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Samstag, 7. Februar 2015

Wings Of Strength - der Anfang vom Wandel zum Guten?


San Antonio - klar, Hauptstadt des Bexar-County in Texas. Ein Ort mit einer einst auch starken deutschen Einwandererschaft. Heute kann man am River Walk von "Sa'Antone" eine köstliche Margarita (oder zwei, eine allein reicht nicht!) schlürfen und dazu, davor oder danach eine Portion herzhaftes Chili verputzen. Immerhin eine dieser nach dem heiligen Antonius von Padua benannten Stadt zugeschriebene kulinarische Erfindung, in welcher sich Amerikanisches und Mexikanisches prächtig verbinden, wie ja auch in der Tequila-basierten Margarita. 

Die Basketball-Fans kommen wegen der San Antonio Spurs, die immerhin im vergangenen Jahr die NBA-Meisterschaften für sich entschieden haben - zum fünften Mal. Die Freunde von Museen finden ihren "Stoff" in zig Einrichtungen wie dem McNay Art Museum bis hin zum doch eher rustikaleren Buckhorn Saloon & Museum; überhaupt gibts für Cowboy-Fans einiges rundherum zu erkunden. Historisch Interessierte werden sich zudem wohl den noch erhaltenen Überbleibseln der Alamo-Festung zuwenden, die als das Symbol der texanischen Revolution gilt (die übrigens vor ziemlich genau 180 Jahren begann).

Nun, die Rinderhirten und die Alamo-Kämpfer wie Davy Crockett dürften erstaunt ihre großen Hüte beziehungsweise ihre Pelzmützchen auf dem Kopf nach hinten rücken, sähen sie, was da für den Sommer 2015 angekündigt ist: "Wings of Strength" nennt sich das. Und es ist eine Show explizit auch und gerade für Bodybuilderinnen. Für Maedels mit wirklich ordentlich Muskeln.

Ist das damit ein Wandel hin zu dem Gedanken, dass über die Schiene eines solchen Sponsors die IFBB als  wichtigster BB-Verband den von Fans wie dem Unterzeichneten angebeteten "richtigen" Muskelmaedels ein Show- und Wettkampf-Refugium bietet? Bekanntermaßen hätte ja mancher IFBB-Funktionär die supermuskulösen Ladies lieber heute als morgen "draußen". Aber wenn es ein anderer macht und die ganze Sache organisiert und finanziert - so f... what? 

Immerhin fanden ja schon bei IFBB-Events solche Wings of Strength-Nummern statt. Etwa in Chicago, Tampa und Omaha. Aber es wird derzeit für San Antonio getrommelt. Von Sheila Bleck über Melody Spetko und Alina Popa (ist auch derzeit Werbefigur von Wings of Strength, siehe Screenshot unten) bis hin zu Emery Miller (die sich ja schon sehr explizit für eine eigene von Frauen geleitete FBB-Sache ausgesprochen hat).

Okay. Was steckt dahinter? Dazu ein Zitat von der natürlich schon vorhandenen Website wingsofstrength.net: "Die Gründer, Jake und Kristal Wood, lancierten Wings of Strength im Jahr 2011, um sicherzustellen, dass es hinlänglich Gelegenheiten zu Bühnenauftritten für Frauen gibt, um Bodybuilding Pro-Wettkämpfe auzutragen. Wings of Strength bemüht sich, alle Athletinnen zu unterstützen und alle Athletinnen, die an einer Wings of Strength Show teilnehmen. Wings of Strength ist derzeit der Flagship Sponsor [also der Sponsor, unter dessen Namen man die Veranstaltung vermarktet - mattmuscle] von zwei jährlich ausgetragenen Shows inklusive der Chicago Pro- und Tampa Pro-Shows. 2014 hat Wings of Strength auch die Omaha Pro gesponsert. Wings of Strength führt im Jahresverlauf auch Fitness Foto-Shootings und verkauft diese Fotos via Monatsmitgliederschaften auf www.wingsofstrength.net. 100% von den Erlösen dieser Website werden dazu reinvestiert, um landauf, landab Pros Shows zu sponsern."

2013 begrüßte man bei Wings of Strengths als Special Guests Muskelmaedels wie die sechsmalige Ms. Olympia, Cory Everson, und die achtmalige Ms. Olympia, Lenda Murray. 2014 waren dann die viermalige Ms. Olympia, Kim Chizevsky, und Lenda Murray Ehrengäste. Natürlich findet sich Wings of Strength bei Facebook, YouTube und Twitter.

Yes, well. Also alles ganz altruistisch? Klingt für meine teutonischen Ohren irgendwie unamerikanisch. Aber sei's drum: Vielleicht steckt hier ja die Chance, dass jemand außerhalb der IFBB sich um die bei diesem Verband missliebigen FBB-Wettkämpfe kümmert, die aber im Rahmen von IFBB-Turnieren veranstaltet werden. Vielleicht kann so das Wettkampf-Frauenbodybuilding überleben? Und wenn's so ist, dann kann damit auch der ein oder andere auch Geld verdienen. Meinen Segen hat er. 

Nun, es wäre dem Sport zu wünschen, ob nun mit oder ohne IFBB. Jedenfalls wäre ich im August gern in San Antonio - nur ist das damn far away und Texas so sheyzze groooooß... 


      

Samstag, 22. Juni 2013

Hey, IFBB: Wir wollen die Ms. International und das FBB behalten!

Brigita Brezovac (Posting eins tiefer) hat nicht als einzige mit klaren Worten auf die Ankündigung reagiert, bei der Arnold's die Ms. International zu kippen und durch noch einen (obskuren) Männerwettkampf zu ersetzen. Ich habe mal gesucht und weitere Stimmen anderer Bodybuilderinnen zu dieser Entscheidung gefunden. Die habe ich ins Deutsche übersetzt (Ergänzungen in eckigen Klammern stammen von mir).

Ich hätte nie gedacht, dass mein als reines Austoben eines persönlichens Spleens gedachte Blog Muskelmaedels einmal derart politisch werden würde. Doch das ist er eigentlich immer wieder gewesen (gemäß dem alten journalistischen Grundsatz, dass alles irgendwann politische Dimensionen annimmt). Und jetzt ist er es wieder. Also - wollen wir Fans etwas tun, dann das: Verbreitet diese Nachricht und votiert, zum Beipiel HIER AN DIESER STELLE, gegen diesen völlig kommerziell-sexistischen Beschluss. Was nicht gilt, ist mit "Nutzt ja eh nichts" abzuwinken. Wer sowas tut, hat schon verloren. 

Hier die Ansichten einiger betroffener Muskelmaedels (und ungeklärt bleibt hier das Mysterium, warum die Software dieses Blog-Programms die Bild-Wort-Abstände derart willkürlich und unbeeinflussbar festlegt...)   
 
Wendy Watson: Ich bin eine stolze Bodybuilderin und kann nicht verstehen, warum wir in diesem Sport nicht ebenso als Athleten angesehen werden wie die Männer. Das ist allerdings mehr als Bodybuilding. Es geht um Gleichheit im Sport. Uns wurde gesagt, wir seien nicht populär, weil wir zu männlich aussähen. Sie wollen sexier wirkende Frauen wie [diejenigen der] Bikini[-Klasse]. Ich habe nicht erkannt, dass der Sport zum Verkauf steht und wir genauso geworden sind wie die [Wrestling-Organisation] WWE ... Fake und Unterhaltung für Männer, die T&A zwischen ihren großen Männern mögen [T&A steht für "tits and ass"]. Wir haben Fans, wir sind Athleten, und wir verdienen den Respekt wie andere Athleten desselben Kalibers. Wenn Sie Männer auch dafür belohnen, ihren Körper nur halb zu entwickeln wie in der Physique, dann hätten Sie den Sport komplett verdreht. Sie haben nicht nur die wirklichen Athletinnen nicht respektiert, sondern auch dem gesamten Sport des Bodybuilding einen schlechten Dienst erwiesen. Es ist so übel, dass die gesellschaftlichen Stereotypen, wie wir als Frauen aussehen sollten, den Sport beeinflusst haben. Entschlossen, diszipliniert und hingebungsvoll zu sein, sollte nicht als nicht erstrebenswert eingeschätzt werden. Unsere Fans denken nicht so, und es ist eine Schande, dass die Personen in unserem Sport das tun. Ich persönlich werde keine andere Arnold mehr besuchen.

Samantha Bourassa: Ich bin seit fünf Jahren eine Wettkampf-Bodybuilderin. Es ist ein Teil von dem, was ich bin & meiner Identität als Athletin & als Frau. Ich wäre sehr traurig, sollte ich nicht wieder auf eine Bühne gehen und Bodybuilding-Posen einnehmen können! 







 
  



Johanna Dejager: Ich habe fast 20 Jahre meines Lebens dem Bodybuilding gewidmet und schließlich meinen Profistatus erreicht. Ich glaube an das Women's Bodybuilding und unterstütze es, so, wie viele andere es auch tun. Anders zu sein ist gut...










Judy Gaillard: Ich bin seit fast 20 Jahren eine Wettkampf-Bodybuilderin. Das FBB legte das Fundament für die heutigen Athletinnen. Es ist solch eine Schande, gerade diesen Teilabschnitt des Sports abzuschaffen.










Helle Nielsen: Bodybuilding ist ein großartiger Sport! Ich bin eine Profibodybuilderin, und ich hätte gern die Gelegenheit, den Körperbau/die Statur vorzuführen, welche ich innerhalb von 20 Jahren aufgebaut habe. Ich weiß, dass ich andere motiviere und inspiriere, bitte lassen Sie mich und meine Kolleginnen damit fortfahren. Ich weiß, dass Female Bodybuilding viele Fans hat. Es gibt viele Kategorien, wer kann sagen, welche wichtiger ist? Wie alle haben etwas zu geben. Ja, unser Aussehen folgt nicht dem des Mainstream, aber das ist nicht die Idee des Bodybuilding. Bodybuilding ist extrem, aber es ist das Extreme, das begeistert und verzückt und das Publikum mit offenem Mund staunen lässt! Lasst uns die "wilde" Seite des Sports bewahren! :)



Emery Miller: Es ist alles, was ich habe und wofür ich die vergangenen 16 Jahre meines Lebens gegeben habe.












  
Wendy McCready: Bin eine Wettkampfbodybuilderin, die nun immer weniger Möglichkeiten hat, an Wettkämpfen teilzunehmen.



 
Tamara Makar: Ich bin eine Bodybuilderin und glaube, Frauen sollten dieselben Rechte haben wie Männer. Es ist ein Sport, der von vielen unterstützt und geliebt wird.











 Und abschließend kommt doch noch ein Mann zu Wort:  

Bill Dobbins: Ich bin ein Autor und Fotograf, der sich auf Bodybuilderinnen spezialisiert hat. Sie vom Wettkampf auszuschließen, ist ein furchtbares Beispiel für geschlechtliche Diskriminierung.










Und wer sich nun als Fan unserer Muskelmaedels einmal selber abreagieren und die zuständigen Funktionäre auf ihren Fehler hinweisen will, der kann das hier tun (die Telefonvorwahl für Kanada ist meines Wissens dieselbe wie für's Amiland, also 001):

International Federation of Bodybuilding & Fitness (IFBB)
2875 Bates Road, Montreal, Quebec, Canada H3S 1B7
Tel: 514-731-3783
Telefax: 514-731-7082
E-Mail: info@ifbb.com 


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