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Donnerstag, 21. Juni 2018

Flipper mit Rachel McLish


Dieses Foto habe ich dieser Tage erhalten, samt einer netten Mail: 
"Ich lese schon seit Jahren deinen Blog. Ich hänge der Mail ein Bild an von einem Flipperautomaten, den ich am Samstag gesehn und bespielt habe. Er hat die Bodybuilderin Rachel McLish (dürfte bekannt sein) im Hauptdisplay und hat generell Bodybuilding als Spielthema . Vielleicht kannst du das Bild irgendwie für deinen Blog verwenden oder einfach deiner Sammlung beifügen. Das Interessante ist, dass der Flipper von 1987 ist. Mich wundert das man dieses "heikle"Thema damals für so einen Automaten aufgriff. Der Flipper steht bei dem Verein "Pinball Party" in Wittlich."

Ich habe schon einmal vor einigen Jahren über dieses Gerät geschrieben und finde es daher wirklich sensationell, dass nun tatsächlich noch jemand eines aufgetrieben und dann daran gedacht hat, ein Bild zu machen und mir das herzuschicken - danke sehr!

Für alle, die den alten Beitrag nicht kennen, bin ich so frei, den einfach zu wiederholen.

Starke Frau, harte Muskeln, toller Flipper


Als ich diese Bilder entdeckte, fiel mir ein, womit ich einen Gutteil der Abende in meiner Jugend verbracht habe -- nämlich mit ausgedehntem Flipper-Spielen.

Los ging das bei mir noch mit den hinten in den Kneipen stehenden, alten Rollenzähler-Geräten, die man mit geschicktem Körpereinsatz und anderen Finessen auch dazu bringen konnte, dass man einen Abend lang mit einer Mark durchspielen konnte.

Dann aber kamen die Geräte mit den Digitalanzeigen, bei denen das nicht mehr so ganz einfach ging. Aber dafür prunkten diese Apparate auch mit stets aufwendiger werdender Technik und mit zum Teil mehreren Spielebenen, was echt die ganze Aufmerksamkeit forderte.


Ja, und dieses Teil hier, das habe ich leider in Wirklichkeit nie zu Gesicht bekommen. Ein Flipper mit dem schönen Namen "Hardbody", veredelt mit dem Traum meiner schlaflosen Nächte vom Beginn der 1980er Jahre: Rachel McLish, geboren Rachel Livia Elizondo.

Die schöne lateinamerikanisch-stämmige Texanerin machte sich nicht nur auf Zeitschriften-Covern und in Action-Filmen wie "Ass der Asse" oder "Ravenhawk" gut, sondern auch auf dem Layout eines solchen Flipper-Geräts.

Gebaut wurde der, wie die kunstvolle, volumen- wie haarsprayreiche Frisur von Rachel McLish nun unschwer verrät, Mitte der 1980er Jahre. Ganz präzise: von der Firma Bally Wulff. Das Design wurde vom U.S.-Experten Ward Pemberton gemacht, die künstlerische Note hatte Greg Freres zu verantworten.

Hier ein paar Bilder aus einem alten Prospekt und ganz unten eins von dem Realgerät, das aber ist leider nur in einer recht kleinen Auflösung verfügbar.

Ach ja: Und für alle Flipper-Fans unter den Muckimaedel-Liebhabern sei hier noch der Link angefügt:
Auf zur
Internet Pinball Database, dem Web-Sammelbecken für die Fans dieser tollen Geräte. (Auf der Seite dann etwas runterscrollen, dann findet man die Daten und Fotos zu diesem Flipper-Modell.) 

Samstag, 24. Juni 2017

Frauenbodybuilding im Abwärtstrend?
Dazu einige Thesen ...


Als sei ich das diesbezügliche Orakel von Delphi, werde ich - was mich ehrt - immer wieder mal gefragt: "Ist eigentlich das Female Body Building / Frauenbodybuilding im Abwärtstrend? Und wenn ja, warum ist das so?"

Also liste ich mal zwecks etwaiger und gern gesehener Diskussion einige Thesen auf, die in dem Zusammenhang oft genannt werden - der geneigte Leser wird feststellen, dass das hier und da in der Summe der Aussagen widersprüchlich ist. Aber das liegt daran, dass es eben aus verschiedenen Ecken zusammengetragene Ansichten sind - nicht unbedingt meine:

  1. These: Das Female Body Building, abgekürzt FBB, ist in der Downspirale. Grund: Die internationalen, prestigeträchtigen Wettkämpfe à la Miss Olympia und Miss International sind "rasiert", abgesehen von der Wings of Strength-Geschichte. Die Miss I seit 2013, die Miss O ist durch die neu eingeführten Klassen (Bikini über Figure bis Physique) verwässert worden, nach 2014 wurde die Miss O dann vom Olympia-Wochenende gestrichen. Letzte Siegerin in beiden Klassen: Iris Kyle, die zweifelsfrei dominierende Wettkampf-Bodybuilderin der vergangenen 15 Jahre. Und jemand, der infolge prinzipiell ehrenhafter, persönlicher Bescheidenheit, vielleicht gar Schüchternheit mitunter das eigene Licht zu arg unter dem sprichwörtlichen Scheffel gehalten hat. Respektive, den man von interessierter Seite klein gehalten hat, um den Nachwuchs in dieser Sparte niedrig zu halten.
2. These: FBB ist nicht attraktiv für den Mainstream und damit schlecht für die Besucherquoten, so die bislang dominierenden Verbände NPC und IFBB. Dies die gern verkündete Ansicht vieler Verbandsoffizieller, die vor allem die Kasse und damit ihre Pfründe im Auge haben. Also, so die Denke in diesen Kreisen, weg mit dem FBB als Wettkampfart. (Nachtrag: Das bezieht sich vor allem auf die IFBB, bei den Verbänden NABBA, NAC, WBBF "ist die welt noch in ordnung...", wie mr gerade der mitlesende Christian Wenzel mitgeteilt hat).
3. These: Als Folge der gestrichenenen Wettkämpfe sinkt die Zahl der FBB. Wozu sich entsprechend im Training sportlich schinden, sich beim Essen kasteien, wenn die Plattform zur Darbietung und zum sportlichen Wettkampfvergleich fehlt?
4. These:  Insgesamt gibt es von jeher und damit per se im BB von jeher weniger Wettkämpferinnen als Wettkämpfer.
 
Soweit die Ansichten, die für die eingangs genannte These sprechen. Jetzt die dagegen stehenden: 

5. These: Guckt man ins Internet, entsteht der Eindruck, dass es NICHT weniger Muskelmaedels gibt, sondern mehr als in den Jahren zuvor.
6. These: "Strong is the new sexy", "strong is the new skinny" - mit solchen Slogans werben immer muskulöse Frauen für ihr Äußeres. Auch der Mainstream steigt ganz allmählich ein: Eine Rachel McLish, eine Carla Dunlap oder eine (leider kürzlich verstorbene) Lynn Conkwright würden anders als in den 1980er Jahren heute nicht mehr für heftige Debatten und die Frage nach "Ist das noch weiblich?" sorgen. Die heutigen Super Hardcore Girls sind freilich eine andere Kategorie. Aber, noch mal: Weibliche Muckis finden mehr Akzeptanz als früher.
7. These: Frauenmuskeln sind auch bei verhältnismäßig neuen Sportarten wie Crossfit gefragt.
8. These: Der Annahme folgend, dass es immer mehr Frauenmuskeln gibt, gibt es auch immer mehr Fans. Die aber interessieren sich auch für längst inaktive FBB und damit die Historie und Entwicklung dieses Sports. Und sie vergleichen auch das heutige "Angebot" mit dem gestrigen. Sie wissen also über die Entwicklung Bescheid und missbilligen das Vorgehen der Verbandsoberen. Die Fans würden sicher eine entsprechende Ergänzung des Wettkampfangebots bzw. eine Rückkehr zum alten Status Quo begrüßen.
9. These: Es gibt FBB, die gar nicht mehr in die Wettkämpfe gehen und/oder diese nur am Rande streifen und die dennoch mit Super-Duper-Muckis aufwarten. Ihr Antrieb bildet das Feedback der Fans, namentlich via Internet (Social Media, Video-Plattformen, u.ä.m.)
10. These: Der Begriff "Female Body Building" an sich bezieht sich in der gesamten Diskussion auf eine Wettkampfkategorie, nämlich die der sportlich in Wettkämpfen agierenden Muskelmaedels mit extrem ausgebildetem Body. Das Verschwinden dieser Wettkampfklasse heißt nun nicht, dass auch die Super-Muckimaedels deswegen verschwinden. Wie in der zuvor genannten These angeführt, scheint das Gegenteil der Fall zu sein.
11. These: Um beim Thema Wettkampfklassen zu bleiben: Gleichgültig, wie man die Klasse fürs "maximal Gewünschte" auch nennt, es werden auch da über kurz oder lang Maedels mit extremer Muskulatur auftauchen. Und dann können sich die Verbandsoberen wieder von Neuem aufregen - gut so, zeigt es doch, dass die Muskelmaedels und ihre Fans es wollen! 
12. These: Die Möglichkeit zu Super-Muckis auch für Frauen ist nunmehr seit gut 40 Jahren in der Welt. Auch gibt es eine feste (und ich wage zu sagen: stetig wachsende) Fan-Gemeinde. Also wird es diese Art von Athletinnen auch künftig geben.

Unter anderen: Theresa, Alina, Margie, Helle, Aleesha,alle
in roten (und hier sehr kleidsamen) WoS-Shirts.
 
Übersicht zu WoS-Events, darunter auch FBB.
Merke: Es muss nicht immer IFBB sein ...

Jenseits dieser 12 aus diversen Texten, Web-Postings und Foren-Diskussionen abgeleiteten Thesen, jenseits der vielleicht zu selten genutzten Option des Verbandswechsels, jenseits der Bemühungen etwa der Organisatoren rund um die Events à la "Wings of Strength" (kurz: WoS)  ist es meine feste Meinung, dass die Bodybuilderinnen endlich ihren eigenen Wettkampf organisieren sollten, dies unter frühzeitiger Bekanntmachung unter den Fans, eventuell auch mit frühzeitig anzuleierndem Web-Kartenverkauf, um so die entsprechende Resonanz noch früh genug zum eventuellen Gegensteuern erfassen zu können. Und um den von weiter anreisenden Besuchern auch die Chance zu geben, Hotels zu buchen, und überhaupt, um gegebenenfalls Urlaub planen zu können. Einziges Problem für mich als Europäer: Das wird vor allem erst einmal in den USA über die Bühne gehen; man wartet auf eine Veranstaltung in der Alten Welt.

Zu dem Vorgehen diverser Verbandsfunktionäre die unmissverständliche Ansicht von Aleesha Young, die nun eindeutig in die Klasse der Super-Muskelmaedels gehört:

Die einzigartige Aleesha Young
"Das Feedback der Kampfrichter war: Verliere 20 Pfund an Muskeln und du fängst an, höher platziert zu werden .. (ist nicht passiert). Bei meinem letzten Check war das noch Bodybuilding, nicht Body Starving [to starve: hungern, verhungern, darben, Anm. v. mattmuscle] ... Ich mache gerade so weiter mit dem, was ich tue, und sie [die Kampfrichter, A.v.mm.] sind zu ihrer Meinung berechtigt. Ich bin im Begriff, von der Bühne zu gehen, aber ihr, alle echten Muskel-Fans, macht euch bereit und passt auf, denn dieses Muskelmaedel ist bereit zu wachsen und die beste Version von sich selbst zu werden."

(hier das Original für alle, die meinen Übersetzungskünsten misstrauen:)
"Feed back from the judges loose 20lbs of muscle and you'll start placing higher .. (not gonna happen) last time I checked this was bodybuilding not body starving ... I'm just going to keep doing what I do and they are entitled to their opinion... I'm going to step away from the stage but all you real muscle fans get ready and stay tuned because this girl is ready to grow and be the best version of myself."

Mein Fazit:

Donnerstag, 27. September 2012

Das Umfrage-Ergebnis "Wer sollte Ms O 2012 werden" - und ein paar Gedanken dazu

Alina Popa - mein Foto zeigt sie mal in
romantischer Weise...
So, nun ist sie vorbei - die "Muskelmaedels"-Umfrage dazu, wer denn nun Ms O werden sollte. Es ging dabei um den erwünschten Ausgang dieses Wettkampfes, Also so, wie es die Leser haben möchten. Also, der Blick aufs Ergebnis zeigt, dass mit 42 Prozent über die Hälfte gern Alina Popa auf Platz eins sähe, gefolgt von Brigita Brezovac mit 28 Prozent auf Platz zwei. Ergibt summa summarum 70 Prozent für dieses Duo. Wobei sich freilich diese Zahl dadurch relativiert, dass Mehrfachnennungen möglich waren und so ein rein rechnerisches Gesamtergebnis von 144 Prozent zustande kommt. Egal wie: Halten wir fest, dass eindeutig ein großer Anteil der Stimmen auf Alina Popa und Brigita Brezovac entfallen ist. Zumal die zuletzt Genannte angekündigt hat, am kommenden Wochenende erheblich schwerer sein zu wollen als im vergangenen Jahr.

Brigita Brezovac - das Foto ist ein, zwei
Wochen alt und entstand bei ihrem
Training.  Den Hintergrund habe
ich farbverändert, den Text für ein
Facebkook-Posting eingefügt. 

Wunschdenken oder realistisch? Hm. Auch bei anderen Umfragen lag Alina Popa ganz vorn. Iris Kyle aber auch, kein Wunder, sie ist Titelverteidigerin. Das Ergebnis der "Muskelmaedels"-Umfrage zeigt zumindest als Indiz eins: Beliebt bei den Fans ist Iris Kyle nicht unbedingt; ihre Dauerkonkurrentin Yaxeni Oriquen hat ja doppelt so gut abgeschnitten. Wieder hm. Denn wir alle (zumindest so gut wie alle) können nur auf Basis bereits bekannten Materials urteilen. Aber nicht auf Basis dessen, was die Zukunft bringt. Niemand weiß, ob es am Wochenende mit der Präsenz auf der Bühne klappt, noch wie die jeweilige Verfassung ausfallen wird, die genau dann den Wettkampfrichtern und dem Publikum gezeigt wird.

Nun, Iris Kyle und Yaxeni Oriquen sind beide herausragende Athletinnen, sonst hätten sie sich nicht so lange und immer wieder vorn halten können. Aber irgendwie - so kommt es mir beim nunmehr langjährigen Studium der einschlägigen Websites sowie diverser Magazine vor - schaffen es beide nicht, bei den Fans den Funken der Begeisterung oder zumindest eine Art Widerspruchsreiz hervorzurufen. Sie kommen, bringen ihre Leistung. Dann gehen sie. Und genau das ist meiner Ansicht nach für eine Championesse in dem Sport zu wenig. Es fehlt dieser individuelle - aus männlicher Sicht gesprochen: auch erotische - Funke. Die Antwort auf die Frage: "Wie sind die eigentlich so?"


Yaxeni Oriquen, rechts. Hammer-Body!
Dazu gleich eins: Natürlich geht es dabei nicht darum, nun alle und jeden in das hinterste Eckchen seines Gehirnkastens und seiner Persönlichkeit spähen zu lassen und seelisch sozusagen die Hosen herunter zu lassen. Nein, es geht um das, was man ein Image nennt. Also das Bild, das man der Öffentlichkeit gewährt und für diese kreiert. Was wiederum auf Dauer nur funktioniert, wenn sich darin ein Teil der eigenen Persönlichkeit spiegelt. Wer sich komplett verstellt und das in einer ihm widerstrebenden Weise, geht daran kaputt - siehe Marilyn Monroe. So viel ist ja hier gar nicht gefordert. Aber - noch mal - bei Iris Kyle kommt da einfach bei den Fans der Muskelmaedels nichts rüber, das zeigt als Indiz allein schon, wie über sie diskutiert wird, wie man sie wahrnimmt und was man über sie weiß: Exzellente Athletin, fraglos - und sonst?


Iris Kyle vor fünf Jahren
Sehen wir mal in die Vergangenheit: Auch da gab es als Ms O einige Muskelmaedels, die eindeutig kaum Flair boten: Für mich liegt da Kim Chizevsky ganz weit vorn: Toller Body, aber null Charisma und wenig Präsenz. Also so wie bei Iris Kyle - der Dame, die den Wettkampf zuerst 2001, dann 2004 und schließlich 2006 bis 2011 in Folge gewonnen hat und da fraglos die dominierende sportliche Persönlichkeit ist.

Blicken wir noch einmal in die Vergangenheit: Carla Dunlap hatte neben ihrem tollen Body stets eine originelle Bühnendarstellung und präsentierte sich zudem als äußerst intelligente und geistreiche Person. Lenda Murray überzeugte durch einen Körperbau, der Masse und Symmetrie in äußerst harmonischer Form vereinigte und tat vor allem dadurch das ihre für den Sport. Ich will Iris Kyle diese Perfektion nicht absprechen - aber für mich ist in der Anmutung der beiden einfach ein Unterschied: Lenda Murray war schlichtweg unglaublich ästhetisch, gleichtzeitig prall-kraftvoll und präsentierte sich in einer unterschwellig animalisch anmutenden Weise - sprich: so, dass man den Eindruck bekam, da ist noch etwas anderes, noch mehr als nur der Körper an sich. Sie hat nicht umsonst achtmal gewonnen - mehr als jede andere.


Carla Dunlap bei einem ihrer stets ästhetischen Posings

Andere ergänzten athletisch-körperliche Unvollkommenheit (das Wort bitte hier unbedingt in Kontext-Relation sehen!) mit ihrer Persönlichkeit: Rachel McLish war die erste Ms O, anno 1980. Sie gewann auch 1981 und 1982 - seinerzeit durchaus umstritten, angesichts von Frauen wie etwa Kay Baxter (ganz zu schweigen von Bev Francis, mit der sie später auf einer Bühne stehen sollte). Aber die texanische Latino-Schönheit mit dem schottischen Nachnamen ist noch immer in Szenekreisen ein Begriff; sie war es, die das FBB mehr als jede andere populär machen sollte (insoweit, als man hier von "Popularität" reden kann).

Rachel McLish in der Butterly-Maschine - damals war ihr
Body schlichtweg eine sportliche Sensation und sie selber
eine erotische Offenbarung noch dazu.

Und über Cory Everson kann man trefflich streiten - nicht aber darüber, dass sie von Hause aus enorm symmetrisch "konstruiert" war und das perfekt auszutrainieren wusste. Auch nicht darüber, dass sie dem Publikum etwas bieten und brillant mit den Medien umgehen konnte (und kann). Und Andrulla Blanchette schaffte es, als mitunter leicht exzentrisch auftretende Britin und ihre streitlustige und unverblümte Art herrlich zu polarisieren: Neben ihren prallen, tollen Muskeln präsentierte sie damit auch Charakter und Intelligenz.

Andrulla Blanchette - pralle Muskeln waren
ebenso ihr Markenzeichen wie ein starker
Charakter mit teils sehr eigener Meinung.  

Okay, mag der Einwand lauten, McLish hatte diesen Fotomodell-Touch, der ihr den Weg bis nach Hollywood ebnen sollte. Damals aber wurde seitens der Offiziellen und der BB-Zeitschriften ein dem Mainstream vermittelbares Idol gesucht. Und da kam diese schwarzhaarige Wucht mit ihrem herrlichen Gesicht gerade zupass. Ich denke mal, dass McLish mit einem weniger attraktiven Face nicht diese Karriere gemacht hätte - dann hätte aber auch dem FBB die damals dringend benötigte Identifikationsfigur gefehlt. Die, die andere Frauen ans Eisen gebracht hat, das lässt sich nun einfach nicht wegleugnen.

Dito Cory Everson (geborene Kneuer). Die aber war mit einem der damals erfolgreichsten BB-Journalisten verheiratet. In dem Fall sicher kein Handikap, sondern optimal für ihre Karriere wie auch die damals von Funktionären wie Ben Weider angestrebte Popularität fürs FBB. 

Cory Everson in Öl, mit Po und Trizeps ...

Übrigens: Debi Laszewski hat wegen der berühmten Gene bekanntlich nicht die besten Proportionen - aber sie spielt mit jeder Kamera, die vor ihr steht, und sie verzaubert das Publikum.

Debi Laszewski zeigt auch hier, wie das
Spiel mit der Kamera vonstatten geht.

Warum ich so auf dem Flair herumreite? Ganz einfach: Bodybuilding kann aus meiner Sicht nur (wieder) funktionieren, wenn zu der körperlichen Perfektion noch etwas tritt, dass das Publikum bei dem jeweiligen Athleten spürt. Eine Art Verbindung zwischen demjenigen auf der Bühne und den Leuten unten. Das mag sich wie ein überkandidelter Gedanke lesen. Aber: Wenn es nur um perfekte Körper und sonst nichts ginge, dann kann ich mir auch seelenlose Marmorstatuen anschauen (okay, zugegeben: Muskelmaedels in Stein sind eher selten). 

Denn - nie vergessen: Bodybuilding auf der Bühne ist neben dem Wettkampf immer auch eine Show. Es lebt ja gerade in den freien Posingrunden von der direkten Interaktion der Athleten mit dem Publikum. Und von der aus alldem abgeleiteten Publicity (nein, nicht andersrum: die Leute merken sehr schnell, wenn etwas nur ein Hype ist). Allein schon deswegen hätte der arme Andy Münzer auch nie im Leben eine Karriere machen können wie vor ihm die steirische Eiche... 

Daher gefällt ein Muskelmaedel mit tollem Body und diesem gewissen Etwas auf Bühne und in der gesamten Präsenz nicht nur den Fans, es regt auch Nachahmerinnen an. Und da traue - zumindest ich - einer Alina Popa mehr zu als einer Iris Kyle. Aus meinen - leider infolge der Distanz zu Übersee zu seltenen und fast abgerissenen - Kontakten zu und Gesprächen mit Alina Popa weiß ich, dass sie sich über dieses Thema Image schon sehr genau ihre Gedanken gemacht hat.


Und trotzdem heißt das nicht, dass die dunkelhäutige Titelverteidigerin aus Texas nicht wieder gewinnt. Es ist ihr natürlich zuzutrauen, wieder auf den Punkt korrekt vorbereitet zu sein. Wenn sie es wieder hinbekommt, hat sie die acht Siege von Lenda Murray egalisiert. Auch sollten wir nicht das Maedel aus Lateinamerika vergessen. Denn eins lässt sich beiden nicht absprechen: Erfahrung.


Lenda Murray - zum Niederknien...
... und gleich noch mal: einfach nur klasse!

Warten wir es ab. Was anderes bleibt uns sowieso nicht übrig. Vielleicht geht es ja auch ganz anders aus, als wie alle annehmen. Daher sei dieser Beitrag auch ausdrücklich als das, was er ist. Nämlich als Spekulation. Weil: Zum Beispiel ist Lisa Giesbrecht eine, der man weder Muskeln noch Attraktivität absprechen kann ... vielleicht kommt's ganz anders, als wir alle denken.

Lisa Giesbrecht - Blonder Muckitraum mit Gletschereis-Blick... 

So: Ich packe das Ergebnis der "Muskelmaedels"-Umfrage hier drunter, weil dieses Posting ja vielleicht auch mal irgendwann später gelesen wird, wenn dieser "poll" nicht mehr als eigenes Element hier im Blog zu finden sein wird. Es ist ja vielleicht auch für den ein oder anderen ganz interessant, das alles mit zeitlichem Abstand noch mal zu verfolgen:  


Sheila BLECK:                 10 (7%)
Brigita BREZOVAC:          36 (27%)
Kim BUCK:                       4 (3%)
Michelle CUMMINGS:        1 (0%)
Anne FREITAS:               24 (18%)
Lisa GIESBRECHT:            8 (6%)
Sarah HAYES:                 27 (20%)
Monique JONES:               6 (4%)
Iris KYLE:                         7 (5%)
Debi LASZEWSKI:              3 (2%)
Cathy LEFRANCOIS:          3 (2%)
Helle NIELSEN:                 6 (4%)
Yaxeni ORIQUEN:            15 (11%)
Alina POPA:                    55 (42%)

Abgegebene Stimmen:   129  



Freitag, 17. April 2009

Starke Frau, harte Muskeln, toller Flipper

Als ich diese Bilder entdeckte, fiel mir ein, womit ich einen Gutteil der Abende in meiner Jugend verbracht habe -- nämlich mit ausgedehntem Flipper-Spielen.

Los ging das bei mir noch mit den hinten in den Kneipen stehenden, alten Rollenzähler-Geräten, die man mit geschicktem Körpereinsatz und anderen Finessen auch dazu bringen konnte, dass man einen Abend lang mit einer Mark durchspielen konnte.

Dann aber kamen die Geräte mit den Digitalanzeigen, bei denen das nicht mehr so ganz einfach ging. Aber dafür prunkten diese Apparate auch mit stets aufwendiger werdender Technik und mit zum Teil mehreren Spielebenen, was echt die ganze Aufmerksamkeit forderte.

Ja, und dieses Teil hier, das habe ich leider in Wirklichkeit nie zu Gesicht bekommen. Ein Flipper mit dem schönen Namen "Hardbody", veredelt mit dem Traum meiner schlaflosen Nächte vom Beginn der 1980er Jahre: Rachel McLish, geboren Rachel Livia Elizondo.

Die schöne lateinamerikanisch-stämmige Texanerin machte sich nicht nur auf Zeitschriften-Covern und in Action-Filmen wie "Ass der Asse" oder "Ravenhawk" gut, sondern auch auf dem Layout eines solchen Flipper-Geräts.

Gebaut wurde der, wie die kunstvolle, volumen- wie haarsprayreiche Frisur von Rachel McLish nun unschwer verrät, Mitte der 1980er Jahre. Ganz präzise: von der Firma Bally Wulff. Das Design wurde vom U.S.-Experten Ward Pemberton gemacht, die künstlerische Note hatte Greg Freres zu verantworten.

Hier ein paar Bilder aus einem alten Prospekt und ganz unten eins von dem Realgerät, das aber ist leider nur in einer recht kleinen Auflösung verfügbar.

Ach ja: Und für alle Flipper-Fans unter den Muckimaedel-Liebhabern sei hier noch der Link angefügt: Auf zur Internet Pinball Database, dem Web-Sammelbecken für die Fans dieser tollen Geräte. (Auf der Seite dann etwas runterscrollen, dann findet man die Daten und Fotos zu diesem Flipper-Modell.)

Samstag, 27. Januar 2007

Muskelmaedels und ihre Karrieren ... danach

Hier mal ganz unsortiert das, was einige Muskelmaedels nach ihrer Karriere als Profi-FBB so tun (beinahe hätte ich «treiben» geschrieben, was in dem ein oder anderen Fall ja auch nicht ganz unwahr wäre). Doch zeigt schon dieser kurze Blick auf einige der Damen, dass sie wie immer im Leben bei näherem Hinsehen fast alle das haben, was man «Schicksal» nennt:
Heidi Miller aus Kalifornien gewann 1981 den Titel der Ms Natural America. Sie sitzt derzeit im Vorstand der American Heart Association, der «Childrens' Bureau Foundation» und der «Pat McCormick's Educational Foundation».

Francisca Petitjean war eine französische Bodybuilderin. Die Blondine poste schon oben ohne während der Filmfestspiele von Cannes am Strand, wo die Papparazzi ja traditionell Hatz auf neue Starlets machen. Und seit ihrem Rückzug aus dem Wettkampfsport beteiligte sie sich an dem, was man vornehm als »Erwachsenen-Filme« bezeichnen könnte, solche von der Sorte, wie sie das bekannte Unternehmen aus Flensburg vertreibt. Ihre Künsternamen sind Mara Maresco und Francesca Rosa.
Valentina Chepiga beteiligte sich von 1993 bis 2004 an mehreren Wettkämpfen. 1962 in der Ukraine geboren und ausgebildete Technikerin und Ingenieurin, lebt sie heute verheiratet als Personal Trainer in Seattle, Washington.

Beverly „Bev“ Francis war wohl DAS Muskelmaedel aus den 1980er Jahren. Geboren 1955 in Australien, absolvierte sie zuerst eine Karriere als Leichtathletin und brachte ees unter der Leitung des Österreichers Franz Stampfl auch zu einem nationalen Rekord, ehe sie sich dem Kraftsport und dem Bodybuilding zuwandte. Dabei durchlief sie mehrere bemerkenswerte Wandlungen. zuerst hypermuskulös ohne jede Rücksicht auf das, was gemeinhin als weibliches Äußeres gilt, dann begann sie auf ihren Look zu amerikanisieren (sprich: symmetrischere, zierlichere Muskeln und ein an der Nase operiertes Gesicht sowie blondiertes Haar), um dann zum Schluß doch noch einmal mit gewaltiger Masse auf der Bühne zu stehen.

Mehr als jede andere löste sie die Debatte über das Thema «wie viele Muskeln darf eine Frau haben, um noch eine Frau zu sein?» aus. Dass davon viel schlichter Quatsch ist, zeigt der Umstand, dass Bev Francis heute eine verheiratete Mutter von zwei Töchtern ist. Sie betreibt in Syosset, NJ, ihr eigenes Studio, das Bev Francis Powerhouse Gym und ist IFBB-Kampfrichterin.

Shelley Beattie war eine der in meinen Augen schönsten Bodybuilderinnen überhaupt. Die studierte Psychologin und Erzieherin hat zudem eine übers FBB hinaus gehende und von der Norm abweichende Sport-Karriere absolviert. Die begeisterte und erfahrene Seglerin beteiligte sich als sogenannter «grinder» beim Bedienen des ersten nur von Frauen «bemannten» Bootes beim America’s Cup.

All das ist insofern besonders bemerkenswert, da die Dame wohl an manischen Depressionen leidet und so gut wie taub ist und daher auf der Bühne in den Pflichtposenrunden via Augenkontakt Anweisungen erhielt. Übrigens: Hörprobleme hat wohl auch Lou Ferrigno, vielen Leuten meines Alters noch bestens bekannt als «The incredible Hulk».




Hier der mächtige Bizeps von Rachel McLish,
zu sehen in Die Asse der stählernen Adler



Rachel McLish (geboren 1957) war fraglos mein erster Muskelmaedel-Schwarm – stark und dazu schön und sehr sexy, kein Wunder bei dem indianischen Äußeren, diesen schwarzen Augen und dem enormen Lachen, das sie an den Tag legen konnte (und wahrscheinlich noch kann). Dass die Texanerin was auf dem Kasten hat, zeigte die studierte Dame mit mehreren Büchern, die es zu Beststellehren brachten. Ein neues soll 2007 rauskommen. Geschauspielert hat sie auch schon, in «Asse der stählernen Adler III» mit Lou Gossett und Horst Buchholz sowie in «Ravenhawk». Die These sei aber gewagt, dass sie diese Rollen auch deswegen bekommen hat, weil sie mit dem Produzenten der Filme, Ron Samuels, verehelicht ist.

off topic dies: Samuels wiederum mag wohl auch Hyper-Frauen – er vertrat Lindsay Wagner, die Hauptdarstellerin in der TV-Serie «Die Sieben Millionen Dollar Frau», (die übernatürliche Kräfte hatte) und von Lynda Carter, bekannt als «Wonder Woman« - davon soll ja Produzent + Regisseur Joss Whedon eine Kinofassung vorbereiten, aber die Gerüchte laufen schon seit Monaten um, unter anderem wurde auch Jessica Biel für die Hauptrolle genannt.




Gayle Moher aus England, einst eine bildschön und sehr symmetrische Bodybuilderin, lebt heute in Scottsdale, AZ. Sie arbeitet da unter anderem auch als Fuß-Fetisch-Modell (Klick ...). Irgendwie sind es doch immer wieder die Engländer, die ein Faible für alle Arten von Spleen haben, auch für sexuell orientierten. Irgendwie finde ich das ja richtig sympathisch.
Außerdem hat Gayle Moher wohl einiges an ihrem Leib tunen lassen – ihre Oberweite auf einigen Fotos wirkt inzwischen schon regelrecht Dolly-Parton-verdächtig.
Dolly Parton? Wer das ist? Nun, definitiv kein Muskelmaedel ...

Nicole Bass, mit über einsachtzig früher eine der größten und angesichts ihrer Muskelmasse auch fraglos imposantesten Bodybuilderinnen der Welt, sah sich wie kaum eine andere zum Teil deftig unter die Gürtellinie gehenden Verdächtigungen ausgesetzt: Ihr markantes Gesicht, die tiefe Stimme sorgten dafrür, dass der für sein rabiates und extrem provokantes Auftreten bekannte, amerikanische Radiomederator Howard Stern öffentlich vermutete, sie sei realiter ein umoperierter Kerl. Mehrere DNA-Tests bewiesen das Gegenteil.

Dafür aber verlor Nicole Bass einen Prozess gegen die auf Geschäfte rund ums Catchen spezialisierte Firma World Wrestling Entertainment (WWE) – Nicole Bass hatte angegeben, sie sei hinter der Bühne sexuell belästigt worden. (Das muss man sich mal vorstellen – ketzerisch sei gefragt, welcher Mann gegen diese starke Muskelmaedel eine Chance hätte- man stelle sich vor, sie steht mit ddrohender Miene vor einem und beginnt zwecks Einschüchterung erst einmal zu flexen ...)

Ach ja: Sie hat auch in einigen Hardcore-Filmen mitgespielt, freilich nicht «aktiv» in dem Sinne, sondern als das, was sie körperlich auch darstellt - nämlich als sehr dominante Muskelfrau.