An dieser Stelle war das ja schon mehrfach Thema, dass der ein oder andere Offizielle mit dem Frauenbodybuilding, oder genauer: den Wettkampf-Wertungsklassen für die richtig muskulösen Maedels, nichts anfangen kann. Das ist längst vielen Funktionären ein Dorn im Auge.
Jedoch konnten entsprechende Anwürfe wohl immer noch irgendwie und im sprichwörtlich letzten Moment abgewendet werden. Nun aber droht neues Ungemach: Die IFBB, so steht Web-weit zu lesen, will seine "female bodybuilding division" auflösen. Shocking.
Natürlich gibt's Leute, die das erklären und/oder verteidigen, auch solche, mit denen man nicht rechnet. Etwa Bill Wick, hartgesottenen Fans als einer der ersten Muskelmaedel-Fans bekannt, als einer, der immer gern Ringkämpfe mit Muskelmaedels gemacht und mit Videos zu dem Thema auch einiges an Geld verdient hat und der mit der unvergessenen Kay Baxter verheiratet war.
Wick sagt: "Es sind die DOPINGMITTEL, die das Problem darstellen --- NICHT die Frauen. ALLE Profi-Bodybuilder sind auf Droge, um ihre muskulöse Erscheinung zu verbessern, das wissen Sie, oder? Diese Mittel sind illegal, diese Leute Kriminelle, die bis jetzt noch nicht ertappt worden sind.
Die Tätigkeit, ob nun Kunstform oder athletischer Event, ist nun nicht darauf ausgelegt, die Massen anzusprechen, welche es nicht billigen, Kriminellen dabei zuzusehen, dass sie dafür ausgezeichnet werden, die besten Chemiker zu haben, die so weit auffüllen, um die anderen auf der Bühne beim Flexen zu übertreffen.
Ohne die Männer hier mit einzubeziehen, scheint es hier die Möglichkeit einer sexuellen Diskriminierung zu geben? Die Lösung heißt: Doping-Tests von OLYMPISCHEM Kaliber ... Problem gelöst. Das verbleibende Problem sind die KOSTEN, die so im Bereich Bosman'scher Millionen liegen dürften ... ist es jetzt klar?"
(Bosman - das war der belgische Fußballer,der vor einigen Jahren durch seine Klage beim EU-Gerichtshof eine Flut von millionenschweren Transfers ausgelöst hat).
Mag ja sein, dass das alles so stimmt, wie Mister Wick das sagt. Tatsache ist, dass er auch ganz gut davon profitiert hat. Und Tatsache ist meiner Meinung nach auch, dass der gesamte Leistungssport nicht ohne Doping auskommt, das gilt nicht nur fürs FBB. Mir kann niemand erzählen, dass Fußballer, Radfahrer, Zehnkämpfer, Schwimmer, Tennisspieler etc. IMMER völlig fit sind und Spitzenleistungen ausschließlich infolge ihrer tadellosen Vorbereitung erbringen. Wer das glaubt, nun, für den habe ich noch eine Brücke in Brooklyn --- ganz billig!
Insofern ist das ganze Bestreben der IFBB lächerlich, weil völlig verlogen. Man will die Frauen loswerden, mit deren Muskulosität man nichts anfangen kann, weil man sie nicht vermitteln kann und sie weder verteidigen noch akzeptieren kann. Es geht natürlich um's Geld, aber nicht das für die Doping-Kontrollen, sondern um das, was bei den Wettkämpfen, bei Shows undüber Anschlussgeschäfte wie Werbung, Videos und ähnliches eingenommen werden kann.
Extrem muskulöse Frauen erscheinen nicht mainstream-konform, nicht socially acceptable. Statt was dafür zu tun, sägt man dieses Segment lieber ab, so kommt mir das vor.
Klar kann man darüber streiten, inwieweit das Sinn ergibt oder gar gesund ist. Letzteres sicher weithin nicht - aber was ist mit den ganzen Magersüchtigen und den Dicken (gerade in Amerika ein Riesenproblem, weil es immer mehr werden, auch infolge der zunehmend industrialisierten Nahrungsproduktion)? Was mit den Leuten, die sich zu Tode qualmen, die trinken und überhaupt ein Leben haben, das infolge von Stress und Überlastung auf ein vorzeitiges Ende hinsteuert?
Ich sehe es (nicht nur wegen meines Muckimaedel-Fetischs) so: Von jeher waren die muskulösen Frauen ungeliebt, auch im Verband. Ich erinnere an Athletinnen wie Laura Combes, Kay Baxter(!) oder Bev Francis, die alle mit Missfallen betrachtet und behandelt wurden, die seitens der Wertungsrichter so weit wie möglich vom Siegertreppchen weg platziert wurden.
An dieser Attitüde hat sich nichts geändert, nur, dass man jetzt wieder andere Gründe vorschiebt, um sich dieses ungeliebten Anhängsels zu entledigen --- ganz nach dem Motto: Muskulöse Männer auf die Bühne, egal, wie sie stoffen (und entgegen der Äußerung von Herrn Wick ist das aus meiner Sicht klare Tendenz), und Frauen nur mit "mäßiger", "weiblicher" und vor allem "verkaufbarer" Muskulatur auf die Bühne, sozusagen Po und Möpse mit etwas Bizeps.
Niemand hat nun etwas gegen neue Klassen - im Gegenteil: je mehr Maedels etwas für ihre Physis tun, um so besser. Aber dann bitte auch mit der Konsequenz, diejenigen nicht auszuschließen, die das bis ins Extrem tun wollen - denn das war in diesem Sport immer die eigentliche treibende Kraft.
Und nun noch mein ceterum censeo:
[deutsche Sprache:]
AntwortenLöschenHallo Mattmuscle,
was du sagst, feuert meinen Verdacht auf diese von Männern dominierte Welt weiter an: Das Patriarchat ist eben eine muffige Einrichtung. Irgendwie eine homoerotisch tickende Machtstruktur.
Die Welt wird von banalen, hässlichen-dicklichen, lust- und frauenfeindlichen Menschen regiert.
Nicht das Wunder, die Ästhetik, das Besondere, sondern die Funktion, das Funktionale (Gebären, Dienen, Schaffen, funktionales Sein eben) zählt.
Männer haben es mit Hilfe der Religion geschafft, das Weibliche als Passiv (Opfer) und Schwach zu denunzieren. Und genau so benehmen sie sich dann auch. Und die meisten Weiber machen mit, weil es sooo bequem ist.
Keine Muskeln: keinen Stress. Deshalb sehen die meisten Frauen (auch Männer!) aus wie Säcke, Presswürste und Zaunstacheten. Wie technische Wachsfiguren auf der Theaterbühne! Discountware aus dem Gartencenter (mit dem Image von Barbie-Puppen und Gartenzwergen).
Frauen werden ein eigenes Management aufbauen müssen. Das wird eine Zeit dauern. Aber es wird höchste Zeit! Und sie sollten es als Chance sehen. Raus aus diesem (Männer- und Beauty)Zirkus!
Claus -FemaleMuscleCultThinker-
[ENGLISH TEXT:]
Hi Mattmuscle,
what you say fired my hatred of this from male-dominated world continues. Patriarchy is just a gay establishment. They not only want to believe it.
The world is ruled by banal, ugly, passionate and misogynistic men.
Not the miracle, the aesthetics, the particular, but of Mammon counts.
Men have done it with the help of religion, the feminine as passive (victim) and weakly to denounce. And that's how they behave then. And most women to do it because they are lazy and comfortable.
No muscles: not work. That is why the majority of women (and men!) like bags, pressing sausages and potatoes. Such as farmyard animals in the theater!
Women will have to build their own management. This will take some time. Women should create own bodybuilding organisation. With fans and sponsors by mens and womens in the world.
Claus -FemaleMuscleCultThinker-
Es ist komisch, wenn man genauer darüber nachdenkt. Würde man das Bodyideal des Mannes an dem messen, was Frauen tun, um ihres zu erreichen, würde das der Männer das der Silbereisen´s, Jauch´s, ..., fastender Bürohengste, die ab und zu mal "etwas für ihren Körper tun", sein.
AntwortenLöschenWer auf die Tierwelt der höherentwickelten Säuger schaut, kann nur staunen: eine Löwin, Tigerin, Leopardin, Stute etc. unterscheiden sich nicht in dieser Extremweise von ihrem männlichem Part wie das KulturWeib vom KulturMann. Eindeutig: Folge einer jahrtausende andauernden Unterdrückung der Frau, die zu 80 Prozent (Pareto-Prinzip)
ihrer Funktion wegen und so garnicht aus wirklich körperbauästhetischem Kalkül geliebt wird. (Nicht von ungefähr kommen die geklontesten Gruselbarbies aus den einst puritanischen Vereinigten Staaten. Asexuelle Wesen, bis auf Madonna. Wie albern peinlich dagegen die Schwarte Rihanna.)
Das Frauen, die wenig bis nichts für ein androgynes Aussehen tun, in Fussgängerzonen und Flirttreffs (Dancelokals, Discotheken etc.) daherkommen wie Presswürste oder Gummienten, und dies zu aller Peinlichkeit noch drollig-feist inszenieren - nenne ich Nötigung. Und besonders peinlich: auf Werbeplakaten faul herumflätzen und Muskelmädels beleidigen.
Deswegen: die perfecteste Erotikshow ist und waren die Leichathletikveanstaltungen der frühen 70er bis Anfang 90er Jahre. Da konnte man wenigstens noch was erleben. Wenn plötzlich sich die eine oder andere Athletin präsentiere wie eine trockene Muskelsehnengazelle. Das war Schock - und erotisches Powererlebnis zugleich.
Und heute? Wirkliche Vielfalt wird den zwanghaften Verhältnissen gemäß normiert - wie die Hollywood-Diva (besser: Schreckschraube).
Diese Weiber bestehen aus nur zwei Kurven: der Brust- und Podexkurve. Eine wahrhaft kurvenreiche Landschaft.
Ich selbst traininiere gern mit schwehren Gewichten und liebe die Muskeln, die ich damit aufbaue. Alles auf natürlicher Art und Weise. Doping ist etwas, dass ich grundlegend ablehne. Meiner Meinung nach bleibt eine Frau ohne Doping immer noch feminin, trotz extremen Trainings. Somit freut es mich umso mehr, dass es ab diesem Jahr die Frauen Physik-Klasse geben soll. Hier sind gut ausgeprägte und definierte Muskulatur erwünscht, allerdings mit Gewichtelimit.
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