierten deutlich sichtbar unter dem Stoff ihrer engen Jeans. Ja, und dann erst ihr Oberkörper!

An der Stelle sollte ich dir vielleicht erzählen, dass die Bluse diese ganzen Moves nicht überstanden hatte. Ich sehe es noch vor mir: Als sie das erste Mal den Arm anwinkelte, bewegte sich natürlich auch ihr Bizeps.

Ein mächtiger, starker, dicker Bizeps. Mit unglaublich viel Volumen. Also, der erhob, rundete, wölbte sich da. Mit der Folge, dass der Stoff an der Unterseite des Ärmels vom Ellbogen bis zur Achselhöhle aufplatzte.

Bei der nächsten Bewegung spreizte sich breit ausladend ihr Rücken zu einem gewaltigen V – der Satin riss längelang von oben nach unten durch. Und so ging es weiter, bis ihr die noch wenige Minuten vorher so schicke Bluse als Fetzengebilde vom Leib hing:

Was? Begeistert? Ich? Tja. Ich wollt’s dir schon ganz genau erzählen. Du wolltst’s doch hören, nicht? Also, mitgegangen, mitgefangen.

Wo war ich. Ach ja. Bei der Bluse. Nun. Von den Ärmeln waren also nur noch die Manschetten übrig, ansonsten lagen die Arme völlig frei. Vorn waren bei den heftigen Bewegungen sämtliche Knöpfe abgeplatzt. So stand die Bluse bis zum Nabel offen. Hinten war der Stoff kreuz und quer zerrissen.

So konnte ich nun ihren Oberkörper sehen, die unter der Belastung breit ausladenden Schultern, die prallen Brustmuskeln mit dem straffen Busen – ausgerechnet da hatte der Stoff gehalten – den Ansatz der scharf konturierten, tief ausgeprägten Bauchmuskeln, die sich bei jedem Atemzug hoben und senkten.

Und natürlich ihre Arme! Ihre gigantischen Bizeps habe ich ja schon erwähnt, aber noch nicht, dass die so richtig von Adern überzogen waren. Oben drauf eine dicke und dann ein regelrechtes Geflecht in alle Richtungen. Ihre Unterarme wirkten so straff wie das Tau einer Ankerwinde. Und als sie den bulligen Burschen liftete, da – zack! Da sprangen die Muskeln unten an den Oberarmen mit einemmal nach außen raus. So sah’s aus, und ich wollt’s kaum glauben.

Wie lange sie ihn da hielt? Nicht sehr lange. Denn natürlich blieb der Verkäufer in ihren Händen nicht so ruhig und steif liegen. Das war ja kein Akrobat, den sein Zirkuskollege bei einem Kraftakt in die Höhe wuchtet. Nein, nein, der wand sich wie ein Aal. Und versuchte schließlich auch, an ihren Haaren zu reißen.

Da wurde es ihr wohl zu bunt: Erst beugten sich ihre Knie, einen Moment später ihre Arme. Wieder wölbten sich ihre kraftvollen Bizeps zu einer erhaben-eckigen Kontur. Ja – dann streckte sich ihr Körper, bog sich und sie warf ihre Last von sich.

Der bullige Verkäufer flog ein paar Schritt durch die Luft, um dann – sozusagen beim Landeanflug –gegen so ein Gestell zu prallen. Eins mit Anzügen dran. Die Wucht seines Körpers riss das verchromte Stahlrohrteil um. Und nicht nur dieses. Denn die Kaufhausleute hatten da eine ganze Reihe davon parallel nebeneinander gestellt. Die fielen jetzt wie die Dominosteine, wegen der ganzen Anzüge aber so richtig gespenstisch ruhig. Das raschelte eher leise, scheppern oder klappern tat da nichts.

Diese, ich sag mal, Demonstration der Überlegenheit weiblicher Muskulatur war zu viel für das Quartett. Einmal hinabgezwungen, hochgestemmt, umgeworfen und weggeworfen, das reichte. Und zwar jedem von ihnen. Das wurde sofort klar. Sie machte nämlich einen Schritt in ihre Richtung. Da hoben sie abwehrend die Hände, einer begann sogar wegzukriechen und stammelte: »Nein, nein!«

Kein Wunder. Trotz – oder wegen – der Lumpen stand sie da so stolz wie eine Herrscherin: Sie hatte die kraftvollen Hände in die schlanke Taille gestützt, so dass ihr Rücken sich eindrucksvoll nach außen wölbte, während ihre Bizeps sich bauchig nach unten rundeten. Die Beine waren weit gespreizt – die Beine, ja die habe ich ja noch gar nicht richtig beschrieben.

Also. Unter dem Stoff sah man deutlich, wie sie da bepackt war. Ihre Oberschenkel waren regelrecht wuchtig, anders kann man das nicht nennen. Das bei jeder Bewegung übliche An- und Entspannen ihrer Muskeln wirkte daher unglaublich dramatisch. Selbst der starke blaue Hosenstoff konnte das nicht verbergen. Und weil sie hochhackige Stiefeletten trug, spannten sich ihre Waden erst so richtig an. Unter dem Stoff zeichnete sich ganz klar die Kontur dieser klotzigen Muskelpartien ab, die an ein umgekehrtes Herz erinnerte.

Dieses Bild sitzt jetzt fest. Echt. Krieg’s seit heut nicht mehr aus dem Kopf. Ich glaub, das steckt in meiner Erinnerung, schier unauslöschlich, wie’s in den Romanen so schön heißt.

Wie sie da stand, und auf diese Typen herunterschaute, das Kinn leicht angehoben und nach vorn ausgestreckt, so dass sie mit erhabener Königinnenmiene unter halb gesenkten Augenlidern heraus auf ihre Widersacher herabblickte. Einen Moment tat sich nix. Dann beugte sie sich unvermittelt vor und stieß mit gesenkter Stimme ein »Buh!« aus. So, wie es kleine Kinder tun, wenn sie einander erschrecken.

Die Wirkung war entsprechend. Die geschlagenen Streiter entfernten sich ganz rasch rutschend, kriechend und hoppelnd aus ihre unmittelbaren Nähe, ehe sie sich aufrichteten dann mit Riesenschritten stiften gingen. Aber das ging nicht ganz ohne Probleme. Wegen dem Bodenbelag. Der war wohl top gebohnert. Und die trugen alle Schuhe mit glatten Sohlen. Sieht gut aus, aber rennen kann man damit nicht. Schon gar nicht auf so einem seifenglatten Boden wie da. Die rutschten und schlitterten bei ihrem Abgang nur so, ich sag dir: ein Bild für die Götter.

Sie verharrte noch einen Moment in ihrer erhabenen Siegerinnen-Pose. Die kraftvollen Fäuste in den Hüften, die muskelbepackten Arme gebeugt. Nicht ganz so majestätisch sie dann laut und vernehmlich »Phhh!«, ehe sie dann die Unterlippe vorschob, um eine lästige Locke aus der Stirn zu blasen. Was ihr nicht gelang. Sie versuchte es noch mal, stülpte die Lippe noch ein Stückchen weiter vor und blies. Ihre Miene sah dabei so ernst aus und dazu sehr komisch.

So komisch, dass ich lachen musste. Ganz laut. Das hörte sie.

Ihr Kopf ruckte herum.
Ihre Augen fanden mich.
Fixierten mich.
Spießten mich förmlich auf.
Mein Lachen gefror mir im Mund.

Was heißt, komische Formulierung? Wenn ich’s doch sage! Es war so, und zwar ganz genau so. Ich stand da wie schockgefrostet. Mein Mund blieb verzerrt. Ich muss ausgesehen haben wie, wie ... ja, wie versteinert. Echt. So erschrocken war ich, dass ...

So, wärst du. Hätte ich mal sehen wollen, wie du aus der Nummer rausgekommen wärst. Klar, weglaufen. Aber immer. In Socken, mit einer zu weiten Hose ohne Gürtel am Leib und deinen eigenen Sachen hinter dir auf dem Stuhl, und dann noch Geldbeutel, Schlüssel und alles andere in den diversen Klamotten drin. Weglaufen? No way. Denn nun kam sie auf mich zu, mit großen, kraftvollen Schritten.

Sie blieb direkt vor mir stehen und fauchte mich an: »Was gibt’s denn da zu lachen, du Spanner?«

Spanner? Ich? Da blieb mir vor Empörung erst mal die Luft weg. Ich konnte ja schließlich nichts dafür, dass ich all das mitbekommen hatte. Das war ja nur der blanke Zufall gewesen, dass ich zur selben Zeit wie sie in diesem Geschäft unterwegs war.

Ob ich ihr das gesagt habe? Nun, nicht direkt. Ja, nun, ich hab’s versucht. Aber ich kam irgendwie nicht zu ihr durch. Alles, was ich sagte, schien es nur noch schlimmer zu machen. Was ich ihr gesagt habe? Lass mal überlegen. Also, dass ich nichts mit alldem zu tun hätte, dass ich nur einen Anzug kaufen wollte und dass ich das gehört hätte, ihr Selbstgespräch über ihre Arme und all die Muskeln, so prall und hart und so...

Falsch?
Du Klugschnacker!

Das hab ich dann auch gemerkt! Klar war das falsch, das mit ihren Muskeln zu sagen. Denn eine Millisekunde später hatte sie unter empörtem Schnauben die Schwingtür von diesem Umkleideverschlag aufgerissen – und das, obwohl ich diesen Haken da vorgelegt hatte. Das Eisenteil hinderte sie aber nicht im mindesten. Sie packte die Tür mit einer Hand und zog.
Einfach so,
dann riss das Hakending ab,
die Tür schwang auf
und sie stand da, vor mir.
Ganz nah.

Ich spürte ihren Atem in meinem Gesicht, roch ihr Parfüm und spürte meine Angst. Wie? Klar hatte ich die! Und wie! Schon die Verkäuferjungs vergessen?

Also. Sie schaute mich an, mit diesem zornigen und strafenden Blick, die Brauen über der Nase eng zusammengezogen, den Mund leicht geöffnet, die Arme leicht abgewinkelt, die Fäuste geballt und die Brust gereckt.

Die Brust. Ja. Habe ich schon gesagt, dass sich ihre Brustwarzen an dem engen Satin gerieben und sich aufgerichtet haben und sich nun durch den Stoff durch ... habe ich? Nun, all das hatte ich nun direkt vor mir. Unmittelbar in Greifweite. Klar zu sehen. Und ich hatte ja diese Anzughose an, und die war mir leider viel zu weit und dann noch die dünnen Boxershorts ... jetzt scheint’s dir klar zu sein.

Und dann kam sie näher.
Nah.
Näher
Ganz nah.

Und dann ruckte ihr Oberkörper vor, stieß gegen meinen. Ganz unvermittelt. Ich war nicht darauf gefasst und kam aus dem Gleichgewicht, stolperte zwei drei Schritte nach hinten, bis sich mir die Kante von der Sitzbank in meine Kniekehlen rammte. Da knickten meine Beine ein, ich landete sehr unelegant auf meinen abgelegten Sachen.


Das aber erschütterte mich bei weitem nicht so sehr wie der Umstand, worauf das nun ihre Blick lenkte. Auf meine Leibesmitte. Denn ich hatte ja immer noch die zu weiten Hosen an und, wie soll ich sagen, da war das Zelt mit der Stange, du verstehst ...

Was soll das denn? Wie, du gehst? Und unsere Partie hier? Genug gehört! Ey, nu komm aber mal, du hast ja angefangen! Du wolltest das doch unbedingt hören! Ach, nun komm schon ...


Was bin ich? Ich? Du tickst wohl nicht mehr richtig! Hau ab, mach das du vom Acker kommst! Und so was nennt sich nun Kamerad! Dann eben nicht. Doswidanje!

Na, der beruhigt sich auch wieder. Ich glaub aber, ich hau auch ab. Allein habe ich auch keinen Bock. Muss eh über ein paar Sachen nachdenken. Tja, wer nicht will, der hat schon. Geh ich halt auch. Tut meinen Nerven eh gut, so aufgeregt, wie ich immer noch bin. Lass ich’s eben für mich allein Revue passieren. Zumal das Beste noch kommt.

Allein der Gedanke daran, wie sie ihren muskulösen Schenkel anwinkelte,
wie ihre Unterschenkel mit der geballten Wade hochkam,
und wie ihr Fuß mit der Stiefelette sachte gegen das kickte, was da bei mir hoch stand,
und wie sie maliziös lächelte,
und wie sie die Frage stellte: »Aber, Kerlchen, hast du etwas Spaß?«

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Denn einerseits ließ sich das ja nicht leugnen, ich hatte ja eindeutig und zweifelsfrei reagiert. Ja, ich reagierte immer noch!

Wie sie da vor mir stand, in dieser zerrissenen Bluse, wie sich ihre breite Brust bei jedem Atemzug hob, wie die Muskeln ihrer nervigen Unterarme bei jeder Bewegung spielten ... ich konnte mich nicht an all dem satt sehen. Allein diese Wade direkt vor mir!

Sie sah meinen Blick, zweifelsfrei traten mir die Augen fast aus dem Kopf. Da drehte sie, immer noch und mühelos auf einem Bein balancierend, das abgewinkelte Bein vor mir, so dass ich es auch von beiden Seiten sah.

Dabei begann sie im Plauderton zu erzählen: »Eine starke Wade, nicht? Gefällt dir, wie ich sehe. Aber soll ich dir mal sagen, wie es ist, wenn ich schöne Schuhe kaufen will? Eng anliegende Stiefel aus glattem, glänzendem Leder zum Beispiel. Wadenhoch. Tja. Ich habe Waden von 42 Zentimetern Umfang, aber kleine Füße. Und in der Kombination geht meistens nichts. Entweder geht der Reißverschluss nicht zu, weil die beiden Hälften vom Schaft nicht über meine Wade passen. Oder ich komme erst gar nicht in den Stiefel hinein, weil der Schaft viel zu eng ist. Solche Stiefel passen für schlanke Waden von jungen Frauen, aber doch nicht für diese zwei mächtigen Pakete hier. Aber, hach. Schon toll, nicht?«

Ich saß da und hielt Maulaffen feil. Aber so dämlich ich mir da vorkam, so sehr wünsche ich mir jetzt, dass er immer noch da wäre, dieser Moment, dieser Augenblick. Vor allem, als sie dann das Bein wieder senkte und fragte: »Na, Kleiner, du willst mich doch bestimmt mal anfassen, oder?«

Sie beugte ihren Oberkörper vor.
Sie hielt mir ihren Arm hin.
Sie winkelte ihn ab.
Sie spannte ihn an.
Und eckig und hart wölbte sich dieser Muskelklotz in die Höhe, vibrierte, während sich eine dicke Ader oben drauf abzeichnete.
Ich streckte meine Hand aus und wollte ...

Tja. Genau in dem Moment hörte ich und wohl auch sie von draußen Stimmen. Wir hielten inne, lauschten. Dann zuckte sie die Achseln: »Ich gehe dann mal. Ich glaub, die haben sich noch ein paar Burschen von einer anderen Abteilung geliehen.«

Sprach’s, ging raus, holte ihre Lederjacke und sagte nur: »Tschüss. Träum was Schönes.«

Dann stöckelte sie davon. Ich stand an der Schwingtür meiner Kabine. Ein paar Augenblicke später kamen die Verkäufer bei mir vorbei. Ich sagte, ich habe nichts mitbekommen – was sie mir glaubten: ich hatte mir nämlich ganz fix die Kopfhörer von meinem Musikdings aufgesetzt, aufgedreht und probierte gerade ein Sakko zu meiner Hose, als sie kamen. Mimte den Erschrockenen. Und den kaputten Haken, den sahen sie gar nicht.

Sie gingen.
Ich fluchte.

So ein Pech aber auch! So was kann auch nur mir passieren! Da steht man vor dem Erlebnis seines Lebens, und dann wird das im allerletzten Moment nichts! Ich darf gar nicht dran denken.

Aber natürlich tue ich genau das.

Stelle mir vor, wie es hätte werden können, wenn diese Verkäufer sich mal gut eine Stunde oder so beratschlagt hätte, ehe sie sich mit verstärkter Kraft wieder aufs Schlachtfeld gewagt hätten.

Wie ich in der Zwischenzeit ihre Supermuckis erkundet, berührt, befühlt, gestreichelt hätte. Wie sie mir ihre Kraft demonstriert hätte, mit ein paar Ringergriffen oder was weiß ich. Und mit mir im Schwitzkasten, ihre eisernen Bizeps an meinem Hals, hätte sie über meine Unzulänglichkeit ihr gegenüber gelacht.

Dann wäre sie mir an die Hose gegangen, gleichzeitig hätte sie von ihren »Problemen« beim Hosenkauf erzählt. Ungefähr so: »Kleiner, schon mal versucht, eine Hose für jemanden von meiner Größe zu finden, die entsprechend geschnitten ist? Und modisch und schick sein, das gehört ja schließlich dazu. Aber meine Maße sind alles andere als Durchschnitt. Ich habe eine Taille, die sogar noch ein oder zwei Zentimeter schmäler ist als einer meiner Oberschenkel. Also im Umfang, meine ich. Wieviel? Gestern waren es noch 66 Zentimeter. Und schon mal versucht ... Wie? Doch, du hast schon richtig gehört. 66 Zentimeter. Genau genommen war’s sogar noch ein bisschen mehr. Wart, ich zeig’s dir.«

So ungefähr stelle ich mir das vor. Und würde das liebend gern erleben.

Ich weiß jetzt, was für eine Frau ich will. Eine mit solchen Muskeln wie diese. Sollen mich doch alle anderen für was weiß ich halten – seit heute Mittag weiß ich jedenfalls, dass mir derart gebaute Frauen außerordentlich gut gefallen, dass sie mich erregen, wie ich noch nie erregt war. Vor allem diese eine! Diese Kombination von Muskeln und Kraft und Selbstsicherheit und dazu ihre weibliche Ausstrahlung!

Dabei könnte ich das ja mal recht leicht austesten. Oder es wenigstens probieren. Denn da ist noch was. Die Sache mit diesen Visitenkarten.

Die fielen aus ihrer Jacke, als sie da in aller Eile verschwand. Drei Stück. Ich nach einer Schrecksekunde wie der Blitz aus der Kabine raus, sie aufgehoben und drauf geguckt: Ein Frauenname stand da und eine Adresse und in der Mitte die wohl ungewöhnlichste Berufsbezeichnung, die ich seit langem gelesen habe: »Das starke Geschlecht.«

Natürlich habe ich den Verkäuferjungs nichts von den Karten gesagt. Bin ja nicht blöd.

Denn diese Karten, die hat sie nicht irgendwo mitgenommen. Das sind ihre. Ganz sicher.

Tja. Ich kenne also ihre Adresse. Gar nicht so weit von hier weg. Fußmarschnähe.

Ich muss nur noch rausfinden, ob ich mich auch zu ihr hin traue.

Freitag, 17. April 2009

Starke Frau, harte Muskeln, toller Flipper

Als ich diese Bilder entdeckte, fiel mir ein, womit ich einen Gutteil der Abende in meiner Jugend verbracht habe -- nämlich mit ausgedehntem Flipper-Spielen.

Los ging das bei mir noch mit den hinten in den Kneipen stehenden, alten Rollenzähler-Geräten, die man mit geschicktem Körpereinsatz und anderen Finessen auch dazu bringen konnte, dass man einen Abend lang mit einer Mark durchspielen konnte.

Dann aber kamen die Geräte mit den Digitalanzeigen, bei denen das nicht mehr so ganz einfach ging. Aber dafür prunkten diese Apparate auch mit stets aufwendiger werdender Technik und mit zum Teil mehreren Spielebenen, was echt die ganze Aufmerksamkeit forderte.

Ja, und dieses Teil hier, das habe ich leider in Wirklichkeit nie zu Gesicht bekommen. Ein Flipper mit dem schönen Namen "Hardbody", veredelt mit dem Traum meiner schlaflosen Nächte vom Beginn der 1980er Jahre: Rachel McLish, geboren Rachel Livia Elizondo.

Die schöne lateinamerikanisch-stämmige Texanerin machte sich nicht nur auf Zeitschriften-Covern und in Action-Filmen wie "Ass der Asse" oder "Ravenhawk" gut, sondern auch auf dem Layout eines solchen Flipper-Geräts.

Gebaut wurde der, wie die kunstvolle, volumen- wie haarsprayreiche Frisur von Rachel McLish nun unschwer verrät, Mitte der 1980er Jahre. Ganz präzise: von der Firma Bally Wulff. Das Design wurde vom U.S.-Experten Ward Pemberton gemacht, die künstlerische Note hatte Greg Freres zu verantworten.

Hier ein paar Bilder aus einem alten Prospekt und ganz unten eins von dem Realgerät, das aber ist leider nur in einer recht kleinen Auflösung verfügbar.

Ach ja: Und für alle Flipper-Fans unter den Muckimaedel-Liebhabern sei hier noch der Link angefügt: Auf zur Internet Pinball Database, dem Web-Sammelbecken für die Fans dieser tollen Geräte. (Auf der Seite dann etwas runterscrollen, dann findet man die Daten und Fotos zu diesem Flipper-Modell.)

Donnerstag, 9. April 2009

Neues zum Thema „Schmoe“

Was heißt das denn? Kommt gleich. Und was hat das mit uns Muskelmaedel-Fans zu tun? Nun, dieses Wort ist in der US-Szene seit gut einer Generation der Terminus für eine bestimmt Art von Fan – nämlich all diejenigen, die extrem muskulöse Frauen mögen. Und das in einer Weise, die Insider und Wissenschaftler durchaus als obsessiv im psychologischen Sinne einschätzen.

„Schmoes“, so heißt es aus Kreisen der Forscher, „sind so unheimlich wie das Fegefeuer.“ Überhaupt sei, so heißt es da, die ganze Szene rund ums Frauenbodybuilding, also die Industrie mit Nahrungsmitteln, Zeitschriften, Auftritten, Filmern und Fotografen in unglaublichem Maße überspannt und abgedreht.

Autsch! Das ist also die Sicht von außen. Muss man mal so hinnehmen. Und dann für sich selber entscheiden, bis zu welchem Grad das auf jeden selber zutrifft.

Es kommt nun ein etwas längerer Text, der sich mit dem Wort und der daran hängenden Untergrund-Welt befasst.

Doch zuerst zu dem Wort selber. Also: Das Wort stammt als Ableitung von „Schmock“ aus dem Jiddischen, aber dem durchs amerikanische Englisch gefärbten. Es heißt so viel wie „Depp“ oder „Blödmann“, und ist erst mal liebevoll-spöttisch und nicht herabsetzend und verletzend gemeint, kann aber auch als Begriff für eine "widerliche Person" gemeint sein. Als Bezeichnung für die hartgesottenen Muskelmaedel-Liebhaber setzte sich das ungefähr vor fünfundzwanzig Jahren durch.

Mit seiner neuen Bezeichnung versehen wurde der Begriff „Schmoe“ seitens „Pillow“. Was oder wer ist das denn? „Pillow“, das heißt doch „Kissen“ auf deutsch, oder? Richtig. Aber es war auch einer von mehreren Künstlernamen einer aus meiner Sicht sehr attraktiven Dame mit bürgerlichem Namen Theresa Jean Bell aus dem schönen Alaska, die einst als Bodybuilderin wie auch als Varieté-Stripperin (!) im Stil der 1950er Jahre auftrat. Und von wegen „einer von mehreren Künstlernamen“ – sie trat auch als „She-Beast“ in Erscheinung und ins Rampenlicht.

Und für alle jüngeren Leser (gibt’s hier überhaupt noch ein paar?) noch dies: Pillow war in Muskelmaedel-Kreisen nicht nur irgendjemand. Als 1981 die nur untergrundmäßig verlegte US-Zeitschrift „Women and Strength Periodical“ (W.S.P.) zu einer Wahl der besten Bodybuilderin aufrief, da setzen die Leser Pillow auf Platz eins.

Die wiederum buildete sich weiter und strippte auch noch munter. Sie tauchte auch einmal bei einem Stripperinnen-Wettkampf (Amerika, du hast es wirklich besser!) auf, der damals bei Wahre Liebe, Liebe Sünde oder einer anderen der zu meinem Leidwesen eingestellten Sex-Sendungen vorgestellt wurde. Und sie drehte zumindestens ein Video namens „Pillow at PJ’s“ (oder so), das sie und ihre Kolleginnen beim Entblättern in einem mehr als urigen Lokal in Alaska zeigt.

So. Zurück zu Schmoe.

Warum all das?
Und hier?

Ich habe da ein paar lustige psychologische Untersuchungen in den USA entdeckt. In Texten und via Web. Und auch den ein oder anderen gefunden, der sich mal diesem für einen Außenstehenden fremden Terrain neugierig und unbefangen nähert. Dazu gehört auch Carl Lanore von dem mit Bodybuilding befassten Web-Radio „Super Human Radio“. In seinem Podcast hat er zusammen mit dem Trainer und Bodybuilding-Insider Aaron Singerman eine ganze Sendung zu dieser (unserer?) Untergrund-Welt gemacht und dazu auch die Muskel-Domina „Sister Steel“ und den Ex-Schmoe „Fem Physique Fan“ interviewt. Man klicke hier (hoffentlich klappts, irgendwie fing das Ding bei mir dann an zu laufen und zu reden ...)

Um es gleich vorweg zu sagen: Beide Interview-Partner sind ihren Äußerungen nach zu schließen alles andere als triebgesteuerte Idioten, sondern wirken im Gegenteil (manchem Kraftwort zum Trotz) sehr feinsinnig und gebildet. Namentlich sind sie in der Lage, die psychischen Abläufe zu erkennen, zu benennen und einzustufen.

Okay, die Ausführungen von Sister Steel zum Thema Wrestling und Domination, zu den Abläufen von Sessions und den gängigen Arten davon (Scissor Session, Musscle Worhips, Fantasy Wrestling, Competitive Wrestling, Lift & Carry) sind ja nun nicht neu, auch nicht, dass es da zig Facetten von Kunden und ebenso viele Wünsche gibt.

(hier noch mal ein Bild von Pillow - sie war übrigens eine Natural Bodybuilderin!)


Jedenfalls ist daran auch interessant, dass Sister Steel sich als bisexuell bezeichnet, heute aber mit einem Bodybuilder verheiratet ist, dass sie kein „Weichei“ haben will, aber ihr Männe es durchaus genießt, dass sie sexuell weiß, was sie will und dass sie eine dominante Ader hat. Sister Steel hat sich fachgerecht zur Domina ausbilden, dass sie ihr Tun selber als Mischung aus Domination und „submission wrestling“ bezeichnet. Also einen Mix aus dem, was eine Domina so tut und dem aus Sessions bekannten Wrestling.

Was die Dame aber zu den da auftretenden Extremen zu erzählen hat, haut selbst einen Insider wie mich so um wie die beiden Interviewer. Etwa, dass es Typen gäbe, die ihr alles vererben und gar von ihr gemeuchelt werden wollen --- ich dachte, ich habe mich verhört.

Dann interviewten die beiden einen „Fem Physique Fan“. Das ist ein sogenannter „Schmoenomoe“. Der Begriff ist ein Wortspiel, abgeleitet von „Schmoe no more“, also auf Deutsch: „kein Schmoe mehr“.

Fem Physique Fan klassifizierte Schmoes so: Zuerst den cheap Schmoe, das sich dem folgenden Wortwechsel gemäß am besten mit „armer Schmoe“ übersetzen lässt. Der hat keine Kohle oder will sie nicht für seine Leidenschaft/dunkle Seite ausgeben (so einer war ich auch lange): Der sammelt nur Bilder, Videos etc., dies möglichst für lau.

Dann der durchschnittliche Schmoe: Der geht auch mal in eine Session (da gehöre ich rein).

Und der Super- oder Uber-Schmoe, der sich jeden Sex-Wunsch erfüllen kann. Fem Physique Fan verweist auf Kati Arnoldis Roman „Chemical Pink“ und den darin vorgestellten Millionär Charles Worthington – er habe den für eine Phantasie-Figur gehalten, bis er in einer Show von der FBB Denise Hoshor dies gehört habe: Ihr habe ein Mann 50000 Dollar geboten, um mit ihr zu schlafen.

Zum Unterschied zwischen „Schmoe“ und „Fan“ sagt Fem Physique Fan, dass es zum ersten keine klare Definition des Begriffes an sich, zum anderen auch keine eindeutig abgegrenzte Verwendung gäbe. Für viele seien die Termini „Schmoe“ und „Fan“ identisch.

Er aber zieht den Unterschied so: Ein Fan des Frauenbodybuilding sehe natürlich auch die sexuelle Seite seiner Begeisterung, erkenne aber auch die sportliche Leistung der Frauen, die Ästhetik ihrer Körper und schätze auch die ein oder andere Dame als solche, also wegen ihres Charakters. Nichts davon beim reinen Schmoe: Der lebe seine Begeisterung so gut wie immer heimlich und mit suchtähnlichen Bedingungen. Dem, so Fem Physique Fan, gehe es nur um das Sexuelle. Er verdinglicht demnach die Athletin zum Objekt seiner Begierde (so, wie man es als junger Kerl vom Militär kennt, wenn die Freundinnen nur noch zur „F**kmaschine“ degradiert werden.)

Der gute Mann fing sich seine Begeisterung in den 1980ern durch einen Blick auf ein Buch mit und vonRachel McLish: Er konnte seinen Blick nicht wegnehmen. (Kann ich gut verstehen, ging mir ein paar Jahre vorher ähnlich, der erste personifizierte und mir namentlich bekannte Auslöser bei mir war Jacqueline Nubret). Dann aber sei seine Begeisterung degeneriert. Er habe im Priesterseminar (!) via Internet die Seiten entdeckt, in denen so etwas wie FBB-Porno engeboten wurde.

Und das sei schließlich zur Sucht gediehen, die alles andere blockiert habe – Arbeit, Familie, Freunde. So schlimm ist es bei mir nicht, aber in Teilen davon sehe ich mich auch, vor allem, was dieses irre Bildersammeln angeht.

Und weil Ostern vor der Tür steht und der ein oder andere vielleicht ähnliche Probleme hat, sei gesagt, was bei dem guten Mann der Auslöser zum Stopp und zum Bekämpfen seiner Sucht und damit seiner Karriere als „Schmoe“ gewesen sei: Mitten bei einer Download-Tour habe sich ihm die Frage gestellt: „Wirst du jemals genug davon haben?“

Die Frage versuchte er zu verdrängen, hat es aber nicht geschafft. Schließlich, so Fem Physique Fan, sei ihm klar geworden, dass er zwei Jahre seines Lebens verschwendet habe für etwas, das ihm keine dauerhafte Befriedigung (das ist jetzt geistig gemeint) verschafft und nichts für ihn getan habe.

Heute bezeichnet er sich als Fan, der inzwischen auch freundschaftliche Beziehungen zu der ein oder anderen Bodybuilderin unterhalte und heute auch Wettkämpfe besuche, weil es ihn wieder wie zu Beginn aus ästhetischer und sportlicher Sicht interessiert. Und: „Wer sich dem so widmet wie FBB, der muss einen besonderen Charakter haben, weil er sonst nicht diese Leistungen erbringen kann. Der muss organisiert sein, diszipliniert, muss Hingabe haben und eine Vision von sich selber.“

Soweit dies. Mag jeder, wie er will, darüber nachdenken und sein eigenes Tun in Frage stellen.

Meine Analyse sieht so aus: Der sexuelle Aspekt ist bei mir auch da --- aber nicht nur. Ich denke schon, dass ich auch immer die anderen Seiten der Muskelmaedels gesehen habe und auch suche. Also: Was ist da jenseits der Muckis, welche Schicksale haben die Damen erlebt, was für besondere Karrieren durchlaufen? Wo haben sie sich noch anderweitig hervorgetan, im Guten wie im Schlechten? Wie gehen sie selber mit ihrer außerordentlichen Physis um? Welches Muskelmaedel reagiert auf Fans und Schmoes wie?

Das ist übrigens ein Grund für diesen Blog. Der andere ist schon meine persönliche Obsession. Das Austoben meiner Phantasien. Die (so habe ich jetzt gesehen und wieder gelernt) im Vergleich zu den Extremen harmlos sind. Ich würde sagen, ich bin schon so eine Art von Muskelmaedel-Romantiker. Ich will ein bisschen Domination, ich will die Kraft spüren, will die Muskeln bewundern --- will aber auch mit den Maedels lachen und mit ihnen reden und von ihnen etwas erfahren.

Für mich absolut nichts mit Blut, extremer Gewalt und allen Ausscheidungen ...

Bei mir hat vor einigen Jahren eine (more or less kurierte) Krankheit das „Schmoedom“ vertieft, ich bin vom armen zum durchschnittlichen Schmoe avanciert. Und verlängert hat sich das durch einen extrem stressigen Job mit pausenlosem Termindruck, der bei mir zum Wunsch nach manchem schnellen Ventil geführt hat. Hinzu kommt meine nicht überwundene Midlife-Crisis (in die kam ich gleichsam übergangslos aus der Pubertät ...).

Auch ich frage mich: Wann hört’s auf? Und habe durchaus ein bißchen Angst vor der Antwort, die da lauten könnte: „Wenn du mal wieder richtig krank wirst“ oder „Wenn’s sexuell nicht mehr klappt“ oder gar „Wenn du stirbst“.

Es sei aber auch zugegeben, dass ich Spaß dran habe. Nicht immer, aber meistens noch.

Mittwoch, 8. April 2009

Verpasst? Ich auch!


Gemeint ist die im Juni 2008 veröffentlichte Ausgabe der Zeitschrift "Hustler", für die der in Muskelmaedel-Kreisen bestens bekannte Fotograf Brian Moss die Aufnahmen mit Colette Nelson, Melissa Dettwiler und Amber Steel geschossen hat. "Hustler"? Nun, das ist die deutlich derbere Version von Playboy und Penthouse, erfunden und herausgegeben von Larry Flint - genau: dem Verleger, den ein bigotter Fanatiker per Attentat in einen Krüppel verwandelt hat und den US-Star Woody Harrelson perfekt und präzise im Kino dargestellt hat. Politisch steht das Heft im US-Sinne eher links (das ist was anderes als hier in Deutschland!) - jeder Abgeordnete des US-Kongresses erhält es unaufgefordert und gratis, auf dass er informiert sei darüber, was in der Welt so passiert. Mag nicht jeder. So. Hustler gibt's meines Wissens nicht im einschlägigen deutschen Fachhandel, aber man bekam es früher über "Internationale Presse"-Geschäfte und wohl auch via http://www.maxxclusive.com/. Ich weiß aber nicht, ob die auch ältere Hefte vorhalten.

Samstag, 4. April 2009

Lehrbuch: Wie reißt man Muskelmaedels auf?


Gelegentlich entdeckt selbst so ein Dauersurfer wie meinereiner noch Dinge, die ihn glattweg von der Drückerbank hauen. Dazu gehört auch dieses Fundstück. Es handelt sich um eine umfänglich wirkende Kladde im Format eines Timers. Auf dem Titel ein blondes, attraktives Muskelmaedel in weißem Top und superknappem rotem Höschen, gerade damit befasst, hingebungsvoll und ganz konzentriert ihre stattlichen Bizeps zu trainieren.

Fängt so etwas schon meinen Blick mit unwandelbarer Sicherheit, so war der neben und zum Teil auf dieses schicke Motiv gedruckte Titel erst recht dazu angetan, mein Eye zu catchen. Also: "Attract Muscular Women" stand da in fetten weißen Lettern auf schwarzem Grund.

Scrollt man dann die Seite etwas hinunter, erfährt man dann, was sich dahinter versteckt: nämlich eine von Fachleuten auf dem Gebiet der Anbahnung von Mann-Frau-Beziehungen verfasste Anleitung zum Anbahnen von Mann-Frau-Beziehungen, in dem Fall mit muskulösen Frauen.

Demnach gibt es für solche Vögel wie mich überhaupt keinen Grund sich für seine Neigungen zu schämen. Tja, irgendwie war ich über den Punkt bereits hinaus -- trotzdem, give it a try, wie es in Amerika heißt. Lernen kann man ja immer noch was.

Also: Statt sich zu grämen, sollte man einfach ein paar "Bucks" (= Wildwest-Jargon für den U.S.-Dollar) investieren und lernen, wie's geht. Also das mit dem Aufreißen von Bräuten mit Muskeln.

Das, so liest der staunende Surfer, funktioniere freilich nur, wenn man gleichsam gesunden Geistes sei und die Intention habe, der Auserkorenen das Gefühl zu verleihen, sie erfüllen und glücklich machen zu können. Hingegen heißt es dann weiter, sei das Werk nichts für all diejenigen, die schon eine Vorgeschichte mit anstößigem Verhalten, ausfälligen Handlungsweisen und jede Art von böser Absicht haben. Dann solle man die Website besser verlassen und sich in psychologische Behandlung begeben. Ehe man gar im Kittchen lande. So, so, ei, ei.

Dann kommt das Licht der Erkenntnis in einer Weise, mit der verglichen Albert Einsteins Formel "E = m x C2" nur eine profane Aneinanderreihung von sechs Zeichen darstellt. Nämlich: Viele Männer, die Bodybuilderinnen und andere muskulöse Frauen verehren, stehen in ihrem Umfeld nicht dazu. Stattdessen tun sie das nur heimlich, während sie sich öffentlich abfällig über Frauen mit mukulösem und athletischem Körperbau äußern.

Na, das war mir aber mal ganz neu!
Schauen wir mal, was die klugen Leute noch alles herausgefunden haben:

Die Muskelmaedels wiederum beklagen diesem ultimativen Ratgeber zufolge, sie würden in der Öffentlichkeit von Männern und Frauen gleichermaßen behandelt, als stammten sie aus einer anderen Galaxie.

Ui! Ist das echt so? Das ist aber dann gar nicht fair! All der Idealismus, die Hingabe, der Trainingsfleiß werden also derart schäbig belohnt. Nein, da muss sich aber mal was ändern, und das rasch!

Tja, und da hat das Buch hier für wissbegierige Männer wie mich den - ähem - Sesam-Öffne-Dich-Tip überhaupt. Nämlich: Behandele auch eine Bodybuilderin als Frau. Sie seien Athletinnen in einem Sport, der ein hohes Maß an Muskularität verlange, aber ansonsten eben normale Frauen und wollten folglich auch so behandelt werden ...

Hab ich's doch geahnt! Irgendwie hat es mir doch schon immer geschwant, dass all diese von mir so geschätzten Muskelmaedels etwas haben, das mir bekannt vorkam. Nur, was das war, das war mir bislang verborgen geblieben. Somit hat es sich gelohnt, heute morgen aufzustehen: Die Welt ist nun für mich um ein Rätsel ärmer!

Ach, eins noch! Die Gliederung des Sortimentes: Es gibt Kapitel dazu, wie man Kontakt zu "Fitness-Sportlerinnen" knüpft. Das wiederum scheint anders zu verlaufen als das Kennenlernen gewaltiger, massiver Bodybuilderinnen, sonst gäbe es dafür ja keinen eigenen Abschnitt. Und ist man dann erstmal drinnen in dieser Welt, ja, dann so erfährt man, wie massive Bodybuilderinnen einen mit anderen massiven Bodybuilderinnen bekannt machen (gibts als Extra-Kurs). Und damit das alles abgerundet wird, gibt es auch noch Lehrreiches zu Themen "Wie man auch als kleinwüchsiger Mann eine Frau kennenlernt" und "Lerne mit negativen Gefühlen gut umzugehen" und, ja, ein "Verzeichnis farbiger Bodybuilderinnen" fehlt auch nicht ...

Lieber Leser, das glaubst du alles gar nicht? Endlich die Antwort auf deine drängendsten Fragen? Das, was dich schon immer mehr interessiert hat als die Adresse und der Zugangscode zum Schließfach von Klaus Zumwinkel? Und Englisch sprichst und liest du auch noch? Ja, dann sei dir geholfen: Das gute Stück mit all den heißen Tips gibt's auf dieser Website.

Irgendwie muss ich bei alldem an den alten Witz denken, in dem ein Mann seinen Kumpel besucht. Der trainiert gerade eifrig seinen rechten Arm. Nur den. Auf die Frage des Freundes, wieso er denn den linken Arm schone, antwortet der Athlet: "Der Kurs für den linken Arm kommt erst nächste Woche."

In diesem Sinne!

Donnerstag, 2. April 2009

Sexy Slowenin mit Muskeln -- Brigita Brezovac

Ich habe gerade diese beiden Bilder der bezaubernden Brigita Brezovac gefunden. Und während ich so im Bildbearbeitungsprogramm die Backgrounds modifiziere und immer wieder staunenden Auges auf dem mit sichtlichem Stolz dargebotenen, wahrhaft imposanten Körperbau seiner wunderhübschen Besitzerin verharre, da drängen sich mir ein paar Assoziationen auf.

Etwa die von einem 16-, 17-jährigen Burschen, der beim Fußballspielen den verschossenen Ball vom Nachbargrundstück holen muss. Und während er das Leder sucht, hört er ein Klicken, in rhythmischen Abständen. Schließlich findet er den Ball, der in einen Lichtschacht gerollt ist. Der Junge steigt hinein. Und hört das Klicken nun deutlicher, viel deutlicher. In dem Lichtschacht ist ein Fenster. Er schaut hindurch. Und was er da nun sieht, das wird sein Leben für immer verändern.

Eine blonde Frau steht da in einem großen Trainingsraum voller Geräte aus glitzerndem Stahl, er sieht die Dame von hinten. Sieht ihren unglaublich breiten Rücken. Ihre ausladenden Schultern. Und ihre starken, muskelbepackten Arme, welche die blonde Frau nach oben gereckt hält und in gleichmäßigem Takt hinter dem Kopf mit dem neckischen Zöpfchen abwinkelt und streckt, während die Hände mit den schicken Fingernägeln ein Gewicht halten.

Ein schweres Gewicht. Superschwer. Er könnte es nicht heben. Sie hingegen senkt und stemmt das schier unglaubliche Gerät wieder und wieder, viele Male, so dass das Blut in ihre Muskeln strömt und diese sich eindrucksvoll wölben und blähen.

Ihm gefällt das, was er sieht. Und so kniet er da und schaut und staunt, völlig vergessen und begeistert und unübersehbar erregt. Die blonde Muskeldame beendet ihre Übung, setzt die gewaltige Hantel ab und spannt ihre Arme an, winkelt sie ab, dass die kantig-harten Bizeps’ nur so in die Höhe springen.

Dann dreht sie sich um, als ob sie die Anwesenheit des Beobachters gespürt habe. Sie sieht den jungen Mann mit dem Ball in den Händen. Und sie sieht auch das übrige. Da lächelt sie. Dann zwinkert sie ihm mit einem ihrer grünen Augen zu und haucht ihm einen Kussmund zu.

Und er ist ihr verfallen. Ihr und Maedels mit Muskeln. Für immer.

Ja, und dann ist da das Bild, das BB in einem Hotelzimmer zeigt. In einem Outfit, das sie bei der Arnold Expo trug und das ihr – so die Information in ihrem
Blog – von Mucki-Kollegin Lauren Powers vermittelt worden war. An den Füßen trägt sie ein paar goldfarbene Boots mit spitzen Absätzen (lechz!), die der slowenische Designer Gacho entworfen hat.

Ja --- diese Klamotten! Diese schwarze Lederteil, das ihre prachtvoll gerundeten Schultern und das V ihres weiten Rückens auf das Schönste betont. Unten trägt sie ein paar Hosen mit einer echsenlederähnlichen Struktur.

Und als ich die gesehen habe, war das wie eine Testosteron-Injektion: Der Stoff dieses Teils liegt so derart eng an, dass er jedes Detail, jede Kurve ihrer unglaublich wuchtigen Oberschenkel modellierend umschließt – ja, man glaubt fast, mehr zu sehen, als wenn BB ihre herrlichen Schenkel unbekleidet gelassen hätte.

Ja, und dann ist da noch eine Sache. Auf dem Foto steht BB in dem Hotelzimmer ganz entspannt da. Doch irgendwann muss sie sich ja auch mal bewegt haben, und sei es nur, dass sie zum Essen oder einer Show oder einem Ball geht. Und da drängt sich mir die Vorstellung auf, wie sich diese prallen Muskeln bei jeder Bewegung anspannen – und wie sie schließlich mit diesem Stöffchen kurzen Prozess machen und es regelrecht wegsprengen ...

Nun denn. Soweit dazu. Jedenfalls hoffe ich, dass BB nicht gegen die von mir getunten Fotos hat und gegen meine kleinen Gedankenspielereien und Träumereien auch nicht --- die sind, das sei betont, ausdrücklich als Kompliment an ihre Ausstrahlung und Schönheit gemeint. Und natürlich an ihre nachgerade göttlichen Muskeln!