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Freitag, 6. Mai 2016

Sexualisierung der Muskelmaedels? --- Einige Gedanken



Stahlharte Muckis, von ihrer Besitzerin
erotisierend präsentiert ...
Sexualisierung der Muskelmaedels? So ungefähr lautet die Fragestellung, die allenthalben durchs Web geistert, zum Teil noch mit stärkerer Wortwahl wie etwa "Pornorisierung" versehen. Und alles mit dem Gedanken, be- oder unterbewusst, der Skandalisierung einer Sportart, ihrer Hauptakteurinnen und deren Anhängern. Geschieht das zu Recht?
Hartes Training für starke Muckis und sexy dabei
aussehen - das konnte Kay Baxter!

Meine Antworten darauf habe ich mit, wie es so schön heißt, einschlägigem Bildmaterial illustriert. Zum einen, weil das querbeet dokumentiert, wie viele sexuell aufgeladene Motive es rund ums Thema Muskelmaedels gibt, nicht erst seit heute. Und zum anderen - ey, das hier ist keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern ein Blog. Und der will auch seinem Thema entsprechend gefallen und unterhalten. Also.


Die Pose macht's, lenkt sie doch des Mannes
Auge dorthin, wo er immer wieder gern ist ...

Nochmal also: Besteht die eingangs genannte Annahme zu Recht? Natürlich lautet die Antwort in einem Blog wie Muskelmaedels.blogspot.de "nein". Denn das Phänomen ist alles andere als neu. Die Annahme, diese Sexualisierung fände erstmals jetzt statt, stimmt nicht oder allenfalls nur bedingt. Und damit fehlt auch die Berechtigung, um von Skandalisierung zu reden. Denn derlei ist immer an einen aktuellen Vorgang geknüpft. Das macht nämlich den eigentlichen Reiz eines Skandals, eines als allgemein unerhört-empörend empfundenen Ärgernisses, aus, da der immer ans gesellschaftliche Empfinden des jeweiligen Jetzt geknüpft ist. (Ein Beispiel --- 1950: Hoher Minister oder großer Kinsostar schwul = Skandal. Und 2016: Hoher Minister oder großer Kinostar schwul = ja und?)

Muskelmaedel mit auf
entsprechende
Wirkung hin zugeschnittenem
Minimaloutfit
Zudem würde das ja voraussetzen, dass der Sport zu Anfang oder zumindest in früheren Zeiten sozusagen "sexualfrei" und "skandalfrei" gewesen sei. Was natürlich nicht stimmen kann. Das Folgende soll weder das Frauenbodybuilding reinwaschen noch die genannte Sexualisierung leugnen, sondern nur gleichsam die Perspektive geraderücken.

Superbizeps präsentiert in
Kombination mit nach wie vor
verrucht anmutenden
Netzstrümpfen

Denn selbstverständlich ist die Welt der Muskelmaedels sexualisiert und skandalisiert. Die Sexualisierung fängt schon damit an, dass sich die Damen bei den Wettkämpfen so knapp bekleidet wie in keiner anderen Sporart zeigen, wobei es in diesem Sport nicht um die Leistung geht, erbracht vom Körper als Mittel zum Zweck. Nein, es geht um den Körper an sich. Und egal, wie offen, locker, sittlich unbestimmt oder dekadent wir auch werden, das explizit Physische wird immer sexuell aufgeladen sein. Aber das ist ebenso wenig neu wie die Forderung, bei Athleten unabhängig vom Geschlecht nicht das äußere Erscheiungsbild zu beachten - was Bodybuilding-Wettkämpfe ad absurdum führen würde.
 
Nataliyas Hammer-Arm
im Verbund mit
Hammer-Kleid.
Die Frage mit Sexualisierung/Skandalisierung bezieht sich nicht nur auf den Umstand, dass es bis heute immer noch anstößig ist, wenn eine Frau Supermuckis aufbaut und "aussieht wie ein Mann" (auf die Quintesssenz lassen sich noch immer viele Mainstream-Zeitungsartikel, Online-Posts und TV-Berichte bringen). Eine Bodybuilderin polarisiert immer noch die meisten Leute, das ist nun mal so. Auch wenn man das mit der Vermännlichung locker auskontern kann - "leidet" dann jeder Mann, der nicht aussieht wie He-Man von Masters of the Universe, an Verweiblichung? Aber Muskelmaedels passen nicht ins tradierte Rollenbild, weichen von der Norm des Weiblichen ab - das ist natürlich ein skandalisiertes Sex-Ding.

Einfach nur ein Granatenarm!
Auch geht es mir mit der Skandalisierung weniger um die obligatorische Dopingdebatte oder die immer wieder vor allem aus den USA zu lesenden Berichte, denenzufolge wackere Polizisten mal wieder eine sittenlose Frau (in dem Fall mit Muskeln) hochgenommen haben. Dies beim Anbahnen eines moralisch wie gesetzlich verwerflichen Geschäfts mit einem ebenso sittenlosen Freier. Genauer: Mit dem, was heute schön dramatisch "V-Mann" heißt und früher "Lockvogel". Das alles gibt es ebenso wie die unzähligen auf sexuelle Stimulierung bedachten Filmchen im Web oder den Umstand, dass manches Muskelmaedel ebenso erfolgreich ist als Athletin wie als Sexfilmdarstellerin. Es gibt keinen Grund, das zu leugnen. Aber auch das ist nicht das Thema.

Bodybuilding ist nur Sport, nix Erotik? Ja nee, iss klar ...
Es geht um das Geschäft, das mit Bodybuilderinnen gemacht wird beziehungsweise das sie selber machen. Und das Business, so die immer wieder zu hörende These, werde zunehmend mehr sexualisiert. Stimmt das?

Dass ich das Bild gemacht habe, weiß ich - jedoch
ist mir unklar, wie ich das überlebt habe!
Nur bedingt. Denn das Geschäft der Sexualisierung des Frauenbodybuilding hat durch das Internet und durch die Digitalisierung der Kameratechnik eine Potenzierung erfahren, heute sind selbst richtig "pornomatige" Fotos auch von Weltklasse-Athletinnen nur so weit weg wie das Eintippen des richtigen und zielführenden Schlagworts.


Starke Frau quält dicken Mann und haut ihn blutig.
Wer's mag! Mir fehlt bei solchen Streifen immer eine
Prise Humor, DER ist mir auch bei Thema Nr. 1 wichtig ...

Und mancher sieht genau in solchem Bild- und Filmmaterial das Übel - in nackten oder milieugemäß angezogenen Athletinnen, die sich gleich mit mehreren Gespielen zum Zwecke der Begattung auf allen erdenklichen Unterlagen räkeln. Die in unzweideutiger Weise mit männlichen Körperteilen so umgehen wie andere eine Portion Speiseeis schlecken. Die sich in ebenso unzweideutiger Weise aus thermoplastischem Kunststoff bestehende und mitunter riesenhaft vergrößerte Nachbildungen gerade eben genannter Körperteile um die gestählten Hüften schnallen und die dann damit das tun, wofür die Industrie derartiges Gummizeugs nun einmal anfertigt. Und nicht zu vergessen die Filme, in den sexy gekleidete Frauen mit ihren Muskeln brutalst Männer unterjochen, demütigen oder gar mit Splatter-Movie-artigem Filmblutgespritze umbringen ... auch nicht alles unbedingt meins.

Fetisch mit gleich zwei
Muskelmaedels als Domina.
Sondra und Vilma.

Man mag das in tutto eklig und pervers finden und für einen Verrat an der Reinheit eines an sich wohltuenden, schönen Sports halten, zugestanden. Aber das ignoriert dann, dass es ja Athletinnen aus diesem Sport sind, die so etwas tun. Freiwillig, wie man annehmen darf. Das heißt also, dass dieser Pornoaspekt schon zumindest mittelbar mit diesem Sport zusammenhängt, in diesem Falle also dem Bodybuildung. Aber nur, weil die entsprechenden Bilderlein und Filmchen, die dazugehörigen Video-Portale (großes Wort ...) allgegenwärtig erreichbar sind, heißt das nicht, dass der dazugehörende Trend neu ist und dass damit auch die Skandalisierung erst mit dem digitalen Zeitalter angefangen hätte.


Ach ja, würde ich auch gern mal wieder ...

Diese Entwicklung hat ihre Wurzeln vielmehr in den Anfängen der Bodybuilding-Sportart, also in der Zeit vorm Ersten Weltkrieg. Schon da stand der Vorwurf im Raum, dass jenseits der Bühne seitens manches Athleten mit bezahlfreudigen Männlein und Weiblein schmuddelige Dinge liefen. Es gab Gerüchte, die selbst vor dem "Großen Sandow" und damit einem der seinerzeit weltbekannten Vorreiter des modernen Muskelkults nicht haltmachten.

Träume, wie sie nur Muskelmaedel-Fetischisten haben ...

Ja, man kann noch weiter zurückgehen. Da stellt man fest, dass viele der "Strongmen" und der selteneren "Strongwomen" des 18. und 19. Jahrhundert auf breiter Ebene nie als sportliche Vorbilder wahrgenommen wurden, sondern immer als leicht anrüchiges Phänomen aus dem Umfeld von Varieté und Zirkus und damit aus dem, was man früher "Halbwelt" nannnte.

Ihre Kraft und Überlegenheit zu spüren ...

Wie übrigens auch die in der Literatur des 19. Jahrhunderts gern genommenen "Kunstreiterinnen", die als ein Urbild der femme scandaleuse galten. Also als Frauen, die gegen bei Adel und Bürgertum geltende Rollenkonventionen verstießen - unter anderem eben durch ihre Körperertüchtigung und ihr als männlich geltendes reiterisches Geschick. Und beides war skandalös. (Zumindest für alle vom Bürger aufwärts. Damit aber nicht für die Leute, die bis zur Industriellen Revolution die Masse der Bevölkerung bildeten - die Bauern. Da gab es zwar auch geschlechtsgebundene Aufgaben und Rollenverteilungen, aber im Notfall musste der Mann beim Kinderkriegen Hebamme spielen und die Frau die Pferde beschlagen - da war für die überkandidelten Ansichten vor allem bürgerlicher Kulturtheoretiker kein Platz.)

Stark und sexy: Charmion
zeigt, was sie hat.

Ein Beispiel für ein solches Varietéphänomen war die Kalifornierin Laverie Vallee geborene Cooper (1875 bis 1949), besser bekannt als Charmion: Diese für ihre muskulösen Arme und ihren kraftvollen Rücken bekannte Trapezartistin aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende war ein kleiner Star des Varieté, bekannt für ihren in der Luft durchgeführten Striptease. Und der wurde anno 1901 sogar von für den berühmten amerikanischen Erfinder Thomas Alva Edison tätigen Kameraleuten auf  Film festgehalten - also auf einem damals brandneuen Medium.
Charmion at work. Was in Sachen Kleidung
heute putzig wirkt, war seinerzeit ebenso
gewagt-skandalös wie das Posen zum
Zwecke des Bizeps-Vorführens ...



Nur, dass das damals nicht so wahrgenommen wurde wie heute die Präsentation der neuesten Entwicklung etwa der Firma mit dem angebissenen Apfel oder als künstlerische Performance, sprich: als durchaus verführerisches, aber auch als intelligentes, wagemutiges Spiel mit dem Geschlechtlichen. Statt dessen war dieser Kurzfilm wie alles Filmische etwas, das damals als billiges und moralisch verwerfliches Unterschichtenvergnügen galt.

Zirkusartistin der Wilhelminischen
Zeit: Super-Arm!
Also auch jenseits von Charmions gefilmtem Striptease war der Film an sich erst einmal nichts, mit dem sich die in Sachen Kultur tonangebenden Leute von Welt befassten (abgesehen von weitsichtigen und finanzcleveren Erfindern wie Edison). Übrigens waren die heute belächelten, mit billigem Flitter und Glitzersteinchen besetzten Kostüme der Zirkusathletinnnen und frühen Kraftsportlerinnen aus der Sicht der Wilhelminischen/Viktorianischen Ära mindestens so anstößig wie heute ein Pornofilmchen im Nonnenkloster. Und nur so nebenbei: Der große Erfinder Edison war wohl ein Fan der ebenso starken wie erotischen Charmion ...

Er vergeht fast, sie nimmt's locker: Das Bild
ist aus mindestens drei Fotos collagiert, die
Maße der Dame übersteigert: Die Bildbearbeitung
sorgt à la CGI und Kino dafür, dass Wunschträume
zumindest sichtbar werden. So eine Visualisierung
ging zuvor nur nur per Zeichnen und Malen.



In Comics geht und gibt es alles,
auch Superduper-Muckigirls ...
Um es kurz zu fassen: Die Sexualisierung war immer da. Es gab immer Leute, die auf muskulöse Frauen standen. Historisch-psychologisch gesehen, ist das Phänomen von "Sthenolagnia" und"Cratolagnia", wie man das Sexual-Erregt-Werden durch Kraft undMuskulosität nennt, ja wohl schon immer in der Welt gewesen. Die ganze Kultur mit erotischer Dominierung des Mannes durch die Frau gibt es ja ebenfalls schon sehr lange. Das FBB bringt da lediglich eine neue Facette, wenn man von Bodybuilderinnen wegen ihres Körperbaus entsprechend phantasiert, wenn sich Bodybuilderinnen als Dominas betätigen oder wenn Dominas beginnen, Muskeln aufzubauen.

Muscle Worship auf  Papier

Es liegt nun nahe, anzunehmen, dass diese Aspekte sicher stärker betont sind/waren in einer Welt, deren Kultur auf extreme Unterschiede zwischen Mann und Frau setzt/e. Folglich müsste in unserer durchgenderisierten Welt, in der alles offen stattfindet, der stimulierende Reiz des Geächteten, des Verbotenen, des Heimlichen, des nicht zum Rollenbild Passenden verschwinden, oder?

Selbst der alte Comic-Klassiker "Archie"
zum Leben eines US-Teenagers wurde
durch muskelmaedelbegeisterte
Bildbearbeiter abgewandelt: Als "Artie" ist
er ein dauererregter FBB-Fan - ein Beleg
zur sexuellen Konnotation dieses Sports
Das Gegenteil ist aus meiner Sicht richtig. Denn natürlich sind die tradierten Rollenbilder stärker als die als unumstößlich gepriesenen Neuerungen im Verhältnis zwischen den Geschlechtern. Zumal diese Neuerungen zwar Toleranz behaupten und in bestimmten Bereichen auch erreichen, aber dafür an anderer Stelle auch eindeutig nicht Gewünschtes bewusst ausgrenzen.

Auch auf diesem Bild zeigt Artie,
wie unübersehbar gut ihm
muskulöse Frauen gefallen ...

Und ich als lange Jahre tätiger Beobachter der Muskelmaedel-Welt behaupte mal, dass gerade in den Kreisen der Genderisten muskulöse Frauen und ihre Bewunderer nicht so richtig gesellschaftsfähig sind. Dies deshalb, weil der Blick auf das Körperliche im Bodybuilding ja nun wesentlich ist, der Feminismus aber stets gegen eine Reduktion der Frau aufs rein Physische gekämpft hat - da erscheint eine derartige Konzentration aufs Äußere unvereinbar und verstörend, vor allem dann, wenn nun Frauen die geistigen Aspekte des Feminismus' ignorieren und sich selber mit Hingabe so auf ihren Body konzentrieren und zudem ebenso passioniert alle Tricks zum Betonen des Weiblichen anwenden.

Auch im Comic dominieren
starke Frauen schwache Männer -
hier auf einem Bild von Martin,
erstellt für LH-Art
Sex also nix Neues, auf die Formel lässt sich das verkürzen. Das moderne Bodybuilding der Frauen begann daher auch schon recht früh, sich mit Themen wie "Muskulöse Frau zeigt den Kerlen ihre Kraft", "Männer bewundern Muskelmaedels", "Muskelfrau posiert" oder "Schwaches gegen starkes Geschlecht" zu befassen, wobei diese Eigenschaftswörter natürlich entgegen der üblichen Zuordnung zu verstehen sind.

Er weiß noch nicht, was er
von diesem starken Arm
 halten soll - die Besitzerin
hat ihren Spaß ... Bild
vom Comic-Künstler Yatz
Die Umsetzung geschah in jedem erdenklichen Medium und in jeder Art von Wort und Bild. Unter anderem in Gestalt von Comics, welche den Fetisch-Charakter ebenso betonten wie sie oft ein extremes Maß an Gewalt zeigten. Zudem entwickelte sich gerade bei den gezeichneten Geschichten eine Fetisch-Unterkategorie in Form von Bildern und Stories von mitunter grotesk übersteigerten muskulösen Riesinnen.

Sowas wie auf der Zeichnung
von LoSarro geht dann wirklich 
nur im Comic ...

Insgesamt sei das Publizistische so zusammengefasst: Rund um das Thema der extrem muskulösen Frau reichte die Spanne von harmlosen Posing-Fotoserien bis hin zu unübersehbar Pornographischem. Also überall ging es um Sex, mal mehr, mal minder explizit. Ja, das war selbst so bei Zeitschriften wie "Women's Physique World", die sich mit der Geschichte des Sports und seiner Dokumentation, mit der Portraitierung des Frauenmuskelsports und seiner Protagonistinnen beschäftigten. Diese Blätter kamen bei als Illustrationen ihrer Artikel dienenden Fotos nicht umhin, die Frauen gern in knappen, eng anliegenden Sächelchen zu zeigen, dazu mit hochhackigen Schuhen und stets perfekt hergerichtet: Sex sells. Und, by the way, das werden auch nassforsche und moralinsaure Justizminister nicht verhindern ...

Und auch das ist dem Traum
des Zeichners Abraxas entsprungen ...

Auch gab/gibt es Filme der Kategorie "Underground Movie" mitunter Verfilmungen von Comics. Eine der Pionierinnen als Darstellerin war die legendäre "muscle goddess" Kay Baxter. Sie zeigte bei ihren Rollen etwa in "Maid of Metal" nicht nur einen dank Hantelsport ebenso muskulös-gestählten wie dank langem Tanztraining auch geschmeidigen Körper, sondern auch eine außerordentliche erotische Ausstrahlung --- und ein meiner Ansicht nach hohes schauspielerisches Talent sowie einen Sinn für Humor, der auf mich mindestens ebenso erotisch wirkte wie ihr Erscheinungsbild. Leider ist sie 1988 infolge eines Verkehrsunfalls viel zu früh verstorben.

Kay Baxter, gezeichnet
vom Verfasser
Nur --- die Vermarktung dieser und vieler anderer Muskelmaedel-Stories, -Fotos und -Filme erfolgte erst einmal sozusagen unter der Ladentheke, in Kleinanzeigen von Catcher-Magazinen und anderen nicht gerade zur Hochliteratur zählenden Druckerzeugnissen. Zeitweilig schaffte sogar ein Hochglanzmagazin namens "Muscle Elegance", aus der erotischen Inszenierung muskulöser Frauen Kapital zu schlagen.

Denise Masino bei einer
Entspannungsübung


Dahinter stand vor allem eine geschäftstüchtige und zudem des klugen Schreibens mächtige Frau: Denise Masino, geborene Sanchez, auch sie eine Bodybuilderin (und nur zu Anfang von ihrem damaligen Mann unterstützt). Und sie war jemand, der infolge umwerfenden Aussehens mit herrlichem Gesicht und prachtvollen Muckis und einer ensprechend offensiven Persönlichkeit wie gemacht war, sich in jeder erdenklichen, anzüglichen Pose vor der Kamera zu räkeln. Auch sie ein Vorbild für das, was viele Bodybuilderinnen heute zum Gelderwerb online tun.

Denise Masino - diese Ausstrahlung
und dazu diese lässig angespannten
Arme: mein Blutdruck!

Das alles aber ist aus Sicht der Fans nur Erleben aus zweiter Hand - was das natürlich von jeher toppt, sind Treffen mit einem Muskelmaedel. "Muscle Worship Session" ist der Oberbegriff, bei dem alles geht vom Muskeln-Bewundern und-Einölen über Kraftvergleiche und Dominiert-werden bis hin zu -- ja, genau, bis zu explizit sexuellen Handlungen. Das wurde in diesem Blog ja schon oft genug thematisiert (es sei auf die "Label"-Leiste rechts und die dort verlinkten Artikel etwa zum Thema "Session" verwiesen).

Und immer wieder erregend ...

Nun, wie angedeutet, ist auch das eben NICHTS Neues. Nur ist so eine Session heute infolge der allgemeinen Reisefreudigkeit, der günstigen Flüge und dank der durchs Web erleichterten Kontaktaufnahme simpler und rascher zu bewerkstelligen als früher. Aber mancherorts gilt das Anbieten und Durchführen solcher Events als Prostitution - womöglich ist es das in manchem Fall auch. Und das ist sicher ein Grund für die Anhänger der Skandalisierungsthese.

Wie gesagt: Im Comic geht alles.
Man(n) trifft Muskelmaedel und darf
sofort lauter schöne Dinge tun ...

Warum nun tun Muskelmaedels das? Klar: Geld. Der Sport ist teuer und zeitintensiv, das damit mögliche Einkommen (etwa durch Preisgelder, Modelverträge, Fotoaufträge etc.) minimal bis gering. Warum also nicht das Geld mitnehmen, das Sessions erlauben? Das kann an einem Tag massig Kohle sein, wie ebenfalls in diesem Blog schon mehrfach ausgeführt. Die ein oder andere FBB hat daran womöglich auch Spaß, aber die meisten machen es nur wegen des Geldes und damit, um sich so ihren aufwändigen Sport gegenzufinanzieren.

Nicht gerade ein straßentaugliches
Kleid - obwohl ich nichts gegen
diesen spektakulären Anblick
hätte, oh nein! Klar: Auch hier geht's
um erotische Tändelei ...
Viele in diesem Session-Umfeld tätige Athletinnen haben in jüngerer Zeit aber damit aufgehört. Warum? Es gab Druck. Und damit wären wir bei der unheiligen Rolle, welche die Verbände, allen voran die International Federation of Bodybuilding (IFBB), bei der Sexualisierung und Skandalisierung durch Sexualisierung spielen.

Minimalistischer kann man sich
kaum noch anziehen - doch
kommen so die Bizepsberge
ebenso zur Geltung wie der
stolz gewölbte Straffpopo und die
sexuelle Attraktion von alledem!

Von jeher hat die IFBB im eigenen Sinne über das Image des Sports zu wachen versucht. Lange waren in der IFBB auf Profi-Ebene tätigen Athletinnen Nacktfotos ausdrücklich verboten; wie in der Szene bekannt, hat seinerzeit zum Beispiel die Athletin Anita Ramsey damit mal richtig Ärger bekommen. Als dann jedoch Denise Masino mit ihrem Magazin ankam und kurz danach der Online-Boom losging und sich mit ihm eine unstillbare, stetig schwellende Flut von Fotos jedweden Typs in die Rechner ergoss, da zeigte sich, dass sich das IFBB-Verdikt nicht mehr halten ließ. Angesichts der Datenmenge und der Internet-Verbreitung war eine solche Kontrolle schlichtweg nicht mehr umzusetzen.

Female Muscle Worship mit
Hannie van Aken 
Mit dem Web kam auch eine Zunahme bei den Female Muscle Worship Sessions, das ist sicher richtig - doch noch mal sei klargestellt: Diese Zunahme erfolgte im allgemeinen Rahmen dessen, was sich durch das Web auch in jedem anderen Lebensbereich ausdehnte und vergrößerte.

Keine Frage, wer gewinnt ...
Das ganze Sexuelle war aus Sicht der IFBB-Oberen eins von mehreren Übeln im FBB-Feld, weil das ach so hehre Image des Verbandes beschädigend. Eines Verbandes, der jahrelang vergeblich um Anerkennung seiner Sportart als olympische Disziplin gerungen hat. Eines Verbandes, dem die Supermucki-Muskelmaedel sowieso - und das zunehmend - ein Dorn im Funktionärsauge waren: Solche Sportlerinnen und ihre Wettbewerbe könne man nicht mehr dem Publikum vermitteln. Womit wir erneut bei sexuell geprägtem Rollenverständnis wären.

So müssen Waden aussehen!
Als dann mit Joe und Dr. Benjamin Weider die beiden treibenden Kräfte hinter dem modernen Bodybuilding (und dem Geschäft damit) verblichen waren, begann man mit dem Absägen der Sparte der Turniere für extrem muskulöse Athletinnen und der verstärkten Hinwendung zu der gesellschaftlich angeblich akzeptableren Version dessen, was in Amerika frank und frei als "tits & ass show" bezeichnet wird. Muscle Worship Sessions bei den Athletinnen, das taugt nun prima dazu, diesen Teil des Sports und die ganze Szene drumherum madig zu machen. Verbieten geht aus den genannten  Gründen realistischerweise nicht (mehr), wohl aber kann man Druck machen. Weswegen manche bekannte und bei den Fans beliebte FBB aus dem Session-Betrieb ausgestiegen ist, während andere unter Pseudonymen agieren ...

Hebefigur mit Hannie

Das ganze Vorgehen ist verlogen. Hätte man die Athletinnen verbandsseitig anständig vertreten, hätte man ihre Wettkämpfe ebenso ernst genommen und entsprechend auch so  beworben wie die der Männer (was aus Gründen der Geschlechtergerechtigkeit geboten gewesen wäre), dann wären genug Geld und Publikums-Feedback da gewesen. Auch, um so die als anstößig erachteten Auswüchse bei den Nebenverdiensten im Female Muscle Worship-Feld zu reduzieren.

Eine Boa ist nichts dagegen ...
Nur, dass es mir scheint, man wolle eben das eben nicht. Damit aber wurde die in den USA herrschende Verklemmtheit bedient und die Sex- & Skandal-Karte ausgespielt - neben der immer wieder zu hörenden Aussage, die Hardcore-Muskelmaedels wären dem Publikum nicht vermittelbar. Immerhin war und ist das ja das Heimatland und der Hochburg des Frauenbodybuilding. Und diese Prüderie herrscht hier im großen Verband trotz (oder wegen) der sexuellen Revolution - auch diejenige in puncto traditioneller Rollenbilder bei Mann und Frau. Ich frage mich dabei nur, ob das angebliche Kein-Publikum-Finden am Geschlecht liegt oder eher daran, dass die Erscheinungsform der Athleten in der Leistungsspitze bei den meisten Leuten als "freaky" angesehen wird und nicht als erstrebenswert. Das aber gilt dann genderübergreifend. 

Jetzt noch verknoten ...

Noch einmal: Natürlich ist Frauenbodybuilding sexualisiert. Und skandalisiert. Ja und? Gegenprobe: Beides trifft auch aufs Männerbodybuilding zu, Sexaffären und Prostitution aus Geldbeschaffungsgründen lassen sich doch hier auch immer wieder nachweisen. Selbst der österreichisch-kalifornischen Lichtgestalt des Muskelsports hat mancher Biograph so etwas schon nachgesagt. Die dazugehörige und in Sachen Obszönität (wenn man dass so sehen will) eindeutige Bilderflut ist ähnlich groß wie bei den Frauen. Und selbstverständlich ist auch die restliche Sportwelt sexuell aufgeladen und/oder skandalumwittert.

Zur Abwechslung mal im Tiger-Outfit
Man könnte übrigens auch aus der (angeblichen) Not eine Tugend machen, das Wrestling macht das seit Jahrren vor. Und im Pop-Musik-Bereich ist das Durchbrechen und Spielen mit Geschlechterrollen seit Jahren ein Erfolgsrezept für Stars wie David Bowie, Alice Cooper, Prince, Mick Jagger, Madonna, Kiss und die ganzen Glamrocker aus meiner Jugendzeit.

Carmella Cureton mit neckischem
Hemdchen, harten Muskeln und
taffem Blick - auch das Foto hat eine
eindeutige sexuelle Botschaft. Ich
habe nichts dagegen ...
Halten wir fest: Das Web hat bei dem Muskelmaedel-Thema das vergrößert und wachsen lassen, was vorher schon längst etabliert war. Aber das gilt für alle per Internet verbreitbaren Themen. Hinzu kommt, dass nun manche Frau ihre muskulöse Körperlichkeit vor allem durch entsprechendes Bildmaterial selbst vermarktet, mal mehr, mal minder geschickt - diese Eigenvermarktung wiederum ist recht neu, noch vor gut einer Generation haben daran vor allem die Zeitschriftenverleger verdient. Aber auch das ist ein allgemeiner Web-Trend.

Muskelmaedel beim Flirten mit der Kamera ...
In diesem allgemeinen, weltumspannenden Text-, Film- und Foto-Boom nun "Skandal!" zu schreien, das kann nur der, der bewusst selektiv argumentiert und so die Wahrheit durch Ausblendung korrespondierender Tatsachen und damit eines universalen Trends verzerrt. Mal abgesehen davon, dass die ganzen Sex-Sachen über die jeweiligen sportlichen und athletischen Leistungen ja nun überhaupt nichts aussagen: Man trenne das, was jemand privat tut, von dem, was auf der Bühne gefordert ist. Und: Nur weil ich als Fan eine Bodybuilderin sexualisiere, heißt das weder, dass ich ihre Leistung schmälere, noch, dass ich sie wegen dieses Verbindens von Monetärem und Sexuellem als Person abwerte. 

Hammer-Rücken, dazu diese
unglaublichen Bizepse!
Der eigentliche Skandal ist der Umgang mit den Sportlerinnen durch ausgerechnet den Verband, der das Augenmerk der Welt erst auf die supermuskulöse Frau gelenkt und so zig andere Sportlerinnen inspiriert hat - nur um die heutigen Aktiven im Regen stehen zu lassen. Dies - wieder ausgerechnet - durch den Verweis auf das Geschlechtliche und damit durch einen Rückzug in eng gesteckte sozio- und psychosexuelle Grenzen, mit deren Durchbrechen man vor gut 30, 40 Jahren sportpolitisch wie gesellschaftlich Furore gemacht hat.

Liebling, machst du mir
mal das Kleid zu, während
ich noch ein bisschen Eisen
pumpe?

Dienstag, 9. Juni 2015

Muscle Dominas und so was


Beim Schreiben dieser Zeilen ist gerade draußen ist später Frühling mit sommerlichen Temperaturen. Da lässt es mit der Mail-Schreiberei an diesen Blog erfahrungsgemäß etwas nach - doch hier ist wieder  eine elektronische Zuschrift, die ich der geneigten Leserschaft von muskelmaedels.blogspot.de auf keinen Fall vorenthalten will. Ehe ich lange drumherum rede, erteile ich dem - ähm, ja, also - dem Verfasser das Wort:

"Sag mal  mattmuskel oder wie du heißt wo sind in dem blog von dir über die muskelmädels die dominas mit muskeln? kennst du keine oder willst du nicht?"

Unterzeichnet war dieses stilistisch-orthographische Meisterwerk mit gar nichts. Zuerst dachte ich, das sei ein klarer Fall für die virtuelle Rundablage. Doch dann dachte ich, ich könnte ja mal nachfragen. Freilich funktioniert die E-Mail-Adresse wohl auch nicht, da meine Antwort mit der höflichen Bitte um einen eklatant präziseren Vortrag des Anliegens mailwendend als "nicht zustellbar" zurückkam. 




Mal abgesehen davon, dass ich mich in den Weiten des Webs derzeit noch nennen darf, wie ich will, weiß ich nun nach Lektüre oben zitierter Mail nur, dass es dem Anonymus um Dominas mit Muskeln geht und er die in meinem Blog vermisst. Was ich nicht weiß, ist, was er von mir will: Will er Auskünfte über mein Intimleben? Oder soll ich ihm solche Damen vermitteln, oder wie? Es tut mir leid, das findet nicht statt - wenn er so was will, soll er bitte zu einer auf das "Topf-Sucht-Deckel"-Problem spezialisierten Internet-Agentur surfen und meinetwegen parshipen. 


Was ich hingegen an dieser Stelle einmal machen kann: Einmal etwas buddeln und dann etwas darüber schreiben, denn das Thema hat schon was. Allein schon deshalb, weil wir uns dabei mitten im Bereich der gegenwärtigen Sexualisierung von Athletinnen, namentlich aus dem FBB-Sektor, befinden, ob nun von außen herangetragen oder selbst gemacht - die ewige Frage nach Huhn oder Ei ...






Domina (lat.: Herrin) - seit den Zeiten von Domenica seligen Angedenkens, seit erfolgreichen Popsongs wie "Master and Servant" von Depeche Mode und dem Wechselspiel ebendieser Sex-Welt mit der Haute Couture weiß wohl jeder, um was es hier geht. Nämlich um das mehr oder minder starke Ausleben von Sadomasochismus und damit auch eine Art von Rollenspiel. Der Mann (ich bleibe mal bei der Hetero-Variante) muss sich der Frau unterordnen, die ihn sexuell lockt, aber nicht lässt, was er gern möchte - oder doch nicht?

Je nach Ausprägung geht das dann soweit, dass der Mann auch diverse zum Teil starke Quälereien und Erniedrigungen über sich ergehen lassen muss. Zum Beispiel Hiebe auf den blanken Allerwertesten, diverse luststeigernde Foltereien, auf allen Knien nackt vor der Domina, die ihr Opfer mitunter auch an der Hundeleine führt. Das sind dann so die wohl noch die klischeemäßig bekannteren Erniedrigungen (wobei die darüber hinaus noch machbaren, extremen Ausprägungen sicher nichts für mich sind)


Apropos Klischees: Gern präsentiert sich die Domina in Schwarz, ob nun Leder, Latex, Spandex, mal hauteng, mal lose fallend, auf jeden Fall immer düster und irgendwie bedrohlich. Oben herum gern mit Nieten und Schnallen, was ebenso dazu passt wie Masken und die wohl ursprünglich aus der Welt der Polizei stammenden Schirmmützen. Lange, enge Handschuhe, dunkle Brillen, Umhänge und Utensilien wie furchteinflößende Peitschen seien auch nicht vergessen. Hinzu kommen hochhackige Schuhe/Stiefel, weil das die Lady natürlich größer und damit imposanter wirken lässt und zudem ihre Beine durch die damit verbundene Muskelanspannung besser konturiert. Schon lange gibt es in dieser Welt auch "Krankenschwestern", "Polizistinnen" und ähnliches mehr.

Fürs Ganze seien als Stichworte "Sklave" und "Herrin"  genannt, szeneintern wohl auch bekannt als "Bottoms" und "Tops". "Kinkster" heißt dann jeder, dessen sexuelles Interesse über die hier üblichen Spielarten hinaus gehen. Apropos Begriffe: Diese Welt hat längst eine eigene, für Außenstehende wie mich zum Teil unverständliche, ja regelrecht verwissenschaftlichte  Terminologie. Aber das grassiert ja seit gut Jahren auch anderswo, es muss dauernd ein neuer Begriff her für etwas, das eigentlich mit dem alten hinlänglich bezeichnet war. "BDSM" heißt man daher heute das, was früher Sadomasochismus (SM) hieß; die vier Buchstaben stehen dann für das Englischsprachige "Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism". 


Nun gut: Alter Wein in neuen Schläuchen. Jeder, wie er's nennen mag. Und wie mag ich es? Ich sehe es so: Optisch machen mich klassische, vor allem eng-knappe Domina-Dresses ebenso sehr an wie das für diese Sparte charakteristische, stolz-souveräne, herrisch-forsche Auftreten - manches vom ansonsten Dargebotenen hingegen ist schlicht nichts für mich.


Nun, um zum Punkt zukommen - naheliegenderweise ist mir wie manchem anderen das wohl auch nicht erst gestern aufgefallen: Die bei vielen Sessions mit Muskelmaedels üblichen Rollenspiele, das Niederringen und die Kraftdemonstrationen (Armdrücken, Lift & Carry usw.) sind de facto ja nichts anderes als eine Abwandlung dessen, was eine "normale" (sprich: nicht muskulöse) Domina auch tut. Ja, selbst eine an sich harmlose Muscle Worship Session mit Bestaunen, Befühlen und vielleicht noch Einölen der so bewunderten weiblichen Muskulatur dürfte noch eine BDSM-Spielart sein. Immerhin geht es ja bei all diesen Treffen von Schmoes (guckst du hier) und Muskelmaedels um Über- und Unterlegenheitsgefühle, um Ausgeliefert-Sein, um das Umkehren der gesellschaftlich sonst üblichen Rollenbilder, um sexuelle Lust, auch um Lustschmerz, um spielerische Unterlegenheitserlebnisse.
 

Die Lust des Schmoes speist sich bei einem einschlägigen Treffen mit einem Muskelmaedel aber nicht nur aus der Erniedrigung, sondern auch aus dem, was die Wissenschaft "Sthenolagnia" und "Cratolagnia" nennt. Also aus der Bewunderung ihrer außerordentlich ausgebildeten Muskulatur in Kombination mit deren physischer Stärke beziehungsweise ihrer außerordentlichen Körperkraft im Vergleich zu der eigenen, geringeren. Wo da der Unterschied liegt, mag jeder selber entscheiden - hier bei dem Bild kann man beides visuell ausleben:



Daher finden sich natürlich längst großflächig Überschneidungen zwischen Muskelmaedels und Dominas. Anders fomuliert: Manche Bodybuilderin und Kraftathletin betätigt sich genau als solche "Dominatrix" oder kurz "domme", ob nun freizeitmäßig zur eigenen Lust und/oder aus Gewinnstreben heraus, um es einmal so zu umschreiben. Entsprechend sind dann auch die Anreden, (Selbst-)Bezeichnungen und Künstlernamen, die ganz oder teilweise der Domina-Welt entnommen sind. Also Begriffe, in denen "Herrin" bzw. "Mistress", "Goddess" bzw. "Göttin" oder "Hoheit" bzw. "Highness" vorkommen.
 

Und selbst wenn nicht: Die auf den eigenen Websites mit Fotos und Video-Streams geübte Selbstdarstellung vieler Muskelmaedels geht sehr, sehr oft exakt in diese Richtung, bei der die Demonstration der körperlichen Überlegenheit sich gleichsam paart mit stark erotisierendem Äußeren/Auftreten. Auch die Heerscharen der in diesem Feld tätigen Fotografen ziehen immer wieder diese Karte.


 
Alles vom Prinzip her nichts Neues. Denn schon seit Jahren hat sich das Thema der dominanten und dabei höchst erotischen Muskelfrau etabliert. Nicht nur bei Fans und den als "Sessions" bekannten Treffen. Sondern auch im künstlerischen Underground-Bereich. In der Gesamtheit umfasst das somit Dinge, die explosionsartig durch das Internet zugenommen haben. 

Vor Jahrzehnten schon gab es hin und weder entsprechende Comics, an denen sich sogar heute gefeierte Größen wie Eric Stanton und Robert Crumb beteiligten. Dann waren da die auf solche Sachen ausgelegten Spezialverlage und -vertriebe, von denen "LH Art" von Larry Heller wohl der bekannteste ist. Lange war "Diana the Valkyrie" ein Tummelplatz der Fans, heute treffen sich Zeichner und Fans vor allem bei "Deviant Art". Verwiesen sei auch auf "Amy's Conquest", eine Website, über welche das alte Thema vom sexy Schulmädchen eine neue Domina-artige Variante erfahren hat. Nämlich das vom sexy, aber auch superstarken Schulmädchen, das seine starken Muskeln zum wollüstig dargebotenen Erniedrigen von Lehrern und Schulrüpeln nutzt - beziehungsweise das Thema der erwachsenen Frau, die hier die Unschuldige mimt und dabei mal eben ihre starken Arme und Schenkel vorführt. 



Muskel-Dominas sind auch bei Underground-Movies feste etabliert. Filme des Mottos "Bodybuilderin zeigt untrainiertem Mann ihre Muckis und ihre Kraft" und damit im weitesten Sinne zum Domina-Thema Gehörendes gibt es bestimmt fast solange, wie es das moderne FBB gibt. Also seit gut 40 Jahren --- Kay Baxter etwa war hier eine der Vorreiterinnen, der solche Filmchen dem Vernehmen nach viel Spaß bereiteten. 




Auch die legendäre Diana Dennis hat sich mit entsprechend herrischer Pose im Lackleder-Dress ablichten lassen, Hochhackiges und Peitsche inklusive. Alles das schießt ebenfalls ins Kraut seit Beginn des Internet-Booms vor gut 20 Jahren und der heutigen Allgegenwärtigkeit von Smartphones mit hochauflösender Kameratechnik sowie immer weiter verbesserter digitaler Film- und Fotoausrüstung: Jeder sein eigener Star, auch Muskelmaedels. Das ist ja hinlänglich bekannt und sei mit einem Verweis auf die üblichen Filmportale und Börsen abgetan


Denn natürlich ist der Underground-Bereich dem Sektor von Filmen mit dominanten muskulösen Ladies in comicartigen Handlungen treu geblieben. Da sei stellvertretend auf die Firma "Awefilms" verwiesen, die auch schon muskulöse Vampirinnen und gigantische Retorten-Muskelmaedels auf die Menschheit losgelassen hat. Und man staune über Filmreihen wie "FemDom", deren Plot zumeist immer so aussieht: Hilfloser Mann gerät an starke, muskulöse Frau, die ihn quält.  Weil sie es kann, weil ihr danach ist, weil es ihr Lust bereitet. 



Und das bis zum bitteren Ende --- Schläge hören sich an wie einst in den Karate- und Italo-Filmen der 1970er Jahre (oft genug knallte dabei die Faust des Geräuschemachers einfach in die Handinnenfläche, gegen ein fettes Steak oder gegen eine Melone, um dann elektronisch verstärkt, variiert und/oder verzerrt zu werden). Dinge wie Rippenbrechen und Schlimmeres (früher mit durchgebrochenen Karotten und Selleriestagen erzeugt) werden unterlegt mit einem ominös krachenden Geräusch, wie es sich wohl im Maul eines Tyrannosaurus Rex bei der Abendmahlzeit anhören dürfte. Ein Sound, der schon so ähnlich in diversen Underground-Comicverfilmungen wie "Ms. Loo" mit der umwerfenden Leilani Dalumpines zum Einsatz kam. 
 


Ich gebe ja gern zu, dass mir die starken Ladies gefallen, auch delektiere ich mich bis zu einem gewissen Grad auch daran, wenn supermuskulöse Maedels in erregender Minimalbekleidung Männer vertrimmen und dazu auch noch verbal fertigmachen (allein schon der Gedanke - hui!). Vor allem geht mir das dann so, wenn ein gewissen Maß an schwarzem Humor bei alledem mitschwingt. Aber die allzu grafische, mitunter arg humorlos-blutrünstige Gewaltdarstellung sowie natürlich die allerletzte, letale Konsequenz in Kombination mit etwas Sexuellem, die gehen mir klar zu weit. Ich betone "mir" - auch hier wieder: Muss jeder selber wissen. 

   

Wer mehr als nur Filmisch/Bildliches erleben will und nun einmal entsprechend stöbert, der findet auch Einschlägiges im Web, sei es nun auf den entsprechenden Kontaktbörsen, auf sozialen Netzwerken wie dem Fressenbuch und natürlich dort, wo die Fans der Muskelmaedels Kontakt aufnehmen - also vor allem und immer noch hier


Und wer in den einschlägigen Hardcore-Segmenten des Web sucht, der entdeckt auch manche äußerst muskulöse Domina bei eindeutig-zweideutigem Tun - zum Teil richtig heftig. Da braucht man sich über die ganzen Alias-Namen nicht zu wundern: Viele dieser Muskelmaedels sind aktive Athletinnen der Spitzenklasse und haben sich daher für ihre mehr oder minder Domina-lastigen Tätigkeiten praktischerweise einen Künstlernamen zugelegt.  
 

Angesichts all dessen scheint mir die These nicht allzu verwegen, dass das Thema "Domina" wohl viele Bodybuilderinnen zu reizen scheint: Sie können ihre Muckis vorführen und spielerisch die ihnen ausgelieferten, vor Lust vergehenden Bürschchen nach Strich und Faden beherrschen. Das, ein ganz spezielles Selbstverständnis und auch durchaus einige historische Kenntnisse zeigen sich etwa in dieser Selbstbeschreibung von "Anna M. Strong", mit der sie sich an "ihre Sklaven" richtet:


"...in prähistorischen Zeiten, wäre ich die wilde Frau gewesen, die mit den Männern um die Beute wetteifert, euch dabei nachts vor wilden Tieren schützend...
...zu Zeiten des Römischen Imperiums wäre ich eine Gladiatorin in der Arena gewesen, meine bloßen Füße auf den Nacken von zahllosen besiegten Kriegern ... und eure Schreie der Erregung hätten selbst den Himmel erzittern lassen ...
...im Mittelalter wäre ich der weibliche Paladin gewesen, der euch gegen Marodeure und Banditen verteidigt hätte, und ihr hättet sicher und und ruhig im Schatten meines Schwertes schlafen können...
...im 19. Jahrhundert wäre ich eine Strongwoman gewesen, die mit unglaublichen Akten ihre Stärke im Zirkus vorgeführt hätte. Ich würde euch mit meiner Kraft beeindruckt und eure Seelen mit Träumen gefüllt haben...
...und heute? Heute bin ich die moderne Verkörperung der Walküre aus diesen Träumen, die euch ohne Gnade mit meinen Eisernen Muskeln unterwirft und besiegt ... Heimlich, ohne Wissen eurer Frauen und Freundinnen wünscht ihr, mir zu dienen und unter meinen Füßen zu enden ...
Und in der Zukunft, in jeder möglichen Zukunft ... ich bin und bleibe die Ewige Amazone, die Unbesiegbare Frau; und ihr alle werdet für immer meine Sklaven bleiben, meine devoten und furchtsamen Diener."





Oder "Dominique Danger". Sie beschreibt sich bei wb270.com selber als "Alpha-Frau-Powerhouse und Mächtige Muse von Zorn und Verführung. Ich bin eine der größten, stärksten, schnellsten und erfahrensten Frauen meiner Zunft mit einer Liste von Referenzen und Zeugnissen, die für sich selber sprechen. Sehr erfahrene Spielerin, sehr versiert in den SM-Künsten für alle Kinkster, Adreanlin-Junkies und Fans von weiblichem Kampf. Ich bin sicher, jedem Klienten, ungeachtet von Alter, Gewicht, Größe oder Fertigkeitsgrad ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis zu bieten. Ich bin üblicherweise darauf aus, alles zu probieren, was Effizienz genug bietet, um meinen Gegner mit minimalem Aufwand zu überwältigen und zu dominieren. Ich bin anmutig, weiblich, freundlich, quirlig, lustig und habe immens viel Gefallen und Solz an und bei dem, was ich tue.
           Ich habe mit einer höchst gemischten Kundschaft zu tun, das reicht vom Muscle Worshiper zum hartgesottenen Masochisten. Ich habe viele Fertigkeiten und Talente und ich kann sie alle in einer einzigen Session mit einbeziehen, um so ein einmaliges Erlebnis zu ermöglichen, bei dem sich Fantasie and Wirklichkeit sich miteinander verweben. Ich bin eine überlegene Frau, die hart trainiert und noch härter spielt. Achtet daher darauf, immer euer Bestes zu geben, weil ich das immer überbieten werde." 




Auf der Suche nach einer Art von besonderem Mann ist wohl "Mistress Treasure", wenn sie unter der Überschrift "Slave Survival Guide" den idealen Sklaven beschreibt. Einerseits mit dem Wunsch zur Aufgabe, andererseits keine "Türmatte", sondern jemand mit "Gehirn und der Fähigkeit zu denken" - Muskeln hin, Sklaven her, diese BDSM-Geschichte ist schon eine eigene Welt.  

Sie selber beschreibt sich so: "Keine Femdom ist gleich. Sicherlich werden wir alle Korsetts, spitze Absätze, Strümpfe und ein Sortiment von Spielzeugen lieben, die euch entweder um Gnade winseln oder vor Entzücken erschauern lassen. Aber ihr seht nicht viele dominante Frauen von meiner Statur mit einem disziplinierten Körper, der ebenso diszipliniert sein kann, wenn beim Training seiner Kuscheltiere, Sklaven und Spielzeuge. Meine starken Biceps' und Beine können euch bewusstlos schlagen oder würgen, aber meine weiblichen Kurven wecken eure Begierde und lassen euch mehr wünschen." 



Und was ist nun von alledem zu halten? Muskelmaedels als Dominas - oh Gott, oh Gott, Sodom und Gomorrha, höchst verwerflich, da dem ach so sauberen Geiste des Sportes zuwiderlaufend? Wieso das denn? Was die Athletinnen auf der Wettkampfbühne abliefern, hat wie bei jedem anderen auch bitte getrennt von dem gesehen zu werden, was die Maedels dann hinter verschlossener Türe mit einem entsprechend geneigten Teil ihrer Anhängerschaft auf gegenseitig freiwilliger und meinetwegen auch pekuniärer Basis tun. Das eine ist Sport, das andere hat damit schlicht nichts zu schaffen. 


Mag sein, dass dann mancher sagt, das gehe aber nicht mit der Vorbildfunktion des Sports für die liebe Jugend überein. Aha. Und diese Vorbildfunktion, die ist in exakt welchen Sportarten besser? Etwa bei Radfahrerhelden wie Lance Armstrong und Jan Ullrich mit ihren Lügereien und Erpressereien beziehungsweise mit Alkoholexzessen? Letztere gibts ja im Fußball immer wieder. Ja sicher, im moralisch so sauberen Fußball mit seinen korrupten Wettkampfvergaben, der Ignoranz von sklavenähnlicher Arbeit, den krummen Wettgeschäften und den armen Teufeln von Schiedsrichtern, die auf Amateurebene immer öfter Prügeln von irregeleiteten Fans ausgesetzt sind. Und wer bestimmt über das moralisch-einwandfreie Bild nach außen - die Funktionäre? Was deren Hauptinteresse ist, das führen die FIFA-Herren ja aktuellerweise aufs Allerfeinste vor. 

Nein: Im Sport lässt sich das sportliche, regelkonforme Ergebnis bewerten und damit aus die Maus. Jegliche privaten Dinge, die damit nichts zu tun haben, haben dann auch hinsichtlich der sportlichen Bewertung nicht im Blick der Funktionäre und Kampfrichter zu sein.


Und sonst? Domination als Dauerlebensstil - für mich nein. Immer als Sklave denken, nee, beim besten Willen nicht! Aber mal gelegentlich an oder in dieser dunklen Welt schnuppern, sozusagen? Aber ja! Man bedenke: Muskelmaedels in dunklen Klamotten, hohen Stiefeln mit supersteilen Absätzen - ja, das gefällt mir, geht voll an die niedrigsten meiner niederen Instinkte. 

Und so richtig passiert das, wenn dazu noch das entsprechende Gehabe kommt: Mit herrisch-strengem Blick breitbeinig und so selbstsicher wie eine antike Kriegerin dastehen und mir befehlen, das zu tun, wonach ihr gerade ist, ja, mich einfach zu packen, mir zu zeigen, dass ich ihr nichts entgegensetzen kann, während sie mich bis zum äußersten stimuliert, um mir dann zu befehlen, den Schweiß von ihren schwellenden Muckis zu lecken, ehe sie sich dann auf mich draufschwingt und ihre Leibesmitte absenkt, Richtung Gesicht, langsam, ganz langsam...

Ach ja.

Die für dieses Posting benutzten Bilder habe ich gemäß dem Anlass in Sachen Beleuchtung und Farben etwas gepimpt. Wie der geneigte Leser gesehen hat, zeigen sie samt und sonders Muskelmaedels im Outfit einer Domina. Darunter wohl auch solche Ladies, die diese BDSM-Tätigkeit betreiben und dafür auch für die Allgemeinheit offen nachvollziehbar werben.