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Samstag, 20. September 2014

Ms O 2014: Iris Kyle zum Zehnten!
Plus: Die übrigen Platzierungen


So schnell kann's gehen mit den Voreindrücken --- gerade habe ich meine veröffentlicht, da kommt die Meldung durch: Iris Kyle hat erneut gewonnen! Daher ihr erst einmal herzlichen Glückwunsch für diese in Bodybuilding-Kreisen beider Geschlechter fraglos rekordmäßige Leistung!
 

Ersten Gerüchten zufolge war's das aber dann auch für sie. Nach dieser sportlich einmaligen Karriere hängt sie demnach wohl den berühmten Gürtel auf. Bleibt nur zu hoffen, dass Muskelmaedels wie Alina Popa nun dran bleiben und dass wir auch im nächsten Jahr überhaupt noch Frauenbodybuilding im Rahmen dieses Wettkampfes erleben. Wäre es nach den Fans gegangen, hätte Alina Popa schon im vergangenen und wohl auch in diesem Jahr gewinnen müssen. 

Und das schreibe ich nicht nur deshalb hin, weil ich Alina Popa mehrfach getroffen habe ("kennen" wäre zu viel behauptet), sondern weil ich in den vergangenen Stunden rauf und runter und quer rüber gelesen habe. Ja, selbst die ehemalige Rekord-Ms O, Lenda Murray, ist nach eigenem Bekunden kein Fan von Iris Kyle, weil sie ihr nicht die geeignete Persönlichkeit und überhaupt keine Ausstrahlung bescheinigt, um zahlungskräftiges Publikum für diesen Sport anzuziehen.

Ganz anders hingegen Alina Popa --- ich kann es nur wiederholen: Das wäre eine, auch international "vermarktbare" Botschafterin, wie sie das Female Bodybuilding dringend braucht. Sie hat die Persönlichkeit, den Charme und das Auftreten. Und dass sie zudem ein schönes Gesicht hat, das dürfte ja auch nicht schaden.


Aber vielleicht liegt ja genau hier der (Bewertungs-)Hase im Pfeffer...

Mehr dazu, sobald mehr dazu zu finden ist.

Die Ergebnisliste der Ms Olympia 2014 zeigt sich so:
1. Iris Kyle
2. Alina Popa
3. Debi Laszewski
4. Alana Shipp
5. Yaxeni Oriquen-Garcia
6. Anne Freitas
7. Sheila Bleck
8. Jennifer Sedia
9. Maria Rita Bello
10. Margie Martin
11. Christine Envall
12. Lisa Giesbrecht
13. Simone Oliveira 

Zum Schluss noch das Bild ganz unten - auch das gehört für mich zum Bodybuilding und ist etwas, das man den vergangenen Jahren viel zu selten gesehen hat: Fröhlichkeit, schließlich zeigt man doch voller Stolz einen tollen Body, für den man lange hart gearbeitet hat. 

Ich als alter Kerl kann mich noch an die Anfänge des Female Bodybuilding erinnern, als man diese fröhlich lächelnden, zum Teil sogar breit grinsenden Muskelmaedels öfters gesehen hat (und als die Posing-Küren zum Teil origineller wirkten - aber da mag die Erinnerung verklärend wirken). Also, genau so eine gute Laune strahlt ab, wirbt für Sympathie und damit auch sportlichen Nachwuchs. 

Wie diese unverwechselbar weibliche Fröhlichkeit aussieht, das zeigt einmal mehr Sheila Bleck mit ihrem ansteckenden Lächeln, das sämtliche Glühbirnen-Fassaden von Vegas übertrumpft - dafür hätte sie einen Extra-Preis verdient:

https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhw8SMf7RWiyCBgweiE4zkxjgGQ9XVQczPScCsXLzGObe4WRKhw94CtYy41WF-lngR9jZcjixT0wTS1OS4xg5fqJ3dmmdmKk1wk1F0_Vf7G_94q0Zg27r-VyhLn72_0Bun8mEkL/s1600/9661-sheila-bleck-13_final.jpg  

Sonntag, 6. Oktober 2013

Ms. Olympia 2013 - eine Nachbetrachtung


So, wieder von unterwegs zurück. Früher ließ es sich nicht einrichten, in diesem Jahr torpedierten Beruf und Technik, dass es hier in Muskelmaedels unmittelbar nach dem Event etwas Ausführliches zu den Ergebnissen aus Las Vegas zu lesen gab. Aber jetzt, mit einer Woche Verzug ...

Schauen wir uns zuerst einmal das Ergebnis der Umfrage danach an, wie die Muskelmaedels-Leser das Ergebnis der 34. Ms. Olympia gern gehabt hätten (und wie es dann ja nicht gekommen ist):

Rita Bello
  10 (8%)
Juanita Blaino
  0 (0%)
Brigita Brezovac
  14 (11%)
Tina Chandler
  2 (1%)
Anne Freitas
  8 (6%)
Monique Jones
  11 (9%)
Tammy Jones
  3 (2%)
Iris Kyle
  7 (5%)
Debi Laszewski
  1 (0%)
Cathy LeFrancois
  2 (1%)
Yaxeni Oriquen-Garcia
  4 (3%)
Alina Popa
  49 (41%)
Jennifer Scarpetta-Abshire
  6 (5%)

Klarer Fall: Fast genau die Hälfte plädierte dafür, Alina Popa den Titel zuzusprechen - die aus Rumänien stammende, für die Schweiz startende und in Colorado lebende Athletin ist die Wunschkandidatin der hier lesenden Muckimaedel-Fans (sofern es die noch gibt :-)). Denn Alina Popa bringt etwas mit, das jeder schon einmal kennengelernt hat, der sie fotografiert hat und sonstwie mal auf sie getroffen ist: Zum ersten ein außerordentlich schönes Gesicht mit großen braunen Augen. Ein Gesicht, das überhaupt nicht leblos, sondern sehr, sehr ausdrucksfähig ist. Und das auf Nicht-Europäer irgendwie exotisch und extrem anziehend wirkt - übrigens nicht nur auf Nicht-Europäer...



Zum zweiten ist das mit Blick auf die Bühne ihre Aura. Alina Popa hat das gewisse Etwas, das sich nicht näher beschreiben lässt, das ihr aber jeder bescheinigt. Ich wiederhole es noch einmal: Um Nachwuchs zu interessieren und die Fans herbeizulocken, wäre Alina Popa gaz sicher die Idealbesetzung für den Titel. Ich sehe das ganz genauso wie die Leser, die für sie votiert haben: Ihre Darbietung war in Sachen Körperbau und Darbietung rundum harmonisch und zudem weit ästhetischer als die so manche ihrer Mitbewerberinnen. Sie hat das, was ein US-Kommentator so beschrieb: die perfekte Balance zwischen femininer Muskulatur und Vorbereitung.



Alina Popa. Fotos: ??? Collage: mattmuscle
Bleibt der sportliche Aspekt. Und damit wären wir beim Blick auf die tatsächlichen Ergebnisse, beim Sichten von Streams und von zig Fotos von Leuten wie Bill Comstock und Israel Hinds. Das führt straightaway zu Iris Kyle, die in der Sympathiewertung der Muskelmaedels-Leser gerade mal sieben Prozent geholt hat. Aber die Score-Card desWettkampf bietet eine völlig andere Ergebnis-Aufstellung:


Iris Kyle also. Die aus Michigan stammende Texanerin mit der herrlichen schwarzen Haut ist eine Sportlerin, deren Vorbereitung jedesmal auf den Punkt genau passt. Man kann sich ihre im Wettkampf gemachten Fotos anschauen; sie ist ja wie alle Athletinnen rundum abgelichtet worden. Nun, mit Blick darauf, was Bodybuilding hervorbringen soll, worin also sein Zweck liegt, ist Iris Kyle sensationell: Sie schaffte es in Vegas, eine makellose Erscheinung auf die Bühne zu stellen: Alle Muskeln tipptopp ausgebildet, dazu eine Definition und eine Symmetrie zum Niederknien - von der Warte ist das perfekt. Übrigens: Die auf Masse setzenden Athletinnen landeten weiter hinten, das Ziel der "Judges" lag klar auf dem, was sie als "Qualität" bezeichnen.

Iris Kyle. Foto: ???
Und das bringt uns zum Thema Bizeps - die waren bei Iris Kyle definitiv besser und höher als bei Alina Popa. Bei ihr habe ich den Eindruck, als habe sich das Volumen ihrer Arme etwas verkleinert - gemessen an dem, was sie früher schon hatte. Ich nehme an, das ist der Einfluss ihrer Trainer, ob das so korrekt ist, sei dahingestellt. An dem Punkt macht Iris Kyle nichts falsch. Überhaupt ist die Ausbildung ihrer Muskeln besser als die manches männlichen Top-Athleten. Somit also scheint es logisch, ihr erneut den Sieg zuzusprechen. 

Interessanter Vergleich zwischen einem
Weltklasse-BB und Iris Kyle: Man achte mal auf
Symmetrie und Fülle der Muckis. Iris hat klar die
besseren, volleren und höheren Bizeps.
Und dann erst ihre Waden!
Iris Kyle avanciert damit zum erfolgreichsten Wettkampf-Bodybuilder überhaupt, ungeachtet des Geschlechts. Wir vergleichen: Die bisherigen Super-Champions Lee Haney, Ronnie Coleman und Lenda Murray brachten es "nur" auf jeweils acht Titel. Damit ist Iris Kyle in eine eigene Liga aufgestiegen, eine, in der nur sie spielt (man darf gespannt sein, ob nun die BB-Medien, namentlich die Zeitschriften, sie mehr wahrnehmen, als sie das bisher taten - "sträfliche Ignoranz" ist hier das Wort der Wahl).

Und noch etwas: Iris Iris Kyle hat ja die Legende Lenda Murray bereits bei der Ms O 2004 geschlagen und so ihren ersten Eig geholt. Für Lenda Murray ein Fanal. Denn es verhinderte ihren neunten Titel und veranlasste sie zum Rückzug vom Wettkampf-BB. Übrigens: Iris Kyle hält noch einen anderen, unter Männern wie Frauen einmaligen Tekord - sie war siebenmal Champion bei der Arnold Classic, bei der Ms. International Champion.

Im Moment sieht es so aus, als sei der Titel der Ms. Olympia untrennbar an ihre Person geknüpft - eine Nachfolgerin gibt es wohl erst dann, wenn sie nicht mehr an- oder zurücktritt.

Hm. Iris Kyle wird im kommenden Jahr 40 Jahre alt. Alina Popa wird, wenn ich richtig informiert bin, im Lauf der Woche ihren 35. Geburtstag feiern. Nun ist im Bodybuilding anders als in der Leichtathletik oder im Fußball das Alter eine Sache, das weit weniger zum Erfolg beiträgt. Jugend ist weniger der Schlüssel zum Erfolg. Man denke an Betty Pariso, die mit über 50 noch auf der Bühne stand. Oder an Christa Bauch, die mit 47 Jahren noch bei der Ms. O teilnahm (aber auf einem damals recht unfairen 12.Platz). Das ist nicht nur bei den Frauen so, es sieht bei den Männern ähnlich aus, man denke einfach einmal an Johnny Fuller oder Lou Ferrigno. Also: Sowohl Iris Kyle wie Alina Popa haben vom Alter her noch alle Chancen, auch wenn es da so aussieht, als ob Alina Popa die einzige ist, die Iris Kyle vom Thron kicken kann --- momentan. Wenn also niemand kommt, der noch besser ist.

Geht der Sieg von Iris Kyle also in Ordnung? Sportlich-athletisch, ja. Mit Blick auf die Zukunft des Sports, auf die Ausstrahlung der Athletin, Eleganz und ästhetisches Bewusstsein der Athletin, nein. Da hätte der Sieg ganz klar Alina Popa gebührt. Bleibt die Frage, ob sie genug Elan hat, es 2014 noch einmal zu versuchen oder ob sie es jetzt lässt, einfach, weil zu befürchten ist, dass die Kampfrichter auch 2014 beim Namen und Anblick von Iris Kyle in Ehrfurcht erstarren werden...

Und die Ränge dahinter?

Debi Laszewski. Eine Veteranin der Extraklasse, jemand, der beim Publikum die Funken sprühen lassen kann. Sie hat sich zwar in der Gesamtsymmetrie verbessert, aber die Leibesmitte ... da haperte es auch in diesem Jahr. Und ich kann mir nicht helfen, ihr Oberkörper hat insgesamt einfach nicht die Maße, die eine perfekte Symmetrie wie bei Iris Kyle, Alina Popa, Lenda Murray oder Corinna Everson zulassen.

Brigita Brezovac. Fotos: B. Comstock.
Collage: mattmuscle
Yaxeni Oriquen und Brigita Brezovac - die undankbaren Holzmedaillen-Plätze. Gerechtfertigt? Beide waren adäquat präpariert, beide boten ein solides Nivau. Wobei Brigita Brezovac noch etwas mehr von ihrem im privaten so funkelnden und schnellen Witzes und ihrer anziehend-charmanten Ausstrahlung auf die Bühne bringen sollte: Da geht noch was, dieses für sie so typische, fröhlich-breite Lächeln sollte sie öfters einsetzen. 

Allerdings bezweifle ich etwas, das zu Brigita Brezovac hier und da zu lesen war. Nämlich, dass sie nicht mit dem Blick auf den Sieg auf die Bühne gehe, sondern in dem Bewusstsein, das Bestmögliche getan zu haben, aber nicht gewinnen zu können. Dabei sein ist alles - ich kann's mir nicht vorstellen. Wozu sich dann so quälen? Um von vornherein zu wissen, es reicht nicht für den Sieg gegen eine Iris Kyle, die bekanntlich ab zwo Uhr in der Früh mit zwei- bis dreistündigen Cardio-Einheiten loslegt, über Wochen fast keine Kohlenhydrate zu sich nimmt und normalerweise zweimal am Tag ein Workout absolviert? Also schlicht nicht der Wille, wie ihn Iris Kyle fraglos hat? Ich weiß es nicht, glaube auch nicht, dass es so einfach ist. 

Zum einen das, zum anderen: Vielleicht geht es der entzückenden Slowenin erst einmal darum, sich überhaupt zu etablieren und dann an einem Nach-Vorn-Rücken zu arbeiten. Und im Vergleich zu 2012 hat sie sich klar verbessert, sie ist symmetrischer und gleichzeitig massiger geworden. Und wer auf ihre Platzierungen in den vergangenen Jahren tut, der sieht, dass sie genau das getan hat. Dass sie nun wieder auf Rang fünf gelandet ist und damit zwei Stufen unter dem von 2012 - nun, das hat auch damit zu tun, dass das Niveau der vor ihr Platzierten derart gut war.

Yaxeni Oriquen. Die majestätische Venezolanerin hingegen erlebte bei ihrer inzwischen 16. Ms.-O-Teilnahme nun erneut, dass sie im Vergleich zu ihrer einstigen Hauptkonkurrentin Iris Kyle auf abgeschlagenem Rang landet, sondern auch, dass andere an ihr vorbeiziehen. Und das ist fraglos hart! Zumal sie immer noch einen Body mit sehr guter Qualität und großer Harmonie bietet. Der aber wirkte in diesem Jahr zu flach (dehydriert?). Bleibt aber abzuwarten, ob sie noch einmal richtig hinlangt. Zu wünschen wäre es ihr.

Juanita Blaino. Foto: B. Comstock.
Collage: mattmuscle
Apropos vorbeiziehen. Juanita Blaino, die Einsteigerin. Sie bietet eine sehr ausgewogene Körperstruktur, ließ aber die für "ganz weit vorne" gebotene Ausprägung vermissen, auch wenn sie nicht wenige im Publikum unter den ersten Drei sahen. Wuchtige Arme, toller Hintern, breiter Rücken. Etwas mehr Feintuning sollte sein. Auch bei ihr gilt, dass noch einiges möglich sein sollte. Zumal sie in jüngster Zeit enorm draufgeladen hat. Und auch sie gehört wie Alina Popa und Brigita Brezovac zu den Nachrückerinnen mit reichlich Charme. Größtes Manko: Präsenz und Bühnen-Knowhow. Daran muss sie feilen - es reicht nicht, den Body zu haben, sie muss dessen Vorzüge auch adäquat "rüberbringen" können. Auf manche Beobachter wirkte sie (zu) nervös. Verständlich. Aber der passende Auftritt ist nichts, was sich auf dem Bodybuilding-Niveau nicht lernen ließe. Und die Feuertaufe hat sie ja jetzt hinter sich.

Die nächsten drei - Jennifer Abshire, Monique Jones und Anne Freitas. Alle drei meilenweit vom Top-Niveau weg, das ist amtlich. Ansonsten bot Monique Jones ihren super-wuchtigen Body, den Fans wie ich mögen, der aber aus sportlicher Sicht Definition und an ein paar Stellen gezielte Nacharbeit, benötigt hätte (und vielleicht versteht ja von Flexonline jemand Deutsch: Bitte überprüft mal eure Zuordnungen bei euren Fotos, ihr habt überall die falschen Namen drunter stehen, etwa "Tammy Jones" unter den Fotos von "Monique Jones". Kann passieren, sollte aber nicht so stehen bleiben.) 

Monique Jones. Fotos: Comstock.
Collage: mattmuscle
Anne Freitas: knochenhart, aber irgendwie im Gesamtbild unausgewogen. Und dann die Sache mit ihrem Gesicht. Sie gehört fraglos zu den Frauen, die in Offseason-Verfassung mehr zu runden Formen neigen. In extremer Diät wirkt das Gesicht dann regelrecht ausgezehrt - in diesem Fall für meinen Geschmack viel zu scharf. 

Jennifer Abshire? Da fehlte es ebenfalls an Masse, namentlich Unterarme, und Ausgewogenheit: Ihre Leibesmitte wirkte zu breit für den Rest des Körpers. Ein Problem, das man heute nicht mehr so umgehen kann, wie es Arnold Schwarzenegger getan hat - durch entsprechend geschicktes Posen. Und dadurch, dass er irgendwann anfing, an solchen Stellen richtig gezielt zu arbeiten. Wenn Jennifer Abshire derart vorn mitmischen will, muss sie einiges tun...

Bleiben noch Tina Chandler, Cathy LeFrancois und Maria Rita Bello. Tina Chandler war prall und symmetrisch, hatte damit aber dasselbe Problem wie Monique Jones. LeFrancois hat ein anderes Problem - sie ist (wie Laszwewski) klein, was in einem Line-up gegen größere Konkurrentinnen sicher kein Vorteil ist. Sie sei, so die Auffassung einiger US-Kommentatoren, besser dran, wenn es Gewichtsklassen gibt. Das war wohl auch in diesem Jahr der Fall.

M. R. Bello.
Foto: Comstock
Rita Bello kommt normalerweise wie geschnitzt auf die Bühne. So auch in Vegas. In diesem Jahr aber zeigte sich eine ihrer Schwächen nur zu deutlich - mangelnde Masse bei den Waden, die zudem assymetrisch wirkten. Dito die Taille im Vergleich zum Rest ihrer Erscheinung. Und insgesamt fehlte es an Symmetrie. Alles nichts, was sich nicht verbessern ließe. 

Falls man sie und die anderen richtigen Muskelmaedels lässt. Unser aller Arnie und sein Kumpan, äh, Partner Jim Lorimer haben für 2014 ja schon angekündigt, keine Ms. International mehr in gewohnter Manier zu veranstalten. Nach einem Vierteljahrhundert wird das gehimmelt, zugunsten irgendwelcher unsauber definierter Physique-Kategorien. Wohl auch, weil man glaubt, derlei besser vermarkten zu können - mit Bodybuilding als Chance auch für Frauen, das Machbare auszuloten, hat das dann nichts mehr zu tun.

Fragt sich auch, ob die IFBB dem Vorbild folgen wird oder ob sie dem - auch schon hier bei Muskelmaedels dargestellten - Anliegen der Athletinnen folgt, nämlich ihnen eine Plattform für ihren Sport zu bieten. An entsprechenden Stimmen auf Funktionärsebene fehlt es ja nicht, das ungeliebte Hardcore-Frauenbodybuilding endlich zu Grabe zu tragen...

Und ich will gern wissen, was aus Tammy Jones aus Florida geworden ist. Die alleinerziehende Mutter mit den superbreiten Schultern hat ja den Wettkampf nicht beendet - da bleibt nur zu hoffen, dass keine üblen Dinge passiert sind!
          

Montag, 30. September 2013

Ms. O - die Ergebnisse




Sodele - das kommt vom Leben auf dem Land: Kurz vor Beginn der Ms. Olympia tritt meine Internet-Verbindung in Streik und ist bis heute nicht dazuzubewegen, wieder ihre Arbeit aufzunehmen. Und mein Computer-Fachmann ist noch ein paar Tage auf Reisen. Daher schreibe ich das hier von unterwegs.

http://www.bodybuilding.com/fun/images/2012/womens-bodybuilding-iris-kyle.jpg

Also: Iris Kyle hat die Ms. O zum neunten Mal gewonnen. Das ist Rekord, ich glaube nicht, dass das in irgendeiner Klasse beim vom IFBB ausgerichteten Bodybuilding jemandem schon gelungen ist, unabhängig vom Geschlecht. 



Die gute Botschaft für uns Europäer (und alle ihre ungezählten Fans, allen voran mich): Alina Popa hat es auf den zweiten Platz geschafft! Dafür den allerherzlichsten Glückwunsch und ein paar hugs'n kisses aus der Distanz. Brigita hat Brezovac es auf den fünften Platz geschafft - das ist auch klasse, wirkt im Vergleich aber irgendwie undankbar. Juanita Blainos sechster Rang ist ebenfalls eine Überraschung - die Platzierungen von Debi Laszewski und Yaxeni Oriquen hingegen nicht.  



http://nmlifestylemag.com/wp-content/uploads/2011/06/DSC_2831.jpg


Die Platzierungen der Finalistinnen:

1. Iris Kyle
2. Alina Popa
3. Debi Laszewski
4. Yaxeni Oriquen
4. Brigita Brezovac
6. Juanita Blaino
7. Jennifer Abshire
8. Monique Jones
9. Anne Freitas
10. Cathy LeFrancois
11. Maria Rita Bello
12. Tina Chandler
13. Tammy Jones (DNF, also Did Not Finish)

Mehr kommt, sobald mein Webanschluss wieder steht.

Freitag, 20. September 2013

Ms. O und ein Geburtstagskind

Hallo ihr Leser, ihr stimmt bitte erst einmal hier oben drüber ab, sofern noch nicht geschehen!

Wenn nun die Ms. O dieser Tage über die Bühne geht, dann werden zwei meiner Lieblings-Bodybuilderinnen mit am Start sein. Und hoffentlich wird die Bewertung anders ausfallen als in den vorangegangenen Jahren: Alina Popa ist da zweimal (nicht nur aus meiner Sicht) sträflich fehlplatziert worden, und auch Brigita Brezovac hätte 2012 klar anders eingestuft sein müssen. Die vor ihnen "gelandeten" Teilnehmerinnen Yaxeni Oriquen und Debi Laszewski hatten (ungeachtet aller Sympathien) aufgrund ihrer jeweiligen Verfassung ihre Ränge in der Form nicht verdient. Wie gesagt: meine Meinung, nachdem ich mir von dem Wettkampf so viele Fotos und Filme wie möglich "reingezogen", mir dann meine Notizen und Bewertungen gemacht und danach (die Reihenfolge ist wichtig!) noch zig anderweitige Kommentare durchgelesen hatte.  
 
Alina.

Die aus Rumänien stammende, für die Schweiz startende und in Colorado lebende Alina Popa hat nun dieses Jahr pausiert, um sich auf den berühmten Punkt genau vorzubereiten - mal sehen, ob es dieses Mal klappt und ob die Judges in Vegas wieder eins ihrer für die Fans und Besucher nicht nachvollziehbaren Urteile fällen. Könnte mir vorstellen, dass AP in den ebenfalls berühmten Sack haut, sollte sie erneut wider einer besseren Form auf einem Ferner-Liefen-Rang landen. Was außerordentlich bedauerlich wäre, angesichts ihres herausragenden Talents für diesen Sport, bei dem sie ahtletische Fähigkeiten mit weiblicher Schönheit, viel Charme und herausragender Bühnenpräsenz verbindet. Aber ein Rückzug vom Wettkampfsport wäre verständlich, niemand will sich gern ständig vera...en lassen. Auch due umwerfende Brigita Brezovac hat sich seit spätestens Mitte August voll auf dieses Ziel konzentriert; sie lässt augenscheinlich alles andere hintan stehen - auch ihren Blog, den sie ansonsten ja gern in ihrer freundlich-fröhlichen Art regelmäßig pflegt. Nun, die Daumen sind gedrückt.

Brigita.
Wer in Vegas on Stage nicht dabei sein wird, ist das Geburtstagskind des gestrigen Tages. Ich sage nur: ein engelsgleiches Gesicht mit den wohl verträumtesten eisblauen Augen der gesamten Muskelmaedel-Welt - aber ein mit machtvoll schwellender, klar skulpturierter Muskelpracht versehener Body, zu verdanken dem Umstand, dass diese Lady am Eisen mit stählerner Hingabe tätig ist. "Ich habe noch in keinem tschechischen Gym etwas gesehen, das mehr hardcore und intensiver gewesen wäre. Und das sage ich als jemand, der die besten Bodybuilder dieses Landes oft sieht", so urteilt ihr Landsmann Pavel Vacek über sie. 

Na, wer isses?
 Na, klingelt es? 
 
Jetzt sollte klar sein, wer da mit
ganz schweren Hanteln spielt ...

 Klar: Katerina "Katka" Kyptova, (hier ihre Website). Sie stammt aus Skoda-Town - also Mladá Boleslav oder auf Deutsch Jungbunzlau, einer im Nordosten Tschechiens gelegenen Stadt. "Skoda-Town" deshalb, weil da der tschechische KFZ-Hersteller seinen Sitz hat. Und ebenda wurde dieses Muskelmaedel vor genau 30 Jahren geboren. 

Katka, Biceps-Pose ...


Feiern tut sie bestimmt im Gym, das sie je nach ihrer Laune mitunter zweimal am Tag "heimsucht". Denn sie trainiert nun bestimmt halb solange, wie sie lebt. Passend dazu hat sie den Beruf, den viele andere Muskelmaedels auch haben - sie arbeitet als Personal Trainer. Nunmehr mit Blick auf "Physique" trainierend, sagt sie: Ich mag schwere Gewichte, schwere Workouts, aber auch jede Mange Cardio und andere Ausdauer-Aktivitäten. Deshalb ist das [also physique] optimal für mich, weil beides kombinieren kann, ohne Cardio zugunsten des Muskelaufbaus einschränken zu müssen."
 
Katka, männermordend.


Nun, was sie - die sich mal blond, mal dunkelhaarig zeigt - sonst noch mag, steht im Profil ihres Blogs (es sei der Einfachheit halber gerade auf Englisch zitiert, zumal viel davon eh längst als Fremdwort unsere Sprache verhunzt - äh, bereichert):  "My Loves Lifting heavy weight! Cardio.Competing. THE GYM. Cofee Heaven. Webcamming. traveling. the color pink., Hello Kitty, photoshoots. fast cars. R&B/neo soul/hip hop. dancing. Daniel Millman. Victorias Secret. High Heels. intellectual conversation. Sexual experiences.cooking. Las Vegas. sushi. espresso. dirty martinis.strawberry, coconut body lotion,chocolate protein shake..chillout music, sauna, roller skates..puffed rice..abercrombie & fitch, aeropostale...candles..herbs.Carnitin Drink!Dove. Loreal. Black XS.Monster Light.Subway. Starbucks. Iced Coffe. Martini with frozen strawberry. Puma. Nike. Under Armour. Macrobiotics. Jing and Janng. TCM."

 
Katka, super Back, super Shoulders and super Guns.

 Und ehe ich mich jetzt mit der Jahrhundertdose Kokosnuss-Körperlotion und jeder Menge Experimentalfreude gen Las Vegas begebe und dort Dirty Martinis und solche mit gefrorenen Erdbeeren (geht das?) bestelle, beende ich mit einem "Herzlichen Glückwunsch, Katka!" besser dieses Posting...

Katka, super strong.

 

Dienstag, 10. September 2013

Miss Olympia 2013 -- wer's wohl werden wird?

Klar ist das Bild älteren Datums und Kim Perez  (r.)
heuer nicht am Start - aber von der Ms O 2013
gibt's begreiflicherweise  ja noch überhaupt nix. Und
Alina Popa (l.) tritt auch in zwei Wochen an ...
Schaut man auf die Ergebnisse des bislang letzten Jahrzehnts, dann scheint die Frage eher akademischer Natur zu sein. Dennoch - hier ein Blick auf die glorreichen Dreizehn, also die Muskelmaedels, die Ende dieses Monats in Las Vegas bei der Ms. Olympia an den Start gehen wollen/werden/müssen/dürfen. Daher hier eine völlig subjektive Umfrage: Wer soll's werden - die Ms O 2013? Wer will, darf das gern unten begründen - die Kommentarfunktion ist aktiviert und steht jedem Leser von muskelmaedels.blogspot.com wie stets zur Verfügung. 

Also, es geht NICHT darum, wer's wahrscheinlich werden wird. Es geht darum, wer es nach dem persönlichen Wunsch des Abstimmers unbedingt werden sollte. Sei es, weil man als Fan da eine verkannte Größe am Start sieht, sei es, weil man die Betreffende mag oder weil man ihre Muckis am umwerfendsten findet oder weil man dieses oder jenes Muskelmaedel anbetet. Und weil wir uns alle gerade so schön ans Abstimmen gewöhnen (Stichtwort Bundestagswahl - häh? "Bundestag", was datt'n?) und um bei der Vergabe der einen erlaubten Stimme das Leben leichter zu machen, sei hiermit ein Blick auf die bisherigen Siegerinnen gewährt: 

Ms Olympia - Die Gewinnerinnen:

2012 Iris Kyle Las Vegas, NV
2011
Iris Kyle
Las Vegas, NV
2010
Iris Kyle
Las Vegas, NV
2009
Iris Kyle
Las Vegas, NV
2008
Iris Kyle
Las Vegas, NV
2007
Iris Kyle
Las Vegas, NV
2006
Iris Kyle
Las Vegas, NV
2005
Yaxeni Oriquen
Las Vegas, NV
2004
Iris Kyle
Las Vegas, NV
2003
Lenda Murray
Las Vegas, NV
2002
Lenda Murray
Las Vegas, NV
2001
Juliette Bergmann
Las Vegas, NV
2000
Valentina Chepiga (HW)
Las Vegas, NV
 
Andrulla Blanchette (LW)
Las Vegas, NV
1999
Kim Chizevsky
Secaucus, NJ
1998
Kim Chizevsky
Prague, Czech Republic
1997
Kim Chizevsky
New York, NY
1996
Kim Chizevsky
Chicago, IL
1995
Lenda Murray
Atlanta, GA
1994
Lenda Murray
Atlanta, GA
1993
Lenda Murray
New York, NY
1992
Lenda Murray
Chicago, IL
1991
Lenda Murray
Los Angeles, CA
1990
Lenda Murray
New York, NY
1989
Cory Everson
New York, NY
1988
Cory Everson
New York, NY
1987
Cory Everson
New York, NY
1986
Cory Everson
New York, NY
1985
Cory Everson
New York, NY
1984
Cory Everson
Montreal, Canada
1983
Carla Dunlap
Warmister, PA
1982
Rachel McLish
Atlantic City, NJ
1981
Kike Elomaa
Philadelphia, PA
1980
Rachel McLish
Philadelphia, PA

Sonntag, 3. März 2013

Nochmal Ms. I.

Nachtrag, zur Ms I: Zumindest gemessen an den ihren Resultaten, ist das Muskelmaedel Iris Kyle damit die erfolgreichste Vertreterin ihres Sports überhaupt. Denn sie hat diesen Titel in Rekord-Weise an diesem Wochenende zum siebten Mal errungen, und der reiht sich ein in die Liste ihrer Erstplatzierungen, als da wären:

  1994 NPC Long Beach Muscle Classic
  1996 NPC Orange County Muscle Classic (Schwergewicht + Gesamt, SG + G)
  1996 NPC California (SG + G)
 

  1998 NPC USA Championships (SG + G) 
  2001 IFBB Ms. Olympia (SG)
  2004 IFBB Ms. International (SG + Gl)
  2004 IFBB Ms. Olympia (SG + G)
  2006 IFBB Ms. International
2006 IFBB Ms. Olympia 
2007 IFBB Ms. International 
2007 IFBB Ms. Olympia 
2008 IFBB Ms. Olympia 
2009 IFBB Ms. International 
2009 IFBB Ms.Olympia 
2010 IFBB Ms. International
2010 IFBB Ms. Olympia 
2011 IFBB Ms.International 
2011 IFBB Ms. Olympia
2012 IFBB Ms. Olympia
2013 IFBB Ms. International

So, dann sei hiermit hier jeder mal eingeladen, diese chronologische Auflistung nach Titeln zu ordnen ... ich finde, es ist auch so schon sehr beeindruckend. Immerhin hat die 1974 in Michigan geborene Athletin schon im vergangenen Jahr den Rekord von Lenda Murry bei der Ms. O überholt. Sie gilt gemäß der "IFBB Pro Women's Bodybuilding Ranking List" als beste Bodybuilderin aller Zeiten. Hier ein paar von mir arrangierte, ältere Fotos dieses Traumbodys in Action, zu sehen bei der Muckiarbeit im Pumpraum:



Das ist das eine. Nun das andere: All ihrer dauerhaften, sportlich-brillanten Klasse zum Trotz, ist Iris Kyle (wie auch Yaxeni Oriquen) niemand, der die Muskelmaedel-Fans restlos begeistert (nicht nur die Schmoes, auch die am rein Sportlichen Interessierten, falls es das gibt;-)). Oder der zumindest durch seine Persönlichkeit zu Diskussionen einlädt. Denn die kennt bei den Fans niemand. Ich habe das in ähnlicher Form schon mal geschrieben; als jemand, der sich seit Jahrzehnten für das Frauenbodybuilding interessiert und es daher dauerhaft beobachtet (wenn auch aus der Distanz), erlaube ich mir das mal einfach so. Tja, so bin ich. 

Also, eine Athletin wie Iris Kyle kommt, sieht aus wie von einem anderen Stern, liefert, dankt (auch den Fans, siehe Facebook) und --- geht. Bis zum nächsten Mal, that's it. Aber das reicht - mit Verlaub - für eine solche Bodybuilding-Vorzeigelady NICHT. In anderen Sportarten vielleicht, nicht aber beim Bodybuilding, das eben nicht nur Sport ist, sondern auch Show und damit Illusion. Da aber will der Zuschauer unten im Saal etwas Unverwechselbares, Individuelles und - die entsprechend gesonnenen Kerle - auch Erotisches. Sprich: Auch etwas Kontakt außerhalb der Sache auf der Bühne. Um zu zeigen, dass da jenseits der - immer kalkulierten - Leistung auch Seele ist. Sprich: "Man muss den Fans etwas zurückgeben", eine Feststellung, die ich mehr als nur einmal von diversen Muskelmaedels gehört habe. Und pardon, aber das fehlt mir etwas bei der rein sportlich so derart imposanten Miss Kyle.

Bleiben noch die anderen Platzierungen. Wie gesagt, sehr dicht. Was für eine Leistung das ist, sich so lange oben zu halten! Das gilt ohne Ausnahme für die drei Erstplatzierten. Im Vergleich dazu ist Brigita Brezovac ein Rookie. Und der eigentliche Shooting Star, die am weitesten an dieses eweige Trio Kyle-Qriquen-Laszewski aufgeschlossen hat.  

Freilich ist es für die Kampfrichter auch entsprechend schwer, an solchen Dauer-Championessen vorbei auf die anderen zu gucken, entsprechendes wird vor und nach jedem Wettkampf gemunkelt. Nun denn. Im Saal war wohl die Platzierung von Oriquen vor Laszewski umstritten. Rein mit Blick auf die von manchem Zuschauer gwünschte Masse her gesehen auch verständlich. Da bot Debi Laszewski mehr. Aber mit Blick auf das Herausarbeiten einer Gesamtsymmetrie sehe ich Brigita Brezovac definitiv vor Laszewski. Ja, ich kann mir nicht helfen, die Gesamtanmutung gefällt mir da selbst besser als bei Oriquen, auch wenn ich der bezaubernden Slowakin mit den umwerfenden grünen Augen und den prächtigen Schultern in der Wettkampf-Defi etwas mehr Fülle in den Bizeps und an den Waden wünschen würde. 



Wobei sich in puncto Beine sowieso die Frage stellt, wieso manche Lateinamerikanerin - etwa Anne Freitas - da derart zielgerechtet auf weit mehr Masse geht und dennoch symmetrisch-kurvig-weiblich aussieht. Ich kann mir nun nicht vorstellen, dass die alte Regel für starke Beine nicht mehr gilt und aus Bequemlichkeit ingoriert wird, nämlich: "ass to grass", sprich: ganz tief runter bringt Kraft und Volumen. Statt dessen drängt sich ein anderer Verdacht auf: Wollen die Verbände da bei den Damen weniger "Fleisch" sehen und passt sich der Sport dem an? Es würde ins Bild der bei der IFBB schon länger geplanten Umstrukturierung passen. Aber das ist dann sowieso ein ganz anderes Thema... 

Die Ms I 2013 --- die Ergebnisse, da sind sie:

Und wieder einmal hat sie stattgefunden, wieder einmal gab es Ergebnisse - und wieder einmal hätte man kein Prophet sein müssen, um das Ergebnis vorherzusagen. Ich rede von der Ms. International, unter IFBB-Leitung ausgetragen beim Arnold's Sports Festival. Hier die Platzierungen:
  
1. Iris Kyle
2. Yaxeni Oriquen
3. Debi Laszewski
4. Brigita Brezovac
5. Cathy LeFrancois
6. Angela Debatin
7. Kim Buck

8. Olga Puzanova
9. Tazzie Colomb
10. Jeannie Paparone
11. Eleni Kavva



Die Muskelmaedels der ersten vier Plätze sieht man in der von mir, mattmuscle von muskelmaedels.blogspot.de, verbrochenen Collage von vier Jeff-Binns-Fotos. So wie ich das sehe, sind die Ladies unterschiedlich, liegen aber im Niveau sehr, sehr dicht zusammen. Aber ganz richtig finde ich die Bewertung nicht: Es gibt Körperbau und Körperbau, und ich hätte Brigita Brezovac in jedem Fall vor Debi Laszewski gesehen. Aber da mag auch meine persönliche Meinung und damit persönliche Zuneigung eine Rolle spielen. Jedenfalls sei der diesseits der Tastatur bestens bekannten "BB des BB" ganz herzlich gratuliert, ist sie doch die beste Europäerin! Und Iris Kyle? Der Neid muss es ihr lassen, sie war wohl wieder in erstklassiger Form --- allein diese Hammerwaden, die hat sonst keins der vorn platzierten Maedels zu bieten gehabt.

   

Montag, 1. Oktober 2012

Ms O - immer noch, mal wieder


Nachträglich vom 1. Oktober noch ein paar Gedanken: 
Dieses Ergebnis wirft natürlich die Frage auf, ob von den derzeit aktiven Muskelmaedels in naher Zukunft jemand Iris Kyle das berühmte Wasser reichen kann. Sie hat wieder alle auf die Plätze verwiesen. Es steht daher zu vermuten, dass sie mit Titelgewin Numero acht einige ihrer Mitstreiterinnen zumindest zeitweise entmutigt hat. Ob das auch 2013 noch so sein wird? Ich weiß es natürlich nicht, schließlich wächst mir kein Kornfeld in der Hand... 

Was man prognostizieren kann, ist, dass die Urteilsfindung der IFBB wieder ebenso spekulativ wie in der Vergangenheit ausfallen wird. Und das ist eigentlich nicht hinnehmbar. Denn auch nach erneutem Studium von zig Fotos, nach dem Lesen von zig Kommentaren und dem Ansehen von diverserlei Filmen verstehe ich - offen gesagt - nicht, nach welchen vorher festgelegten und überprüfbaren Regeln die "Judges" entschieden haben wollen. 

Also: Es lässt sich wohl weitgehend zweifelsfrei davon ausgehen, dass Iris Kyle die beste Teilnehmerin an diesem Abend in Nevada gewesen ist. Die Gründe sind eindeutig: Gesamtharmonie, Muskelfülle und Definition waren nur bei ihr optimal. 

Wieso landete dann Debi Laszewski auf Platz 2? Ich sehe die Fülle, ich sehe die Teilung - aber, Leute, sie hat nun einmal nicht diese tadellosen Linien, die sich dem seit Sandows Zeiten so gern beschworenen famosen griechischen Ideal annähern. Diese infolge entsprechendem Training auftretende Symmetrie ist leider ebenso naturgegeben wie mein sich lichtendes Haupthaar. Und damit etwas, was sich nicht ausgleichen lässt: Ihr Körperbau als solches hat nicht diese ausgewogene Zusammensetzung all seiner Elemente.  

Yaxeni? Hier stimmte die Muskelhärte, aber es fehlte an der Muskelvolumen-Harmonie. Man vergleiche einfach das Verhältnis von Bizeps' und Waden. Das ist etwas, das nichts mit naturgegeben zu tun hat, sondern schlichtweg etwas mit  nicht-zieladäquatem Training.

Harmonie in der Gesamtanmutung ist aber nun das, was man Alina Popa nicht absprechen kann. Bei der aus Rumänien stammenden, für die Schweiz startenden und in Colorado lebenden Athletin stimmten wieder einmal alle körperlichen Relationen perfekt. Ein - mir zwischenzeitlich einleuchtender - Kritikpunkt ist möglicherweise, dass die Härte und Schärfe ihre Muskeln nicht auf dem Niveau gelegen hat wie bei Iris Kyle.

Brigita Brezovac hat noch nicht ganz die Linien wie Alina Popa, aber man sieht, dass die blonde Slowenin mit dem umwerfend fröhlichen Wesen daran arbeitet. Sie muss, denke ich, ein klein bisschen aufpassen, nicht zu breit in den Schultern zu werden, weil das sonst unausgeglichen mit Blick auf ihre Körpergröße wirkt. Ihre Defi war dafür in jedem Fall auf den Punkt.

So. Nehmen wir nun alles zusammen und stellen fest: Harmonie in der muskulären Ausbildung als solches und abgestimmt auf den jeweiligen Körperbau - das war einmal das Hauptziel des Bodybuilding. Irgendwann verschob sich das zugunsten von mehr Masse per se - bei den Männern ist das IMHO längst völlig verschoben. Bei den Frauen kämpft man ja seitens des Verbandes zudem um den heiligen Gral des "weiblichen Äußeren", den aber - genau wie bei der legendären Schüssel Jesu -  niemand so recht zu definieren weiß. Also eiert man rum, um es salopp zu formulieren. Es fallen Entscheidungen auf Basis nicht nachvollziehbarer Kriterien. Warum das so ist? Das weiß ich nicht - es mag sich jeder sein Teil denken.

Unterstellen wir einfach mal nichts Böses, Beabsichtigtes oder tendenziös-Amerikanisches, sondern "nur" Regelunsicherheit oder -uneinigkeit. Dem wiederum ließe sich durch das abhelfen, was die Armeen dieser Welt als "Einsatzbriefing" kennen. Also in diesem Fall eine Vorabsprache, wie man was bewerten sollte. So etwas lässt sich prima anhand älteren Bild- und Filmmaterials abstimmen - und auch dem Auditorium und der Welt mitteilen. Schließlich gibt's auch in anderen Sportarten überprüfbare, weil niedergelegte Regeln. Und Schiedsgerichte, für den Fall der Fälle. 

Und dabei sollte man sich bei der IFBB drauf verständigen, wie man die Teilnehmer einstuft, die nicht perfekt oder schlechter als die ein, zwei eindeutig Besten rauskommen. Was zählt dann mehr? Masse, Defi oder Harmonie? Ich für meinen Teil sehe körperliche Gesamtharmonie immer noch als ein wesentliches Ziel der ganzen Sache. Nimmt man nun die jeweilige Gesamtkondition hinzu, dann komme ich erneut zum Schluss, dass Debi Laszewski und Yaxeni Oriquen bei der Ms O 2012 nicht auf die Plätze 2 und 3 gehören. Dafür aber Alina Popa und Brigita Brezovac. Das AP vor BB liegt, ist mit Blick auf das Primat der körperlichen Harmonie bei der Wettkampf-Platzierung wiederum ganz richtig geurteilt. 

"War ja klar", mag der ein oder andere an der Stelle unken, "mattmuscle von Muskelmaedels hat ja bei dem Duo seinen eigenen Spleen." Zugestanden. Aber an dem Punkt sei der Einwand erlaubt, dass ich bei Texten wie diesen eine aus meinem Beruf herrührende professionelle Objektivität walten lasse oder zumindest versuche, sie walten zu lassen. Will heißen: Ich schalte meine Sym- oder Antipathie ab und gucke darauf, was sich meinem Auge darbietet. 

Demnach geht der Sieg von Iris Kyle völlig in Ordnung. Damit also der einer Dame, die mir persönlich viel zu wenig für das Image der Bodybuilderinnen tut und für die Fans als solches ebenso. Das wiederum ist nun meine höchsteigene Ansicht. Einmal abgesehen davon, dass ich mich an dem Punkt auch irren könnte, ließe sich über die in Michigan geborene und in Texas ansässige Vorzeigeathletin auch sagen: Iris Kyle ist eine sehr stille, aber dafür extrem auf ihr Ziel ausgerichtete, perfekt konzentrierte Athletin, die sehr wenig Aufhebens um sich macht. Etwas, das man früher einmal "bescheiden" genannt und das als hohes charakterliches Lob gemeint hat.

Zu den Kampfrichtern der IFBB an diesem Abend hat "Muskelmaedels" aber eine eindeutige, nicht aus Ab- oder Zuneigung geborene Ansicht: Leute, abgesehen von Platz 1 sind eure Platzierungen NICHT in Ordnung! 

Das Gesamtergebnis sei auch nachgereicht, das habe ich vor lauter Schusseligkeit beim vorangegangenen Posting nur partiell mitgeteilt: 
1. Iris Kyle
2. Debi Laszewski
3. Yaxeni Oriquen-Garcia
4. Alina Popa
5. Brigita Brezovac
6. Sheila Bleck
7. Monique Jones
8. Anne Luise Freitas
9. Michelle Cummings
10. Sarah Hayes
11. Kim Buck
12. Helle Nielsen
13. Lisa Giesbrecht