Posts mit dem Label Mucki-Fetisch werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Mucki-Fetisch werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 11. Dezember 2018

Liebe Muskelmaedels ...! Wunschzettel von Klein-mattmuscle

Zwar bin ich ungefähr ein halbes Jahrhundert über den Punkt hinaus, an dem ich an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaube. Aber man kann's ja mal probieren. Also schreibe ich einfach mal einen Wunschzettel mit ein, zwei, drei Dingen rund um das Thema Muskelmaedels:
 

1) Bizepsposen mit geballter Faust:

Nichts kann den Anblick eines Muskelmaedels übertrumpfen, das flext - sprich: Ein Muskelmaedel, das seinen Arm anwinkelt und dabei der gierenden Männerwelt mittels Anspannung seinen mächtigen Bizeps präsentiert. Guckst du hier bei Lindsey:



Jedoch gibt es da etwas, das meiner Meinung nach das Vergnügen beeinträchtigt. Und das ist die Bizepspose mit leicht nach hinten abgewinkelter, offener Hand und Fingern, die in einer grazil wirken sollenden Weise abgespreizt sind.

Das wiederum ist eine Erfindung der Bodybuilderin Shelley Gruwell (siehe nächstes Foto), ansonsten eine der sexiesten Mucki-Frauen der 1980er Jahre.



Und von der (die oft genug auch Posen mit geschlossener Faust ablieferte) übernahm es seinerzeit auch Doris Barilleaux, eine zweifelsohne höchst verdienstvolle Pionierin dieser Sportart. Und eine ihrer
frühen Kampfrichterinnen - damit begann dann an diesem Punkt leider das Übel. Allen Meriten zum Trotz und damit auch entgegen ihrem über Jahrzehnte andauernden Engagement fürs Frauenbodybuilding hatte die im Mai 2018 verstorbene Dame ihre Eigenheiten (wie sie im übrigen typisch sind für den homo sapiens funktionaeris): Sie entwarf seinerzeit ein Reglement für Pflichtposen, abgeleitet aus einer Darbietung von Shelley Gruwell.

Das Regelwerk hatte es in sich:
-Keine Latissimus-Posen ("das haben Frauen ja sowieso nicht", so die Funktionärin)
und
-Bizepsposen am besten mit offener Hand ("das sieht eleganter und femininer aus").  

Hier im Bild Monique Jones, die das aber auch anders kann.



Die Sache mit den bei offenen Händen angespannten "Guns" blieb uns seither erhalten - nur bei den Frauen. Irgendwie konnten die Männer sich nicht dazu durchringen, das für ihre Klassen zu übernehmen, so was aber auch. Zwar wird beim "richtigen" Frauenbodybuilding mit Faust geflext, auch wenn, wie unzählige Video-Streams in den einschlägigen Kanälen à la youtube und dailymotion zeigen, viele der Hardcore-Muskelmaedels das gelegentlich mit offenen Händen tun. In den Klassen der Fitness-Kategorie hielt sich diese Pose aber als Standard.






Und die Nummer mit dem "No-Lat-Spread-Please" blieb fast 20 Jahre bestehen, bis die ersten Verbände einsahen, dass das realitätsfern und dem FBB nicht dienlich ist.



Zurück zur Bizepspose. Ich bin eindeutig für die Nummer mit der geballten Faust. Denn nur da kann die Anspannung wirklich voll auf den Muskel gehen und ihn so total anspannen.

Außerdem sieht es schlichtweg viiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeel schärfer aus: Eine Frau hebt ihre gepflegte Hand - gern mit lackierten Nägeln - winkelt den Unterarm nach oben an, bildet - souverän lächelnd - eine Faust und dann legt sie alles in die Pose, was sie hat.

Und Typen wie ich fangen an zu lechzen ...

 

2) Female Muscle Worship:



Jeder Muskelmaedel-Fan liebt es, ein Muskelmaedel zu berühren, ihre Muskeln zu ertasten und erkunden, zu spüren, wie sie sich unter seinen Fingerspitzen anspannen und schließlich eine Art kryptonitischer Härte annehmen, um es einmal Comic-mäßig auszudrücken.



Sehr gern genommen ist auch geruhsames, hingebungsvolles Einölen und das Küssen der Muckis, von unten über Füße und Waden nach oben. Und natürlich - je nach Ausprägung des eigenen Spleens, Faibles, Fetischs - auch, dass das Muskelmaedel dich mit mehr oder minder leisem Humor verspottet, sich über deine schwachen Muckis lustig macht oder gar, dass sie dich niederringt, dich in die Beinschere nimmt, bis dein Gesicht blau anläuft, dich im Schwitzkasten japsen und ächzen lässt und sich so auf dich draufsetzt, dass dir der Atem wegbleibt ...



Tja. Es gab mal eine Zeitlang, da fanden sich jede Menge spielerischer Videos. Von Leuten wie Bill Wick, Samuel Oldham oder Ray Martin. Filmchen, in denen die Männer aber sowas von vorgeführt wurden und in denen sie dann gelegentlich der jeweiligen starken Muskelgöttin huldigen durften. Mal hinsichtlich des Sexuellen nur minimal in Form von Andeutungen, mal offen und zum Teil sehr derb. Die zuerst genannten Sachen spiegelten sich wider in Underground-Action-Filmen à la "Ms. Loo" und "Maid of Metal". Auch gern gesehen waren die Wohnzimmer- und Hotel-Videos, in denen Muskelmaedel-Liebhaber ("Schmoe") und Muskelmaedel aufeinander trafen.



Natürlich war derlei nie Teil des kulturellen Mainstream. Außerdem waren gerade diese Hotelzimmer-Filme schauspielerisch furchtbar - und trotzdem hat derlei wegen des spielerisch-erotischen, insgesamt harmlosen Charakters gefallen, wenigstens dem Verfasser. Und zumindest in den USA hat man über derlei gelegentlich
sogar in den Vorabend-Nachrichtenmagazinen berichtet, wenn auch mit herablassendem Unterton.




Nun weiß ich, dass die Verbände und die Wettkampfveranstalter hinten rum Druck machen. Denn die Muskelmaedels sollen solche als anstößig und dem reinen Sport als abträglich empfundenen Sachen doch unterlassen oder zumindest so weit wie möglich beschränken. Das bezieht sich dann auch auf Muscle Worship Sessions und Ähnliches. Also darauf, dass der Schmoe die Angebetete trifft, gegen Geld, versteht sich (wobei sehr viele Maedels von vornherein "es" und alles damit Zusammenhängende kategorisch ausschließen).




Auch weiß ich, dass immer mehr solcher Videos nur noch in den P*rn*-Kanälen zu finden sind - selbst dann, wenn ihr Inhalt harmloser ist, als der Oma beim Taubenfüttern im Park zuzusehen.

Zumal ich davon ausgehe, dass manches Muskelmaedel nicht einmal weiß, dass Filme mit ihr
a) dort gelandet sind
und
b) nun nur kostenpflichtig zu goutieren sind
und
c) ohne finanzielle Beteiligung von ihr als der jeweiligen Hauptakteurin feilgeboten werden.

Was wiederum nicht heißt, dass es keinen harten Stoff mit Muskelmaedels gibt. Das tut es. Und es ist bei mancher wegen des Sportlichen zu bewundernden Athletin leider schade zu sehen, dass sie offensichtlich nur noch in diesen Hardcore-Bereichen unterwegs ist.



Also: Was ich mir wünsche, sind ein paar mehr solcher frei zugänglicher, nicht alles bis zum Exzess und explizit zeigender Videos. Kleine Filme, in denen es um Muscle Worship und so was geht, in denen es nicht ganz ernst zugehen muss, in denen noch etwas Platz für die Phantasie und fürs Geheimnis bleibt. Und bitte: ein Mann, der die Frau verwöhnt oder der von ihr besiegt wird. Oh, und ich habe nichts gegen Frau-Frau, aber ich komme mir dann immer vor wie aus meiner eigenen Phantasiewelt ausgesperrt ... Und: Dort, wo's erotisch richtig massiv zur Sache geht, da kann das gern in den einschlägigen Bezahl-Kanälen bleiben. Aber die an sich harmloseren Sachen, die hätte ich gern auch mal wieder gesehen, ohne in die Untiefen des Web und der Internetvirenpest hinabsteigen und mit Bitcoins und anderem Blödsinn hantieren zu müssen.

Ich bin mir nämlich sicher, dass derlei auch ohne solche Kanäle zugängliches Material den ein oder anderen Fan werben würde!


3) Vorkasse bei Sessions - nein!

Ein Thema, das mich als jemanden umtreibt, der noch nicht einmal die Telefonrechnung online zahlt und daher auch keine Banksachen auf diese Weise erledigt (aus wohlweislicher Erfahrung heraus). Umso mehr finde ich es eine Unsitte, wenn Muskelmaedels, von denen kein Fan in der Szene je gehört hat, plötzlich auf Tour gehen und dann jedem Interessenten bei Nachfragen erst einmal ein  "deposit required" entgegensetzen. Auf Deutsch: Vorkasse, zumindest teilweise.
 


Dass man sich dabei so in der Klemme vorkommt wie der Kerl hier in dem Bild, dass das schwarze Vögel auf den Plan ruft, ist klar. Denn längst gibt es Strategen/innen, die abkassieren und ohne Gegenleistung verduften. Hier sei geraten: Caveat emptor! Und ebenso trifft das Folgende zu: Die meisten Fans wollen sicher nicht, was diese Geschäftspraxis als Risiko für die starken Sessionsladies unterstellt, nämlich ihrerseits die Muskelmaedels zu prellen. Denn dann verbauen sie sich ja die Tür zu künftigen Treffen.









Dieselbe Ablehnung gilt für die oft zu lesende Bemerkung "no timewasters" oder Ähnliches. Heißt übersetzt: Man gibt sich nicht mit "Zeitverschwendern" ab. An der Stelle nun möchte ich einen oder genauer drei Filmklassiker zitieren: "Hallo, McFly, jemand zuhause?"
Geht's noch?



Für viele Schmoes ist es nämlich eine enorme Überwindung, überhaupt mal Kontakt zu einem Muskelmaedel aufzunehmen. Dass das daher etwas anders und wegen der sozusagen naturgegebenen Aufgeregtheit auch deutlich umständlicher abläuft als das Bezahlen an der Spuermarktkasse, das liegt ja auf der Hand.

Hier ist meiner Ansicht nach etwas psychologisches Feingefühl vom Muskelmaedel gefordert. Schließlich will sie ja auch, dass er ihr nachher "Geriebenes" mitbringt. Und: Ist die jeweilige Bizeps-Lady höflich und einfühlsam, dann spricht sich das als Werbung in ihrer eigenen Sache herum. Ist sie es nicht, kickt sie sich auf eher kurze als lange Sicht aus dem Business wieder raus.

Daher sage ich: Wer als Muskelmaedel kein Gefühl für die Schmoes hat, der ist in dem Gewerbe mit den Sessions falsch. Dann kommt dabei das Gegenteil von dem raus, was hier auf den Bildern zu sehen ist. Nämlich etwas, das trotz finanzieller Transaktion beiden Seiten Spaß bringt. Und den Schmoes und sonstigen Muskelmaedelliebhabern sei geraten: Man zahle vor einer Muscle Worship Session oder einem anderen kostenpflichtigen Treffen tunlichst nur dort einen Teil an, wo man weiß, bei wem man das tut. Und dann darf man wohl auch so schöne Sachen tun, wie hier zu sehen:
 



Ansonsten, ich schreib's noch mal hin, gilt der Wunsch: Bitte keine Vorkasse bei Sessions!

Wie gesagt, das alles ist einfach mal mein Wunschzettel.
 

Dass der weithin unrealistisch ist, kann ich mir denken. Aber gesagt werden darf das ein oder andere meiner Ansicht nach schon. Es soll ja auch künftig beiden Seiten etwas bringen, den einen Freude, den anderen Kohle. Und das, ohne die ganze Sache nur noch sozusagen durch die Brille mit dem Kassenzeichen drauf zu sehen: Wenn's nur zur schnöden, verhassten Dienstleistung wird, dann merken das auch die Schmoes und verlieren den Spaß daran!



Freitag, 13. Oktober 2017

"Seit wann hast du den Muckimaedel-Fetisch?"


Vor einiger Zeit bin ich mal wieder gefragt worden. Hier der Text der Mail: "Sag mal, Mattmuscle oder wie du sonst heißt, wann hast du den Fetisch mit den Muskelmaedels bei dir festgestellt?"

Tja. Ich habe dann mal gerechnet und bin erschrocken. Über mich selber. Denn musste ich doch feststellen, dass ich jetzt seit beinahe 40 Jahren (!) den Muckimaedel-Spleen habe. Es muss 1979 gewesen sein, als diese erste Frauenbodybuilding-Weltmeisterschaft vonstatten ging, damals aus der Taufe gehoben von unter anderem Doris Barilleaux und Lisa Lyon. Ich erinnere mich noch gut an die Zeitschrift mit dem Logo des weißen Zackensterns auf rotem Grund, die damals in seitenfüllendem Schwarz-Weiß über exakt diesen ersten Frauenbodybuilding-Wettkampf in den USA berichtet hat. Und auch erinnere ich mich sehr daran, dass (und wie!) ich von einem Moment auf den anderen auf diese Fotos reagiert habe und dass ich den knochenharten Zustand in den zeitgemäß unten weiten, aber oben sauengen Jeans nur mit Mühe verbergen konnte.

Die Ausgabe der fraglichen Zeitschrift konnte ich seinerzeit aber nicht behalten, da in einem Lokal ausgelegt, in das ich damals mit anderen jungen Leuten kurz auf eine Cola (auch das weiß ich noch) eingekehrt war. Nun, ich kannte den Wirt und so ging ich einen Tag oder zwei später hin und fragte, ob ich wohl die fragliche Zeitschrift haben könne. Der Wirt meinte freundlich, das sei kein Problem, er müsse aber nachsehen. Das Ende vom Lied war, dass er mir nur die nächstfolgende Ausgabe des Wochenmagazins zeigen konnte - da war wohl kurz nach meiner bis heute prägenden Lektüre gewechselt worden.

Nun, das entscheidende Heft habe ich bis heute nicht mehr aufstöbern können. Wahrscheinlich hätte die Lektüre des fraglichen Artikels heute auch nur nostalgischen Wert. Die FBB sehen heute anders aus, muskulöser, perfekter (insoweit man dieses Wort steigern kann), als es damals der Fall war. Aber etwas scheint mir seitdem verloren gegangen zu sein - nämlich diese mit den Muskeln und dem weiblichen Stolz darauf einhergehende Fröhlichkeit. Denn auch daran kann ich mich erinnern, dass eben diese Stimmung
durch den Artikel hindurch zu spüren war, dank der in Schwarz-Weiß-Fotos gebahnten Atmosphäre auf dieser Bühne.

 



Und liest man heute in nicht dem BB verbandelten Medien Artikel (auch ältere) übers extreme FBB und dir ganz starken Muskelmaedels, dann geht es darin immer nur um das Entsetzen über eine Welt, in der die betreffenden Frauen narzisstisch-selbstverliebt, regelrecht süchtig nach Muckis, oft gepeinigt von Dämonen der Vergangenheit mit dem auch gern chemisch-lebensgefährlichen Konsum diverser Mittel ihre Muskelleiber bilden - auch auf die Gefahr irreversibler Vermännlichung hin. Sagen zumindest diese Artikel und vergessen auch nicht zu erwähnen, dass sich viele der Ladies das nötige Geld durch die allseits bekannten Muscle Worship Sessions verdienen. Hinterfragen, wieso es Fans für solche muskulöse Maedels gibt, das tut man dann freilich nicht.

Das führt auch gleich zurück zu der Frage, wann da die Macke/der Spleen/der Fetisch für Muskelmaedels aufgetreten ist. Ich war noch ein junger Kerl damals, hatte aber insoweit eine Vorgeschichte, als dass ich schon als Junge von "starken Frauen" fantasiert habe und die dabei auftretenden Gefühle sehr angenehm waren. Das fängt wohl bei vielen, aber nicht bei allen in dem Alter an. Das hat eine Umfrage ergeben, die ich vor sieben Jahren durchgeführt habe (auch wenn deren Ergebnis sicher nicht repräsetativ im fachlich-wissenschaftlichen Sinne sein kann).

Auf die Frage: "Seit welchem Alter habt ihr den Muckimaedel-Fetisch?" antworteten innerhalb des Fragezeitraums von vier Wochen 325 Personen.

-Unter 15: 144 Personen (44%)
-15 bis 18: 93 Personen (28%)
-19 bis 22: 31 Personen (9%)
-23 bis 26: 22 Personen (6%)
-27 bis 30: 12 Personen (3%)
-Über 30: 23 Personen (7%)
 

Zwar haben somit viele Leute ihren/unseren Fetisch schon vor dem Alter von 15 Jahren entwickelt, aber ich ging dann eher davon aus, dass das vermehrt im Alter zwischen 15 bis 18 Jahren geschehen würde. Aber bei 72 Prozent der die Umfrage beantwortenden Leute hatte sich diese Neigung bis zum 18. Lebensjahr ausgeprägt. Also kurz nach der Pubertät und damit in der frühen Phase der eigenen bewusst wahrgenommenen und erlebten Sexualität, etwas, mit dem ich ich dann schon vorher gerechnet hatte.

Natürlich ist das "Seit wann .." meiner Frage hinsichtlich der Präzision der Fragestellung hinterfragbar. Es ist sicher das eine, den Zeitabschnitt/das Alter zu benennen, in dem man erstmals von einem derartigen Interesse geahnt hat, aber das andere, für sich selber festzuhalten, seit wann die entsprechende Neigung voll ausgebildet ist. Das ist ganz bestimmt ein Unterschied, da fraglos Zeit zwischen diesen beiden Erkenntnissen liegt, bei dem einen weniger, bei dem anderen mehr.

Aber überrascht war ich dann doch, dass dieser Fetisch sich bei gut einem Zehntel der Auskunft gebenden Leser erst ab dem 27. Lebensjahr manifestiert hat. Ich prognostiziere aber, dass sich diese Zahl fürderhin nach unten verschiebt - wegen des Internet. Denn da gibt es eine solche Fülle an entsprechendem, zum Teil außerordentlich stark erotisiertem Ansichtsmaterial, das in meiner Jugend schlicht nicht vorhanden war. Wo aber derlei fehlt, kann auch niemand ein entsprechendes Interesse entwickeln - und damit auch nicht den entsprechenden Fetisch. Oder wie immer man es nennen mag ...



Mittwoch, 13. September 2017

Muskelmaedels: Fetisch und Gewalt?


Schmoe dort, wo's ihm am besten gefällt:
Ist alles das bloß harmloses Fetisch-Spiel,
oder auch eine Sache der Gewalt?

Zugegeben, auch ich fantasiere im Zusammenhang mit meinem Muskelmaedel-Spleen davon, von exakt solchen starken Maedels dominiert zu werden.

Will heißen: Beim Balgen mit ihr von ihr besiegt (wirklich besiegt), chancenlos zu sein, während sie sich rittlings auf mich schwingt und mich so am Boden fixiert, meine Handgelenke mit einer Hand haltend und mit der anderen tuend, was sie will


– meine Kehle in ihrem Schwitzkasten, ihr harter Bizeps an meinem Kehlkopf, ihre Beine um meinen Rumpf geschlungen und gespannt, ihr warmer, praller, starker Po auf mir drauf, mitunter gar satt auf dem Gesicht – 

und dazu Bemerkungen ihrerseits, bei denen es nur darum geht, sich an meiner Angst zu weiden, was sie wohl mit mir tun wird, mich zu verspotten und mich dazu zu bringen, ihre Muskeln zu bewundern und ihre Überlegenheit anzuerkennen

während mich eben diese Angst vor dem, was sie wohl tun wird, ebenso erregt wie beschämt, weil ihr genau das natürlich nicht entgeht: ach ja.

Kann es für Schmoes etwas Schöneres geben?

Noch ein Schmoe im Paradies, da definitiv völlig hilflos
in der Gewalt dieses bekannten Muskelmaedels: Fragt
sich, um wessen Phantasien es hier geht und wieso FBB so
gern unterschwellig mit Gewalt assoziiert werden.

Hm. Es gibt da in den Weiten der Internet-Welt den äußerst aktiven, sachkundigen und schreibfreudigen FBB-Fan Ryan Takahashi, dem ein oder anderen bekannt durch seinen engagierten Blog „The Adventures of RyanTakahashi“. Und ebenda führt er aus, warum er etwas wie das gerade von mir geschilderte Szenario zwar nicht für inhärent falsch oder gar für skandalös hält, solange die Beteiligten dabei Spaß haben, es in gegenseitigem Einverständnis tun und miteinander reden. All das sei nicht unethisch oder überraschend, aber er fühle sich dabei unwohl. 


Unwohl? Als Fan von Muskelmaedels? Wieso das denn?

Nun, er wählt für sein langes Posting den Titel: “Drück mich runter, ringe mich nieder, missbrauche mich, dominiere mich: Die beunruhigende Assoziation von Bodybuilderinnen mit Gewalt“. Darin erklärt er: “I am a bit uncomfortable with the close association of female muscle fetishism with violence. Any decent human being should abhor violence in any form. We live in a particularly violent world filled with shootings, riots, terrorism, war, political repression, rape, abuse, genocide, and a whole host of other unspeakable acts of brutality. I’d like to think we live in a more peaceful world today than our ancestors did hundreds of years ago, but it only takes reading the news for five minutes to have that belief shaken to its core. This is why the mixing of sex with violence should make any free thinking person squirm a little.”

Auf Deutsch: „Ich fühle mich ein bisschen unwohl mit der engen Assoziation des Muskelfrauen-Fetischs mit Gewalt. Jeder vernünftige Mensch sollte Gewalt in jeder Form ablehnen. Wer leben in einer besonders gewalttätigen Welt voller Schießereien, Aufstände, Terrorismus, Krieg, politischer Unterdrückung, Vergewaltigung, Missbrauch, Völkermord und einer ganzen Menge anderer unaussprechlicher Akte der Brutalität. Ich würde annehmen wollen, dass wir heute in einer friedlicheren Welt leben, als unser Vorfahren das vor Hunderten von Jahren getan haben, aber es reicht, fünf Minuten lang Nachrichten zu lesen, um diese Annahme in ihrem Kern zu erschüttern. Deshalb sollte sich jede freidenkende Person angesichts des Vermischens von Sex und Gewalt ein klein wenig winden.“

Und jetzt, Kleiner? Was willst du gegen mich tun, gegen
meine Supermuckis? Ich zeig' dir,  was eine starke
Frau mit einem Wicht wie dir macht -- das sind Szenarios,
von denen mancher FBB-Fan träumt: Gewalt und Sex.

Ryan Takahashi ist nun jemand, der solche Gedanken nicht einfach so in die Welt posaunt, sondern der versucht, sie bis ans Ende zu durchdenken. Und weltfern ist er auch nicht, er fragt also, warum Sex diese „unvermeidliche“ Gewaltkomponente hat. Natürlich verweist er darauf, dass die Kritiker davon anführen, dass „BDSM“ (früher hierzulande bekannt als „Sado-Maso“) fröhliche Urständ in der Popkultur feiere und so manchem entsprechend veranlagten Gewalt-/Triebtäter in spe die Rechtfertigung für solche Untaten liefere
„ich kann nicht sagen, wie fundiert diese Bedenken sind, aber sie sind es definitiv wert, bedacht zu werden. Wie kann man solch einen Rückschlag nicht fürchten?“

Er geht dann ein auf den guten alten James Bond und seine zwei Lieblingsbeschäftigungen, hier in meinen leicht sarkastischen Worten dargestellt: Frauen flach- und Bösewichter umlegen. Präziser noch: Dafür, dass er letzteres tut, wird er dann mit ersterem belohnt, um es mal, so Takahashi, aus feministischer Sicht darzustellen.

Er verweist dann noch einmal auf die Allgegenwärtigkeit des „Gewalt und Sex“-Motivs in allem von Literatur über TV bis hin zu Folklore und Religion. Das sei so allgegenwärtig, dass man es gar nicht mehr als solches wahrnimmt. Und das Motiv sei „tief verankert in der Welt des Muskelfrauen-Fetischs. Natürlich spreche ich eher vom Fantasieaspekt des Fetischs. In keiner Weise sind Bodybuilderinnen durch Form oder Figur inhärent aggressiver als nicht-muskulöse Frauen. Aber vielleicht existiert in der Vorstellungswelt von manchen von uns der Glaube – oder der Wunsch – dies sei irgendwie so. Oder dass wir es für wahr halten WOLLEN, weil es einen Teil unserer tief sitzenden Abartigkeit kitzelt.“

Harter Stoff, oder?
Aber scharfsichtig beobachtet.
Es geht noch weiter.

Kampf der Geschlechter mal anders herum ...

Takahashi verweist nämlich darauf, dass die allgemeine Ablehnung von Frauenmuskel-Liebhabern seitens der Gesellschaft daher rühre, wie dieser Fetisch ausgelebt werde. Eben dieses sorge für ein Unwohlsein, vielleicht, weil man sich von der unterschwellig mitschwingenden Gewalt abgestoßen fühle. Zumal ja jeder den allgegenwärtigen „Kampf der Geschlechter“ kenne, die Spannungen, die sich aus der Dynamik des Zusammenlebens von Mann und Frau ergeben und die eben auch zu Zwist, häuslicher Gewalt und Kämpfen zwischen Eheleuten führen. Und dazu, wie das gesellschaftlich mehr oder minder verdrängt werde. Natürlich ist das etwas, mit dem der Mensch wohl wird leben müssen. Was es nicht besser macht oder gar dafür sorgt, dass es aufhört.

Genau hier läge der wunde Punkt bei BDSM: Wie kann man, verkürzt und aus außenstehender Sicht gesagt, Gewalt verteidigen? Und, so Takahashi, er habe lange erklären müssen, wie man nichts mit BDSM zu tun habe, aber immer noch auf Bodybuilderinnen stehen könne. Denn für viele sei beides miteinander verwoben.

Takahashi: „Lots of guys love it when a female bodybuilder wrestles them into submission. Or pins them to the ground and holds them there against their will. Or verbally abuses them. Or smacks them with a paddle. Or “forces” them to do things upon command. This dominant/subordinate relationship carries the underlying theme of violence to its literal interpretation. However, because it’s all “fun and games,” it’s not really violence, is it?
Well, no. But yes. Uh, maybe both?
The relationship between a muscular woman and a normal-sized man can be jarring. It’s unusual. It flies in the face of social norms. We don’t expect to ever see such a sight. It challenges our notions of gender roles. It forces us to ask ourselves questions that we’d rather not contemplate.
Are women the weaker sex and men the stronger sex? Well, most of the time. But not all of the time. What does that mean? And how do we proceed going forward? Is an FBB more than just a woman, or is she just a “normal” woman with an abnormal physique? And is this man really a man, or an emasculated man? Wow, this is bonkers!”

Starke Frau demonstriert schwachem Mann
ihre Kraft - Traumszenario vieler Schmoes, natürlich
mit spielerischer Gewalt behaftet. Schlimm?

Auf Deutsch: “Viele Kerle mögen es, wenn eine Bodybuilderin sie bis zur Aufgabe niederringt. Oder sie zu Boden drückt und sie da gegen ihren Willen hält. Oder sie verbal missbraucht. Oder sie mit dem Paddel verhaut. Oder sie „zwingt“, Dinge auf Befehl zu tun. Diese dominante/untergebene Beziehung bringt das unterschwellige Gewaltthema zu seiner buchstäblichen Umsetzung. Weil das aber alles ‚Spiel und Spaß“ ist, ist es nicht tatsächlich Gewalt, oder.

Tja, nein. Aber ja. Oh, vielleicht beides?
Die Beziehung zwischen einer muskulösen Frau und einem normalgroßen Mann kann voller Missklang sein. Sie ist unüblich. Es geht mitten ins Gesicht der gesellschaftlichen Normen. Wir erwarten nicht, so etwas zu sehen. Es fordert unsere Vorstellung der Geschlechterrollen heraus. Es zwingt uns, uns selbst Fragen zu stellen, über die wir lieber nicht nachdenken möchten.
Sind Frauen das schwächere Geschlecht und Männer das stärkere? Nun, meistens, aber nicht immer. Was heißt das? Und wie lässt sich das weiterdenken? Ist eine FBB mehr als nur eine Frau oder ist sie einfach eine ‚normale“ Frau mit einem unnormalen Körperbau? Und ist dieser Mann tatsächlich ein Mann oder ein entmannter Mann? Hey, das ist verrückt!“

Wieder: Starker Stoff!

Alles Dinge, die man nicht wahrnimmt, solange man ein solches Paar in entspannter, ruhiger Atmosphäre bei ganz normalen Tätigkeiten wie Händchenhalten, Busfahren oder dem Besuch einer Kneipe sähe. Aber im Falle eines Konflikts würde man sich sofort über die Dynamik ihrer Beziehung fragen: Was passiert etwa beim Streit über die Restaurantrechnung? Was, wenn sie ihm eine langt, haut er zurück oder nicht? Tut er’s nicht, weil er Angst vor ihr hat oder weil das prinzipiell nicht seine Art der Auseinandersetzung ist? Würde er anders reagieren, wenn sie wie er „normal“ aussähe? Wie kann man’s wissen?

Und so, schreibt Takahashi, würden wir den Anblick einer Bodybuilderin automatisch mit dem Gewaltaspekt verbinden, würden überlegen, wie hart ihr Sexleben wohl beschaffen sein, ob sie dominierend sei, ob sie schwächere Kerle vorziehe oder doch lieber solche so stark wie sie. Ob sie wohl von Natur aus aggressiv ist, ob Männer Angst vor ihr haben? Und was ist mit anderen Frauen? Hat sie Angst vor anderen Leuten und ist deshalb so groß und muskulös? Wurde sie als Kind missbraucht, so dass das Bodybuilding als „Schild“ gegen künftigen Missbrauch dient?

Man denke, so Takahashi, also beim Anblick einer solchen Frau immer im latenten Kontext von Gewalt, Selbstverteidigung und Aggression. Aspekte wie Bewunderung ihrer Schönheit, ihrer eindrucksvollen Stärke und andere Errungenschaft stünden da stets hintan.

Unsere Gehirne können, so das Fazit oder besser Takahashis Schlussthese, Muskelmaedels nicht als „normal“ oder als „nichts Besonderes“ ansehen. „Es MUSS einen Grund dafür geben, warum sie so aussieht. Also MUSS sie eine völlig andere Person sein, nun, da sie so aussieht.“
Angsteinflößend? Sexy? Oder doch beides?
Für mich gilt hier eindeutig: oh - beides!

Er selber habe nun nichts gegen entsprechende Sexualfantasien, solange im gebotenen Rahmen bleibend, auch nicht von den Fans, die etwa solche Unterlegenheitsträume mit einer Alina Popa ausleben wollten. Seine Sache sei das nicht, er würde sich viel lieber ein romantisches Candlelight Dinner mit Miss Popa wünschen.

Okay. Soweit die verkürzte Wiedergabe dieses doch weithin bemerkenswerten Textes. Dazu möchte ich aber eins anmerken – nämlich die Frage nach der in diesem Zusammenhang mir grundsätzlich gebotenen Definition von Gewalt.

Denn Gewalt ist nicht gleich Gewalt. Gewalt ist ebenso wenig nicht immer nur physisch, sondern auch psychisch. Meiner Ansicht nach ist das nämlich exakt das, was wir Menschen von kleinauf lernen. Und ebenso das: Gewalt gehört zu unserem Dasein, in vielfältiger Ausprägung und sozusagen in stufenloser Eskalation.

Sie umgibt uns, auch dort, wo keine Aggressivität von unserer Gattung oder innerhalb davon vorliegt. Im Tierreich, allerorten, um diesen Gemeinplatz zu nennen. Und auch dann, wenn man – Achtung: Klischee! – auf dem Meer versehentlich über Bord fällt und sich bei dem Sturz eine stark blutende Risswunde zuzieht, während gerade lauter hungrige Haie nahebei schwimmen sollten.

Allen pädagogischen Versuchen zum Trotz wenden Kinder untereinander nach wie vor Gewalt an. Sie und ihre Eltern deswegen mit gesellschaftlicher Ächtung und Unverständnis zu sanktionieren, wie derzeit immer wieder zu erleben, ist schlicht falsch, da dieses kindliche Verhalten meiner bescheidenen Ansicht nach eine Entwicklungsstufe hin zum Erwachsensein darstellt.

Was nicht heißt, dass man das Auftreten von kindlicher Gewalt ignorieren sollte. Es geht darum, Gewalt zu kontrollieren und eben dies zu lernen. Alle unsere Gesetze und Regeln, all unser Zusammenleben ist auf diese Kontrolle ausgelegt. Und infolgedessen gibt es auch Gewalt, die allgemein akzeptiert wird – Notwehr ist hier ein Thema, aber auch die je nach Gesellschaftsform mehr oder minder legitime militärische Gewalt oder die Gewalt GEGEN bestimmte gesellschaftliche Ausprägungen.

Natürlich darf und soll sich Aggression auch kanalisieren, unsere Gesellschaftsform sieht in dieser Art von Angriffslust und Durchsetzungsvermögen ja ein wesentliches Merkmal der Leute, die „uns“ voranbringen. Folgerichtig aber auch, dass sich Gewalt auch spielerisch niederschlägt – das tut sie im Sport, das tut sie im Spiel, das tut sie im Sex.

Supermuckis und Frau ...

Nun zur Frage der Muskelmaedels und dem, was bei ihrem Anblick latent mitschwingt, also dem, was Takahashi so präzise beschrieben hat. Dazu möchte ich sagen: Außerordentlich ausgebildete Muskeln waren schon von jeher ein Symbol, ja ein Signal. Nämlich dafür, dass ihr Besitzer besonders viel Kraft haben muss, dass er ein besonders versierter Kämpfer ist, besonders leistungsfähig. Und in sexueller Hinsicht besonders aktiv.

Das sind ebenfalls Konnotationen, die ganz weit zurückgehen bis in die Zeit, in der unsere Vorfahren noch gutteils von der Jagd und vom Kampf lebten. Es gibt heute feministisch geprägte Historiker, die diese uralte Einteilung von Mann und Frau in längst vergangener Zeit so nicht akzeptieren und sagen, dass Frauen sich etwa an Jagd und Kampf beteiligt haben. Zugestanden – nur warum hat die Natur die für diese Tätigkeiten nötigen körperlichen Eigenschaften bei Männern grundsätzlich stärker ausgebildet?

Weil das so ist, hat das auch kulturelle Folgen. Die sich wiederum auch aus anderen Quellen speisen, aber es würde hier zu weit führen, jede Ursache darzustellen. Die Folge, um die es mir hier geht, heißt ganz klar, dass es eine althergebrachte Definition von „männlich“ und von „weiblich“ gibt. Es steckt in uns drin. Und eben auch das klare Erkennen dessen, wenn dagegen verstoßen wird. 

Das aber erleben wir ebenfalls von kleinauf. Mädchen, die sich „wie Jungen“ verhalten, Jungen, die eher passiv sind. Jungen, die Mädchen körperlich unterlegen sind, etwa beim Raufen, beim Dingehochheben oder was weiß ich. Jedenfalls Sachen, die vielleicht auch mal von Erwachsenen gesehen und mit hochgezogenen Augenbrauen und breitem Grinsen kommentiert werden. Wie gesagt: Alles Gewalt, ebenso wie eine herrische oder als bedrückend empfundene Mutter/Großmutter, die aber diesen ihr oft gar nicht bewussten Zug ihres Wesens nicht hat, weil sie ihre Kinder/Enkel dominieren, sondern sie beschützen will.

Was "männlich" und was "weiblich"ist, welches
Geschlecht schwach und welches stark --- aber man
sehe es doch selbst! Und fast kann er einem leid
tun, aber nur fast ... 

Weil aber bei alledem immer auch unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen, lässt sich nie vorher sagen, wer auf was wie reagiert. Der eine hat kein Problem damit, dass er als vielleicht kränkliches Kind regelmäßig beim Balgen auch mit Mädels unten gelegen ist oder lange eine ganz eng um ihn herum fliegende Helikopter-Mama gehabt hat. Der andere hingegen tut sich damit schwer. Und in diesem oder ähnlich gelagertem Gefüge spielt eben auch das Sichausprägen von Unterlegenheitsgefühlen, die sich bei dem ein oder anderen sexuell auswirken – nämlich auf seine diesbezüglichen Präferenzen.

Denn merke: Es gibt fast immer in unserer Entwicklung – jenseits aller womöglich ererbten Charakteraspekte – einen Grund, warum wir etwas tun oder mögen. Es gibt immer einen Grund dafür, warum der eine gesellschaftlich akzeptabel nicht ganz und nicht immer mitten in der Spur ist und jemand anderes sie ganz verlässt und zum Psychopathen und/oder Soziopathen wird. Das aber definiert sich auch am Ausmaß und der Art von Gewalt, die der Betreffende sowohl erfährt als auch anwendet, und den Bedingungen, unter denen das geschieht. Sträflich wird es, wenn es über das statthafte Maß hinaus geht.

Wir reagieren heute nämlich empfindlicher als früher auf Gewalt in unserer unmittelbaren Umgebung, wenigstens auf körperliche Gewalt. Ich gehöre zu einer Generation, die noch Senge bekommen haben, wenn die Erwachsenen das für geboten hielten. Und ein oft gehörter Spruch war: Ihr habt zu wenig Haue bekommen, dies, um anzudeuten, wie gut man es doch habe und wie verwöhnt man sei. Heute ist das Schlagen von Kindern verboten. Auch kann ich mich an ländliche Volksfeste erinnern, an denen Schlägereien fast zum guten Ton gehörten - auch mit meiner Partizipierung. Heute gilt physische Gewalt im direkten Umfeld als geächtet, weg ist sie deshalb nicht. 

Er in der Klemme, sie im Triumph: Teil eines Spiels,
in dem sie Kraft ihrer Muckis Macht über ihn hat
und diese auch ausübt - mit Genuss. Sieht man.


Das Ausmaß der von Takahashi genannten Gewalt im TV, Video, Kino etc.pp. hat meiner Ansicht nach auch den Grund, dass wir jedwede Gewalt heute am liebsten nur spielerisch behandeln. Dies auch, um uns immer wieder selber zu bestätigen, dass wir das mit der Gewalt im Griff haben und auch künftig haben werden. Was geschähe ohne solche Mechanismen, ohne solche Kanalisierungen von Gewalt ins Fiktive und in den Nachrichtenbereich? Der solle ja bitte stets nur die Gewalt "von woanders" zeigen, so die unterschwellige Hoffnung aller Couch Potatoes.       

Und ohne Gewalt? Geht nicht, ich wage diese These. Die Existenz von Gewalt ist nicht nur menschlich, sondern Teil der Natur an sich. Darwinistisch, so mag man diese Ansicht schelten, aber ich kann nicht sehen, was da grundsätzlich falsch dran ist. Und dass extremer Gewaltverzicht ebenso schädlich ist wie extreme Gewaltanwendung – nun, daraus lassen sich ebenso spannende wie witzige und gescheite Filme machen: „Demolition Man“ wurde bei seinem Start bloß als weiteres Action-betontes Sly-Stallone-Vehikel gesehen, aber es ist auch eine scharfsichtige gesellschaftliche Farce zum Thema Gewalt und der Frage, wie sich wandelnde Gesellschaften damit umgehen sollen. Das wird immer mehr von der Filmkritik erkannt: „Sanfte Grüße, was sind Ihre Extreme?“

Nun, ich schrieb, dass die Natur den Mann für die Anwendung von Gewalt körperlich begünstigt hat. Natürlich leben wir seit zig Generationen längst nicht mehr nur so archaisch, dass also der körperlich Stärkste stets gewinnt. Der Mensch hat zur Umgehung eben dieses Aspektes gelernt, sich etwa zu koalieren (die alten Griechen nannten den Menschen „zoon politicon“, politisches Wesen) und etwaigen Zwist auch anders zu lösen, nämlich auf Basis gesellschaftlicher Vorgaben. Somit aber braucht es gewaltige Muskeln eigentlich meistens gar nicht.

Wer dennoch hat, sieht sich oft gesellschaftlichen Reaktionen ausgesetzt, von verdecktem Neid bis offener Verachtung. Es hat schon seinen Grund, warum man starke, auffällig muskulöse Männer schon seit sehr langer Zeit gern als nicht so ganz helle hinstellt, warum man bei derart offensichtlichem Bezug auf die eigene Physis auch gern narzisstische oder homosexuelle Züge konstatiert. Es geht auch mit solchen Klassifizierungen darum, entsprechend Gewalt auszuüben – aber eben keine körperliche, sondern geistige.

Ein Anblick zum Niederknien ...

Und so schwingen NATÜRLICH im Äußeren einer Bodybuilderin stets alle die oben genannten Gewaltaspekte mit. Und so, wie die Reaktionen darauf legitim sind, ist es auch das Eigeninteresse der jeweils so tätigen Ladies. Und auch das der Fans. Denn der BDSM-Aspekt lässt sich nun schon nachweisen, als die Trapezartistin Charmion vor dem Ersten Weltkrieg ihre Muskeln für den Fotografen angespannt hat --- und sich auf dem Trapez entblättert hat. 

Das Zeigen der Muskeln, namentlich das der angespannten Bizepse, zeigte und zeigt IMMER: „Guck mal, wie stark ich bin, du solltest dich nicht mit mir anlegen. Ich kann mehr als du.“ Es geht also um Warnung vor Gewalt und/oder um die Demonstration eines daraus kanalisierten, höheren Leistungsvermögens. Charmions Striptase oben in der Manege wiederum belegte ihre Weiblichkeit und ihren Sex Appeal. Muskeln kombiniert mit Striptease: ein Spiel mit den Geschlechterrollen.

Beides machte damals bei ihr und anderen Athletinnen, heute bei unseren Muskelmaedels diese Mischung aus, die nach wie vor weithin als verstörend empfunden wird und in zahlenmäßig geringerem Kreis als erregend. Sprich: Natürlich ist das Dominante bei Frauen mit solchen Muskeln latent da. Natürlich wollen das Typen wie ich alter Zausel ausleben, der eine mehr, der andere weniger. Natürlich geht es dabei um spielerischen Verlust der Kontrolle über das eigene Ich --- und das befriedigende Rückerlangen derselben, wenn man hinterher angezogen zur Tür hinausgeht. 

Ja, und natürlich habe ich bei Muscle Worship Sessions auch mitbekommen, dass manches Muskelmaedel das als gut bezahltes Spiel ansieht und sich daher gegenüber ihren Fans über ihr wahres Ich und ihr persönliches Leben kategorisch nicht äußert --- aber ich wage nach dem Erleben mehrerer Dutzend solcher Treffen die These, dass die Athletinnen solche Sessions nicht lange abhalten können, wenn sie sich immer und immer dazu überwinden müssen.

Merke: Meine guten Muscle Worship Sessions waren immer die, bei denen ich gemerkt habe, dass die jeweilige Lady es genossen hat, stärker zu sein als ich. Und ich hatte weit mehr gute als unbefriedigende Sessions.

Gehört zu dem, was Muskelmaedel-Fans auch erleben
wollen - er bei ihr im "Headlock", also im
Schwitzkasten. Gewalt oder Spiel? Beides?

Lassen wir den Aspekt mal zur Seite und betrachten andere Antriebe für das Antrainieren solcher Muskeln. Neben der schieren Freude an der Kraft und der Eitelkeit, also dem Bewusstsein für das Aussehen des eigenen Bodies, meine ich nämlich diesen Aspekt: Kann es sein, dass – den Fortbestand unserer sich stetig entwickelnden Gesellschaftsform vorausgesetzt – immer mehr Frauen gerade deshalb Muskeln aufbauen und stark sein wollen, weil sie sich darin selbst ausdrücken? Als Beleg dafür, dass nunmehr sie selbst und nur sie selbst über sich befinden? Sexuell wie auch sonst im Leben? Und dass weder Sex noch Gewalt der unmittelbare und bewusste Auslöser sind, sondern allzuoft einfach der manifeste Gedanke: So will ich sein, ich!


Etwas, das ja eben für Frauen lange nicht ging, ich verweise auf die in früheren Zeiten ja viel stärkeren patriarchalischen Strukturen und den Umstand, dass gerade im von Sozialhistorikern so genannten „Kleinbürgertum Frauen im jungen bis mittleren Alter nur allzuoft ein Vielfaches an Kindern gebaren, als das heute der Fall ist. Klar also, dass der Aufbau solcher Muskel-Bodies auch etwas mit den heute grundsätzlich anderen Arbeitswelten (mehr Freizeit, weniger körperlich belastend, ungefährlicher) und den anderen, weit mehr planbaren Familienstrukturen zu tun hat. Und mit Banalitäten wie unserer Mobilität, dem Vorhandensein eines größeren, ausgewogeneren Nahrungs- und Medikamentenangebots und von genug Licht und Wärme auch in Herbst und Winter.

Unter dem Strich: Ja, ich gehe auch nicht mit meiner Vorliebe hausieren. Aber ich laufe sowieso nicht durch die Gegend und erzähle, mit welcher womöglich verheirateten Frau ich gerade was habe. Und ja, ich kann am Faible als solches nichts Schlechtes sehen, wenn es ansonsten in geregelten Bahnen läuft. Und noch mal ja: Klar ist Gewalt ein Aspekt rund um die muskulöse Frau – ja und? Gewalt ist ein unumgänglicher Aspekt des Lebens. 

Aber ich wage zu bezweifeln, dass Gewalt immer der unmittelbare und - ich betone: - bewusste Auslöser dafür war, warum das spätere Muskelmaedel erstmals zur Hantel gegriffen hat. Vielmehr dürfte es darum gegangen sein, Vorbildern nachzueifern oder einer bestimmten Faszination zu folgen. Ja und dann ist da der Aspekt, dass vielen das Eisenpumpen an sich schlichtweg Spaß macht, die körperliche Erfahrung. Um es im Psychologen-Duktus zu sagen, wie also die FBB zu ihrem Sport kam: Latent mag Gewalt vielleicht eine Rolle spielen, manifest meistens nicht. 

Aber ebenso klar ist, dass auch meine Worte längst nicht abschließend sind und das zudem nicht sein wollen. Oder um den legendären Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki zu zitieren: „Der Vorhang fällt und alle Fragen bleiben offen.“

Schmoe's dream ...

Dienstag, 9. Juni 2015

Muscle Dominas und so was


Beim Schreiben dieser Zeilen ist gerade draußen ist später Frühling mit sommerlichen Temperaturen. Da lässt es mit der Mail-Schreiberei an diesen Blog erfahrungsgemäß etwas nach - doch hier ist wieder  eine elektronische Zuschrift, die ich der geneigten Leserschaft von muskelmaedels.blogspot.de auf keinen Fall vorenthalten will. Ehe ich lange drumherum rede, erteile ich dem - ähm, ja, also - dem Verfasser das Wort:

"Sag mal  mattmuskel oder wie du heißt wo sind in dem blog von dir über die muskelmädels die dominas mit muskeln? kennst du keine oder willst du nicht?"

Unterzeichnet war dieses stilistisch-orthographische Meisterwerk mit gar nichts. Zuerst dachte ich, das sei ein klarer Fall für die virtuelle Rundablage. Doch dann dachte ich, ich könnte ja mal nachfragen. Freilich funktioniert die E-Mail-Adresse wohl auch nicht, da meine Antwort mit der höflichen Bitte um einen eklatant präziseren Vortrag des Anliegens mailwendend als "nicht zustellbar" zurückkam. 




Mal abgesehen davon, dass ich mich in den Weiten des Webs derzeit noch nennen darf, wie ich will, weiß ich nun nach Lektüre oben zitierter Mail nur, dass es dem Anonymus um Dominas mit Muskeln geht und er die in meinem Blog vermisst. Was ich nicht weiß, ist, was er von mir will: Will er Auskünfte über mein Intimleben? Oder soll ich ihm solche Damen vermitteln, oder wie? Es tut mir leid, das findet nicht statt - wenn er so was will, soll er bitte zu einer auf das "Topf-Sucht-Deckel"-Problem spezialisierten Internet-Agentur surfen und meinetwegen parshipen. 


Was ich hingegen an dieser Stelle einmal machen kann: Einmal etwas buddeln und dann etwas darüber schreiben, denn das Thema hat schon was. Allein schon deshalb, weil wir uns dabei mitten im Bereich der gegenwärtigen Sexualisierung von Athletinnen, namentlich aus dem FBB-Sektor, befinden, ob nun von außen herangetragen oder selbst gemacht - die ewige Frage nach Huhn oder Ei ...






Domina (lat.: Herrin) - seit den Zeiten von Domenica seligen Angedenkens, seit erfolgreichen Popsongs wie "Master and Servant" von Depeche Mode und dem Wechselspiel ebendieser Sex-Welt mit der Haute Couture weiß wohl jeder, um was es hier geht. Nämlich um das mehr oder minder starke Ausleben von Sadomasochismus und damit auch eine Art von Rollenspiel. Der Mann (ich bleibe mal bei der Hetero-Variante) muss sich der Frau unterordnen, die ihn sexuell lockt, aber nicht lässt, was er gern möchte - oder doch nicht?

Je nach Ausprägung geht das dann soweit, dass der Mann auch diverse zum Teil starke Quälereien und Erniedrigungen über sich ergehen lassen muss. Zum Beispiel Hiebe auf den blanken Allerwertesten, diverse luststeigernde Foltereien, auf allen Knien nackt vor der Domina, die ihr Opfer mitunter auch an der Hundeleine führt. Das sind dann so die wohl noch die klischeemäßig bekannteren Erniedrigungen (wobei die darüber hinaus noch machbaren, extremen Ausprägungen sicher nichts für mich sind)


Apropos Klischees: Gern präsentiert sich die Domina in Schwarz, ob nun Leder, Latex, Spandex, mal hauteng, mal lose fallend, auf jeden Fall immer düster und irgendwie bedrohlich. Oben herum gern mit Nieten und Schnallen, was ebenso dazu passt wie Masken und die wohl ursprünglich aus der Welt der Polizei stammenden Schirmmützen. Lange, enge Handschuhe, dunkle Brillen, Umhänge und Utensilien wie furchteinflößende Peitschen seien auch nicht vergessen. Hinzu kommen hochhackige Schuhe/Stiefel, weil das die Lady natürlich größer und damit imposanter wirken lässt und zudem ihre Beine durch die damit verbundene Muskelanspannung besser konturiert. Schon lange gibt es in dieser Welt auch "Krankenschwestern", "Polizistinnen" und ähnliches mehr.

Fürs Ganze seien als Stichworte "Sklave" und "Herrin"  genannt, szeneintern wohl auch bekannt als "Bottoms" und "Tops". "Kinkster" heißt dann jeder, dessen sexuelles Interesse über die hier üblichen Spielarten hinaus gehen. Apropos Begriffe: Diese Welt hat längst eine eigene, für Außenstehende wie mich zum Teil unverständliche, ja regelrecht verwissenschaftlichte  Terminologie. Aber das grassiert ja seit gut Jahren auch anderswo, es muss dauernd ein neuer Begriff her für etwas, das eigentlich mit dem alten hinlänglich bezeichnet war. "BDSM" heißt man daher heute das, was früher Sadomasochismus (SM) hieß; die vier Buchstaben stehen dann für das Englischsprachige "Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism". 


Nun gut: Alter Wein in neuen Schläuchen. Jeder, wie er's nennen mag. Und wie mag ich es? Ich sehe es so: Optisch machen mich klassische, vor allem eng-knappe Domina-Dresses ebenso sehr an wie das für diese Sparte charakteristische, stolz-souveräne, herrisch-forsche Auftreten - manches vom ansonsten Dargebotenen hingegen ist schlicht nichts für mich.


Nun, um zum Punkt zukommen - naheliegenderweise ist mir wie manchem anderen das wohl auch nicht erst gestern aufgefallen: Die bei vielen Sessions mit Muskelmaedels üblichen Rollenspiele, das Niederringen und die Kraftdemonstrationen (Armdrücken, Lift & Carry usw.) sind de facto ja nichts anderes als eine Abwandlung dessen, was eine "normale" (sprich: nicht muskulöse) Domina auch tut. Ja, selbst eine an sich harmlose Muscle Worship Session mit Bestaunen, Befühlen und vielleicht noch Einölen der so bewunderten weiblichen Muskulatur dürfte noch eine BDSM-Spielart sein. Immerhin geht es ja bei all diesen Treffen von Schmoes (guckst du hier) und Muskelmaedels um Über- und Unterlegenheitsgefühle, um Ausgeliefert-Sein, um das Umkehren der gesellschaftlich sonst üblichen Rollenbilder, um sexuelle Lust, auch um Lustschmerz, um spielerische Unterlegenheitserlebnisse.
 

Die Lust des Schmoes speist sich bei einem einschlägigen Treffen mit einem Muskelmaedel aber nicht nur aus der Erniedrigung, sondern auch aus dem, was die Wissenschaft "Sthenolagnia" und "Cratolagnia" nennt. Also aus der Bewunderung ihrer außerordentlich ausgebildeten Muskulatur in Kombination mit deren physischer Stärke beziehungsweise ihrer außerordentlichen Körperkraft im Vergleich zu der eigenen, geringeren. Wo da der Unterschied liegt, mag jeder selber entscheiden - hier bei dem Bild kann man beides visuell ausleben:



Daher finden sich natürlich längst großflächig Überschneidungen zwischen Muskelmaedels und Dominas. Anders fomuliert: Manche Bodybuilderin und Kraftathletin betätigt sich genau als solche "Dominatrix" oder kurz "domme", ob nun freizeitmäßig zur eigenen Lust und/oder aus Gewinnstreben heraus, um es einmal so zu umschreiben. Entsprechend sind dann auch die Anreden, (Selbst-)Bezeichnungen und Künstlernamen, die ganz oder teilweise der Domina-Welt entnommen sind. Also Begriffe, in denen "Herrin" bzw. "Mistress", "Goddess" bzw. "Göttin" oder "Hoheit" bzw. "Highness" vorkommen.
 

Und selbst wenn nicht: Die auf den eigenen Websites mit Fotos und Video-Streams geübte Selbstdarstellung vieler Muskelmaedels geht sehr, sehr oft exakt in diese Richtung, bei der die Demonstration der körperlichen Überlegenheit sich gleichsam paart mit stark erotisierendem Äußeren/Auftreten. Auch die Heerscharen der in diesem Feld tätigen Fotografen ziehen immer wieder diese Karte.


 
Alles vom Prinzip her nichts Neues. Denn schon seit Jahren hat sich das Thema der dominanten und dabei höchst erotischen Muskelfrau etabliert. Nicht nur bei Fans und den als "Sessions" bekannten Treffen. Sondern auch im künstlerischen Underground-Bereich. In der Gesamtheit umfasst das somit Dinge, die explosionsartig durch das Internet zugenommen haben. 

Vor Jahrzehnten schon gab es hin und weder entsprechende Comics, an denen sich sogar heute gefeierte Größen wie Eric Stanton und Robert Crumb beteiligten. Dann waren da die auf solche Sachen ausgelegten Spezialverlage und -vertriebe, von denen "LH Art" von Larry Heller wohl der bekannteste ist. Lange war "Diana the Valkyrie" ein Tummelplatz der Fans, heute treffen sich Zeichner und Fans vor allem bei "Deviant Art". Verwiesen sei auch auf "Amy's Conquest", eine Website, über welche das alte Thema vom sexy Schulmädchen eine neue Domina-artige Variante erfahren hat. Nämlich das vom sexy, aber auch superstarken Schulmädchen, das seine starken Muskeln zum wollüstig dargebotenen Erniedrigen von Lehrern und Schulrüpeln nutzt - beziehungsweise das Thema der erwachsenen Frau, die hier die Unschuldige mimt und dabei mal eben ihre starken Arme und Schenkel vorführt. 



Muskel-Dominas sind auch bei Underground-Movies feste etabliert. Filme des Mottos "Bodybuilderin zeigt untrainiertem Mann ihre Muckis und ihre Kraft" und damit im weitesten Sinne zum Domina-Thema Gehörendes gibt es bestimmt fast solange, wie es das moderne FBB gibt. Also seit gut 40 Jahren --- Kay Baxter etwa war hier eine der Vorreiterinnen, der solche Filmchen dem Vernehmen nach viel Spaß bereiteten. 




Auch die legendäre Diana Dennis hat sich mit entsprechend herrischer Pose im Lackleder-Dress ablichten lassen, Hochhackiges und Peitsche inklusive. Alles das schießt ebenfalls ins Kraut seit Beginn des Internet-Booms vor gut 20 Jahren und der heutigen Allgegenwärtigkeit von Smartphones mit hochauflösender Kameratechnik sowie immer weiter verbesserter digitaler Film- und Fotoausrüstung: Jeder sein eigener Star, auch Muskelmaedels. Das ist ja hinlänglich bekannt und sei mit einem Verweis auf die üblichen Filmportale und Börsen abgetan


Denn natürlich ist der Underground-Bereich dem Sektor von Filmen mit dominanten muskulösen Ladies in comicartigen Handlungen treu geblieben. Da sei stellvertretend auf die Firma "Awefilms" verwiesen, die auch schon muskulöse Vampirinnen und gigantische Retorten-Muskelmaedels auf die Menschheit losgelassen hat. Und man staune über Filmreihen wie "FemDom", deren Plot zumeist immer so aussieht: Hilfloser Mann gerät an starke, muskulöse Frau, die ihn quält.  Weil sie es kann, weil ihr danach ist, weil es ihr Lust bereitet. 



Und das bis zum bitteren Ende --- Schläge hören sich an wie einst in den Karate- und Italo-Filmen der 1970er Jahre (oft genug knallte dabei die Faust des Geräuschemachers einfach in die Handinnenfläche, gegen ein fettes Steak oder gegen eine Melone, um dann elektronisch verstärkt, variiert und/oder verzerrt zu werden). Dinge wie Rippenbrechen und Schlimmeres (früher mit durchgebrochenen Karotten und Selleriestagen erzeugt) werden unterlegt mit einem ominös krachenden Geräusch, wie es sich wohl im Maul eines Tyrannosaurus Rex bei der Abendmahlzeit anhören dürfte. Ein Sound, der schon so ähnlich in diversen Underground-Comicverfilmungen wie "Ms. Loo" mit der umwerfenden Leilani Dalumpines zum Einsatz kam. 
 


Ich gebe ja gern zu, dass mir die starken Ladies gefallen, auch delektiere ich mich bis zu einem gewissen Grad auch daran, wenn supermuskulöse Maedels in erregender Minimalbekleidung Männer vertrimmen und dazu auch noch verbal fertigmachen (allein schon der Gedanke - hui!). Vor allem geht mir das dann so, wenn ein gewissen Maß an schwarzem Humor bei alledem mitschwingt. Aber die allzu grafische, mitunter arg humorlos-blutrünstige Gewaltdarstellung sowie natürlich die allerletzte, letale Konsequenz in Kombination mit etwas Sexuellem, die gehen mir klar zu weit. Ich betone "mir" - auch hier wieder: Muss jeder selber wissen. 

   

Wer mehr als nur Filmisch/Bildliches erleben will und nun einmal entsprechend stöbert, der findet auch Einschlägiges im Web, sei es nun auf den entsprechenden Kontaktbörsen, auf sozialen Netzwerken wie dem Fressenbuch und natürlich dort, wo die Fans der Muskelmaedels Kontakt aufnehmen - also vor allem und immer noch hier


Und wer in den einschlägigen Hardcore-Segmenten des Web sucht, der entdeckt auch manche äußerst muskulöse Domina bei eindeutig-zweideutigem Tun - zum Teil richtig heftig. Da braucht man sich über die ganzen Alias-Namen nicht zu wundern: Viele dieser Muskelmaedels sind aktive Athletinnen der Spitzenklasse und haben sich daher für ihre mehr oder minder Domina-lastigen Tätigkeiten praktischerweise einen Künstlernamen zugelegt.  
 

Angesichts all dessen scheint mir die These nicht allzu verwegen, dass das Thema "Domina" wohl viele Bodybuilderinnen zu reizen scheint: Sie können ihre Muckis vorführen und spielerisch die ihnen ausgelieferten, vor Lust vergehenden Bürschchen nach Strich und Faden beherrschen. Das, ein ganz spezielles Selbstverständnis und auch durchaus einige historische Kenntnisse zeigen sich etwa in dieser Selbstbeschreibung von "Anna M. Strong", mit der sie sich an "ihre Sklaven" richtet:


"...in prähistorischen Zeiten, wäre ich die wilde Frau gewesen, die mit den Männern um die Beute wetteifert, euch dabei nachts vor wilden Tieren schützend...
...zu Zeiten des Römischen Imperiums wäre ich eine Gladiatorin in der Arena gewesen, meine bloßen Füße auf den Nacken von zahllosen besiegten Kriegern ... und eure Schreie der Erregung hätten selbst den Himmel erzittern lassen ...
...im Mittelalter wäre ich der weibliche Paladin gewesen, der euch gegen Marodeure und Banditen verteidigt hätte, und ihr hättet sicher und und ruhig im Schatten meines Schwertes schlafen können...
...im 19. Jahrhundert wäre ich eine Strongwoman gewesen, die mit unglaublichen Akten ihre Stärke im Zirkus vorgeführt hätte. Ich würde euch mit meiner Kraft beeindruckt und eure Seelen mit Träumen gefüllt haben...
...und heute? Heute bin ich die moderne Verkörperung der Walküre aus diesen Träumen, die euch ohne Gnade mit meinen Eisernen Muskeln unterwirft und besiegt ... Heimlich, ohne Wissen eurer Frauen und Freundinnen wünscht ihr, mir zu dienen und unter meinen Füßen zu enden ...
Und in der Zukunft, in jeder möglichen Zukunft ... ich bin und bleibe die Ewige Amazone, die Unbesiegbare Frau; und ihr alle werdet für immer meine Sklaven bleiben, meine devoten und furchtsamen Diener."





Oder "Dominique Danger". Sie beschreibt sich bei wb270.com selber als "Alpha-Frau-Powerhouse und Mächtige Muse von Zorn und Verführung. Ich bin eine der größten, stärksten, schnellsten und erfahrensten Frauen meiner Zunft mit einer Liste von Referenzen und Zeugnissen, die für sich selber sprechen. Sehr erfahrene Spielerin, sehr versiert in den SM-Künsten für alle Kinkster, Adreanlin-Junkies und Fans von weiblichem Kampf. Ich bin sicher, jedem Klienten, ungeachtet von Alter, Gewicht, Größe oder Fertigkeitsgrad ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis zu bieten. Ich bin üblicherweise darauf aus, alles zu probieren, was Effizienz genug bietet, um meinen Gegner mit minimalem Aufwand zu überwältigen und zu dominieren. Ich bin anmutig, weiblich, freundlich, quirlig, lustig und habe immens viel Gefallen und Solz an und bei dem, was ich tue.
           Ich habe mit einer höchst gemischten Kundschaft zu tun, das reicht vom Muscle Worshiper zum hartgesottenen Masochisten. Ich habe viele Fertigkeiten und Talente und ich kann sie alle in einer einzigen Session mit einbeziehen, um so ein einmaliges Erlebnis zu ermöglichen, bei dem sich Fantasie and Wirklichkeit sich miteinander verweben. Ich bin eine überlegene Frau, die hart trainiert und noch härter spielt. Achtet daher darauf, immer euer Bestes zu geben, weil ich das immer überbieten werde." 




Auf der Suche nach einer Art von besonderem Mann ist wohl "Mistress Treasure", wenn sie unter der Überschrift "Slave Survival Guide" den idealen Sklaven beschreibt. Einerseits mit dem Wunsch zur Aufgabe, andererseits keine "Türmatte", sondern jemand mit "Gehirn und der Fähigkeit zu denken" - Muskeln hin, Sklaven her, diese BDSM-Geschichte ist schon eine eigene Welt.  

Sie selber beschreibt sich so: "Keine Femdom ist gleich. Sicherlich werden wir alle Korsetts, spitze Absätze, Strümpfe und ein Sortiment von Spielzeugen lieben, die euch entweder um Gnade winseln oder vor Entzücken erschauern lassen. Aber ihr seht nicht viele dominante Frauen von meiner Statur mit einem disziplinierten Körper, der ebenso diszipliniert sein kann, wenn beim Training seiner Kuscheltiere, Sklaven und Spielzeuge. Meine starken Biceps' und Beine können euch bewusstlos schlagen oder würgen, aber meine weiblichen Kurven wecken eure Begierde und lassen euch mehr wünschen." 



Und was ist nun von alledem zu halten? Muskelmaedels als Dominas - oh Gott, oh Gott, Sodom und Gomorrha, höchst verwerflich, da dem ach so sauberen Geiste des Sportes zuwiderlaufend? Wieso das denn? Was die Athletinnen auf der Wettkampfbühne abliefern, hat wie bei jedem anderen auch bitte getrennt von dem gesehen zu werden, was die Maedels dann hinter verschlossener Türe mit einem entsprechend geneigten Teil ihrer Anhängerschaft auf gegenseitig freiwilliger und meinetwegen auch pekuniärer Basis tun. Das eine ist Sport, das andere hat damit schlicht nichts zu schaffen. 


Mag sein, dass dann mancher sagt, das gehe aber nicht mit der Vorbildfunktion des Sports für die liebe Jugend überein. Aha. Und diese Vorbildfunktion, die ist in exakt welchen Sportarten besser? Etwa bei Radfahrerhelden wie Lance Armstrong und Jan Ullrich mit ihren Lügereien und Erpressereien beziehungsweise mit Alkoholexzessen? Letztere gibts ja im Fußball immer wieder. Ja sicher, im moralisch so sauberen Fußball mit seinen korrupten Wettkampfvergaben, der Ignoranz von sklavenähnlicher Arbeit, den krummen Wettgeschäften und den armen Teufeln von Schiedsrichtern, die auf Amateurebene immer öfter Prügeln von irregeleiteten Fans ausgesetzt sind. Und wer bestimmt über das moralisch-einwandfreie Bild nach außen - die Funktionäre? Was deren Hauptinteresse ist, das führen die FIFA-Herren ja aktuellerweise aufs Allerfeinste vor. 

Nein: Im Sport lässt sich das sportliche, regelkonforme Ergebnis bewerten und damit aus die Maus. Jegliche privaten Dinge, die damit nichts zu tun haben, haben dann auch hinsichtlich der sportlichen Bewertung nicht im Blick der Funktionäre und Kampfrichter zu sein.


Und sonst? Domination als Dauerlebensstil - für mich nein. Immer als Sklave denken, nee, beim besten Willen nicht! Aber mal gelegentlich an oder in dieser dunklen Welt schnuppern, sozusagen? Aber ja! Man bedenke: Muskelmaedels in dunklen Klamotten, hohen Stiefeln mit supersteilen Absätzen - ja, das gefällt mir, geht voll an die niedrigsten meiner niederen Instinkte. 

Und so richtig passiert das, wenn dazu noch das entsprechende Gehabe kommt: Mit herrisch-strengem Blick breitbeinig und so selbstsicher wie eine antike Kriegerin dastehen und mir befehlen, das zu tun, wonach ihr gerade ist, ja, mich einfach zu packen, mir zu zeigen, dass ich ihr nichts entgegensetzen kann, während sie mich bis zum äußersten stimuliert, um mir dann zu befehlen, den Schweiß von ihren schwellenden Muckis zu lecken, ehe sie sich dann auf mich draufschwingt und ihre Leibesmitte absenkt, Richtung Gesicht, langsam, ganz langsam...

Ach ja.

Die für dieses Posting benutzten Bilder habe ich gemäß dem Anlass in Sachen Beleuchtung und Farben etwas gepimpt. Wie der geneigte Leser gesehen hat, zeigen sie samt und sonders Muskelmaedels im Outfit einer Domina. Darunter wohl auch solche Ladies, die diese BDSM-Tätigkeit betreiben und dafür auch für die Allgemeinheit offen nachvollziehbar werben.