Samstag, 30. Juni 2018

Bizeps plus Sommerkleid und Sommerhut und das alles mal zwei ...



Lieber Schmoe, stelle dir mal vor, du gingest zum Pferderennen, zum Beispiel nach Ascot oder zu sonst einem dieser Tummelplätze von, um es mit dem legendären Udo L. zu sagen, Edel, Adel, Schnee und Ruhm, Anlagen also, die auf den Zuschauerrängen fast so viel Sehenswürdiges bieten wie unten auf der Bahn. Und während du also deinen Blick schweifen ließest über die Zuschauer und dich ergötztest an gestreiften Stresemann-Hosen, an Gehröcken und Zylindern, an auffälligen Kostümen, an bunten Kleidern und an bunten, leichten Damenhüten, breit genug, um einer ganzen Picknick-Gesellschaft Schatten zu spenden - ja, also, in dem Moment erspähst du also diesen Blondinen-Doppelpack mit seinen tief dekolletierten und bunt bedruckten Sommerkleidern und einem Paar magentafarbener Hüte, dieses durchtrainierte, sonnengebräunte, kraftvolle und selbstsichere Blondinen-Paar, Muskelmaedels also, von denen jede ganz kokett ein Schnütchen zieht, während sie eigens für dich diesen Blick aufsetzen, diesen wissenden und Überlegenheit ausstrahlenden Blick, und während sie dir synchron ihre angespannten Bizeps-Muckis zeigen ... tja, wie, lieber Schmoe, ginge es dir exakt in diesem Moment und was tätest du genau jetzt am allerliebsten, na? ---??!!--- Wie? Sehr richtig, einverstanden!

Samstag, 23. Juni 2018

Fußballkommentatorin: Claudia Neumann, machen Sie weiter!

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Ich bin weder ein Feminist (da sei der Allmächtige samt dem ganzen Universum vor) noch der größte Fußballfan unter Gottes Sonne, die Ehre gebührt einem meiner nächsten Anverwandten, derzeit in Russland weilend, ein merkwürdiges Trikot tragend und hoffentlich viel Spaß habend. Aber ich schreibe hier seit Jahren über Muskelmaedels und über ihre erotische Wirkung auf solche Dirty-Old-Typen wie mich - dabei allerdings immer darum bemüht, jenseits von jeglichem sexuellem Interesse den Menschen zu sehen. Und weil das so ist, habe ich hier immer wieder hingeschrieben, dass im Rahmen der allgemein üblichen gesetztlichen Regelungen Frauen wie Männer auch tun können, wonach ihnen immer ist. 

In unserem Fall gilt das natürlich für den extremen, gesellschaftlich immer noch geächteten Muskelaufbau auch bei Frauen, aber wenn man dazu das Recht einfordert, dann ist logischerweise zu akzeptieren, dass Frauen sich auch in anderen Bereichen versuchen und dann reüssieren oder halt mal auf die Fresse fallen, wie Männer eben auch. 

Deswegen ist die Chose, die sich jetzt als verbale Shayzze aus den Mündern irgendwelcher Kleingeister über die Fußballkommentatorin Claudia Neumann ergießt, nicht im mindesten hinnehmbar. Was nicht heißt, dass ich alle Kommentare der ZDF-Reporterin gut finde, aber das gilt auch für alle übrigen Kommentatoren, die unabhängig irgendwelcher x- und y-Chromosome ein zum Teil derart hanebüchenes und zusammenhangloses Zeug von sich geben, dass es einen nur noch graust - von Grundlagen der Betonung und Phraseologie ganz zu schweigen. 

Aber dann sage ich als jemand, der die Arbeit vor und hinter der Kamera ein bisschen kennt und der weiß, wie es ist, wenn man mit einem Mal live stammelfrei irgendwelche klugen und dabei fesselnden Sätze drechseln soll: Ihr Klugschnacker und Besserwisser, macht's doch einfach besser! Ich könnt's nicht!
 
Das, was ich von Claudia Neumann gehört habe, hat tief fundiertes Wissen verraten und höchste Begeisterung sowieso: Alles richtig gemacht!

Es ist wie immer im Leben: Der/diejenige soll Dinge tun, wenn sie für ihn/sie im Rahmen des Möglichen liegen, wenn die Neigung dazu besteht und wenn man sie besser tun kann als die meisten anderen Leute. Geschlechtliches spielt dabei keine Rolle. Wenn es so wäre, würden wir uns um zirka die Hälfte des Potentials betrügen, das in den jeweiligen Lebens- und Berufsbereichen zu erreichen wäre. 

Anderes Beispiel: Ich halte Ursula von der Leyen nicht für schlecht bei der Führung des Verteidigungsministeriums, weil sie eine Frau ist, sondern weil ich das Gefühl habe, dass ihr das wirklich tiefergehende Interesse für die Materie des Militärischen fehlt und dass sie keinen Stallgeruch hat. Und genau auf dem Level halte ich Kritik für statthaft und geboten, aber nicht deshalb, weil irgendwer überkommene und nicht hinterfragte Geschlechterrollen nur noch dadurch verteidigen kann, weil er mit verbalem Unflat um sich wirft. Was dann übrigens auch zeigt, dass stichhaltige Argumente fehlen.

Beim Fußball isses so: Die einen interessiert's, die anderen nicht. So f*** what? Es gibt da z.B. die Moderatorin Shary Reeves, die mancher noch als TV-Moderatorin von Wissenssendungen für Kinder kennt - die Kölnerin ist aber ex-Fußballerin, hat Trainerlizenzen, kann reden und ist rundum fachlich fit und zudem fußballverrückt: Könnte ich mir auch prima als Fußballkommentatorin vorstellen. Wie gesagt: Es geht darum, wer sich dafür interessiert. Und darum, wer's kann und tun mag, um nichts anderes. Punkt. 

Das wollte ich loswerden, auch wenn es - wie gesagt in bisschen off topic für das sonst hier Gebotene zu sein scheint. Aber nur ein bisschen ...

Donnerstag, 21. Juni 2018

Flipper mit Rachel McLish


Dieses Foto habe ich dieser Tage erhalten, samt einer netten Mail: 
"Ich lese schon seit Jahren deinen Blog. Ich hänge der Mail ein Bild an von einem Flipperautomaten, den ich am Samstag gesehn und bespielt habe. Er hat die Bodybuilderin Rachel McLish (dürfte bekannt sein) im Hauptdisplay und hat generell Bodybuilding als Spielthema . Vielleicht kannst du das Bild irgendwie für deinen Blog verwenden oder einfach deiner Sammlung beifügen. Das Interessante ist, dass der Flipper von 1987 ist. Mich wundert das man dieses "heikle"Thema damals für so einen Automaten aufgriff. Der Flipper steht bei dem Verein "Pinball Party" in Wittlich."

Ich habe schon einmal vor einigen Jahren über dieses Gerät geschrieben und finde es daher wirklich sensationell, dass nun tatsächlich noch jemand eines aufgetrieben und dann daran gedacht hat, ein Bild zu machen und mir das herzuschicken - danke sehr!

Für alle, die den alten Beitrag nicht kennen, bin ich so frei, den einfach zu wiederholen.

Starke Frau, harte Muskeln, toller Flipper


Als ich diese Bilder entdeckte, fiel mir ein, womit ich einen Gutteil der Abende in meiner Jugend verbracht habe -- nämlich mit ausgedehntem Flipper-Spielen.

Los ging das bei mir noch mit den hinten in den Kneipen stehenden, alten Rollenzähler-Geräten, die man mit geschicktem Körpereinsatz und anderen Finessen auch dazu bringen konnte, dass man einen Abend lang mit einer Mark durchspielen konnte.

Dann aber kamen die Geräte mit den Digitalanzeigen, bei denen das nicht mehr so ganz einfach ging. Aber dafür prunkten diese Apparate auch mit stets aufwendiger werdender Technik und mit zum Teil mehreren Spielebenen, was echt die ganze Aufmerksamkeit forderte.


Ja, und dieses Teil hier, das habe ich leider in Wirklichkeit nie zu Gesicht bekommen. Ein Flipper mit dem schönen Namen "Hardbody", veredelt mit dem Traum meiner schlaflosen Nächte vom Beginn der 1980er Jahre: Rachel McLish, geboren Rachel Livia Elizondo.

Die schöne lateinamerikanisch-stämmige Texanerin machte sich nicht nur auf Zeitschriften-Covern und in Action-Filmen wie "Ass der Asse" oder "Ravenhawk" gut, sondern auch auf dem Layout eines solchen Flipper-Geräts.

Gebaut wurde der, wie die kunstvolle, volumen- wie haarsprayreiche Frisur von Rachel McLish nun unschwer verrät, Mitte der 1980er Jahre. Ganz präzise: von der Firma Bally Wulff. Das Design wurde vom U.S.-Experten Ward Pemberton gemacht, die künstlerische Note hatte Greg Freres zu verantworten.

Hier ein paar Bilder aus einem alten Prospekt und ganz unten eins von dem Realgerät, das aber ist leider nur in einer recht kleinen Auflösung verfügbar.

Ach ja: Und für alle Flipper-Fans unter den Muckimaedel-Liebhabern sei hier noch der Link angefügt:
Auf zur
Internet Pinball Database, dem Web-Sammelbecken für die Fans dieser tollen Geräte. (Auf der Seite dann etwas runterscrollen, dann findet man die Daten und Fotos zu diesem Flipper-Modell.) 

Samstag, 16. Juni 2018

Filmcasting für Bodybuilderinnen - ein paar Gedanken.

Ein Bodybuilding-Film soll's werden, so kündet dieses Plakat oder dieses Meme, wie das in Fratzenbuch-Sprechweise heißt. Das Foto zeigt die umwerfende Carla Dunlap - und damit fängt mein Unwohlsein schon an, auch wenn ich das beschriebene Projekt ganz spannend finde.



Ich will nicht, aber ich muss hier mal unken: Carla Dunlap (heute Dunlap-Kaan) sah zu Beginn der 80er Jahre nicht nur atemberaubend aus, sie hatte ihre sportlichen Höhen eben auch in den 80er Jahren. Will sagen: Sie ist (leider) längst nicht mehr die Person, welche das FBB maßgeblich mitprägt und die damit auch für das hier beworbene Projekt passt. Wer aber heute mit ihrem Bild wirbt, der zeigt eigentlich auch, dass er seine Hausaufgaben nicht ganz zu Ende gemacht hat ... eben dann, wenn er für eine zu besetzende Rolle nach einem Muskelmaedel im Alter zwischen Ende Zwanzig und Anfang Vierzig sucht. Denn (wieder leider) in das Raster passt Carla Dunlap als aktuell 63-Jährige sicher nicht mehr hinein. Okay, vielleicht bin ich auch bloß zu beckmesserisch.

Folgt man denn dem angegebenen Link, landet man auf einer Website und erfährt den Titel des Films "The Space Between". Um was es geht, das kann man dann den beiden ausgeschriebenen Rollenbezeichnungen entnehmen:

****KEINE SCHAUSPIELERFAHRUNG NOTWENDIG. IRGENDWO IN DEN USA ANSÄSSIG. Wir suchen nach einer echten Bodybuilderin [das ist wohl hier gemeint, der englische Text ist da zweideutig, weil nur "bodybuilder" da steht --- mattmuscle], die dieser sehr speziellen Rolle Wahrhaftigkeit und Authentizität verleihen kann und die eine Welt sichtbar machen kann, die allmählich verschwindet (da man Frauenbodybuilding bei großen Wettkämpfen auslaufen lässt)****

SERENA MOSS [Hauptrolle]: Weiblich. Afroamerikanisch. Altersstufen: Später 20er bis frühe 40er. Bodybuilder (Physique und Figure sind ebenso willkommen). Offenes Gesicht und ausdrucksstarke Augen, die ihre Gefühle besser ausdrücken als Worte. Serena ist eine Amateur-Bodybuilderin mit dem Bestreben, "Profi" zu werden. Im Verlauf des Films, wenn die Gesundheit von Serenas Vater schwindet, steigert sich ihre Obsession mit Bodybuilding zu etwas Allumfassendem. Bei steigenden Medizin- und Bodybuilding-Kosten, erfahren wir schnell von den Schwierigkeiten, die Serena zu bewältigen hat, um ihr Ziel zu erreichen. Und obwohl Serena ihre Haut wie eine Rüstung trägt, ist die Kraft ihrer angespannten Gefühle spürbar.

Daisy Kent [Nebenrolle]: Weiblich. Alle Ethnien. Altersstufen: 40er bis 50er. Eine ehemalige Ms. Olympia und der "Muss man hin"-Guru für alle Amateurbodybuilderinnen mit dem Wunsch, Profi zu werden. Daisy ist absolut gradlinig ["straight shooter", heißt's im US-Original, mattmuscle] und eisenhart. Sie hält ihren Körper in robuster Form.

WIR BESETZEN VERSCHIEDENE ROLLEN – ALLE BODYBUILDERINNEN SIND EINGELADEN, SICH ZU BETEILIGEN (ALLE ALTERSSTUFEN; ALLE ETHNIEN).
Soweit das Zitat.

Was mich daran wundert, ist zweierlei: Kann eine rudimentär erfahrenere Akteurin die mit dieser Rollenbeschreibung verbundene Gefühlspalette ausdrücken? Offensichtlich findet man ja keine Profi-Schauspielerin, die sich dann etwa für ihre Rolle entsprechend aufmuskelt. Das solche extremen Wandlungen möglich sind, haben Schauspieler wie Robert de Niro, Dennis Quaid oder Matthew McConaughey ja schon bewiesen. Und auch Hillary Swank hat das für "Million Dollar Baby" getan. Also sucht man eine Bodybuilderin ud hofft auf etwas Kamera- oder Bühnenerfahrung oder gar auf ein Naturtalent. Man bittet noch um ein kleines Selbstportrait (Selfie-Qualität reicht, wie's scheint, ich habe das jetzt nicht übersetzt), stellt noch ein paar Fragen und informiert, dass der Film binnen zirka vier Wochen in New York abzudrehen sei; Drehzeit kommende Jahreswende.

Sprich: Das ist sicher kein Hollywood-Blockbuster, sondern läuft auf eine Indie-Produktion hinaus. Da bin ich mal gespannt, ob das etwas werden wird. Zumal die hinter alldem steckende Autorin und Regisseurin Philiane Phang (das Bild zeigt eine wunderschöne junge Dame), aus Jamaica stammend, eigentlich Anwältin, aber mit dem Betrachten von John-Wayne-Filmen(!) groß geworden, derzeit im Indie-Filmbereich tätig ist; sie hat da einen Preis kassiert und ist wohl schon mit dem Skript länger zugange. ("Indie" steht hier nicht für "Indiana Jones", sondern für "independence movie", das bezeichnete ursprünglich, die Filme, die außerhalb der üblichen etablierten Strukturen des großen Hollywood-Studiosystems gedreht worden sind; so was gab's in Ansätzen schon zu Zeiten des Ersten Weltkriegs. Heute sind da die Grenzen fließend, da auch Blockbuster aus allen möglichen Quellen finanziert werden. Es steht - vereinfacht gesagt - für kleinere Filme, die außerhalb eines großen Studios entstehen.)
 

Viel bemerkenswerter finde ich die Aussage, das das Frauenbodybuilding auf dem absteigenden Ast sei, weil die großen Wettkampforganisatoren es ausgemustert haben. Gegenfrage: Reicht das dafür? Oder wird es künftig immer Maedels geben, die einfach deshalb Supermuckis haben, weil ihnen das gefällt, auch ohne IFBB und andere Wettkampf-Organisationsformen? Fragen über Fragen, die der Antworten harren ...

Sonntag, 3. Juni 2018

Fundsache 2.0 --- weil's so schön ist: Enorma


Es hat mir ja nach dem Post mit dem Valorie-Comic keine Ruhe gelassen und ich habe nach weiteren "Vintage-Muskelmaedels" gesucht, auf diversen Festplatten, ja sogar auf CDs , die noch aus der Zeit stammen, als  ein gewisser G.S. ("nein, meine Haare sind nicht gefärbt!") noch Kanzler hier in Germanistan war: Es geht um diese nun präsentierten, wieder aus dem Underground-Feld stammenden Schätzchen an Uralt-Comics, die allesamt ein riesiges, unübersehbar bodygebuildetes Muskelmaedel zeigen, das seine Muckis vorführt, mit anderen Mucki-Granaten kämpft (hier gleich ein Vierseiter dazu) oder seinen offensichtlich militärischen, aber irgendwie arg schwächlichen Judo-Lehrer liftet.




"Enorma", so der passende Name dieses Muskelmaedels, ist ein Phantasieprodukt des in Fetisch-Kreisen wohl sehr verehrten Zeichners Eneg. Bürgerlich Gene Bilbrew, afroamerikanischer Herkunft, Lebensdaten 1923 bis 1974 (und damit bemerkenswerterweise leider schon verstorben, ehe Frauenbodybuilding überhaupt als eigenständiger Trend zu erkennen war). Weil sich viele US-Comiczeichner untereinander kannten, hat Bilbrew nicht nur zusammen mit dem legendären Will Eisner an dem wegweisenden Epos "The Spirit" gezeichnet, sondern kam auch über den zumindest in Fetisch-Kreisen ja ebenso legendären Eric Stanton zu eben dieser Szene und damit auch zu dem einschlägigen Magazin "Exotique". Stanton wiederum arbeitete lange mit niemand anderem als mit Steve Ditko zusammen. Und das ist neben dem (Gott sei Dank immer noch lebenden) Stan Lee einer der Schöpfer von "Spiderman". 


Bilbrew alias Eneg (der gute Mann hat für sein Alias einfach den rückwärts buchstabierten Vornamen hergenommen) hat der riesigen Ringerin Enorma leider nur einige seiner Geschichten gewidmet; aus meiner Sicht hätten's deutlich ein paar mehr sein können. Nicht auszudenken, wenn ich als "beginning schmoe" schon in meinen Jugendjahren darüber gestolpert wäre. Nun denn: Hier noch von mir das letzte Build, äh, das Bild - viel Vergnügen mit Enorma:



Freitag, 1. Juni 2018

Fundsache: Wenn Frauen hassen. Oder so


Diese Seite einer alten vierseitigen, wohl im New York der 1950er oder 1960er Jahre entstandenen und unter dem Label "Peerless Sales" vertriebenen Comic-Geschichte tummelte sich schon seit längerem in den Untiefen meines Rechners. Sie zeigt eine der früher (= vor den Zeiten des Internet) üblichen Underground-Geschichten, in diesem Falle aus dem Wrestling-Milieu, aber hier zwischen zwei Frauen. Und das auch noch mit Muskeln! 

In dem Kontext muss man wissen, dass Underground-Comics seinerzeit so etwas waren wie Indie-Filme im Vergleich zum Hollywood-Mainstream. Sprich: Hier konnten Sachen realisiert werden, die einem großen Verlagshaus (oder eben einem Filmstudio) zu abwegig erschienen. Das hatte und hat immer wirtschaftliche Gründe - nix da mit Moral: Wenn man es verkaufen kann, ist es gut, wenn nicht, dann ist es schlecht. 

Nun, manches galt im Amiland mit seinen aus europäischer Sicht zum Teil merkwürdigen Vorstellungen zur Sittlichkeit als indizierenswert, was auch auf Europa überschwappte - zumal es gerade in der Beerrdeh ja noch in den 1970ern Schullehrer gab, welche in ihren Klassen so harmlose Sachen wie Micky-Maus-, Fix & Foxi-, Superman- oder Tarzan-Hefte konfiszierten und z.T. auch vor versammelter Klasse zerrissen. 

Natürlich fand sich auch für die härteren und zum Teil verbotenen, speziell solchen wie hier mit Sado-Maso-Touch bewehrten Underground-Sachen ein Markt (und mit Verlegern wie dem Amerikaner Irving Klaw auch Spezialisten), die eigens zum Verkauf "unter der Ladentheke" produzieren ließen. Der Fetisch-Zeichner Eric Stanton hat so angefangen - heute zahlt man für seine einst als Schmuddelkram titulierten Originalzeichnungen fünfstellig. Pro Blatt.

Tja, wenn die auf den Erhalt und die Förderung der hohen Literatur erpichten Damen und Herren Pädagogen früherer Zeiten schon angesichts von Erbaulichem wie "Red Ryder", "Buck Denny", "Wonder Woman" oder "Wastl" Schnappatmung bekamen, so wären sie angesichts einer solchen Story wie der von den zwei Wrestlerinnen wohl kollabiert. 

Okay, zugegeben, das ist nun sicher nichts in der literarischen Liga von Salingers "Der Fänger im Roggen" oder Bölls "Ansichten eines Clowns". Aber bei näherer Betrachtung entdeckt man selbst in so einer rein auf die niederen Instinkte abgestellten Geschichte ein Funkeln des Geistes - in dem Fall, ist die schwarz gekleidete Protagonistin gut und die weiß gekleidete böse, dies in einer Umkehrung des alten Kino-, genauer: des Westernfilm-Klischees, demnach der Held möglichst immer eine weiße Krempe auf dem Schädel hat, während der Bösmann mit schwarzem Deckel aufwartet. 

Ja, und überhaupt, da sind die beiden Maedels dieser nur mit mäßigem Kunstanspruch und von mir leider unbekannter Hand erstellten Story sehr sexy gekleidet, gucken böse und sind zudem stolz auf ihre Muckis --- und das ist dann neben der reinen Nostalgie auch der Grund dafür, warum das alles hier steht, hier bei "Muskelmaedels".