Freitag, 29. Juli 2016

Copa Bicepsana --- Muskelmaedels aus Brasilien

Selma Labat

Rio de Janeiro, Brasilien --- das ist dort in der Riesenstadt am Zuckerhut, wo man in der Freizeit keine Tauben im Park füttert, sondern Kaimane in einem der vielen Wasserläufe. Die Stadt, in der demnächst die Olympischen Spiele stattfinden, mit jeder Menge Sand im Getriebe, was man so hört, politisch, finanziell und ökologisch (hoffentlich nicht auch noch terroristisch). Dabei ist das aus 26 Bundesstaaten zusammengesetzte Land eins der größten Länder der Welt. Und damit sicher eins, das mehr ist als nur Mojito, Asado, Samba und Karneval in Rio. 


Gracyanne Barbosa

Freilich - denkt man an Brasilien, dann dominiert in der westlichen Welt entweder das Bild schreiender sozialer Ungerechtigkeit (Stichwort: Favela) oder das Klischee des lebensfrohen Südländers. Dass ein solches Riesenland sicher mehr ist als nur diese zwei Aspekte, das dürfte auf der Hand liegen. Aber das hier ist Muskelmaedels.Blogspot --- daher seit dem zuletzt genannten Klischee nun an dieser Stelle auch einmal ungeniert etwas gefrönt. Also, Brasilien: Das Land, in dem die Frauen bei schwülheißen Temperaturen nur minimalbekleidet durch die Gegend laufen und dabei ihre Optimal-Figuren herzeigen. Vor allem in genanntem Karneval, der so ziemlich alles verkörpert, was diversen islamistischen Terroristen und auch so manchem westlichen Moralpostel ein Dorn im Auge sein dürfte.


Issis Fabiana Silvestre

Ob es sich bei alldem nur um ein touristisches Klischee handelt? Möglich. Tatsache aber ist, dass Brasilien (wie überhaupt Lateinamerika) einiges an Bodybuilderinnen hervorgebracht hat. Und die zeichnen sich nicht nur durch eine selbst durch das Web immer noch spürbare Sinnen- und Lebensfreude aus, die man eigentlich auf Dosen ziehen und verkaufen müsste. 

Anne Freitas


Die "fisiculuturistas" aus Pelés Heimat haben zudem ein anderes Plus - nämlich ihre Muckibeine. Um es einmal zu pauschalieren: Lateinamerikanische und damit brasilianische FBB verfügen oft über Beine, angesichts derer mir die Spucke wegbleibt. Das alte Trainermotto für starke Beine "Ass to Gras" scheint da nicht in Vergessenheit zu sein. Die Oberschenkel dieser Damen haben daher oft ein Volumen, an dem sich viele Muskelmaedels, ja auch mancher Kerl aus dem Norden ein Beispiel nehmen können - selbst in den Fitness-Klassen trainiert man ungeniert auf hohen Muskelumfang. Der natürlich- typisch Lateinamerika - immer noch irgendwie sexy sein muss.

Ach ja ....
Sexy - das sind auch die Popos aus dem Süden. Auch ohne Bodybuilding treibt man in Länderen wie Brasilien und Venezuela einen mir sehr genehmen Kult um den weiblichen Derrière. Logisch, dass das dann vor dem Frauenbodybuilding nicht halt macht. Und dass das auch zu den hier bei muskelmaedels schon sattsam beklagten Implantations-Auswüchsen führt ...


Ana Claudia Pires
Grace Kelly Bom Bom

Jetzt ist mir das mal egal. Ich wollte einfach mal nur das Auge auf einige von Brasiliens Muskelmaedels lenken, etwa Anne Freitas mit ihren wie fleischgewordener Fels wirkenden Oberschenkeln, wie Simone de Oliveira mit ihrem prallen Mucki-Body, wie Gracyanne Barbosa, die zeigt, dass Karneval, Sex und Muckis sehr wohl zusammengehen können --- viel Spaß! Und uns allen sowie den Brasilianern im Speziellen der Wunsch, dass die Olympischen Spiele friedlich vonstatten gehen mögen!


Simone de Oliveira

Samstag, 23. Juli 2016

Female Muscle Worship, Strong Female vs Weak Man --- Comic Style ...


Moment der Wahrheit, Augenblick vor der Niederlage ...

Und mal wieder einige Muskelmaedels, die es nicht im richtigen Leben gibt, sondern die der Vorstellung ihres Zeichners entsprungen und per entsprechendem Bildbearbeitungsprogramm gezeichnet worden sind - Ritualist heißt der gute Mann und seine Sachen findet man bei Deviant Art.

So hätte man es denn gern ...


Wie viele zeichnerische Begabte fertigt er auch das an, was in der Deviant-Art-Szene "Commission" heißt, also Illus, Comic-Strips oder komplette Stories nach Vorgabe ihrer Fans, Freunde und/oder Kunden. Macht mancher gratis und aus Lust und Laune, andere wiederum nehmen Bares dafür, weil sie damit ihren Verdienst aufbessern. Egal wie, jeder wie er mag oder  wie es nottut --- neu ist das nicht, schon der im Fetisch-Bereich weltbekannte Zeichner Eric Stanton hat so die ein oder andere Story erstellt.

Ohne Worte
Ein Thema, das Ritualist gelegentlich (neben vielen anderen Dingen) mit seinem wie schnell ausgeführt wirkenden, prägnant-groben Strich und immer mit einer Prise Selbstironie ausführt, ist das Thema "Female Muscle Worship", also das Bewundern weiblicher Muckis durch Männer, in dem Fall immer schwächere Männer. Etwas, das ich nur zu gut kenne und das ich den ganzen Tag tun könnte, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, die Hände voller Öl...

Wenn's Schulzeugnis mies ist und
Mutti noch voll aggro beim Pumpen ist


Junge trifft Muskelfrau und bewundert ihre Super-Guns...



Ein paar Jahre später, als junger Mann, trifft er sie wieder...
Oder Frauen, die schwächlichen Männern ihre starken Muskeln vorführen, sie auch gern mal vertrimmen. Und dabei salzige Bemerkungen vom Stapel lassen, die die Niederlage noch demütigender machen - und für den Betrachter erregender ... 

 

Nicht fehlen dürfen selbstverständlich jene Powerfrauen, die mit ihren Superdupermuskeln die bösen Jungs auch gleich hordenweise aufmischen und dabei natürlich total mit Bustier, Mini und High Heels sexy und selbstbewusst und stark rüberkommen, aber sowas von ...



Nun, Ritualist hat - so stellt sich mir das dar - ähnliche Gelüste wie auf dieser Seite des Tastenfeldes mattmuscle von muskelmaedels.blogspot.de, die er aber mit (im übertragenen Sinne) Stift und Pinsel auslebt. Und das tut er, wie oben bereits angedeutet, mit Humor. Was wiederum aus meiner Sicht bei jeder Art von Erotik unbedingt dazugehört ...

Tja, Fußball mal anders ...


     
 

Samstag, 2. Juli 2016

Muskelmaedels mit Kindern --- ein paar Gedanken

Lorna Biggam mit Töchterchen Quinn

Kinder --- leider nein, soweit ich das weiß, habe ich keine. Und das, obwohl ich durchaus geübt habe. Daher war das hier nie Thema (auch deshalb nicht, weil dieser Blog ja vor allem einmal auf die freiwilligen, erotischen Beziehungen unter Erwachsenen gemünzt ist).

Frauenbodybuilding und Kinder. Das war immer etwas, bei dem man nicht groß nachgedacht hat. "Man" heißt hier "die Gesellschaft" (es lebe die Pauschalierung!). Man nimmt fast schon automatisch an, dass das nicht geht. Die "Gründe" für diese steile These sind mehr oder minder unbewusster Natur und werden so gesellschaftlich gern auch dargestellt: Frauen mit Muskeln = Vermännlichung und damit Entweiblichung. Folglich seien die Betroffenen auch unfähig, Kinder zu bekommen, so die Annahme. Hinzu kommt, dass vielen Muskelmaedels - ebenfalls unterschwellig - homosexuelle Tendenzen unterstellt werden, warum sollten sie sonst "so" aussehen wollen?

So. Das mit der Homosexualität sollte heute kein Thema mehr sein, kein Aufreger. Wenn also eine Frau Frauen liebt, dann mag ich als Mann das traurig finden, vor allem dann, wenn mir die Betreffende gefällt und ich vor lauter Gefallen schon nicht mehr laufen kann. Aber das ist dann eben so, aus die Maus. Dass auch homosexuelle Frauen Kinder bekommen können und haben, sollte sich ja inzwischen herumgesprochen haben. What else is new?
 
Nach der Geburt ihres Jungen zu schwer, nahm Jenny
Clark satte 50 kg ab und wurde Wettkampf-BB - hier
albert sie mit ihrem Sohnemann herum ...

Bleibt das mit der Vermännlichung. Oh, das ist das Thema, das in unserer ach so offenen und toleranten Gesellschaft immer noch und immer wieder gern genommen wird, um jemanden zu bashen, der nicht zu dem passt, was man im Körperlichen bereit ist zu tolerieren. Gender, Transgender und Sonst-Was-Gender, alles gut und schön, aber es gibt aller behaupteten Toleranz (meine Interpretation: aller moralischen Selbstgefälligkeit) zum Trotz noch genug in Sachen Körperlichkeit, über das man sich gleichsam mit gesamtgesellschaftlichem Segen aufregen kann. 

Maedels mit extremen Muskeln gehören dazu. Man warte einfach, bis der nächste Bildband zu dem Thema rauskommt und lese dann die Rezensionen. Ich kann mich noch gut erinnern, als die Bücher von Martin Schoeller und Bill Dobbins erschienen sind - und an das, was dazu im deutschen Blätterwald erschienen ist. Eigentlich nicht viel anders als vor gut 200 Jahren, als man auch den friedfertigsten Herrn mit Zweifel an seiner Männlichkeit oder Ehre in ein Duell treiben konnte.
 
Hier demonstriert die hochschwangere Meghan Leatherman,
dass Frauen auch in der Schwangerschaft hart trainieren
können. Und dass die Antwort auf die Frage, ob das denn
geht, am besten sie selber geben können!

Und hier führt die Athletin Katja Herjanne vor,
was einer Schwangeren körperlich so alles möglich ist!
Nun. Wenn körperlich starke Frauen mit Muskeln vermännlicht sind, sind dann schwächliche Männer mit unansehnlichen Muskeln weiblich? Die in der Frage implizierte Antwort sollte schon zeigen, wie viel Bullshit in vielen gesellschaftlichen Konventionen steckt. Vor allem dann, wenn die jeweiligen Konventionen eindeutig überholt sind und für die jeweilige Lebensrealität keine Geltung mehr haben. Und das betrifft auch das westliche Verhältnis von Mann und Frau (zumindest solange man an das westliche Wertesystem glaubt und nicht an die Scharia --- Polemik aus). Und daraus folgt auch zwingend, dass man (sprich: die Gesellschaft) es zu akzeptieren hat, wenn eine Frau sich wuchtige, harte Muskeln antrainiert, weil IHR das gefällt.

Deswegen ist sie aber nicht unweiblich. Hier muss man mal eins klarstellen: Viele extrem hart trainierende Leistungsportlerinnen mit extrem niedrigem Fettanteil (nicht nur Bodybuilderinnen) haben - so habe ich das auch von entsprechenden Athletinnen erklärt bekommen - zeitweise keine oder unregelmäßig auftretende Regelperioden. Das aber normalisiert sich, sobald sich das fordernde Training reduziert und sich der Fetthaushalt normalisiert. Mitunter mag es auch helfen, das ein oder andere Mittelchen abzusetzen (das wiederum gilt nicht nur für Bodybuilderinnen) - ich rede von Empfängnisverhütung, an was habt ihr denn gedacht?

Als Judy Miller diese Super-Guns herzeigte, da war
sie schon Großmutter ...
Und immer wieder werden selbstverständlich auch Bodybuilderinnen Mütter. Die einen nach ihrer Karriere, siehe Bev Francis, siehe Brigita Brezovac mit ihrem wunderhübschen, propperen Töchterchen Lucy. Die anderen sind es schon vor ihrer Karriere. So war es bei der diesseits der Tastatur nach wie vor hochgeschätzten Christa Bauch. Bei Judy Miller. Und ich glaube, das ist so bei Margie Martin und Irene Andersen. Und die anderen mittendurch und zwischendrin.

Etwa die Schottin Lorna Biggam: Sie trainierte während ihrer kompletten Schwangerschaft, sechs Stunden pro Woche  (ohne jegliche Medis), drückte auf der Bank 100 Kilo noch am Tag der Geburt ihres Kindes. Des vierten,wohlgemerkt. Zehn Monate nach der Geburt ihrer Tochter via Kaiserschnitt qualifizierte sie sich für die British Female Bodybuilding Finals.


Frau Biggam im Job


Vier Kinder, dazu beide Eltern im Job - das ist fraglos stressig. Zumal dann, wenn die Mutter auch noch hauptberuflich als Feuerwehrfrau arbeitet und nach wie vor hingebungsvoll trainiert (wie auch ihr Angetrauter).

Oder die Britin Mia Warwick: Die wollte Mutter werden. Also hörte sie auf zu qualmen. Heute ist sie Mutter --- und Bodybuilderin dazu. 


Mia Warwick strahlt mit der Tochter um die Wette.
Wie's kommt? Sie haben vor allem einer Person vertraut - sich selber.
 
Extrem, mag man sagen. Aber das gilt für jede Art von Leistungssport. Und überhaupt für alles, was außerhalb der vom Mainstream gesellschaftlich "definierten" Normen liegt. Aber solange sie, ihr Männe und ihre Kinder glücklich und gesund sind, so lange geht es auch niemanden etwas an, ob sie nun - ich spinne jetzt mal - vor oder nach dem Stillen noch schnell einen Bizeps-Supersatz macht.

Zumal die Kinder von Mia Warwick und Lorna Biggam wohl außerordentlich stolz auf ihre Mütter zu sein scheinen, wenn man dem Internet mal glauben schenken darf. Denn ansonsten wird es in den Familien wohl zugehen wie in allen anderen auch.

Also sortiere man den Großteil dessen, was man zum Thema Weiblichkeit von Muskelmaedels hört, dorthin, wo es hin gehört. Und übrigens: Das Aussortieren überholter Ansichten betrifft dann auch den Themenbereich der Schwangerschaft - vorbei die Zeiten, in denen man den werdenden Müttern immer nur Schonung empfohlen hat ...  

Die Familie Biggam
 

NACHTRAG, 28. Juli 2016:



Das Foto habe ich gerade stibitzt - ich hoffe, liebe Brigita, dass das okay ist: Ich finde es einfach nur herrlich - da ist die Mama beim Training, die kleine Tochter natürlich auch, und alle im Studio sind begeistert. Vielleicht zeigt das Bild einfach nur, dass unsere Muskelmaedels viel mehr sind als nur Muskelmaedels. Und sicher nicht das, was sich die ein Klischee nach dem anderen bemühende öffentliche Meinung dazu einbildet.