Das Maul mit den gewaltigen Zähnen weit aufgerissen, die Vordertatzen mit den scharfen Krallen ausgestreckt, richtete sich der riesige Löwe auf und sprang, während vor der rot im Feuerschein schimmernden alten Ruine der Krieger mit dem großen Federbusch auf dem Kopf die Gatter öffnete und mit Peitschenknall zwei weiteren Raubkatzen in die gewünschte Richtung dirigierte. Nämlich auf sie zu, auf Sheena, die Königin des Dschungels.
Doch die reagierte angesichts der Gefahr mit der Schnelle des Blitzes - sie stoppte unverzüglich ihren Lauf, breitbeinig versetzt und fest fassten ihre Füße Stand. Ihr Arm fuhr im Bogen hoch und nach hinten, hügelig wölbte sich ihr Bizeps in die Höhe. Fast hätte er den breiten Goldreifen des Oberarms abgesprengt, während die Goldreifen an ihrem Handgelenk auf einander klirrten, mit leisem, von niemandem registriertem Geräusch. Ihr Rücken bog sich weit nach hinten, ihre Brust dehnte sich prall und stolz unter der Bewegung. Dem wilden Tier schaute sie unerschrocken aus ihren eisblauen Augen entgegen, während sie Ziel nahm. Und von der mächtigen Kraft ihres Körpers getrieben, fuhr, ja raste dann der Speer seinem Ziel entgegen. Einen Moment lange blitzte die scharf geschliffene Spitze im Feuerschein auf, ehe ein dumpfes Geräusch das abrupte Ende des Fluges verkündete.
Doch blieb keine Zeit, dem getöteten Löwen den bloßen Fuß in den Nacken zu stellen und der Dschungelwelt mit schwellenden Muskeln und breit gereckter Brust den Triumph zu verkünden --- denn schon jagten die zwei Artgenossen der Bestie heran, die Augen wie glimmender Bernstein auf Sheena gerichtet, die Mäuler aufgerissen, die Zähne gebleckt. Doch Sheena hatte keinen weiteren Speer ...
Wie's ausgegangen ist, darf sich jeder selber ausmalen. Schließlich hat die Königen des Dschungels ja noch ein bisschen was vor. Da kann sie es sich nicht leisten, sich von einigen Raubkatzen aufhalten zu lassen. Mit derlei macht die Dame im kleidsam-kurzen Leoparden-Einteiler kurzen Prozess, ehe sie, getrieben von prachtvoll ausgebildeten Beinen, den Bösen entgegenstürmt oder sich mit einhändigem Klimmzug lässig an der nächsten Liane hinüberschwingt.
Dass all dieses Geturne, Gerenne und Kämpfen einen anständig trainierten Leib verlangt, das blieb den Comic-Zeichnern von vor über einem halben Jahrhundert verborgen - hier bei muskelmaedels.blogspot.de gab es ja schon einiges dazu zu lesen, warum diese Comic-Heldinnen sich wie nichts gegen gefährliche Löwen und bedrohliche Riesenaffen behaupteten, das aber mit einer Figur und dünnen Ärmchen hinbekamen, so zierlich wie bei einem Modepüppchen (man klicke bitte einmal rechts in der Label-Leiste auf "Female Muscle Comics" und wühle sich da ein bisschen durch die älteren Beiträge).
Denn von all dem Auf-Die-Bäume-Klettern, An-Lianen-Turnen, Mit-Gorillas-Ringen und Gegen-Starke-Wilde-Kämpfen hätten sich ja an ihrem Körper venenüberzogene Unterarme, große steinharte Bizepspakete, ein sich weit breit wölbendes Kreuz und breitestmögliche Schultern herausbilden müssen --- eben so, wie man sich das bei so einer Mischung aus Überlebenskünstlerin, Kraftathletin, Trapezartistin und Martial-Arts-Sportlerin vorstellt ...
Nun, auch wenn es den alten Heftchen daran gebricht, an den Charme dieser Comics und da vor allem ihrer Titelblätter kommt heute nichts mehr heran. Dieses für meine Bildbearbeitung als Grundlage dienende Exemplar stammt vom Frühjahr 1952; das dazugehörige Heft bot drei Stories, hatte 36 Seiten - aus dank dem darin enthaltenen Lignin prima vor sich hin gilbendem - Holzstoff-Papier und kostete einen Dime, also 10 US-amerikanische Cent. Also, diese mitunter ungelenk dargebotene Action mit der kaum verhüllten Erotik einer einsamen, spärlich umhüllten Heldin unter lauter halbnackten "Wilden" und jeder Menge stattlicher Tropenhelmträger, das hat einfach was. Fehlen nur noch die Muskeln für die Heldin. Und die habe ich Sheena für dieses Abenteuer wieder einmal antrainiert - per Bildbearbeitungsprogramm. Na denn - viel Spaß!
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Freitag, 3. Oktober 2014
Sonntag, 4. November 2012
Muskelmaedels als Amazonen -
davon bitte mehr, viel mehr!
Eigentlich sind unsere Muskelmaedels ja wie gemacht dafür, um sie zu verkörpern: Comic-Heldinnen. Fans wie - ich sage es unbescheiden - ich fordern das schon seit langem. Dafür gibt es auch reichlich Gründe: Erstens die Glaubwürdigkeit. Ein Dschungelgirl à la Sheena, Shanna oder Tarzans Schwester, Super-Heldinnen wie Power Girl oder Wonder Woman, Kriegerinnen wie die - als eine der 100 sexysten Comic-Heldinnen gefeierte - Barbarin Red Sonja, "She Devil with a Sword" --- sie alle vollbringen in ihrem fiktiven Dasein ununterbrochen Dinge, die wegen ihrer Ansprüche an die körperliche Leistungsfähigkeit einfach nach einem wirklich und sichtlich athletischen, kräftigen Muskelleib verlangen (auch wenn viele dieser Stunts und Krafteinsätze realiter für jeden ungeachtet des Geschlechts unmöglich sind).
Dabei reden wir mal nicht von den Superheldinnen, die fliegen, Flugzeuge anhalten, mit Meteoriten und Planeten jonglieren und auch mal Panzerschranktüren wie die zum Goldlager von Fort Knox so locker aufreißen, wie unsereins das mit der Plastikabdeckung der Wurstpackung tut. Nein, von den anderen Damen soll die Rede sein: Es geht um die Lianenladys, die durch die Wüste und den Urwald rennen, sich mittels der von Mutter Natur gelieferten Vorrichtungen durch die Lüfte schwingen. Maedels, die klettern, schwimmen, reiten. Und kämpfen. Mit rohen Riesenaffen und prächtigen Panthern, mit stammdicken Schlangen und kolossalen Krokodilen. Maedels, die mit schweren Schuften, fiesen Forschern und eisenharten Eingeborenen ringen, sie besiegen und sie im Gemenge vielleicht auch gar stemmen und dann wegschleudern.
Und Kriegerinnen wie Red Sonja. Diese Ladies of Steel hantieren mit unglaublich großen und schweren Schwertern, wie sich auch ein geübter Fachmann fraglos nur kurz benutzen könnte, weil ihr Gewicht und ihre Größe Schultern und Arme schnell erschöpfen. Ist das Schwert einmal nicht zur Hand, dann wählt Miss Kettenhemd eine ungeheure, dornbewehrte oder doppelschneidige Axt, angesichts von deren Maßen sich jede ausgewachsene Holzpaltaxt in die nächste Ecke verkrümelt. Und mit derlei gehen diese Kriegerinnen unentwegt und unermüdlich um, oft müssen sich auch noch einen erzenen und damit schweren Schild benutzen und ihn mit größtmöglicher Behendig- und Geschmeidigkeit schwingen - hier mal ein fantastisch umgesetztes Titelbild aus der Feder des bekannten Comic-Künstlers Frank Cho:
Nun dürften solche Bewegungen ja wohl sämtlich den gesamten Körper fordern und damit das Maximum an Mobilität aller Extremitäten, aller Gelenke und damit der daran beteiligten Muskeln. Welche Heldin nun den ganzen Tag ein riesiges, eventuell mit zwei Händen geführtes Schwert schwingt und auch dabei auch mal mit Finsterlingen im Hulk-Format ringt, die reitet und an Seilen mühelos die Wände von Festungen hinaufklettert und über Zugbrücken und Wällte turnt - die sollte auch äußerlich so aussehen, als ob sie das könnte.
Neben die Glaubwürdigkeit tritt noch der optische Reiz. Der Lederschurz der Dschungeldamen, das Kettengeflecht der Schwertschwingerin -- die sind zumindest in den Comics so geschnitten, dass sie größtmögliche Bewegungsfreiheit schaffen und dabei dem Auge des Betrachters viel erfreuliche Schauwerte bieten. Und Betrachter wie mattmuscle von "Muskelmaedels", die wollen nun einmal auch Muskeln sehen. Zumal dann, wenn sie der Rolle der Kämpferin mehr als nur angemessen wären.
Nun gut. Mag sein, dass die Comicheft-Verleger sich da am berühmt-berüchtigten Mainstream orientieren (müssen) und daher dessen Forderungen ans weibliche Äußere folgen. Was so auch nicht mehr stimmt, da ja doch so manche Federstrich-Heroine inzwischen sichtlich Muckis "aufgebaut" hat. Aber - das ist es nicht, was den Anlass dieses Beitrags bildet: Was, eigentlich, hindert die Fotografen und die Muskelmaedels selber, doch bitte etwas häufiger in solche Comic-Rollen zu schlüpfen und entsprechende Fotos zu präsentieren?
Also, ein paar Fotos fanden sich dann nach längerer Suche doch, auch wenn es sehr gerne mehr hätten sein können. Ich habe mal ein paar zusammengetragen und auch eine kleine Collage mit Fotos von Christa Bauch verbrochen - ich sähe so etwas natürlich gerne öfters: Also Muskelmaedels, gebt eurer Fantasie einen Ruck, ihr wolltest doch schon immer mal Xena sein oder Red Sonja oder Sheena oder die Urwaldkönigin oder eine Amazone aus der Antike. Auch wenn es bei den gezeigten blanken Waffen hinsichtlich der historischen Epochen mitunter gar arg durcheinander geht - aber wie heißt es am Ende des ersten und besten Conan-Films: "Doch das ist eine andere Geschichte..."
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Hier zeigt Heather Foster ihre Qualitäten als Kriegerin - hoch zu Ross und mit einem Samuraischwert ... |
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Nochmals Heather Foster - glaubwürdig wäre das: Pose. Blick und Body stimmen (auch wenn die gebildete, politisch sehr aktive Amerikanerin realiter ganz anders ist...) |
Nun dürften solche Bewegungen ja wohl sämtlich den gesamten Körper fordern und damit das Maximum an Mobilität aller Extremitäten, aller Gelenke und damit der daran beteiligten Muskeln. Welche Heldin nun den ganzen Tag ein riesiges, eventuell mit zwei Händen geführtes Schwert schwingt und auch dabei auch mal mit Finsterlingen im Hulk-Format ringt, die reitet und an Seilen mühelos die Wände von Festungen hinaufklettert und über Zugbrücken und Wällte turnt - die sollte auch äußerlich so aussehen, als ob sie das könnte.
Neben die Glaubwürdigkeit tritt noch der optische Reiz. Der Lederschurz der Dschungeldamen, das Kettengeflecht der Schwertschwingerin -- die sind zumindest in den Comics so geschnitten, dass sie größtmögliche Bewegungsfreiheit schaffen und dabei dem Auge des Betrachters viel erfreuliche Schauwerte bieten. Und Betrachter wie mattmuscle von "Muskelmaedels", die wollen nun einmal auch Muskeln sehen. Zumal dann, wenn sie der Rolle der Kämpferin mehr als nur angemessen wären.
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Lenda Murray als nubische Kriegerin: eine tolle, stimmungsvolle Aufnahme von - ich glaube - Bill Dobbins, dem Foto-Meister... |
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Lorena Feruzzi posierte gern als Kriegerin; es gibt noch andere solcher Fotos. |
Freitag, 29. Februar 2008
Muckis an der Liane oder was?

Comics gehören fraglos zu den Dingen, die mich dazu gebracht haben, was ich im Moment tue – mich mit enorm muskulösen Frauen zu befassen. Wobei diese Manie natürlich nicht durch Hefte wie „Buck Denny“, „Bessy“, „Der Rote Korsar“, „Lucky Luke“, „Asterix“ oder „Comanche“ ausgelöst wurden (die habe ich auch mal alle verschlungen), sondern durch Superhelden-Geschichten.
Von da kam ich irgendwann zu den Geschichten mit den Frauen.
Die allererste war fraglos „Supergirl“, immer adrett im blauen, strandkleidähnlichen Outfit mit rotem Umhang und roten Stiefeln à la Funkenmariechen.
Dann „Wundergirl“ – die aus mythischer Zeit ins Jetzt gekommene Amazone mit dem magischen Lasso und den ebenso magischen Armbändern. Die war superscharf und brachte mich endgültig an den Haken.
Irgendwann entdeckte ich, dass es auch so etwas gab wie das Gegenstück zu „Tarzan von den Affen“. In dem Fall „Sheena, die Königin des Urwalds“. Seitdem habe ich herausgefunden, dass es von diesen Tropenwald-Amazonen Legionen existierten – und das schon lange: 1904 (!) erschien der Roman „Green Mansions“ mit „Rima“, der ersten Urwaldheroine. „Sheena“ feierte 1937 Premiere – in einer englischen Publikation, nicht in einer amerikanischen.
Doch schon 1938 gab es das erste Sheena-Comic, das aber in den Vereinigten Staaten. Prompt schwangen sich andere Verleger an die Liane. Auf „Sheena the Jungle Queen” folgten “Fana”, „Jann of the Jungle“, „Cavewoman“ (!), „Fantomah“, „Leopard Girl“, „Zegra“, „Princess Pantha“, „Tiger Girl”, „Tygra” und „Shanna the She-Devil” …
Natürlich haben diese wilden Damen alle gemeinsame Kennzeichen: Bis auf ein oder zwei Ausnahmen präsentieren sie sich in irgendeiner Art von knapp bemessenem Fell-Outfit, meistens Leopard in Leotard-Form (so nennt man ein Kleindungsstück im Stil eines einteiligen Badeanzugs, das als eine Art Leibtrikot getragen wird.) Oder ein Minirock – dies fraglos nur, damit die Heldin die bei ihren Aktionen nötige Bewegungsfreiheit hat.
Die Frisur zumeist schulter- oder rückenlang, mitunter von schulmädchenhaftem Stirnreif gebändigt. Jedoch nie tropengemäß raspelkurz oder gemäß dem ungezwungenen Lebensstil ungebärdig wild oder gar zerzaust. Allenfalls attraktiv wallend, aber meistens so sicher sitzend, als hätte ihre Besitzerin größere Mengen von Drei-Wetter-Taft im Baumhaus gelagert.
Wie Tarzan benutzt das Urwaldmaedel Lianen, um sich von Baum zu Baum zu bewegen. Sehr oft sitzt das üppig gewachsene und spärlich gewandete Naturkind rittlings und mit attraktiv durchgebogenem Kreuz auf irgendwelchen Baumstämmen, Rundhölzern und anderen ähnlichen Geräten.
Die nähren bei mir immer den Verdacht, da habe der Zeichner eigentlich etwas ganz anderes darstellen wollen – etwas gaaaaaanz anderes. Nun, auch damals waren die Zensoren (die gab’s wie beim Kino auch im Comic-Feld zuhauf) schon blöd und haben solche Anzüglichkeiten übersehen und nicht kapiert.

Nicht nur zu phallischen Gegenständen pflegt die schöne Wilde engen Kontakt, sondern auch zur Tierwelt. Sheena und Kolleginnen lassen Zebras, Elefanten und Gorillas gern zur Rettung in letzter Sekunde antanzen. Oft genug müssen sie auch dagegen kämpfen.
Vergleichsweise häufig ringen sie auf dem Cover gegen einen überdimensionierten Affen (auch das weckt Assoziationen...), ab und zu gegen Löwen. Die springen dann entgegen aller Naturgegebenheiten im tropischen Urwald herum. Aber da fühlten sie sich ähnlich wohl wie all die Anakondas, die es in den Storys vom Amazonas nach Afrika verschlagen hatte.
Völlig unverblümt und klar definiert war die Rolle der afrikanischen Ureinwohner. Die hatten zwar oft sportliche Figuren wie eine griechische Statue, standen also voll im Saft, kamen aber nie auf die Idee, die Heldin mal so richtig zu vernaschen: Sex mit andersfarbigen Menschen war der weißen Frau versagt – „natürlich“, hätte ich fast geschrieben.
Gut, Sex hatte die Lianenturnerin auch nicht mit den immer wieder im Urwald gelandeten, hilflosen Großstadt-Schönlingen (gern Reporter oder Forscher). Deren Leben musste sie üblicherweise retten – aber wenigstens durften die Gefühle dann so lange wuchern, bis Beruf oder Tod die meist reithosenbewehrten Jungs abberiefen.
Zurück zu den wilden Heiden. Schwarzafrikaner sieht man in diesen Comics seltenst so, wie sie sind – abgesehen von der Haut und ihrer Kultur nicht anders als ich oder du. Stattdessen tummeln sie sich in ihren Krals als Feder- und Lendenschurz-tragende Barbaren, immer tumb, naiv und abergläubisch, oft genug einfach böse.
Sicherlich handelte es sich hierbei nicht um gewollten Rassismus, sondern um Naivität – man kam erst gar nicht auf die Idee, dass da was nicht stimmen könnte. In den 1940er und 1950er Jahren hätte auch in einer weltoffenen Pressestadt wie New York niemand diese Haltung anstößig gefunden: Man griff für Dschungel-Comics auf exotische Klischees zurück, so wie man für Western-Geschichten stets revolverschwingende Riesenhut- und Sporenträger brauchte – die waren aber in Wahrheit in Texas oder Colorado auch eher selten gesät.
Der Vollständigkeit zuliebe: Es gab auch reichlich weiße Schurken. Die zeigten sich so, wie das jugendliche Lesepublikum es erwartete. Als skrupellose Schatz-, Edelstein- und Erzsucher, schießgeile Großwildjäger, ins Exil gegangene Gangster, monokeltragende Nazis in SS-Uniformen und so fort.
Reichlich Klischees, zumal dann der Oberschurke, gleich welcher Couleur, oft genug mit unserer Dame in den körperlich-intimen Infight muss. Ha! Nun ja. Er verliert, sei es durch ihre Kraft und ihr Geschick, sei es durch höhere Gewalt.
Nazi oder Neger – um mal völlig unkorrekt den Sprachduktus jener Jahre zu gebrauchen – werden dann auch schon mal durch eine gestochene Gerade gefällt, mitunter auch gestemmt und in den Abgrund geschleudert. Anders sieht es im Nahkampf mit Löwen, Affen und Riesenschlangen aus. Da führt das Dschungelgirl nahezu stets ein Messer, das so gut wie immer zum von oben nach unten geführten Stoß eingesetzt wird.
Etwas, das in der realen Welt fast nie vorkommt: Einige Fachleute haben mir schon des öfteren grinsend vorgeführt, wie simpel sich das abblocken lässt. Denn man kann die Stoßabsicht sehr früh und sehr gut erkennen, auch steht dabei die Deckung offen. Okay, Gorillas im Nebel und Krokodile im Fluss waren und sind nicht bei Steven Seagal oder Cynthia Rothrock in der Lehre, da mag das angehen.
Gelegentlich wird mit dem Messer auch geworfen – was realiter noch größerer Nonsens ist: Was macht Lianenlady, wenn’s danebengeht? Und womit schneidet sie ihr Abendbrot ... --- gut, gut, genug gefrotzelt.
Jedenfalls eröffnet die Haltung mit dem Messerstoß von oben Möglichkeiten – jedoch nicht der Heldin, sondern ihrem Zeichner. Der kriegt so nämlich die Chance, Sheena, Jungle-Jana oder Rulah mit weit vorgereckter und dadurch sich stattlich wölbender Brust darzustellen. Oberweite hatten diese Maedels reichlich, von anderem dagegen weniger: Muskeln.
Daran gebrach es Sheena, Jann, Rulah (the Jungle Goddess), Rima, Shanna, Lorna, Judy of the Jungle, Camilla of the Wild oder Princess Pantha nämlich völlig. Die Arme waren gemäß dem seinerzeit üblichen Frauenbild zierlich und dünn. Damit das nicht so auffiel, applizierten die Zeichner den Mädels zumeist breite goldfarbene Ringe an die Oberarme.
Die aber hätte eine Sheena schon wie nichts wegsprengen müssen, wenn sie nur den Arm angewinkelt und angespannt hätte.
Denn von all dem Flussdurchkraulen, Bäumeklettern, Lianenschwingen, Naziboxen und Gorillaringen hätten sie ja nervige Unterarme, klotzige, ausgeprägte Bizepspakete, ein breites Kreuz und ausladende Schultern im Stil einer Trapezartistin haben müssen.
Also einen kraftstrotzenden Körperbau, angesichts dessen die Schurken sofort klein beigegeben haben müssten. Falls sie nicht so gepolt gewesen wären wie ich und wegen der straff gespannten Hose nicht mehr hätten weglaufen können. Oder wollen.

Nun. Das hat mich schon immer genervt. Also habe ich ein paar Oldies in meinem Sinne getunt und die Lianenladys mit ein paar Muskeln bestückt, die sie sich meiner Meinung nach ehrlich erarbeitet haben.
Heute nähern sich die Zeichner übrigens allmählich unseren Vorstellungen an. Aber dazu kommen wir noch. Demnächst.
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