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Samstag, 24. Juni 2017

Frauenbodybuilding im Abwärtstrend?
Dazu einige Thesen ...


Als sei ich das diesbezügliche Orakel von Delphi, werde ich - was mich ehrt - immer wieder mal gefragt: "Ist eigentlich das Female Body Building / Frauenbodybuilding im Abwärtstrend? Und wenn ja, warum ist das so?"

Also liste ich mal zwecks etwaiger und gern gesehener Diskussion einige Thesen auf, die in dem Zusammenhang oft genannt werden - der geneigte Leser wird feststellen, dass das hier und da in der Summe der Aussagen widersprüchlich ist. Aber das liegt daran, dass es eben aus verschiedenen Ecken zusammengetragene Ansichten sind - nicht unbedingt meine:

  1. These: Das Female Body Building, abgekürzt FBB, ist in der Downspirale. Grund: Die internationalen, prestigeträchtigen Wettkämpfe à la Miss Olympia und Miss International sind "rasiert", abgesehen von der Wings of Strength-Geschichte. Die Miss I seit 2013, die Miss O ist durch die neu eingeführten Klassen (Bikini über Figure bis Physique) verwässert worden, nach 2014 wurde die Miss O dann vom Olympia-Wochenende gestrichen. Letzte Siegerin in beiden Klassen: Iris Kyle, die zweifelsfrei dominierende Wettkampf-Bodybuilderin der vergangenen 15 Jahre. Und jemand, der infolge prinzipiell ehrenhafter, persönlicher Bescheidenheit, vielleicht gar Schüchternheit mitunter das eigene Licht zu arg unter dem sprichwörtlichen Scheffel gehalten hat. Respektive, den man von interessierter Seite klein gehalten hat, um den Nachwuchs in dieser Sparte niedrig zu halten.
2. These: FBB ist nicht attraktiv für den Mainstream und damit schlecht für die Besucherquoten, so die bislang dominierenden Verbände NPC und IFBB. Dies die gern verkündete Ansicht vieler Verbandsoffizieller, die vor allem die Kasse und damit ihre Pfründe im Auge haben. Also, so die Denke in diesen Kreisen, weg mit dem FBB als Wettkampfart. (Nachtrag: Das bezieht sich vor allem auf die IFBB, bei den Verbänden NABBA, NAC, WBBF "ist die welt noch in ordnung...", wie mr gerade der mitlesende Christian Wenzel mitgeteilt hat).
3. These: Als Folge der gestrichenenen Wettkämpfe sinkt die Zahl der FBB. Wozu sich entsprechend im Training sportlich schinden, sich beim Essen kasteien, wenn die Plattform zur Darbietung und zum sportlichen Wettkampfvergleich fehlt?
4. These:  Insgesamt gibt es von jeher und damit per se im BB von jeher weniger Wettkämpferinnen als Wettkämpfer.
 
Soweit die Ansichten, die für die eingangs genannte These sprechen. Jetzt die dagegen stehenden: 

5. These: Guckt man ins Internet, entsteht der Eindruck, dass es NICHT weniger Muskelmaedels gibt, sondern mehr als in den Jahren zuvor.
6. These: "Strong is the new sexy", "strong is the new skinny" - mit solchen Slogans werben immer muskulöse Frauen für ihr Äußeres. Auch der Mainstream steigt ganz allmählich ein: Eine Rachel McLish, eine Carla Dunlap oder eine (leider kürzlich verstorbene) Lynn Conkwright würden anders als in den 1980er Jahren heute nicht mehr für heftige Debatten und die Frage nach "Ist das noch weiblich?" sorgen. Die heutigen Super Hardcore Girls sind freilich eine andere Kategorie. Aber, noch mal: Weibliche Muckis finden mehr Akzeptanz als früher.
7. These: Frauenmuskeln sind auch bei verhältnismäßig neuen Sportarten wie Crossfit gefragt.
8. These: Der Annahme folgend, dass es immer mehr Frauenmuskeln gibt, gibt es auch immer mehr Fans. Die aber interessieren sich auch für längst inaktive FBB und damit die Historie und Entwicklung dieses Sports. Und sie vergleichen auch das heutige "Angebot" mit dem gestrigen. Sie wissen also über die Entwicklung Bescheid und missbilligen das Vorgehen der Verbandsoberen. Die Fans würden sicher eine entsprechende Ergänzung des Wettkampfangebots bzw. eine Rückkehr zum alten Status Quo begrüßen.
9. These: Es gibt FBB, die gar nicht mehr in die Wettkämpfe gehen und/oder diese nur am Rande streifen und die dennoch mit Super-Duper-Muckis aufwarten. Ihr Antrieb bildet das Feedback der Fans, namentlich via Internet (Social Media, Video-Plattformen, u.ä.m.)
10. These: Der Begriff "Female Body Building" an sich bezieht sich in der gesamten Diskussion auf eine Wettkampfkategorie, nämlich die der sportlich in Wettkämpfen agierenden Muskelmaedels mit extrem ausgebildetem Body. Das Verschwinden dieser Wettkampfklasse heißt nun nicht, dass auch die Super-Muckimaedels deswegen verschwinden. Wie in der zuvor genannten These angeführt, scheint das Gegenteil der Fall zu sein.
11. These: Um beim Thema Wettkampfklassen zu bleiben: Gleichgültig, wie man die Klasse fürs "maximal Gewünschte" auch nennt, es werden auch da über kurz oder lang Maedels mit extremer Muskulatur auftauchen. Und dann können sich die Verbandsoberen wieder von Neuem aufregen - gut so, zeigt es doch, dass die Muskelmaedels und ihre Fans es wollen! 
12. These: Die Möglichkeit zu Super-Muckis auch für Frauen ist nunmehr seit gut 40 Jahren in der Welt. Auch gibt es eine feste (und ich wage zu sagen: stetig wachsende) Fan-Gemeinde. Also wird es diese Art von Athletinnen auch künftig geben.

Unter anderen: Theresa, Alina, Margie, Helle, Aleesha,alle
in roten (und hier sehr kleidsamen) WoS-Shirts.
 
Übersicht zu WoS-Events, darunter auch FBB.
Merke: Es muss nicht immer IFBB sein ...

Jenseits dieser 12 aus diversen Texten, Web-Postings und Foren-Diskussionen abgeleiteten Thesen, jenseits der vielleicht zu selten genutzten Option des Verbandswechsels, jenseits der Bemühungen etwa der Organisatoren rund um die Events à la "Wings of Strength" (kurz: WoS)  ist es meine feste Meinung, dass die Bodybuilderinnen endlich ihren eigenen Wettkampf organisieren sollten, dies unter frühzeitiger Bekanntmachung unter den Fans, eventuell auch mit frühzeitig anzuleierndem Web-Kartenverkauf, um so die entsprechende Resonanz noch früh genug zum eventuellen Gegensteuern erfassen zu können. Und um den von weiter anreisenden Besuchern auch die Chance zu geben, Hotels zu buchen, und überhaupt, um gegebenenfalls Urlaub planen zu können. Einziges Problem für mich als Europäer: Das wird vor allem erst einmal in den USA über die Bühne gehen; man wartet auf eine Veranstaltung in der Alten Welt.

Zu dem Vorgehen diverser Verbandsfunktionäre die unmissverständliche Ansicht von Aleesha Young, die nun eindeutig in die Klasse der Super-Muskelmaedels gehört:

Die einzigartige Aleesha Young
"Das Feedback der Kampfrichter war: Verliere 20 Pfund an Muskeln und du fängst an, höher platziert zu werden .. (ist nicht passiert). Bei meinem letzten Check war das noch Bodybuilding, nicht Body Starving [to starve: hungern, verhungern, darben, Anm. v. mattmuscle] ... Ich mache gerade so weiter mit dem, was ich tue, und sie [die Kampfrichter, A.v.mm.] sind zu ihrer Meinung berechtigt. Ich bin im Begriff, von der Bühne zu gehen, aber ihr, alle echten Muskel-Fans, macht euch bereit und passt auf, denn dieses Muskelmaedel ist bereit zu wachsen und die beste Version von sich selbst zu werden."

(hier das Original für alle, die meinen Übersetzungskünsten misstrauen:)
"Feed back from the judges loose 20lbs of muscle and you'll start placing higher .. (not gonna happen) last time I checked this was bodybuilding not body starving ... I'm just going to keep doing what I do and they are entitled to their opinion... I'm going to step away from the stage but all you real muscle fans get ready and stay tuned because this girl is ready to grow and be the best version of myself."

Mein Fazit:

Freitag, 19. Dezember 2014

Muskelfan und Popmusiker:
Brian Eno über Carla Dunlap


Carla Dunlap on stage - ein traumhafter Body.
Sah aus wie geschnitzt, poliert und lackiert -
aber mit was für einer selbstverständlichen, eleganten
und dabei immer erotisierenden Grazie sie den
vorgeführt hat: Bodybuilding at its best!

Ab und zu ist es ja schon nützlich, auch einmal in seinem Blog aufzuräumen und dabei zu prüfen, was noch alles an Unerledigtem in meinem "Entwürfe"-Ordner schlummert. Und siehe da, eine kleine Perle fand sich da - es geht um Brian Eno. Genau, den von der Band Roxy Music, geboren 1948 unter dem episch langen Namen Brian Peter George St. John le Baptiste de la Salle Eno. Und der ist nicht nur ein einflussreicher Musiker, der mit vielen Größen der Pop- und Rockwelt zusammengearbeitet hat, nein, der hat auch ein Faible für Muskelmaedels. Und daraus hat er auch nie ein Geheimnis gemacht. Dies sagte er 2013 in einem Interview von "Dazed Digital", das man in voller Länge genau hier nachlesen kann. Die für die Leser von meinem Blog muskelmaedel.blogspot.de wesentliche Passage hatte ich damals rauskopiert, übersetzt, in einen Entwurfsunterordner gepackt --- und dann vergessen. Aber aufgehoben ist nicht aufgeschoben:


Brian Eno --- liebe Freunde des Elektro-Pop:
Wir werden alle mal älter ...
 - Dazed Digital:  "Sie wirken sehr selbstsicher bei allem, was Sie tun. Wo kommt das her?"
- Brian Eno: "Ich vertraue auf meinen Geschmack. Ich vertraue ihm völlig und habe das immer schon getan und ich habe immer gedacht, dass nicht so sehr von demjenigen aller anderen Leute abweicht. Im Sexuellen genauso wie bei allem anderen - ich erinnere mich daran, als in den frühen 1980er Jahren erstmals Bodybuilderinnen aufzutreten begannen und da eine war, die ich wirklich mochte, Carla Dunlap. Sie war Ms Olympia oder so etwas in der Art. Sie war diese wunderbare schwarze Frau, total muskelbepackt, schön. Und ich erinnere mich, wie ich dies Kerlen zeigte und sie darauf mit 'eerrgh' reagierten (erschauert dramatisch). Sie waren so erschrocken, ich denke, weil sie dachten, dass ihnen das gefallen könnte, weil sie sexuell so zweideutig war. Wissen Sie, war sie Mann or Frau? Und ich dachte, 'Es wird nicht lang dauern...' (lacht) Und jetzt können Sie Millionen von Websites zum Thema muskulöser Frauen finden. So habe ich immer gedacht, dass der einzige Unterschied zwischen meinem Geschmack und dem von jedem anderen darin besteht, dass ich mich früher dazu bekenne."

Carla Dunlap - Super-Arme! Wie man aber
angesichts schlichtweg umwerfenden Lächelns,
dieses prallen Popos, dieser rundum weiblichen
Erscheinung  von "sexuell zweideutig" sprechen
kann, das verstehe ich nicht: Mister Eno,
an der Stelle gehen unsere Meinungen
auseinander, ansonsten aber Chapeau,
weil Sie keinen Hehl aus Ihren
Ansichten machen!

Donnerstag, 27. September 2012

Das Umfrage-Ergebnis "Wer sollte Ms O 2012 werden" - und ein paar Gedanken dazu

Alina Popa - mein Foto zeigt sie mal in
romantischer Weise...
So, nun ist sie vorbei - die "Muskelmaedels"-Umfrage dazu, wer denn nun Ms O werden sollte. Es ging dabei um den erwünschten Ausgang dieses Wettkampfes, Also so, wie es die Leser haben möchten. Also, der Blick aufs Ergebnis zeigt, dass mit 42 Prozent über die Hälfte gern Alina Popa auf Platz eins sähe, gefolgt von Brigita Brezovac mit 28 Prozent auf Platz zwei. Ergibt summa summarum 70 Prozent für dieses Duo. Wobei sich freilich diese Zahl dadurch relativiert, dass Mehrfachnennungen möglich waren und so ein rein rechnerisches Gesamtergebnis von 144 Prozent zustande kommt. Egal wie: Halten wir fest, dass eindeutig ein großer Anteil der Stimmen auf Alina Popa und Brigita Brezovac entfallen ist. Zumal die zuletzt Genannte angekündigt hat, am kommenden Wochenende erheblich schwerer sein zu wollen als im vergangenen Jahr.

Brigita Brezovac - das Foto ist ein, zwei
Wochen alt und entstand bei ihrem
Training.  Den Hintergrund habe
ich farbverändert, den Text für ein
Facebkook-Posting eingefügt. 

Wunschdenken oder realistisch? Hm. Auch bei anderen Umfragen lag Alina Popa ganz vorn. Iris Kyle aber auch, kein Wunder, sie ist Titelverteidigerin. Das Ergebnis der "Muskelmaedels"-Umfrage zeigt zumindest als Indiz eins: Beliebt bei den Fans ist Iris Kyle nicht unbedingt; ihre Dauerkonkurrentin Yaxeni Oriquen hat ja doppelt so gut abgeschnitten. Wieder hm. Denn wir alle (zumindest so gut wie alle) können nur auf Basis bereits bekannten Materials urteilen. Aber nicht auf Basis dessen, was die Zukunft bringt. Niemand weiß, ob es am Wochenende mit der Präsenz auf der Bühne klappt, noch wie die jeweilige Verfassung ausfallen wird, die genau dann den Wettkampfrichtern und dem Publikum gezeigt wird.

Nun, Iris Kyle und Yaxeni Oriquen sind beide herausragende Athletinnen, sonst hätten sie sich nicht so lange und immer wieder vorn halten können. Aber irgendwie - so kommt es mir beim nunmehr langjährigen Studium der einschlägigen Websites sowie diverser Magazine vor - schaffen es beide nicht, bei den Fans den Funken der Begeisterung oder zumindest eine Art Widerspruchsreiz hervorzurufen. Sie kommen, bringen ihre Leistung. Dann gehen sie. Und genau das ist meiner Ansicht nach für eine Championesse in dem Sport zu wenig. Es fehlt dieser individuelle - aus männlicher Sicht gesprochen: auch erotische - Funke. Die Antwort auf die Frage: "Wie sind die eigentlich so?"


Yaxeni Oriquen, rechts. Hammer-Body!
Dazu gleich eins: Natürlich geht es dabei nicht darum, nun alle und jeden in das hinterste Eckchen seines Gehirnkastens und seiner Persönlichkeit spähen zu lassen und seelisch sozusagen die Hosen herunter zu lassen. Nein, es geht um das, was man ein Image nennt. Also das Bild, das man der Öffentlichkeit gewährt und für diese kreiert. Was wiederum auf Dauer nur funktioniert, wenn sich darin ein Teil der eigenen Persönlichkeit spiegelt. Wer sich komplett verstellt und das in einer ihm widerstrebenden Weise, geht daran kaputt - siehe Marilyn Monroe. So viel ist ja hier gar nicht gefordert. Aber - noch mal - bei Iris Kyle kommt da einfach bei den Fans der Muskelmaedels nichts rüber, das zeigt als Indiz allein schon, wie über sie diskutiert wird, wie man sie wahrnimmt und was man über sie weiß: Exzellente Athletin, fraglos - und sonst?


Iris Kyle vor fünf Jahren
Sehen wir mal in die Vergangenheit: Auch da gab es als Ms O einige Muskelmaedels, die eindeutig kaum Flair boten: Für mich liegt da Kim Chizevsky ganz weit vorn: Toller Body, aber null Charisma und wenig Präsenz. Also so wie bei Iris Kyle - der Dame, die den Wettkampf zuerst 2001, dann 2004 und schließlich 2006 bis 2011 in Folge gewonnen hat und da fraglos die dominierende sportliche Persönlichkeit ist.

Blicken wir noch einmal in die Vergangenheit: Carla Dunlap hatte neben ihrem tollen Body stets eine originelle Bühnendarstellung und präsentierte sich zudem als äußerst intelligente und geistreiche Person. Lenda Murray überzeugte durch einen Körperbau, der Masse und Symmetrie in äußerst harmonischer Form vereinigte und tat vor allem dadurch das ihre für den Sport. Ich will Iris Kyle diese Perfektion nicht absprechen - aber für mich ist in der Anmutung der beiden einfach ein Unterschied: Lenda Murray war schlichtweg unglaublich ästhetisch, gleichtzeitig prall-kraftvoll und präsentierte sich in einer unterschwellig animalisch anmutenden Weise - sprich: so, dass man den Eindruck bekam, da ist noch etwas anderes, noch mehr als nur der Körper an sich. Sie hat nicht umsonst achtmal gewonnen - mehr als jede andere.


Carla Dunlap bei einem ihrer stets ästhetischen Posings

Andere ergänzten athletisch-körperliche Unvollkommenheit (das Wort bitte hier unbedingt in Kontext-Relation sehen!) mit ihrer Persönlichkeit: Rachel McLish war die erste Ms O, anno 1980. Sie gewann auch 1981 und 1982 - seinerzeit durchaus umstritten, angesichts von Frauen wie etwa Kay Baxter (ganz zu schweigen von Bev Francis, mit der sie später auf einer Bühne stehen sollte). Aber die texanische Latino-Schönheit mit dem schottischen Nachnamen ist noch immer in Szenekreisen ein Begriff; sie war es, die das FBB mehr als jede andere populär machen sollte (insoweit, als man hier von "Popularität" reden kann).

Rachel McLish in der Butterly-Maschine - damals war ihr
Body schlichtweg eine sportliche Sensation und sie selber
eine erotische Offenbarung noch dazu.

Und über Cory Everson kann man trefflich streiten - nicht aber darüber, dass sie von Hause aus enorm symmetrisch "konstruiert" war und das perfekt auszutrainieren wusste. Auch nicht darüber, dass sie dem Publikum etwas bieten und brillant mit den Medien umgehen konnte (und kann). Und Andrulla Blanchette schaffte es, als mitunter leicht exzentrisch auftretende Britin und ihre streitlustige und unverblümte Art herrlich zu polarisieren: Neben ihren prallen, tollen Muskeln präsentierte sie damit auch Charakter und Intelligenz.

Andrulla Blanchette - pralle Muskeln waren
ebenso ihr Markenzeichen wie ein starker
Charakter mit teils sehr eigener Meinung.  

Okay, mag der Einwand lauten, McLish hatte diesen Fotomodell-Touch, der ihr den Weg bis nach Hollywood ebnen sollte. Damals aber wurde seitens der Offiziellen und der BB-Zeitschriften ein dem Mainstream vermittelbares Idol gesucht. Und da kam diese schwarzhaarige Wucht mit ihrem herrlichen Gesicht gerade zupass. Ich denke mal, dass McLish mit einem weniger attraktiven Face nicht diese Karriere gemacht hätte - dann hätte aber auch dem FBB die damals dringend benötigte Identifikationsfigur gefehlt. Die, die andere Frauen ans Eisen gebracht hat, das lässt sich nun einfach nicht wegleugnen.

Dito Cory Everson (geborene Kneuer). Die aber war mit einem der damals erfolgreichsten BB-Journalisten verheiratet. In dem Fall sicher kein Handikap, sondern optimal für ihre Karriere wie auch die damals von Funktionären wie Ben Weider angestrebte Popularität fürs FBB. 

Cory Everson in Öl, mit Po und Trizeps ...

Übrigens: Debi Laszewski hat wegen der berühmten Gene bekanntlich nicht die besten Proportionen - aber sie spielt mit jeder Kamera, die vor ihr steht, und sie verzaubert das Publikum.

Debi Laszewski zeigt auch hier, wie das
Spiel mit der Kamera vonstatten geht.

Warum ich so auf dem Flair herumreite? Ganz einfach: Bodybuilding kann aus meiner Sicht nur (wieder) funktionieren, wenn zu der körperlichen Perfektion noch etwas tritt, dass das Publikum bei dem jeweiligen Athleten spürt. Eine Art Verbindung zwischen demjenigen auf der Bühne und den Leuten unten. Das mag sich wie ein überkandidelter Gedanke lesen. Aber: Wenn es nur um perfekte Körper und sonst nichts ginge, dann kann ich mir auch seelenlose Marmorstatuen anschauen (okay, zugegeben: Muskelmaedels in Stein sind eher selten). 

Denn - nie vergessen: Bodybuilding auf der Bühne ist neben dem Wettkampf immer auch eine Show. Es lebt ja gerade in den freien Posingrunden von der direkten Interaktion der Athleten mit dem Publikum. Und von der aus alldem abgeleiteten Publicity (nein, nicht andersrum: die Leute merken sehr schnell, wenn etwas nur ein Hype ist). Allein schon deswegen hätte der arme Andy Münzer auch nie im Leben eine Karriere machen können wie vor ihm die steirische Eiche... 

Daher gefällt ein Muskelmaedel mit tollem Body und diesem gewissen Etwas auf Bühne und in der gesamten Präsenz nicht nur den Fans, es regt auch Nachahmerinnen an. Und da traue - zumindest ich - einer Alina Popa mehr zu als einer Iris Kyle. Aus meinen - leider infolge der Distanz zu Übersee zu seltenen und fast abgerissenen - Kontakten zu und Gesprächen mit Alina Popa weiß ich, dass sie sich über dieses Thema Image schon sehr genau ihre Gedanken gemacht hat.


Und trotzdem heißt das nicht, dass die dunkelhäutige Titelverteidigerin aus Texas nicht wieder gewinnt. Es ist ihr natürlich zuzutrauen, wieder auf den Punkt korrekt vorbereitet zu sein. Wenn sie es wieder hinbekommt, hat sie die acht Siege von Lenda Murray egalisiert. Auch sollten wir nicht das Maedel aus Lateinamerika vergessen. Denn eins lässt sich beiden nicht absprechen: Erfahrung.


Lenda Murray - zum Niederknien...
... und gleich noch mal: einfach nur klasse!

Warten wir es ab. Was anderes bleibt uns sowieso nicht übrig. Vielleicht geht es ja auch ganz anders aus, als wie alle annehmen. Daher sei dieser Beitrag auch ausdrücklich als das, was er ist. Nämlich als Spekulation. Weil: Zum Beispiel ist Lisa Giesbrecht eine, der man weder Muskeln noch Attraktivität absprechen kann ... vielleicht kommt's ganz anders, als wir alle denken.

Lisa Giesbrecht - Blonder Muckitraum mit Gletschereis-Blick... 

So: Ich packe das Ergebnis der "Muskelmaedels"-Umfrage hier drunter, weil dieses Posting ja vielleicht auch mal irgendwann später gelesen wird, wenn dieser "poll" nicht mehr als eigenes Element hier im Blog zu finden sein wird. Es ist ja vielleicht auch für den ein oder anderen ganz interessant, das alles mit zeitlichem Abstand noch mal zu verfolgen:  


Sheila BLECK:                 10 (7%)
Brigita BREZOVAC:          36 (27%)
Kim BUCK:                       4 (3%)
Michelle CUMMINGS:        1 (0%)
Anne FREITAS:               24 (18%)
Lisa GIESBRECHT:            8 (6%)
Sarah HAYES:                 27 (20%)
Monique JONES:               6 (4%)
Iris KYLE:                         7 (5%)
Debi LASZEWSKI:              3 (2%)
Cathy LEFRANCOIS:          3 (2%)
Helle NIELSEN:                 6 (4%)
Yaxeni ORIQUEN:            15 (11%)
Alina POPA:                    55 (42%)

Abgegebene Stimmen:   129