Natürlich geht es mich nichts an. Überhaupt nichts. Jeder darf bestimmen, was er mit seinem Leben und seinem Leib anstellt. Aber – aus Sicht eines Fans gesprochen – irgendwie finde ich es nun eben doch immer wieder schade, wenn einstmalige Muskelmaedels ihre gewaltigen Formen verlieren und sich wieder auf ein als eher allgemein akzeptabel geltendes – zumeist allerdings noch extrem sportliches – Normalmaß reduzieren.
So auch Yolanda Hughes. Die farbige Athletin aus Tennessee, knapp einssiebzig groß, beeindruckte mich durch ihre lange Bodybuilding-Karriere – die umspannte seit der Mitte der 1980er Jahre bestimmt anderthalb, wenn nicht gar zwei Jahrzehnte. Die begann übrigens, als ein Wrestler mit dem schönen Künstlernamen „Hillbilly Jim“ ihr einmal beim Gymnastiktraining zusah und sie fragte, ob sie sich für die Teilnahme bei einer Bodybuilding-Meisterschaft interessieren ließe. Sie ließ und wurde zweite.
Zeitweilig in Deutschland wohnhaft, gehörte sie bei den Ms Olympia-Wahlen sozusagen schon zum Inventar. Und 1998 belegte sie da hinter Kim Chizevsky den zweiten Platz. Die Ms International gewann sie in jener Zeit auch zweimal in Folge. Dito die Arnold Classic. Und auf eine – wenn auch nur kurze – Filmrolle brachte sie es auch; wen es interessiert, der schaue sich „Rollerball“ von 2002 an.
Yolanda Hughes fiel mir immer auf durch ihre üppig-harten Muskeln, namentlich unglaublich wuchtige, dicke und dazu top ausgeprägte Oberschenkel. Wenn sie breitbeinig da stand, ihre Füße leicht nach außen gedreht, dann sah man erst, wie prall und wohlgerundet ihre Beine auch innen im Schritt waren. Dazu kamen Wahnsinns-Schultern mit dick bepackten Armen und – als Kontrast – eine extrem schlanke, schmale Taille: Einfach nur toll! Kim Perez erinnert heute daran, aber Yolanda Hughes wirkte etwas symmetrischer, weil Rumpf und Rücken breiter waren.
Und was macht die farbige Dame mit dem umwerfend-breiten Lächeln und den große Augen heute?
Tja. Zum einen dürfte sie wohl das Familienleben pflegen, sie hat einen aus Deutschland „mitgebrachten“ Gatten. Weswegen sie auch inzwischen ihren Nachnamen um einen Bindestrich und das Wert Heying ergänzt hat.
Zudem hat Yolanda Hughes in Bellingham, Washington ein Sportstudio; es heißt „Fitness Exotica“. Aber das ist eins, dessen Kurse sich so anhören: „Cardio Striptease“, „Booty Camp“, „Sexy Flexy“ and „Pole Dancing 101“. Und blickt man dann auf das Inventar in den Räumlichkeiten, erspäht man rundherum an den Wänden reichlich Spiegel und dann ein gutes halbes Dutzend vom Boden zur Decke reichender Messingrohre: Genau – die jedem Fan von Striptease-Lokalen bekannten „Poles“. Oben und unten festgebolzt. Fünf Zentimeter im Durchmesser und dreieinhalb Meter hoch.
Jene Stäbe also, an denen sich entsprechend geschulte und zudem ansehnlich gebaute Damen verführerisch-geschmeidig-kraftvoll räkeln und biegen, während sie sich zum Entzücken des meist männlichen Auges ihrer eh schon spärlich-knappen Textilien entledigen.
Im „Fitness Exotica“ aber geht’s „nur“ zum einen um den Sex. Das andere ist der Sport. Und so lässt sich die Zielsetzung der angebotenen Kurse wie folgt beschreiben: Fit werden beim Strippen. Oder Strippen beim Fitwerden.
Die Idee kam Yolanda Hughes, die schon als Bodybuilding-Trainerin reichlich Erfahrungen auf dem Gebiet als Sportlehrerin gesammelt hatte, ganz simpel. Beim TV-Gucken. Denn erfunden hat sie diesen Mix aus augenzwinkerndem Sex und kräftigender Leibesübung nicht. Sie probierte es dann begeistert selber aus und nahm bei einer Meisterin ihres Faches auch entsprechende Kurse.
Aber sie erkannte als Athletin und Trainerin sehr schnell, wo da die Vorteile liegen: Zum einen könnten die Damen so ihre erotisch-gefühlvolle Seite entdecken und ausleben. Zum anderen machte Yolanda Hughes für ihr Trainingskonzept die ganzen Tanzbewegungen an der Stange körperlicher. Also schwerer und anstrengender.
Die Frauen, so Yolanda Hughes, könnten auf diese Art und Weise ihre Körperkraft enorm erhöhen, weil viele der Übungen sich nur absolvieren lassen, indem die Tänzerin ihr ganzes Körpergewicht hält. Es trainiere, so sagte sie, wie es das Absolvieren von Klimmzüge tue. Was eins der hier eingefügten Bilder mit der blonden Tänzerin deutlich zeigt, man achte auf den Bizeps und seine Anspannung. Und, so Yolanda Hughes, die Frauen lernen, wie das gehe, das mit dem Tanzen.
Und wichtig sie es ihr auch, dass ihre Kundinnen so zu mehr Selbstvertrauen kämen.
Wieder ein Beispiel dafür, dass die Lebensläufe unserer Muskelmaedels auch nach dem Ende ihrer Bodybuilding-Karriere durchaus anders verlaufen als beim Mainstream üblich.
Da bleibt nur zu hoffen und zu wünschen, dass die originelle Idee ihr möglichst viele Kunden in den Laden treibt.
Zumindest sollte man das meinen.
Doch das Leben läuft leider nicht immer so, dass clevere Ideen, reichlich Fleiß, viel Elan und ein bekannter Name den Erfolg besorgen.
Manchmal geht es trotz allem schief.
So hat Yolanda Hughes vor ein paar Tagen auf ihrer Homepage verkündet, dass sie ihr Studio „Fitness Exotica“ schließen wird – „wegen nicht vorhersehbarer Umstände“. Was nun nicht heißt, dass sie aufsteckt. Nein. Die von ihr trainierte Gruppe der „Fly Girls“ steht nach wie vor für Auftritte parat. Und dann bietet sie nun Hausbesuchskurse an: „Wir kommen zu Ihnen und bringen die Stange mit!“
Also, wenn der Staat Washington nicht am Pazifik liegen würde und so elend weit weg wäre: Ich bin zwar keine Frau – aber für so eine Vorführung wäre ich jederzeit zu haben!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Jolanda findet dass <Sie hier nicht richtig dargestellt wird. Zitat: " es fehlt der Knackarsch" abser sonst is ok...Bitte ändern sonst rechtliche Schritte laut $ 316 b Abs. 9 der Straßenverkehrsordnung. Danke
AntwortenLöschenPardon, lieber Anonymus/liebe Anonyma, ich weiß leider überhaupt und gar nicht, von was Sie da reden.
AntwortenLöschenIn meinem oben stehendem Text zu Frau Hughes-Heying ist keine Rede von "Knackarsch" — ich habe sicher keine solche als despektierlich oder verletzend zu wertende Formulierung verwendet. Das fiele mir
a) als Fan des FBB
und
b) bei mir persönlich nicht näher bekannten Menschen nicht im Traum ein.
Und was das alles mit der "Straßenverkehrsordnung" zu tun haben soll, das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Wenn Sie wirklich im Namen von Yolanda Hughes-Heying reden beziehungsweise schreiben sollten, senden Sie mir bitte
eine E-Mail mit klarer, nachprüfbarer Postanschrift
und Ihrem Anliegen.
Sehr gern geht das auch in Englisch, wenn es Sie des Deutschen nicht richtig mächtig sein sollten. Dann lassen sich Missverständnisse instantan klären und ggf. beheben. Vielen Dank!
Wenn nicht: Shut up, please!