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Sonntag, 3. Februar 2013

Superheldin vs Superheld - so, wie es sein soll

Yatz aus Israel bescherte hier Wonder Woman
einige Momente des Spaßes mit einem offensichtlich
verzweifelt sich mühenden Superman. Hier der Link.

Klar, ich habe als Junge auch Comics über Superman und Co. gelesen und mehr als nur erregt davon geträumt, auch endlich mal richtig stark zu sein und es allen anderen einmal zu zeigen. Also zeichnete ich eine Zeitlang starke Superhelden und fantasierte, was wäre, wenn. Doch mit fortschreitender Pupertät wandelte sich das - mehr und mehr nahm das, was ich da zu Papier brachte, sehr rasch weibliche Formen an. Und das mit dem "superstark", das übertrug ich einfach auf diese Frauen meiner Phantasie. Frauen, die stets sehr sexy in extrem knappem Outfit, mit hochhackigen Stiefeln und gern auch einer Maske vorm Gesicht, böse Männer verdroschen und dabei voller Spottlust vernichtende Kommentare abgaben. 

Als Wonder Woman Supie das Fliegen
beibrachte - die Zeichnung
gibt es hier.

Wobei mich anfangs die Frage beschäftigte, wie diese Kraftleistungen den im Leben ja meist offensichtlich zierlicheren Frauen möglich sein sollten. Das nagte sehr am Funktionieren der selbstgeschaffenen und von mir erwünschten Illusion, bis --- ja, bis dann die ersten Berichte und Fotos über Frauen kamen, die ihre Muckis durch gezieltes Training stählten und wachsen ließen und sie dann auch noch selbstbewusst in Minimalbekleidung der Welt vorführten. Diese äußerst erektiven Muskelmaedels fegten jeglichen Zweifel daran hinweg, dass eine Frau ganz Frau und doch stärker als der Mann sein konnte...   

Wenn die Kräfte mal auf sie übergehen...
Schwacher Supie und starke Lois Lane.
Bild: 04Brutale.
 



Ein paar Jahrzehnte später: Im Prinzip mag ich das immer noch. Ich meine Geschichten des Typs "starke Frau trifft schwachen Mann". Genieße das durch die Vorstellung hervorgerufene Gefühl, das sich einstellt, wenn er ihr unterliegt und sie das voll auskostet und ihn schließlich dazu bringt, zuzugeben, dass ihm das auch gefällt. Da ist nur ein Unterschied zu früher - längst habe ich herausgefunden, dass ich nicht der einzige mit diesem Spleen, diesem Faible, diesem Fetisch bin. 


Und weil's so schön, nochmal
Armdrücken - Spidey quält sich.
Zu sehen ist das hier.

Zuerst waren es Annoncen in allen möglichen Billig- und Underground-Zeitschriften. Mancher mag sich noch erinnern: Zwischen Anzeigen für "Muskelpulver", für "Detektivkurse", für "Röntgenbrillen" und für angeblich lang verschollene biblische Werke wie das "sechste und siebte Buch Mose" fanden sich - fast schon versteckt geschaltet - auch solche, die auf entsprechende Comics und Geschichten hinwiesen. Solche mit starken muskulösen Frauen, die kämpften und rangen und böse Kerle besiegten. 

Da staunt der FLedermausmann -
Wonder Woman nach dem täglichen
Pump. Bild: Cris Shapes.
Das war der Anfang. Mühsam musste man sich die Sachen zusammensuchen, zum Teil aus den obskursten Quellen irgendwo im Ausland. Und fast immer hieß es, lange zu warten, bis das Zeug dann endlich einmal da war. Manches blieb auch vermutlich auch an der ein oder anderen Landesgrenze hängen. Die Papier-, Binde-, Druck- und Kopierqualität der gelieferten Werke war oft - mit viel Zurückhaltung ausgedrückt - ganz bescheiden, dafür kostete das Zeug nur allzuoft exorbitant viel. Doch dann kam das Internet und brachte damit auch den meist einsam vor sich hin träumenden Fans solcher superstarker Muskelmaedels die Möglichkeit, sich und ihre Phantasien auszutauschen. Jetzt, gleich, direkt. Und das sehr oft zu Preisen von günstig bis gratis.

Wieder Cris Shapes - dieses Mal zeigt er eine
extrem muskulöse She-Hulk, die sich gerade
gegen Geld bewundern lässt: Muscle Worship
meets Comic-Super-Heroine ...
All das aber blieb nur den großen Comic-Verlagen weitgehend verborgen. Waren sie früher diejenigen, die mit ihren Veröffentlichungen frech und kühn gegen den Mainstream angingen, so arbeiten sie heute meist gewinnoptimiert - die Stories liegen voll im Trend, entsprechen dem allgemeinen Zeitgeschmack. Der gestattet inzwischen auch sichtlich sportliche Frauen als Leitbild, folgerichtig sehen auch die ganzen Comic-Heldinnen sehen weit athletischer aus als ehedem - wenn auch nur selten hypermuskulös.  Genau so, also mit kaum wirklichem Körperbau, so empfand man Superman, als der vor vielen Jahrzehnten sein Debüt feierte.

Wenn sie Superman mal in die starken Arme
nimmt... Bild: SweMu --- jetzt klicken.

Aber so richtig auf gesellschaftlichen Krawall gebürstet sind die Bildergeschichten mit den Superhelden heute nicht mehr. Ob Heft oder Kinofilm und egal, wie toll die Zeichnungen inzwischen ausgeführt und wie aufwändig der jeweilige Film gemacht sind, es ändert sich doch kaum was an den zum Teil seit Jahrzehnten bekannten und im Grundsatz unveränderten Elementen der Stories: Superman ist immer noch der stärkste und dabei selbstloseste Kerl im Universum, Batman immer noch der verwaiste Sohn ermordeter Eltern und die einzige Gerechtigkeit in Gotham City... --- Vom Prinzip her: Gäääääähn.

Jetzt geht's rund, Superman! Lana Lang
mal muskelbepackt - diese Änderung
eines alten Comic-Covers findet sich
an dieser Stelle.

Aaaaaaber: Wozu gab und gibt es den publizistischen Underground? Brauchte man früher dazu aber immer noch einen risikofreudigen Verleger und ein Minimum an Kapital, so schafft man das heute im Zweifelsfall im Alleingang. Vorausgesetzt, man hat genug Phantasie und Humor, zeichnerisches Talent, Computer, Scanner und vielleicht auch noch ein Programm zur Bildbearbeitung - und schon kann man seine Erzeugnisse der Welt präsentieren. Darunter eben auch die kraftvollen und je nach Geschmack des Künstlers mitunter kolossal aufgemuskelten Superheldinnen, die nun den langweiligen Superhelden zeigen, wer das starke Geschlecht ist. Eine der "Sammelstellen" für derlei ist www.deviantart.com.


WW erklärt Supie mal, wie das mit der Femdom
so vonstatten geht - Bild: Yatz.
 
Und jetzt noch das Allerbeste: Nicht wenige dieser Comic-Künstler nehmen Aufträge für "commissions" an. Das heißt, sie zeichnen in ihrem Stil Bilder nach genauen Wünschen und Vorgaben des Auftraggebers. So zum Beispiel verfährt auch Erica Nelson, der das folgende Bild zu verdanken ist.


Erica Nelson hat dieses tolle Bild
gezeichnet - sieht etwas schwächlich aus,
der gute Captain America... Die URL der
Künstlerin steht senkrecht links im
Bild; man kann aber auch jetzt klicken.

  Um auf diesen augenzwinkernden Umgang mit den Comic-Helden, auf das Zelebrieren weiblicher Supermuskeln und auf die Sache mit den Auftragzeichnungen aufmerksam zu machen, hat sich mattmuscle von "muskelmaedels.blogspot.de" mal die Freiheit erlaubt, einige dieser Zeichnungen zusammenzutragen. Auf denen wird es diversen Superheroen und manchen pseudo-kräftigen Typen einmal seitens superstarker Muskelmaedels so richtig heimgeleuchtet. Viel Spaß beim Betrachten und - da verlinkt - beim anschließenden Weitersurfen!

Und noch mal Yatz, diesmal hat Stunner
den guten alten Spiderman am Boden ...
 

Sonntag, 27. März 2011

Ganz in Grün: Lisa Cross als She-Hulk

Das Bild geistert schon seit ein paar Tagen durch das Web. Und zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich das überhaupt kommentieren sollte. Doch dann dachte ich mir, hey, warum nicht, vielleicht wird ja was daraus. Das Internet hat ja schließlich auch schon ganz andere Dinge angeschoben (siehe den "Facebook-Gründer"-Film, siehe "Machete" und ganz zu schweigen von den derzeitigen Revolutionen in Nahost). 

Also: Warum sollte es unmöglich sein, dass eine Bodybuilderin eine für sie geeignete Kino-Rolle findet und sie dann auch bekommt? Warum also nicht Lisa Cross als She-Hulk?

Ein paar Versuche in der Richtung Muskelmaedel im Kino gab es ja bereits, es sei auf Rachel McLish, Cory Everson, Teagan Clive oder Sue Price verwiesen. Aber keiner davon mündete in eine längerfristige Karriere. Wenn Bodybuilderinnen im TV Karriere machen, dann vor allem bei weniger Vergeistigtem wie American Gladiators und ähnlichem.

Hm. Die Comic-Figur der She-Hulk im Kino. Dazu ist es bis jetzt nie gekommen. Das vor ein paar Jahren angedachte Projekt mit Eva Mendes in der Titelrolle hat sich zwischenzeitlich wohl zerschossen. Alles gut und schön. Aber wer und was ist She-Hulk überhaupt? Dazu klicke man jetzt, falls es interessiert.

Schauspielerisch geht das wegen des in zwei Charaktere und in zwei Körper geteilten Charakters der Titelfigur eh nur, wenn eine entsprechend geschulte Akteurin den "normalen" Teil der Figur und eine andere den "wilden" Part spielt. Laut dem Projekt soll eine schnuckelige, aber mir bislang völig unbekannte Blondine namens Jemma Reseigh (im Bild) das Ater Ego der She-Hulk darstellen, Lisa Cross hingegen den anderen, betont körperlichen.

Nochmal hm. Der Gedanke an die Schauspielerei als Schlüssel zum Erfolg. Möglich, allerdings nur für einen von vielen Tausenden. Und meiner Ansicht auch nur dann, wenn das Rüstzeug vorhanden ist - und das heißt in dem Fall auch schauspielerisches Können, damit das Publikum nachher dem Darsteller den verkörperten Charakter "abnimmt". Etwas, das man natürlich lernen kann. Und da sind wir bei dem wunden Punkt: Lässt sich ein Filmteam tatsächlich darauf ein, diesen tragenden Teil des Projekts mit einer schauspielerischen Amateurin (und dafür halte ich Lisa Cross) zu besetzen?

Ja, warum denn nicht? Zig männliche Bodybuilder haben genau dasselbe getan, und sich in ein, zwei Fällen sogar zu durchaus achtbaren Akteuren entwickelt. Auch Sportler aus anderen Feldern haben dasselbe getan und das manchmal ebenfalls mit Erfolg. Und weil auf den Bühnen dieser Welt ebensowenig wie in ihren Lichtspielhäusern nur hoch Vergeistigtes wie, sagen wir, Friedrich Hölderlins Gedicht "An die Parzen" oder Theaterstücke wie "Die Jagdgesellschaft" von Thomas Bernhard gegeben wird, ist auch für alle Schauspieler Platz, deren Thema körperbetonte Action heißt. Für die ist auf der Leinwand der muskulös-sportliche Leib nun einmal ein Symbol.

Dabei sind diese Action- und Superhelden-Sachen gar nicht sooooo flach, wie mancher Geistesriese das immer noch gern darstellt. Ursprünglich waren diese Comic-Geschichten für ein pubertierendes Teenager-Publikum gedacht und spiegelten (fraglos holzschnittartig und fraglos überzeichnet) eben die Ängste wider, die man in dem Alter hat: Selbstfindung, Unverstandenheit, neue, schwer einzuordnende Triebe und Gelüste. Wenn man das noch etwas weiter analysieren will, dann kommt man beim Phänomen der gespaltenen Persönlichkeit heraus. 

Und noch ein bisschen etwas weiter gefasst: bei einer Gesellschaftskritik, die bei all diesen Superhelden-Geschichten mitschwingt. Es geht gemäß solcher Deutungsversuche darum, dass sich derjenige, der nicht so ganz zum Mainstram passt, also der Unverstandene, der Verlachte, der mit den verborgenen Seiten, dass sich also der eben wegen dieser heimlichen Sachen zum Helden wandelt. Wenn man so will, sind das Outing-Geschichten (wobei ich den Begriff nun eindeutig auf mehr als nur das Psychologische und hier die übliche Homo-Szene bezogen sehen will - wie gesagt: Gesellschaftskritik, also: soziologisch).


















Nun, nochmals zurück zu Lisa Cross. Sie will natürlich den Teil dieser Comic-Figur spielen, der zu ihrem tollen Athletinnen-Body passt - den der wütend-wilden grünen Muskelüberfrau, die von allen gejagt wird und doch unentwegt fürs Gute eintritt. Und auch mal den ein oder anderen bösen Burschen so richtig vertrimmen darf. Was dann dabei herauskommt, wenn She-Hulk ihre Muskeln spielen und die Fäuste fliegen lässt - nun, das sieht man in diesem netten Bild.

Das Foto der grünen Lisa sieht ja schon mal ganz vielversprechend aus, aber für viel mehr als einen Werbegag halte ich es nicht. Noch nicht. Vielleicht sieht es ja irgendjemand und kommt auf die Idee, She-Hulk mit einer realen Frau zu besetzen und nicht wie in dem Hulk-Film mit Eric Bana und Sam Elliott ein computergeneriertes Teil aufs Kinovolk loszulassen. Also so wie in der alten TV-Serie, in der Bill Bixby den normalen und der Bodybuilder Lou Ferrigno den grünen Teil der Figur des Bruce Banner/Hulk spielten.

Vielleicht findet ja wirklich ein Filmproduzent Gefallen an der Idee und geht das She-Hulk-Thema an. Mit Lisa Cross erst in Grün und dann in ganz Groß im Kino. Zu gönnen wäre es der blonden Engländerin. Und uns und mir auch...

Wobei mir gerade einfällt, dass ich ja noch die Liste der Mainstream-Filme mit muskulösen Frauen nachreichen will. Das werde ich dann im Lauf der Tage tun.