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Samstag, 24. Juni 2017

Frauenbodybuilding im Abwärtstrend?
Dazu einige Thesen ...


Als sei ich das diesbezügliche Orakel von Delphi, werde ich - was mich ehrt - immer wieder mal gefragt: "Ist eigentlich das Female Body Building / Frauenbodybuilding im Abwärtstrend? Und wenn ja, warum ist das so?"

Also liste ich mal zwecks etwaiger und gern gesehener Diskussion einige Thesen auf, die in dem Zusammenhang oft genannt werden - der geneigte Leser wird feststellen, dass das hier und da in der Summe der Aussagen widersprüchlich ist. Aber das liegt daran, dass es eben aus verschiedenen Ecken zusammengetragene Ansichten sind - nicht unbedingt meine:

  1. These: Das Female Body Building, abgekürzt FBB, ist in der Downspirale. Grund: Die internationalen, prestigeträchtigen Wettkämpfe à la Miss Olympia und Miss International sind "rasiert", abgesehen von der Wings of Strength-Geschichte. Die Miss I seit 2013, die Miss O ist durch die neu eingeführten Klassen (Bikini über Figure bis Physique) verwässert worden, nach 2014 wurde die Miss O dann vom Olympia-Wochenende gestrichen. Letzte Siegerin in beiden Klassen: Iris Kyle, die zweifelsfrei dominierende Wettkampf-Bodybuilderin der vergangenen 15 Jahre. Und jemand, der infolge prinzipiell ehrenhafter, persönlicher Bescheidenheit, vielleicht gar Schüchternheit mitunter das eigene Licht zu arg unter dem sprichwörtlichen Scheffel gehalten hat. Respektive, den man von interessierter Seite klein gehalten hat, um den Nachwuchs in dieser Sparte niedrig zu halten.
2. These: FBB ist nicht attraktiv für den Mainstream und damit schlecht für die Besucherquoten, so die bislang dominierenden Verbände NPC und IFBB. Dies die gern verkündete Ansicht vieler Verbandsoffizieller, die vor allem die Kasse und damit ihre Pfründe im Auge haben. Also, so die Denke in diesen Kreisen, weg mit dem FBB als Wettkampfart. (Nachtrag: Das bezieht sich vor allem auf die IFBB, bei den Verbänden NABBA, NAC, WBBF "ist die welt noch in ordnung...", wie mr gerade der mitlesende Christian Wenzel mitgeteilt hat).
3. These: Als Folge der gestrichenenen Wettkämpfe sinkt die Zahl der FBB. Wozu sich entsprechend im Training sportlich schinden, sich beim Essen kasteien, wenn die Plattform zur Darbietung und zum sportlichen Wettkampfvergleich fehlt?
4. These:  Insgesamt gibt es von jeher und damit per se im BB von jeher weniger Wettkämpferinnen als Wettkämpfer.
 
Soweit die Ansichten, die für die eingangs genannte These sprechen. Jetzt die dagegen stehenden: 

5. These: Guckt man ins Internet, entsteht der Eindruck, dass es NICHT weniger Muskelmaedels gibt, sondern mehr als in den Jahren zuvor.
6. These: "Strong is the new sexy", "strong is the new skinny" - mit solchen Slogans werben immer muskulöse Frauen für ihr Äußeres. Auch der Mainstream steigt ganz allmählich ein: Eine Rachel McLish, eine Carla Dunlap oder eine (leider kürzlich verstorbene) Lynn Conkwright würden anders als in den 1980er Jahren heute nicht mehr für heftige Debatten und die Frage nach "Ist das noch weiblich?" sorgen. Die heutigen Super Hardcore Girls sind freilich eine andere Kategorie. Aber, noch mal: Weibliche Muckis finden mehr Akzeptanz als früher.
7. These: Frauenmuskeln sind auch bei verhältnismäßig neuen Sportarten wie Crossfit gefragt.
8. These: Der Annahme folgend, dass es immer mehr Frauenmuskeln gibt, gibt es auch immer mehr Fans. Die aber interessieren sich auch für längst inaktive FBB und damit die Historie und Entwicklung dieses Sports. Und sie vergleichen auch das heutige "Angebot" mit dem gestrigen. Sie wissen also über die Entwicklung Bescheid und missbilligen das Vorgehen der Verbandsoberen. Die Fans würden sicher eine entsprechende Ergänzung des Wettkampfangebots bzw. eine Rückkehr zum alten Status Quo begrüßen.
9. These: Es gibt FBB, die gar nicht mehr in die Wettkämpfe gehen und/oder diese nur am Rande streifen und die dennoch mit Super-Duper-Muckis aufwarten. Ihr Antrieb bildet das Feedback der Fans, namentlich via Internet (Social Media, Video-Plattformen, u.ä.m.)
10. These: Der Begriff "Female Body Building" an sich bezieht sich in der gesamten Diskussion auf eine Wettkampfkategorie, nämlich die der sportlich in Wettkämpfen agierenden Muskelmaedels mit extrem ausgebildetem Body. Das Verschwinden dieser Wettkampfklasse heißt nun nicht, dass auch die Super-Muckimaedels deswegen verschwinden. Wie in der zuvor genannten These angeführt, scheint das Gegenteil der Fall zu sein.
11. These: Um beim Thema Wettkampfklassen zu bleiben: Gleichgültig, wie man die Klasse fürs "maximal Gewünschte" auch nennt, es werden auch da über kurz oder lang Maedels mit extremer Muskulatur auftauchen. Und dann können sich die Verbandsoberen wieder von Neuem aufregen - gut so, zeigt es doch, dass die Muskelmaedels und ihre Fans es wollen! 
12. These: Die Möglichkeit zu Super-Muckis auch für Frauen ist nunmehr seit gut 40 Jahren in der Welt. Auch gibt es eine feste (und ich wage zu sagen: stetig wachsende) Fan-Gemeinde. Also wird es diese Art von Athletinnen auch künftig geben.

Unter anderen: Theresa, Alina, Margie, Helle, Aleesha,alle
in roten (und hier sehr kleidsamen) WoS-Shirts.
 
Übersicht zu WoS-Events, darunter auch FBB.
Merke: Es muss nicht immer IFBB sein ...

Jenseits dieser 12 aus diversen Texten, Web-Postings und Foren-Diskussionen abgeleiteten Thesen, jenseits der vielleicht zu selten genutzten Option des Verbandswechsels, jenseits der Bemühungen etwa der Organisatoren rund um die Events à la "Wings of Strength" (kurz: WoS)  ist es meine feste Meinung, dass die Bodybuilderinnen endlich ihren eigenen Wettkampf organisieren sollten, dies unter frühzeitiger Bekanntmachung unter den Fans, eventuell auch mit frühzeitig anzuleierndem Web-Kartenverkauf, um so die entsprechende Resonanz noch früh genug zum eventuellen Gegensteuern erfassen zu können. Und um den von weiter anreisenden Besuchern auch die Chance zu geben, Hotels zu buchen, und überhaupt, um gegebenenfalls Urlaub planen zu können. Einziges Problem für mich als Europäer: Das wird vor allem erst einmal in den USA über die Bühne gehen; man wartet auf eine Veranstaltung in der Alten Welt.

Zu dem Vorgehen diverser Verbandsfunktionäre die unmissverständliche Ansicht von Aleesha Young, die nun eindeutig in die Klasse der Super-Muskelmaedels gehört:

Die einzigartige Aleesha Young
"Das Feedback der Kampfrichter war: Verliere 20 Pfund an Muskeln und du fängst an, höher platziert zu werden .. (ist nicht passiert). Bei meinem letzten Check war das noch Bodybuilding, nicht Body Starving [to starve: hungern, verhungern, darben, Anm. v. mattmuscle] ... Ich mache gerade so weiter mit dem, was ich tue, und sie [die Kampfrichter, A.v.mm.] sind zu ihrer Meinung berechtigt. Ich bin im Begriff, von der Bühne zu gehen, aber ihr, alle echten Muskel-Fans, macht euch bereit und passt auf, denn dieses Muskelmaedel ist bereit zu wachsen und die beste Version von sich selbst zu werden."

(hier das Original für alle, die meinen Übersetzungskünsten misstrauen:)
"Feed back from the judges loose 20lbs of muscle and you'll start placing higher .. (not gonna happen) last time I checked this was bodybuilding not body starving ... I'm just going to keep doing what I do and they are entitled to their opinion... I'm going to step away from the stage but all you real muscle fans get ready and stay tuned because this girl is ready to grow and be the best version of myself."

Mein Fazit:

Sonntag, 11. September 2016

Rising Phoenix - Wings of Strength: Wettkampf-Report


Vorbei ist die große Show Rising Phoenix innerhalb der Wings of Strength, die wohl "in Zusammenarbeit" mit der IFBB diesen Wettkampf organisiert hat. Und gekürt auch die Siegerin, in diesem Falle --- Margie Martin. Eine Show für die Fans, die den (oder das?) Event vorab und währenddessen mächtig gelobt haben, als beste Show im Frauenbodybuilding ever. Nun, das sei dahingestellt, weder war ich da, noch kenne ich wirklich alle anderenVeranstaltungen dieses Typs so intensiv, um einen solchen Superlativ zu rechtfertigen. 

Fraglos ist aber, dass die WoS das Potential haben, um der bei der IFBB offiziell aufs Abstellgleis geschobenen Sparte des Frauenbodybuilding eine neue Spur zu geben; 2013 hatte man ja die Ms.International und im Folgejahr die Ms. O komplett gewippt. Warum man nun dennoch bei der WoS mitmischt, dafür gibt's bestimmt Gründe (sicherlich pekuniärer, aber auch organisatorischer Art), allein mir fehlt's da am Verständnis: Zum einen stellt die IFBB renommierte Wettkämpfe ein, um sich dann bei diesem aber breit und fett draufzusetzen. Wenn ich bösartig wäre (bin ich bösartig?), würde ich sagen: Risiko abgeben, aber den Daumen oben drauf behalten wollen ...

Free Posing - rechts die vorderen drei sind Alina
Popa, Margie Martin und Sheila Bleck. Man achte
einmal auf Margies Beine und Arme ...

Das dadurch absehbare Orga-Chaos führte dann auch gleich wieder zu einigem Zoff. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu hören (sprich: auf den entsprechenden Websiten, FB-Postings und Blog-Einträgen zu lesen war), habe sich auch mit Iris Kyle die Rekord-Lady des Frauenbodybuilding um eine Teilnahme bemüht. Und sei nicht genommen worden. Nun. Kann sein, vielleicht war Miss Kyle nur zu spät an. Wenn nicht und wenn ihrerseits alle Regularien eingehalten worden sind, nun, dann war das nicht okay: Wie gesagt, wenn das stimmt, worauf Iris Kyle selber verlinkt hat ...

Für mich sieht's so aus: Es gab da einen Clash der Regelwerke - die der IFBB und die der WoS. Anscheinend nutzt die WoS einiges an Strukturen der IFBB (oder andersrum), es gibt aber in den hier wichtigen Abschnitten jeweils andere Regeln. Und da ist Iris Kyle dazwischen geraten. Demnach hätte sich Iris Kyle durch Teilnahme an einem früheren WoS-Wettkampf für Rising Phoenix qualifizieren müssen, laut den IFBB-Offiziellen wäre das mit ihrer Vorgeschichte als Rekordtitelhalterin nicht nötig gewesen. Meine Ansicht: Man hätte da eine Ausnahmeregelung finden und vertreten können.

Auch das ist etwas wert: Man hat den
Wettkampf offensiv beworben, wie dieses
mannshohe Plakat an einer Bushaltestelle
in Phoenix beweist. Es hat schon den
Eindruck, dass DIESE Organisatoren
wirklich an einem Wettkampf für
Bodybuilderinnen interessiert sind.
Selbst wenn alles absolut einwandfrei gelaufen sein sollte: Das Ganze hinterlässt den bitteren Beigeschmack, dass man die nachgewiesenermaßen erfolgreichste FBB der Welt nicht hat mitmachen lassen wollen. Und das ist sch...e, weil es auch den Erfolg der anderen schmälert und wieder einmal einen Schatten auf den ganzen Sport und dessen Leistungsspitze wirft. Zumal mehr als eine Athletin im Vorfeld außerordentlich lobenswerte Worte zur Organisation, zur betont familiären Atmosphäre der WoS gefunden hat. Und dazu, wie sehr man sich hier um einen Wettkampf für die Maedels mit den wirklich großen Muskeln bemüht, wie sehr man sich hier den sprichwörtlichen Allerwertesten aufreißt, um einen Wettkampf zu veranstalten, in dem man nicht wie bei der IFBB etwas sieht, mit dem man eigentlich nichts anzufangen weiß und das man eigentlich lieber heute als morgen los werden würde. 

Vielleicht wäre es auch gut, die IFBB mal GANZ RAUS zu lassen. Ich wiederhole mich: GANZ RAUS! Entweder will der Vier-Buchstaben-Verein oder er will halt nicht. Just my 5 Cents.


Lisa Cross (l.) mit ihrer Trainerin und Mitbewerberin
Alina Popa (r.), hier beim Athleten-Meetung. Cross
betonte, wie familiär die Atmosphäre bei
dem Wettkampf abgelaufen sei, das sei
das Beste, was sie diesbezüglich je erlebt habe.


Top-Muskelmaedels waren jedenfalls genug da. Und das in guter Verfassung, auch wenn man zwecks Masse auf der Bühne auch einige Ladies zugelassen hat, die nicht zur ersten Garde zu zählen sind, aber auch durch ihren zum Teil überbordenden Enthusiasmus bestechen, wie im Vorfeld allenthalben zu lesen war. Und mir ist (wie überhaupt im Leben) jeder mit einer gesunden und ehrlichen Begeisterung lieber als einer, der zwar alles prima kann, es aber ohne Elan erledigt. Und Begeisterung, die braucht es auch in einem auf Zuschauer angewiesenen Sport. Denn merke: Begeisterung strahlt aus, färbt ab, steckt an, lockt herbei, macht sympathisch, wirkt vorbildlich. Also WoS, an der Stelle alles richtig gemacht.

Margie Martin holte, wie gesagt, den Titel, bewehrt mit einem Paar klotziger Bizeps, angesichts derer mir die Luft wegbleibt. Zu diesen anbetungswürdigen Armen kamen dann auch ihre Beine, die oberhalb der Knie in eine Art zerklüftetes, aber immer noch zur Gesamtanmutung passendes Fleischmassiv übergingen und deren Umfang ich mal gerne gemessen hätte - 70 Zentimeter? Dazu gab es dieses Margie-Martin-Lächeln, mit dem man selbst dunkelste Höhlen taghell erstrahlen lassen kann. Beste Poserin wurde Sheila Bleck, die Lady mit der ebenfalls irgendwie immer lebensbejahend-fröhlichen Ausstrahlung (und das, obwohl sie einiges an Schicksalsschlägen hinter sich hat). Sie landete denn auch verdient auf Platz zwei. 

Die Wettkampf-Bewertungsliste
Auf Platz drei fand sich dann nach gut zweijähriger, berufs-, aber auch verletzungsbedingter Pause Alina Popa, mit einer nachgerade atemberaubend guten Mischung aus Muskelfülle, -härte und -symmetrie, den schönen Kopf zudem filmreif hergerichtet, den Body in einem Posing-BH in eigens für sie entwickeltem Grünton (der sich dann auch im Make-up rund um die Augen wiederfand). Dass das nach zwo Jahren Abstinenz noch nicht auf Anhieb klappen konnte, liegt auf der Hand, aber Alina sollte einmal in ihrer Karriere noch einen der großen Titel holen --- lieber Gott, haste ditte nu jehört? Mit ihrer Ausstrahlung und der Mischung aus Eleganz und Schönheit auf der Bühne wäre sie einfach das Top-Aushängeschild, das das Frauen-Bodybuilding so dringend braucht. Beim nächsten Mal etwas härter und bitte mit etwas mehr Details in den Oberschenkeln und mehr Fülle in den Waden, dann sollte es passen. Aber unbedingt wieder bitte mit diesem sensationell ausgebildeten Rücken: Hammer!

Der direkte Vergleich zeigt die Fülle der Muskeldetails bei
Popa, Martin und Bleck (von links gesehen). So sehr
ich ein Fan von Alina Popa bin, so sehr muss ich sagen,
dass die Beine der beiden anderen besser anmuten.
Vierte wurde Helle Trevino, fünfte Yaxeni Oriquen. Damit haben wir drei Nicht-US-Amerikanerinnen auf den Rängen drei bis fünf. Moment, mag man sagen, die Scorecard schreibt bei Trevino aber "Venice California", oder? Gut aufgepasst. Aber: Auch wenn die Scorecard Helle Trevino so gelistet hat --- die Gute stammt immer noch aus Sønderborg und das liegt in Hamlet-Country, will sagen: Dänemark. Mancher mag sie noch mit dem Geburtsnamen kennen, als Helle Nielsen. Daher gehört sie nach meiner unmaßgeblichen Ansicht unter den Euro-Muskelmaedels aufgelistet. Zu den Euro-Teilnehmerinnen zählten auch die Schweizerin Jacqueline "Jay" Fuchs und Lisa Cross; letztere vermeldet mit der ihr eigenen, sehr britischen Tendenz zur Selbstironie, sie sei nun von Rang neun auf Rang sieben der weltbesten FBB vorgerückt, habe also nun die Nummer 007 ... für eine Britin passt das dann ja.

Ohne nun Marvelous Margie Martins (verdienten!) Erfolg schmälern zu wollen, drängt sich wieder einmal im Hinterkopf ein fieser Verdacht auf. Nämlich, dass bei einer US-Veranstaltung eine US-Amerikanerin zu gewinnen hat.  Ist das so? Oder ist es nur ein Verdacht?

Jedenfalls war die Spitze bei diesen Wettkampf schon recht dicht, dass ich mich mit einer Urteilsfindung zur Besten richtig schwer getan hätte. In Sachen Masse bei gleichzeitige Symmetrie lag Margie Martin sicher vorn, auch hatte sie eine Super-Teilung etwa an den Beinen (weit besser als bei ihren zwei Verfolgerinnen). Aber trotz ihrer Fehler wirkte Alina Popa auf mich irgendwie harmonischer, gesehen auf das Verhältnis Muskeln und Körpergröße. Aber vielleicht bin auch nur beckmesserisch...

Die drei Maedels von hinten gesehen: Meinem Dafürhalten
nach hat Alina Popa den besten Rücken, wegen der
Kombi von Fülle und Teilung. Der von Martin (M.) ist am
kurvig-breitesten, hat aber nicht alle Details. Und Bleck
 (r.) wirkte flacher. Aber bitte: Das ist die Kritik an
einem sehr hohen Niveau. Und kurvig, das ist die
gesamte Margie Martin, von oben bis unten ...
Was nun aus meiner Laien-Distanzsicht geschehen sollte: Das Hickhack um die Qualis klären, rapidamente, damit nicht noch einmal eine der nachgewiesenermaßen besten Bodybuilderinnen dieser Erde von der Teilnahme ausgeschlossen ist und man sich an einer Stelle einen Skandal beschert, wo man schlicht keinen braucht. Am besten die IFBB ganz kegeln und das ganze Organisatorische neu aufsetzen. Und das runter bis in die regionalen Ecken, damit auch von unten her Qualifikationen ausgeführt werden können: Ich weiß, ich weiß, das wäre ein Mammutjob, weil man eine komplette neue Orga-Struktur bräuchte. 

Oh Gott --- wenn ich das live gesehen hätte! Alina
sieht zum Verlieben aus. Und Bizeps-Fans: Guckt
mal auf den Arm von Margie Martin...


Okay, es hat mir keine Ruhe gelassen:
Ausgeschnitt genommen, alles andere graublau
gefärbt, auf dass dieser SUPER-ARM perfekt
zu sehen ist. Und dazu auch noch dieses
herrlich strahlende Lächeln ...
 

Sonntag, 19. April 2015

Richtiges Bodybuilding???

Wegen solcher Muskelmaedels zog es mich jahrelang
zur FIBO: Athletinnen, die den Fans stolz zeigten,
was sie sich im Lauf der Zeit antrainiert hatten. Und die
gern für Fotos posierten und auch mal sexy
rüberkommen wollten. So wie hier die unvergleichlich-
umwerfende Brigita Brezovac.
FIBO --- lange Jahre bin ich da auch hingepilgert, ob nun in Essen, Stuttgart oder Köln. Hier war ja die Chance gegeben, einmal das ein oder andere Muskelmaedel life und in Farbe zu sehen, auch mal eine Bühnenshow mit Bodybuildern beiderlei Geschlechts. Und es bestand die Chance, den großen Stars der Szene zu begegnen.

Wie gesagt: war! Imperfekt, Präteritum, Vergangenheitsform.


Ich war im vergangenen Jahr letztmalig dort und beim Betreten sehr davon angetan, mit welcher Freundlichkeit und Höflichkeit ich empfangen wurde und wie man mir als Journalist weiterhalf. Auch sehr gut gefiel mir die großzügige Anlage in Köln, zumal mir das Leitsystem durch die Hallen logischer und übersichtlicher erschien als in Essen. Und imposant ohne Wenn und Aber das, was sich an Ausstellung rund um das Thema "Leibeserstüchtigung" entwickelt hat.

Soweit das Gute. Das Schlechte für die Mitglieder unserer Welt - ob nun als Athlet welchen Geschlechts auch immer oder ob als Fan - bestand darin, dass sich in Köln leider auch der Trend fortsetzte, "richtiges" Bodybuilding immer weiter hintan zu stellen, in diesem Jahr "gekrönt" von der Absage der Power Pro Show (siehe das eins tiefer stehende Posting).

Fraglos dürfte sie "die Allgemeinheit"
entsetzen --- ein bißchen habe ich aber bei
Virginia Sanchez  den Verdacht,
dass sie bewusst eine Art von Bürgerschreck
mimt und das auch noch unverfroren genießt:
Extrem-Muckis und dazu diese Stoppelfrisur ...
Für mich als ausgemachten Fan sind
ihre Super-Duper-Arme schlichtweg
sensationell und anbetungswürdig!

Ich frage mich allerdings, was das eigentlich ist, "richtiges" Bodybuilding. Ehe ich den Gedanken weiterführe und mich an Antworten versuche: Die Kommentarfunktion ist aktiviert. Bitte, Liebe Leser, sofern noch vorhanden: go ahead und schreibt da rein, wie sich das euch darstellt und natürlich auch das, was ihr anders seht als ich.
 

Also: Erst einmal mag ich bekanntermaßen extrem muskulöse und sehr starke Frauen, sonst gäbe es diesen Blog nicht. Daher besuche ich immer wieder einmal Wettkämpfe oder Veranstaltungen wie beispielsweise die FIBO, um eben diese von mir als Muskelmaedels titulierten Ladies da zu sehen, ob nun im Publikum oder auf der Bühne oder hinter einem Messestand. Für mich ist das der Hauptgrund, um da hin zu fahren. Für viele andere sind es die Athleten, die das Maximum in Sachen Kraft und Körperentwicklung anstreben, hier sowohl bei der Masse wie auch bei der Ausprägung (Definition). Um das Folgende zu illustrieren, habe ich ein paar Bilder von FBB eingestellt, auch da mag jeder seine eigene Meinung haben. Aber ich denke in einem Punkt sind sich Fans und Sportler einig: Es muss etwas passieren!

Also, am Zustand des Sports scheiden sich nun die Geister. Selbst Arnold Schwarzenegger als einer der Granden des Muskelsports hat den MBB unlängst mit geharnischten Worten zu verklickern versucht, dass hier zu viel des Guten geschieht und die Kampfrichter-Richtlinien zu ändern seien (
man folge diesem Link und lausche der Steirischen Eiche und Eddie Robinson). Ich breche das jetzt einmal runter: Extremste Muskelmasse gepaart mit extremster Definition bei den männlichen Athleten ist demnach nicht der Allgemeinheit zu vermitteln und auch nicht mehr vielen treuen Fans. Denn es wirkt demnach auf viele schlichtweg grotesk, auch, wenn Auswüchse wie die berüchtigten Bläh-Bäuche hinzukommen. Und, nein,  ich rede jetzt bestimmt nicht von den - pardon - Vollpfosten, die sich diverse Extremitäten dermaßen muskulös aufspritzen lassen, dass selbst die Arme von dem Unglaublichen Hulk und von The Thing daneben zierlich und elegant-harmonisch wirken. Es geht immer noch um Wettkampf-Bodybuilding der Männer.

Das ist der Zustand manches Wettkampf-MBB, was
meiner Ansicht nach nichts mehr mit dem zu tun
hat, was man jahrzehntelang unter Bodybuilding
verstanden hat - hier läuft etwas falsch. Und
das tut es bei den Männern entschieden mehr
als bei den Frauen.

Inwieweit Arnie nun seinen Zeiten und damit denen seiner Kumpels, Konkurrenten und Wegbegleiter von Franco Columbu über Serge Nubret, Frank Zane, Steve Michalik, Mike Mentzer und Tom Platz bis Sergio Oliva und anderen nachtrauert --- keine Ahnung, vielleicht isses so. Ich weiß daher nicht, ob hier bloß ein alter Mann nostalgische Gefühle hegt. Aber wenn man sich anguckt, dass dieser reiche und erfolgsverwöhnte Kerl immer noch die BB-Szene mit Herzblut verfolgt und augenscheinlich immer noch an einige ihrer Ideale glaubt - wie jüngst zu sehen, als er einem im Studio verspotteten Anfänger per Facebook Mut zu sprach - dann ist an der Kritik dieses Fachmannes mehr als nur etwas Nostalgie dran: Lange stand Bodybuilding unter der Prämisse, dass die Muskelentwicklung in Relation zur Körpergröße zu stehen habe. Denn nur dadurch kann sich eine harmonisch wirkende Symmetrie ergeben. Wenn die schiere Masse jedoch vor allem anderen steht, wirkt das irgendwann eben genau der Symmetrie entgegengesetzt und folglich ungeschlacht oder ungestalt.

Zum einen dieser Aspekt, auf der anderen Seite sind dann da die - oft via Social Network selbstgehypten - Nachwüchsler, bei denen es schlicht an dem fehlt, was eine gelungene Gesamtentwicklung des Körpers ausmacht. Anstelle dieser Gesamtentwicklung ist dann da ein Oberkörper, der zumeist nicht zu dem im Vergleich dazu unterentwickelten Unterbau passt. Keulenarme versus Spargelbeinchen. Bei allem fraglos vorhandenen Trainingsfleiß --- in diesen Sportlern sehe ich nicht die Zukunft des Bodybuilding. Vor allem dann nicht, wenn sie sich anmaßen, bar aller Sporterfolge Ratschläge zu erteilen und damit die Geschichte und die genannte Grundforderung des Sports zu ignorieren. Nämlich die nach einer symmetrisch-harmonischen Gesamtentwicklung --- man kann's nicht oft genug sagen.


Wo liegt sie dann, die "Fjutscher"? Zwischen den beiden Extremen sehe ich idealerweise die Zukunft. Es sollte also wieder eine Betonung der symmetrischen Anmutung geben.


Symmetrie in der Ausbildung der
Muskulatur - ein Hauptziel beim
Bodybuilding. Wie das in Perfektion
aussehen kann, hat Juliette Bergmann
aus den Niederlanden
immer wieder bewiesen.
Soweit die Männer. Bei den Frauen ist meiner bescheidenen Meinung nach ein Problem darin zu sehen, dass die Beurteilungsgrundlage zur Unterteilung viel unklarer ist als bei den Männern. Es wird mit Klassen über Klassen gehubert, es wird dies und das gefordert, um am kommenden Tag verworfen zu werden. Auch ist das massebetonte FBB (was aber meiner Ansicht gemäß immer noch insgesamt auf den gesamten Körperbau gesehen harmonischer wirkt als bei den Männern) manchem Funktionär ein Dorn im Auge, weswegen wacker daran gesägt wird. 

Ist das für die Sportlerinnen schon schlimm genug, so kommt noch die Forderung nach "Sie sollte aber weiblich aussehen" hinzu. Kann ich vom Prinzip her verstehen (ja, mein Fünfer liegt schon in der Chauvi-Kasse): Mein Faible oder Fetisch, meine Macke oder Marotte zum Beispiel dreht sich ja genau darum, dass die Frauen so stark sind und sich das mit unverwechselbar Weiblichem paart. Nur, was ist das "weibliche Äußere"? Ich habe da eine einfache Regel: Ich muss sie sofort und unverwechselbar als Frau erkennen können, fertig. 

Hier demonstriert Denise Hoshor,
was ich im vorstehenden Abschnitt meine,
nämlich, dass auch extreme Muskeln und
ein weibliches Äußeres sich nicht ausschließen
.
Und da geht es NICHT in erster Linie um ein superschönes Gesicht. Es gibt ja auch Bodybuilderinnen, die kein Modelface haben, ohne dass da irgendein Zweifel bleibt. Und umgekehrt tummeln sich auf der Welt auch Frauen, die nie im Leben Sport getrieben oder asketisch gelebt haben, aber ein "scharf gezeichnetes Gesicht" haben, wie das poetisch verbrämt heißt. Also ein Gesicht, wie man es eher bei einem Mann vermutet - ohne dass seine Besitzerin freilich irgendwie männlich wäre. Desungeachtet gibt es es bekanntermaßen einige Athletinnen, bei denen das Gesicht ganz eindeutig kerlig aussieht (auch in der Offseason), ab und zu sogar mit nicht mehr zu tarnenden Bartschatten und einer "receding hairline": Sorry, da ist es aus meiner Sicht dann eindeutig zu weit gegangen.

Diese Forderung nach dem unübersehbar Weiblichen treibt aber auch manche ins andere Extrem, nämlich dahin, das Frauliche überzubetonen: Wenn der Kunstbusen das Dolly-Buster-Format erreicht und Russ Meyer in seinem Grab zu rotieren anfängt, dann lenkt das bei einer Wettkampfathletin vom Rest der doch ästhetisch-sportlich zu bewertenden Form ab. Das verstärkt dann nur noch die ablehnende Haltung im Mainstream und wohl auch bei mehr und mehr bei manchem Fan. Das passiert auch deshalb, weil inzwischen Hintern und Waden zum Teil in obszön-lächerlicher Weise aufgespritzt/transplantiert werden und man sich fragt, was das dann noch mit Sport und Kraft zu tun hat.

Um es klar zu sagen: Nix gegen Busentransplantate, auch nicht gegen große, aber insgesamt bei sportlich tätigen Athletinnen bitte mit Augenmaß. Ich wiederhole: Auch die Größe dieser "Blubberpolster" hat Auswirkungen auf die Gesamtsymmetrie - und kann sie auch in dem ein oder anderen Fall komplett verhunzen. Dito sonstige OP's, die je nach Grad auf den Betrachter als "zu viel, zu viel" wirken. 

 
Weiblichkeit und extrem ausgeprägte Muskeln, das ist 
Oana Hreapca. Sie hat nicht nur Super-Arme,
sondern mit die besten Bauchmuskeln in der Szene.
Und sie ist symmetrisch. Warum also da
an ihrer Sportart seitens der Verbände gesägt
wird, kann ich nicht nachvollziehen.
Hier sei daher nun bitte unterschieden zwischen dem, was einer Wettkampfsportlerin ansteht und dem, was manchem Fetisch-Fan und wohl auch mancher der angebeteten Muscleladies selber gefällt. Denn das, was den einen aus erotischer Sicht neben den Muckis total mit anmacht, sind mitunter akkurat die Art von Implantanten und die Folgen sonstiger OPs, die dem anderen, sprich: dem Außenstehenden, schlichthin als "way too much" erscheint. Etwas, das diese Dreingaben mit Blick auf die Symmetrie und die komplette "Linienführung" oft auch sind. Was nicht heißt, dass den FBB die Betonung weiblicher Konturen durch solche ärztliche Nachhilfe unmöglich sein sollte. Schließlich machen das unzählige andere Frauen ja auch. Aber es sollte anders umgesetzt werden als nur mit der gerade angesprochenen und heillos überzogenen Künstlichkeit. Wobei die Grenze wie immer im Auge des gerade aktiven Betrachters liegt.

Sollte also auch hier wieder eine Rückkehr her zu dem, was ein Grundforderung des BB ist, nämlich eine harmonische Ausbildung des Körpers? In dem vorgenannten Punkt: ja. Und sonst? Da bin ich freilich der Ansicht, dass es bei den Muskelmaedels, also den ihre Bezeichnung zu Recht tragenden Bodybuilderinnen,  absolut  nicht in dem Ausmaß im Argen liegt wie bei den Männern. Im Gegenteil. Guckt man sich zum Beispiel eine Iris Kyle an, dann sieht man eine Symmetrie und eine Körperentwicklung, die diejenige von manchem preisgekürten Mann toppt. Überhaupt - und das ist aus meiner Sicht ein Plus - haben viele Athletinnen (namentlich die aus dem lateinamerikanischen Raum) oft eine Beinentwicklung, die manchen männlichen Möchtegern vor Scham erblassen lassen müsste: So was erreicht man nur mit jeder Menge "ass to grass" und sonstiger Schinderei für den Unterbau. Und es führt auch zu einer zumindest mich erfreuenden Ausbildung des Hintern ...

Das Selfie von Mavi Gioia zeigt, was ich damit meine:
Wenn Bodybuilderinnen entsprechend trainieren,
haben sich pralle und unverschämt-ausladende
 und in der Kontur unübersehbar weibliche Hinterteile...
 
Gegen die sonstigen Fitness-Klassen ist aus meiner Sicht rein gar nichts zu sagen. Es ist ja super, wenn Männlein und Weiblein auf sich achten (ich sollte auch ...). Und so ist auch ein moderat-muskulöser Körperbau auch bei Frauen inzwischen socially acceptable, ja sogar auf dem Weg zum Ideal. Das war vor einem Vierteljahrhundert noch anders und wurde in der berühmt-berüchtigten Öffentlichkeit flugs mit Anabolika und Steroiden assoziiert. Auch wenn es schon lange vor Erfindung dieser und anderer Mittel Athletinnen gegeben hat, die ein solches Maß an Muskulosität erreicht haben. Daher ist an der Stelle ja schon ein gesellschaftlicher Erfolg zu verzeichnen.

Nur: Dies kann NICHT der Ersatz sein für das Hardcore-BB. Es wird immer Männlein und Weiblein geben, die an die Grenzen gehen wollen. Das aber dann bitte unter Berücksichtigung des Aspektes von symmetrischer Harmonie. Und in dem Punkt sehe ich - wie oben gesagt - die Leistungsspitze der Frauen klar vor den Männern. Eigentlich müssten sich die Männer genau daran orientieren. 

Ich habe das in anderem Zusammenhang schon mal
gepostet: Ein, wie ich finde, interessanter Vergleich
zwischen einem Weltklasse-MBB und Iris Kyle: Man
achte mal auf Symmetrie und Fülle der Muckis: Iris Kyle
hat klar die besseren, volleren und höheren Bizeps.
Ihr Rücken ist voller und dabei klarer gezeichnet ,
auch wenn  bei diesem Bild ihre schöne dunkle
Hautfarbe das alles plastischer wirken lässt.
Und dann erst ihre prachtvollen Waden!
Um so mehr ist es eine Schweinerei, dass stattdessen versucht wird, Frauen-Disziplinen im Bodybuilding zu kappen. Dadurch will man wohl auch die Athletinnen in spe von vornherein vergrätzen, abschrecken und ihnen jegliche Motivation nehmen, einen vergleichsweise extrem muskulösen, aber symmetrischen, in sich ausgewogenen und damit den Grundforderungen des Sports folgenden Body aufzubauen: Widersinniger kann's kaum zugehen. Wenn etwas das Bodybuilding versaut, dann sind es Herrenbäuche wie die oben gezeigten. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie das vor zwanzig Jahren war, als MBB stolz darauf waren, dass sie zu den breiten Schultern eine schmale Taille hatten und einen richtig flachen Bauch, den sie unglaublich weit einziehen konnten. Wieder einmal stellt sich die Frage, warum die Frauen jenseits Jan Tana das nicht endlich selber in die Hand nehmen und ihre Wettkämpfe gestalten?

Alles in allem: Ein bisschen haben es die Athleten beiderlei Geschlechts also auch selber in der Hand, etwas dafür zu tun, dass man sie wieder auf den ihnen bislang zur Verfügung stehenden Plattformen sehen will. Was hingegen gar nicht geht, ist sie mit Wischi-Waschi-Gründen kurzfristigst auszuladen. Das missachtet den Aufwand und die Hingabe, mit denen sich viele vorbereitet haben - auch wenn man über das Ergebnis streiten kann. Ob das der FIBO zuträglich ist, müssen die Verantwortlichen entscheiden --- das "BO" im Namen steht ja schließlich weder für "Boxen" noch für "Bowling" oder "Bootfahren" ...

Yeon Woo Jhi --- sie halte ich für eine
Bodybuilderin, bei der starke Muskeln
und weibliche Ausstrahlung auch
der Allgemeinheit vermittelbar sind:
Das ist in jedem Fall eine starke
und dazu wunderschöne Frau!
       

Samstag, 20. September 2014

Ms O 2014: Iris Kyle zum Zehnten!
Plus: Die übrigen Platzierungen


So schnell kann's gehen mit den Voreindrücken --- gerade habe ich meine veröffentlicht, da kommt die Meldung durch: Iris Kyle hat erneut gewonnen! Daher ihr erst einmal herzlichen Glückwunsch für diese in Bodybuilding-Kreisen beider Geschlechter fraglos rekordmäßige Leistung!
 

Ersten Gerüchten zufolge war's das aber dann auch für sie. Nach dieser sportlich einmaligen Karriere hängt sie demnach wohl den berühmten Gürtel auf. Bleibt nur zu hoffen, dass Muskelmaedels wie Alina Popa nun dran bleiben und dass wir auch im nächsten Jahr überhaupt noch Frauenbodybuilding im Rahmen dieses Wettkampfes erleben. Wäre es nach den Fans gegangen, hätte Alina Popa schon im vergangenen und wohl auch in diesem Jahr gewinnen müssen. 

Und das schreibe ich nicht nur deshalb hin, weil ich Alina Popa mehrfach getroffen habe ("kennen" wäre zu viel behauptet), sondern weil ich in den vergangenen Stunden rauf und runter und quer rüber gelesen habe. Ja, selbst die ehemalige Rekord-Ms O, Lenda Murray, ist nach eigenem Bekunden kein Fan von Iris Kyle, weil sie ihr nicht die geeignete Persönlichkeit und überhaupt keine Ausstrahlung bescheinigt, um zahlungskräftiges Publikum für diesen Sport anzuziehen.

Ganz anders hingegen Alina Popa --- ich kann es nur wiederholen: Das wäre eine, auch international "vermarktbare" Botschafterin, wie sie das Female Bodybuilding dringend braucht. Sie hat die Persönlichkeit, den Charme und das Auftreten. Und dass sie zudem ein schönes Gesicht hat, das dürfte ja auch nicht schaden.


Aber vielleicht liegt ja genau hier der (Bewertungs-)Hase im Pfeffer...

Mehr dazu, sobald mehr dazu zu finden ist.

Die Ergebnisliste der Ms Olympia 2014 zeigt sich so:
1. Iris Kyle
2. Alina Popa
3. Debi Laszewski
4. Alana Shipp
5. Yaxeni Oriquen-Garcia
6. Anne Freitas
7. Sheila Bleck
8. Jennifer Sedia
9. Maria Rita Bello
10. Margie Martin
11. Christine Envall
12. Lisa Giesbrecht
13. Simone Oliveira 

Zum Schluss noch das Bild ganz unten - auch das gehört für mich zum Bodybuilding und ist etwas, das man den vergangenen Jahren viel zu selten gesehen hat: Fröhlichkeit, schließlich zeigt man doch voller Stolz einen tollen Body, für den man lange hart gearbeitet hat. 

Ich als alter Kerl kann mich noch an die Anfänge des Female Bodybuilding erinnern, als man diese fröhlich lächelnden, zum Teil sogar breit grinsenden Muskelmaedels öfters gesehen hat (und als die Posing-Küren zum Teil origineller wirkten - aber da mag die Erinnerung verklärend wirken). Also, genau so eine gute Laune strahlt ab, wirbt für Sympathie und damit auch sportlichen Nachwuchs. 

Wie diese unverwechselbar weibliche Fröhlichkeit aussieht, das zeigt einmal mehr Sheila Bleck mit ihrem ansteckenden Lächeln, das sämtliche Glühbirnen-Fassaden von Vegas übertrumpft - dafür hätte sie einen Extra-Preis verdient:

https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhw8SMf7RWiyCBgweiE4zkxjgGQ9XVQczPScCsXLzGObe4WRKhw94CtYy41WF-lngR9jZcjixT0wTS1OS4xg5fqJ3dmmdmKk1wk1F0_Vf7G_94q0Zg27r-VyhLn72_0Bun8mEkL/s1600/9661-sheila-bleck-13_final.jpg  

Ms O 2014: Erste Eindrücke...


 So, liebe Schmoe-Gemeinde, wir sind in der Orleans Arena von Las Vegas: Hier haben wir die sogenannten 1st Call-outs Ms. Olympia Women's Bodybuilding Prejudging. Gezeigt wird Rear Dbl-Biceps. Sprich: Erster Vorrunden-Aufruf, Bizeps-Pose von hinten. Die herrlichen und anbetungswürdigen Muskelmaedels von links: Alana Shipp, Jennifer Sedia, Iris Kyle, Alina Popa, Anne Luise Freitas, Kimberly Cox und Yaxeni Oriquen-Garcia. 

Ein starkes Feld! Alana Shipp sieht rundum klasse aus, Iris Kyle hat die von der Rückseite her fraglos am besten wirkenden Bizeps und ist insgesamt wieder mal enorm. Man werfe mal einen Blick auf ihren Hintern und auf den der neben ihr stehenden Jennifer Sedia. Aber Alina Popa ist die in meinen Augen rundum symmetrischste Athletin des Gesamtfeldes.


Und hier nun ein Blick von vorn: Fraglos ist dieser Glatzkopf da ein furchtbar netter Kerl, er liebt seine Kinder, klappt vorm Pinkeln die Klobrille hoch und gibt seiner Frau auch einmal am Tag was zu futtern ---- aber hier könnte ich ihn ... Egal: Da ich die Nacht mit dem Gucken von Bildern und aller möglichen Web- und Handy-Streams verbracht habe, sage ich: Beim Bizeps-Front-Vergleich wirken die Arme von Iris Kyle nicht ganz so eindrucksvoll. Und Alinas Oberschenkel sind massiger als die von Iris, was zu Alinas in meinen Augen besserer Gesamt-Gleichmäßigkeit beiträgt.

Anne Freitas ist kolossal, wirkt aber - tut mir leid - irgendwie disproportioniert (ein Problem, das sie aus meiner Sicht mit Debi Laszewski teilt). Alana Shipp ist auch von vorn klasse, eine etwas schlankere Taille könnte man wünschen. Zumal sie natürlich immer das Handikap hat, wesentlich zierlicher als die übrigen Ladies zu sein. Aber mit Frau Shipp da ist jemand,der sich nach vorn schiebt. Yaxeni Oriquens Form ist wie immer von vorn und hinten klasse, auch wenn ihre Bizeps-Muckis von vorn gesehen etwas weniger imposant wirken als diejenigen von Alana Shipp, Iris Kyle, Alina Popa und Anne Luise Freitas. Dito die Beine, sie wirkt da deutlich schmaler.


Wie gesagt: Alina bietet aus meiner Sicht das beste Gesamtpaket. Nur leider habe ich das nicht zu entscheiden...

Sonntag, 6. Oktober 2013

Ms. Olympia 2013 - eine Nachbetrachtung


So, wieder von unterwegs zurück. Früher ließ es sich nicht einrichten, in diesem Jahr torpedierten Beruf und Technik, dass es hier in Muskelmaedels unmittelbar nach dem Event etwas Ausführliches zu den Ergebnissen aus Las Vegas zu lesen gab. Aber jetzt, mit einer Woche Verzug ...

Schauen wir uns zuerst einmal das Ergebnis der Umfrage danach an, wie die Muskelmaedels-Leser das Ergebnis der 34. Ms. Olympia gern gehabt hätten (und wie es dann ja nicht gekommen ist):

Rita Bello
  10 (8%)
Juanita Blaino
  0 (0%)
Brigita Brezovac
  14 (11%)
Tina Chandler
  2 (1%)
Anne Freitas
  8 (6%)
Monique Jones
  11 (9%)
Tammy Jones
  3 (2%)
Iris Kyle
  7 (5%)
Debi Laszewski
  1 (0%)
Cathy LeFrancois
  2 (1%)
Yaxeni Oriquen-Garcia
  4 (3%)
Alina Popa
  49 (41%)
Jennifer Scarpetta-Abshire
  6 (5%)

Klarer Fall: Fast genau die Hälfte plädierte dafür, Alina Popa den Titel zuzusprechen - die aus Rumänien stammende, für die Schweiz startende und in Colorado lebende Athletin ist die Wunschkandidatin der hier lesenden Muckimaedel-Fans (sofern es die noch gibt :-)). Denn Alina Popa bringt etwas mit, das jeder schon einmal kennengelernt hat, der sie fotografiert hat und sonstwie mal auf sie getroffen ist: Zum ersten ein außerordentlich schönes Gesicht mit großen braunen Augen. Ein Gesicht, das überhaupt nicht leblos, sondern sehr, sehr ausdrucksfähig ist. Und das auf Nicht-Europäer irgendwie exotisch und extrem anziehend wirkt - übrigens nicht nur auf Nicht-Europäer...



Zum zweiten ist das mit Blick auf die Bühne ihre Aura. Alina Popa hat das gewisse Etwas, das sich nicht näher beschreiben lässt, das ihr aber jeder bescheinigt. Ich wiederhole es noch einmal: Um Nachwuchs zu interessieren und die Fans herbeizulocken, wäre Alina Popa gaz sicher die Idealbesetzung für den Titel. Ich sehe das ganz genauso wie die Leser, die für sie votiert haben: Ihre Darbietung war in Sachen Körperbau und Darbietung rundum harmonisch und zudem weit ästhetischer als die so manche ihrer Mitbewerberinnen. Sie hat das, was ein US-Kommentator so beschrieb: die perfekte Balance zwischen femininer Muskulatur und Vorbereitung.



Alina Popa. Fotos: ??? Collage: mattmuscle
Bleibt der sportliche Aspekt. Und damit wären wir beim Blick auf die tatsächlichen Ergebnisse, beim Sichten von Streams und von zig Fotos von Leuten wie Bill Comstock und Israel Hinds. Das führt straightaway zu Iris Kyle, die in der Sympathiewertung der Muskelmaedels-Leser gerade mal sieben Prozent geholt hat. Aber die Score-Card desWettkampf bietet eine völlig andere Ergebnis-Aufstellung:


Iris Kyle also. Die aus Michigan stammende Texanerin mit der herrlichen schwarzen Haut ist eine Sportlerin, deren Vorbereitung jedesmal auf den Punkt genau passt. Man kann sich ihre im Wettkampf gemachten Fotos anschauen; sie ist ja wie alle Athletinnen rundum abgelichtet worden. Nun, mit Blick darauf, was Bodybuilding hervorbringen soll, worin also sein Zweck liegt, ist Iris Kyle sensationell: Sie schaffte es in Vegas, eine makellose Erscheinung auf die Bühne zu stellen: Alle Muskeln tipptopp ausgebildet, dazu eine Definition und eine Symmetrie zum Niederknien - von der Warte ist das perfekt. Übrigens: Die auf Masse setzenden Athletinnen landeten weiter hinten, das Ziel der "Judges" lag klar auf dem, was sie als "Qualität" bezeichnen.

Iris Kyle. Foto: ???
Und das bringt uns zum Thema Bizeps - die waren bei Iris Kyle definitiv besser und höher als bei Alina Popa. Bei ihr habe ich den Eindruck, als habe sich das Volumen ihrer Arme etwas verkleinert - gemessen an dem, was sie früher schon hatte. Ich nehme an, das ist der Einfluss ihrer Trainer, ob das so korrekt ist, sei dahingestellt. An dem Punkt macht Iris Kyle nichts falsch. Überhaupt ist die Ausbildung ihrer Muskeln besser als die manches männlichen Top-Athleten. Somit also scheint es logisch, ihr erneut den Sieg zuzusprechen. 

Interessanter Vergleich zwischen einem
Weltklasse-BB und Iris Kyle: Man achte mal auf
Symmetrie und Fülle der Muckis. Iris hat klar die
besseren, volleren und höheren Bizeps.
Und dann erst ihre Waden!
Iris Kyle avanciert damit zum erfolgreichsten Wettkampf-Bodybuilder überhaupt, ungeachtet des Geschlechts. Wir vergleichen: Die bisherigen Super-Champions Lee Haney, Ronnie Coleman und Lenda Murray brachten es "nur" auf jeweils acht Titel. Damit ist Iris Kyle in eine eigene Liga aufgestiegen, eine, in der nur sie spielt (man darf gespannt sein, ob nun die BB-Medien, namentlich die Zeitschriften, sie mehr wahrnehmen, als sie das bisher taten - "sträfliche Ignoranz" ist hier das Wort der Wahl).

Und noch etwas: Iris Iris Kyle hat ja die Legende Lenda Murray bereits bei der Ms O 2004 geschlagen und so ihren ersten Eig geholt. Für Lenda Murray ein Fanal. Denn es verhinderte ihren neunten Titel und veranlasste sie zum Rückzug vom Wettkampf-BB. Übrigens: Iris Kyle hält noch einen anderen, unter Männern wie Frauen einmaligen Tekord - sie war siebenmal Champion bei der Arnold Classic, bei der Ms. International Champion.

Im Moment sieht es so aus, als sei der Titel der Ms. Olympia untrennbar an ihre Person geknüpft - eine Nachfolgerin gibt es wohl erst dann, wenn sie nicht mehr an- oder zurücktritt.

Hm. Iris Kyle wird im kommenden Jahr 40 Jahre alt. Alina Popa wird, wenn ich richtig informiert bin, im Lauf der Woche ihren 35. Geburtstag feiern. Nun ist im Bodybuilding anders als in der Leichtathletik oder im Fußball das Alter eine Sache, das weit weniger zum Erfolg beiträgt. Jugend ist weniger der Schlüssel zum Erfolg. Man denke an Betty Pariso, die mit über 50 noch auf der Bühne stand. Oder an Christa Bauch, die mit 47 Jahren noch bei der Ms. O teilnahm (aber auf einem damals recht unfairen 12.Platz). Das ist nicht nur bei den Frauen so, es sieht bei den Männern ähnlich aus, man denke einfach einmal an Johnny Fuller oder Lou Ferrigno. Also: Sowohl Iris Kyle wie Alina Popa haben vom Alter her noch alle Chancen, auch wenn es da so aussieht, als ob Alina Popa die einzige ist, die Iris Kyle vom Thron kicken kann --- momentan. Wenn also niemand kommt, der noch besser ist.

Geht der Sieg von Iris Kyle also in Ordnung? Sportlich-athletisch, ja. Mit Blick auf die Zukunft des Sports, auf die Ausstrahlung der Athletin, Eleganz und ästhetisches Bewusstsein der Athletin, nein. Da hätte der Sieg ganz klar Alina Popa gebührt. Bleibt die Frage, ob sie genug Elan hat, es 2014 noch einmal zu versuchen oder ob sie es jetzt lässt, einfach, weil zu befürchten ist, dass die Kampfrichter auch 2014 beim Namen und Anblick von Iris Kyle in Ehrfurcht erstarren werden...

Und die Ränge dahinter?

Debi Laszewski. Eine Veteranin der Extraklasse, jemand, der beim Publikum die Funken sprühen lassen kann. Sie hat sich zwar in der Gesamtsymmetrie verbessert, aber die Leibesmitte ... da haperte es auch in diesem Jahr. Und ich kann mir nicht helfen, ihr Oberkörper hat insgesamt einfach nicht die Maße, die eine perfekte Symmetrie wie bei Iris Kyle, Alina Popa, Lenda Murray oder Corinna Everson zulassen.

Brigita Brezovac. Fotos: B. Comstock.
Collage: mattmuscle
Yaxeni Oriquen und Brigita Brezovac - die undankbaren Holzmedaillen-Plätze. Gerechtfertigt? Beide waren adäquat präpariert, beide boten ein solides Nivau. Wobei Brigita Brezovac noch etwas mehr von ihrem im privaten so funkelnden und schnellen Witzes und ihrer anziehend-charmanten Ausstrahlung auf die Bühne bringen sollte: Da geht noch was, dieses für sie so typische, fröhlich-breite Lächeln sollte sie öfters einsetzen. 

Allerdings bezweifle ich etwas, das zu Brigita Brezovac hier und da zu lesen war. Nämlich, dass sie nicht mit dem Blick auf den Sieg auf die Bühne gehe, sondern in dem Bewusstsein, das Bestmögliche getan zu haben, aber nicht gewinnen zu können. Dabei sein ist alles - ich kann's mir nicht vorstellen. Wozu sich dann so quälen? Um von vornherein zu wissen, es reicht nicht für den Sieg gegen eine Iris Kyle, die bekanntlich ab zwo Uhr in der Früh mit zwei- bis dreistündigen Cardio-Einheiten loslegt, über Wochen fast keine Kohlenhydrate zu sich nimmt und normalerweise zweimal am Tag ein Workout absolviert? Also schlicht nicht der Wille, wie ihn Iris Kyle fraglos hat? Ich weiß es nicht, glaube auch nicht, dass es so einfach ist. 

Zum einen das, zum anderen: Vielleicht geht es der entzückenden Slowenin erst einmal darum, sich überhaupt zu etablieren und dann an einem Nach-Vorn-Rücken zu arbeiten. Und im Vergleich zu 2012 hat sie sich klar verbessert, sie ist symmetrischer und gleichzeitig massiger geworden. Und wer auf ihre Platzierungen in den vergangenen Jahren tut, der sieht, dass sie genau das getan hat. Dass sie nun wieder auf Rang fünf gelandet ist und damit zwei Stufen unter dem von 2012 - nun, das hat auch damit zu tun, dass das Niveau der vor ihr Platzierten derart gut war.

Yaxeni Oriquen. Die majestätische Venezolanerin hingegen erlebte bei ihrer inzwischen 16. Ms.-O-Teilnahme nun erneut, dass sie im Vergleich zu ihrer einstigen Hauptkonkurrentin Iris Kyle auf abgeschlagenem Rang landet, sondern auch, dass andere an ihr vorbeiziehen. Und das ist fraglos hart! Zumal sie immer noch einen Body mit sehr guter Qualität und großer Harmonie bietet. Der aber wirkte in diesem Jahr zu flach (dehydriert?). Bleibt aber abzuwarten, ob sie noch einmal richtig hinlangt. Zu wünschen wäre es ihr.

Juanita Blaino. Foto: B. Comstock.
Collage: mattmuscle
Apropos vorbeiziehen. Juanita Blaino, die Einsteigerin. Sie bietet eine sehr ausgewogene Körperstruktur, ließ aber die für "ganz weit vorne" gebotene Ausprägung vermissen, auch wenn sie nicht wenige im Publikum unter den ersten Drei sahen. Wuchtige Arme, toller Hintern, breiter Rücken. Etwas mehr Feintuning sollte sein. Auch bei ihr gilt, dass noch einiges möglich sein sollte. Zumal sie in jüngster Zeit enorm draufgeladen hat. Und auch sie gehört wie Alina Popa und Brigita Brezovac zu den Nachrückerinnen mit reichlich Charme. Größtes Manko: Präsenz und Bühnen-Knowhow. Daran muss sie feilen - es reicht nicht, den Body zu haben, sie muss dessen Vorzüge auch adäquat "rüberbringen" können. Auf manche Beobachter wirkte sie (zu) nervös. Verständlich. Aber der passende Auftritt ist nichts, was sich auf dem Bodybuilding-Niveau nicht lernen ließe. Und die Feuertaufe hat sie ja jetzt hinter sich.

Die nächsten drei - Jennifer Abshire, Monique Jones und Anne Freitas. Alle drei meilenweit vom Top-Niveau weg, das ist amtlich. Ansonsten bot Monique Jones ihren super-wuchtigen Body, den Fans wie ich mögen, der aber aus sportlicher Sicht Definition und an ein paar Stellen gezielte Nacharbeit, benötigt hätte (und vielleicht versteht ja von Flexonline jemand Deutsch: Bitte überprüft mal eure Zuordnungen bei euren Fotos, ihr habt überall die falschen Namen drunter stehen, etwa "Tammy Jones" unter den Fotos von "Monique Jones". Kann passieren, sollte aber nicht so stehen bleiben.) 

Monique Jones. Fotos: Comstock.
Collage: mattmuscle
Anne Freitas: knochenhart, aber irgendwie im Gesamtbild unausgewogen. Und dann die Sache mit ihrem Gesicht. Sie gehört fraglos zu den Frauen, die in Offseason-Verfassung mehr zu runden Formen neigen. In extremer Diät wirkt das Gesicht dann regelrecht ausgezehrt - in diesem Fall für meinen Geschmack viel zu scharf. 

Jennifer Abshire? Da fehlte es ebenfalls an Masse, namentlich Unterarme, und Ausgewogenheit: Ihre Leibesmitte wirkte zu breit für den Rest des Körpers. Ein Problem, das man heute nicht mehr so umgehen kann, wie es Arnold Schwarzenegger getan hat - durch entsprechend geschicktes Posen. Und dadurch, dass er irgendwann anfing, an solchen Stellen richtig gezielt zu arbeiten. Wenn Jennifer Abshire derart vorn mitmischen will, muss sie einiges tun...

Bleiben noch Tina Chandler, Cathy LeFrancois und Maria Rita Bello. Tina Chandler war prall und symmetrisch, hatte damit aber dasselbe Problem wie Monique Jones. LeFrancois hat ein anderes Problem - sie ist (wie Laszwewski) klein, was in einem Line-up gegen größere Konkurrentinnen sicher kein Vorteil ist. Sie sei, so die Auffassung einiger US-Kommentatoren, besser dran, wenn es Gewichtsklassen gibt. Das war wohl auch in diesem Jahr der Fall.

M. R. Bello.
Foto: Comstock
Rita Bello kommt normalerweise wie geschnitzt auf die Bühne. So auch in Vegas. In diesem Jahr aber zeigte sich eine ihrer Schwächen nur zu deutlich - mangelnde Masse bei den Waden, die zudem assymetrisch wirkten. Dito die Taille im Vergleich zum Rest ihrer Erscheinung. Und insgesamt fehlte es an Symmetrie. Alles nichts, was sich nicht verbessern ließe. 

Falls man sie und die anderen richtigen Muskelmaedels lässt. Unser aller Arnie und sein Kumpan, äh, Partner Jim Lorimer haben für 2014 ja schon angekündigt, keine Ms. International mehr in gewohnter Manier zu veranstalten. Nach einem Vierteljahrhundert wird das gehimmelt, zugunsten irgendwelcher unsauber definierter Physique-Kategorien. Wohl auch, weil man glaubt, derlei besser vermarkten zu können - mit Bodybuilding als Chance auch für Frauen, das Machbare auszuloten, hat das dann nichts mehr zu tun.

Fragt sich auch, ob die IFBB dem Vorbild folgen wird oder ob sie dem - auch schon hier bei Muskelmaedels dargestellten - Anliegen der Athletinnen folgt, nämlich ihnen eine Plattform für ihren Sport zu bieten. An entsprechenden Stimmen auf Funktionärsebene fehlt es ja nicht, das ungeliebte Hardcore-Frauenbodybuilding endlich zu Grabe zu tragen...

Und ich will gern wissen, was aus Tammy Jones aus Florida geworden ist. Die alleinerziehende Mutter mit den superbreiten Schultern hat ja den Wettkampf nicht beendet - da bleibt nur zu hoffen, dass keine üblen Dinge passiert sind!