Vor einigen Monaten habe ich in diesem Blog einige Beiträge dazu eingestellt, wie man sich als Kunde bei einer Session zu verhalten hat. Doch da fehlte noch etwas: Die Sicht von uns Schmoes. Und auf dass sich das mit den Sessions für alle Beteiligten zu einem Erfolg auswachsen möge, schreibe ich mal einfach frechweg auf, was sich Burschen wie dieser hier von einer solchen Veranstaltung wünschen (beziehungsweise, was mir dazu gerade einfällt).
Das tue ich aus mehreren Gründen. Erstens haben in der letzten Zeit mehrere Leute gemailt und wollten wissen, wie das so abläuft und worauf sie achten sollten und so fort. Einer davon hat mich gebeten, mal so etwas zu schreiben. Zweitens hoffe ich dadurch auch mal unsere Sicht der Dinge beleuchtet zu sehen, zwecks besserem gegenseitigen Verständnis.
Also dann mal los – hier die Sicht der Schmoes (zumindest eines):
►Das Äußere, 1.0: Meistens fragt man ja vorher, in was für einer Verfassung sich die jeweilige Dame befindet. Und Fans des Frauenbodybuilding wissen genau, dass zwischen „kurz vorm Wettkampf“ und „off season“ mitunter Welten liegen. Auf die Auskunft des jeweiligen Muskelmaedels stellen sie sich dann auch ein.
Bei dem Punkt sollte die Dame daher stets Prawda reden: Ist frau offseason, sage sie es. Ist sie definiert, sage sie es. Ist sie komplett aus dem Sport raus und hat sich meinetwegen aufs Ringen und den dazu passenden Körperbau verlegt, sage sie es. Kleine Schwindeleien sorgen da mitunter schnell für große Enttäuschungen. In dem Zusammenhang empfiehlt es sich auch, ab und zu die als Werbung und Vorab-Info geposteten Bilder auf der eigenen Homepage oder auf Seiten wie www.wb270.com zu aktualisieren.
►Das Äußere, 2.0: In dem Fall meine ich das Intime. Bitte stets und unbedingt sauber und gewaschen, die Beine gegebenenfalls rasiert, etwas Frisches am Leib. Und ruhig etwas Parfüm. Ich sage das nicht aufs Geradewohl daher, auch da habe ich schon dolle Sachen erlebt. Abgesehen davon erfreut der Griff in die weibliche Trickkiste auch stets das männliche Auge.
Wer vehementer Nichtraucher ist, sollte vorab vielleicht klären, ob sein auserkorenes Muskelmaedel raucht. Überraschend viele tun das. (Ich staune da immer wieder. Aber das tue ich auch bei qualmenden Fußballern, Tauchern, Bergsteigern oder Marathonläufern. Bei mir sind Sport und Nikotin absolut nie zusammengegangen.) Auch das kann man ja auch vorher abklären. Gibt ja Leute, die von dem Qualm massiv angewidert sind. Ist es so, sollte das Muskelmaedel bitte zumindest vorher gründlich lüften. Hingegen, wen’s für jemanden zum Fetisch dazugehört: vielleicht nach Absprache eine dicke Zigarre zur Session mitbringen?
►Das Äußere, 3.0.: Ein paar Klamotten zur Auswahl, das wäre der Idealfall. Etwas mehr als nur der Wettkampf-Bikini. Also ein paar Kleidungsstücke, die man noch vor ein paar Jahren als „verrucht“ bezeichnet hat. Hotpants, Mini-Jeans, superenge Ledersachen oder etwas Seide, Netzstrümpfe, ein Minirock, ein knappes Kostüm etceterapepe. Bitte, bitte immer mindestens ein Paar High Heels, egal ob Schuhe oder Stiefel. Zumindest mich kann man damit glücklich machen.
Ach ja, gegen ein schick geschminktes Gesicht habe ich rein gar nichts, ganz im Gegenteil. Wohl aber mag ich keine Bühnenschminke der Kategorie Kriegsbemalung mit Fingerfarben: Die Augenlider blau oder silberfarben, das sorgt auf der Bühne bei einem Posing in grellem Scheinwerferlicht für den nötigen Kontrast, zumal dann die Haut ja auch meist dunkelbraun getönt und geölt wird.
Kommt diese Schminke aber ohne die dunkle Hauttönung und ohne die Bühnenlampen und dann auch noch ganz nah vors Auge des Betrachters, dann finde wenigstens ich so etwas eher schlimm. Das sieht dann schon mal so aus, als hätte das Muskelmaedel gerade eine Straßenrauferei hinter sich. Hier ist weniger mehr.
►Das Angebot: Wer Ringen bestellt, will auch meistens ringen. Wer Armdrücken bestellt hat, will auch meistens das probieren und elegant verlieren. Wer Rollenspiele in passender Gewandung vereinbart hat, dürfte sich ärgern, wenn sein Muskelmaedel nur im Bikini dasitzt. Wer die Muckis einölen möchte, dürfte sich über das vergessene/zu Ende gegangene Massageöl auch nicht freuen – ich nehme an, das Prinzip ist verstanden: Das, was wir Schmoes mit dem Muskelmaedel abmachen, das hätten wir dann auch gern getan. Da muss sie sich notfalls bei der Absprache auch ein paar Notizen machen und dann entsprechend packen. Einerseits.
Ich habe andererseits aber größtes Verständnis dafür, wenn ein Muskelmaedel darauf hinweist, dass eine zuvor vereinbarte Leistung nun doch nicht erbracht werden kann. Zum Beispiel, weil sie sich tags zuvor die Schulter verrenkt hat und nicht zum Armdrücken imstande ist. Heißt: In so einem Fall bitte begründen, dann geht das meinerseits selbstverständlich klar. Das Gleiche gilt auch dafür, wenn eine Frau vorab sagt, dass Sex in jedem Fall ausscheidet. Dann ist das eine unmissverständliche Ansage.
►Die Einstellung: Egal, ob Sitzen und Reden, Filmen/Fotografieren, Muscle Worship, Armdrücken, Ringen, Kraftvergleiche, Rollenspiele, Face-Sitting, Domination oder auch Erotic – es geht uns Schmoes zumeist um das Ausleben einer sexuellen Phantasie, einer Wunschvorstellung.
Dabei spielt es vom Prinzip her keine Rolle, wie weit die beiden (oder mehr) Beteiligten dabei nun in gegenseitigem Einverständnis tatsächlich gehen. Es sind immer zuerst unsere Phantasien, weswegen wir Schmoes dahin gehen. Und weil der ganze Spaß reichlich kostet, möchte man bitte ernst genommen werden und nicht scheel angekuckt oder gar verlacht werden (es sei denn, das gehört zum vereinbarten Spiel).
Daher sollte sich das Muskelmaedel bitte auch ruhig einmal mit unserer Denkweise, mit unserer Sicht der Sache auseinandersetzen. Das heißt: Die Dame muss sich schon ein bisschen darauf einstellen, dass unsere Wünsche nun mal so sind, wie sie sind.
Kann sie das nicht oder findet sie das sogar eher abstoßend, dann sollte sie sich nicht oder nur in klar begrenztem Bereich auf Sessions einlassen. Alles andere führt auf beiden Seiten zu Enttäuschungen.
►Die Örtlichkeit: Meistens handelt es sich ja um ein Hotel. Da habe ich schon in meinem nunmehr leider mittelalten Dasein auf einigen Reisen in diversen Ländern so allerlei erlebt, von der am Straßenstrich und im Ghetto gelegenen Gurgelabschneiderkaschemme mit Ex-Fixerinnen im Service (Motto: „Körperpfleje, ick hör hier imma Körperpfleje – watt iss’n dette?“), Schimmel in der Dusche, Wanzen im Bett sowie eine vorn und hinten gekappte Schrotflinte hinterm Tresen (nein, nicht im Amiland, das war in Süditalien).
Das andere Extrem war die Nobeleinrichtung: fußballplatzgroße Räume mit einer Akustik wie in der Royal Albert Hall und mit kniehoch gestapelten Persern und edlem Interieur mit Gold, Marmor und Leder. Und zudem gab es noch eine nicht nur nach Können, sondern auch nach Optik ausgesuchte Zimmerbedienung weiblichen Geschlechts - gewohnt hab ich dann da aber nicht, aber angesehen habe ich mir das schon.
Es müssen nun sicher keine goldenen Wasserhähne sein, ich bin nicht der Scheich von Dubai. Aber als Muskelmaedel sollte man nicht im Rotlichtviertel absteigen, wenn man dem nicht zugeordnet werden will. Das sollte übrigens auch dann vermieden werden, wenn ein Teil des Session-Verdienstes de facto aus dem Gunstgewerbe stammt. Dagegen ist ja nun an und für sich gar nichts einzuwenden. Und mir steht es ja nicht an, andere Menschen deswegen zu beurteilen. Es geht mir nämlich nicht ums Moralische, sondern ausschließlich ums Ästhetische und ums Gesundheitliche.
Ich sage es ganz offen: Ich gehe in solche Buden nicht mehr. Ich habe auch schon zwei Sessions platzen lassen, als ich gesehen hatte, wo das stattfinden sollte. Mir fehlt die Lust auf irgendwelche Begegnungen mit schrägen Vögeln, auf eingeschlagene Autofenster (hatte ich auch schon) oder auf – unter Umständen – eine Razzia. Und schon gar nicht will man sich in einer Schmuddelbude irgendwas einhandeln, was dann der Kammerjäger vertreiben oder der Arzt behandeln muss.
Also: Ein solides, ordentliches, gepflegtes Hotel/Motel in vernünftiger Umgebung. Wenn’s geht: mit Parkplatz oder Tiefgarage. Das Zimmer bitte nicht zu klein. Viele von uns Schmoes filmen oder fotografieren gern, da sollte auch etwas Platz dafür vorhanden sein.
Und bitte immer erklären, wie man hinkommt und wo das Zimmer ist. Sprich: Das Muskelmaedel besorge sich bitte die RICHTIGE Bezeichnung des Hotels und die GENAUE Anschrift (am besten mit Telefonnummer des Hotels, falls man sich mal verfährt) und gebe das durch. Dann sollte das Hinfinden kein Problem darstellen. Und das mit dem Pünktlichsein – das gilt für ihn, aber genauso auch für sie.
►Telefon: Das leidige Thema. Natürlich hat der halbwegs erfahrene Schmoe Verständnis dafür, dass ein weit angereistes Muskelmaedel an dem oder den Tagen ihrer Sessions auch möglichst viel Termine wahrnimmt. Machen wir uns nichts vor: Deswegen ist sie da, denn das füllt ihre Kasse. Wenn sie da nun jeden Anrufer „wegdrückt“, fährt sie mit mehr Kosten als Einnahmen heim. Muss nicht sein.
Aaaaaaber: Auch der Schmoe hat so seine Rechte. Er will ja sein Stündchen möglichst ungestört mit einer seiner Traumfrauen verbringen. Und da kann ein ununterbrochen läutendes Telefon schlicht nerven, ganz zu schweigen von ununterbrochen geführten Telefonaten.
Also: Niemand kann etwas dafür, wenn dauernd Anrufe eingehen. Aber nicht jeder sollte auch unmittelbar abgenommen und beantwortet werden. Zumal es da meistens um Handys geht. Da sollte man vielleicht eine Standard-SMS parat haben, die man ohne langes Tippen immer wieder abschicken kann. Etwa so: „Lieber Anrufer. Ich bin gerade in einer Besprechung. Bitte probieren Sie es später noch einmal oder senden Sie mir eine SMS.“
Da ist aber auch noch etwas anderes, bei dem ein Telefon von Vorteil ist. Ich hatte eine Session, bei der ich mir über die mit dem Muskelmaedel vereinbarte Uhrzeit nicht ganz im klaren war. Alle Anrufe und Mails zwecks Klärung waren vergeblich, es gab keine rechtzeitige Antwort. Was tun? Ich entschloss mich loszufahren, um pünktlich zu sein und den tatsächlichen Termin gegebenenfalls vor Ort zu klären.
Das geschah auch. Ich erfuhr, sie habe mir noch eine Mail gesendet. Wie ich später feststellte, hatte sie die genau in der Zeit losgeschickt, als ich auf dem Weg zu ihr war. Das Ende vom Lied: Ich musste drei Stunden warten. Dabei hätte ein Anruf genügt; sie hatte die Nummer. Will sagen: Ist dem Muskelmaedel etwas unklar, dann kann auch SIE anrufen oder SMSen, sofern ihr die Nummer bekannt ist. Aus meiner Sicht spricht da nichts dagegen, aber alles dafür.
So – der Vorhang fällt, und alle Fragen bleiben offen ...
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--- mattmuscle, der sich über möglichst viele sinnvolle Kommentare und Anmeldungen bei "Wer mitliest - die Muskelmaedel-Community" in der rechten Blog-Spalte freuen würde ...