Etwa sehr sparsam bekleidete Damen mit dem umwerfenden Äußeren von Schönheitsköniginnen in High-Heel-Stiefeln und mit übernatürlichen Kräften. Also Maedels, die mal eben von hier nach da fliegen, um zuerst einen Trupp Verbrecher oder Terroristen lässig-sexy zu vermöbeln, ehe sie völlig mühelos mit Betonstücken in Fußballplatzgröße werfen, Felsen stemmen oder die verriegelten Türen von Banktresoren wie nichts aus den Angeln reißen.
Für all das braucht die Heldin also Superkräfte. Und die sollten sich natürlich auch im Körperbau niederschlagen - liebe Leser, ihr wisst schon: breites Kreuz, mächtige Schenkel, voluminöse Oberarme. Also all das, was vielen Comic-Heroinen bisher komplett abgeht respektive allzu lang gefehlt hat. Aber seit einiger Zeit wendet sich das Blatt allmählich. Das illustriert nichts besser als die Comic-Figur mit dem Namen Power Girl.
Power Girl? Für alle Novizen auf dem Gebiet: Das ist die Blondine im roten Umhang und dem weißen Body. Die mit dem wohl tiefsten Dekolletee in der Welt der Comic-Heldinnen, was auch den ein oder anderen Zeichner zu atemberaubend praller Doppelfülle inspiriert hat.
Natürlich gibt es für diese Offenherzigkeit einen Grund. Der ist in der verwickelten Biographie der Heldin zu suchen, die diese blonde Wucht im Multiversum zu einer Art Nebenerde (Earth-Two) geführt hat und ihr - je nach Politik des DC-Verlags - eine durchaus wechselnde Ahnengalerie beschert hat. Mal stammt sie von Helden aus Atlantis ab, mal - so wie derzeit wieder - ist Power Girl eine Verwandte von Superman. (Wer mehr zu der verworrenen Publikations-Geschichte dieser Figur und zu dem daraus folgenden Hin und Her bei der Herkunftsgeschichte von Power Girl wissen will, gehe zu dieser englischsprachigen Website.)
Also, laut der aktuell gültigen Version kommt sie auch vom Planeten Krypton und müsste folglich das legendäre S-Wappenemblem über ihren dicken Dingern tragen. Warum sie das nicht tut? Dazu gibt es diese Story: Obwohl von Superman alias Clark Kent erzogen und zu einer Superhelden-Karriere angeleitet, beschloss sie irgendwann, sich von ihrem berühmten Verwandten zu distanzieren. Sie blieb ihrer Ambition als Superheldin treu, legte aber das Familien-Wappen ab.
Und dann. Tja. Vielleicht liegt es am kühlend ins tiefe Tal ihrer weiblichen Prallheit vorstoßenden Luftzug, den sie bei jedem schnellen Flug verspürt. Jedenfalls beschloss sie, die Lücke oben im Outfit nicht zuzunähen. Und nutzt das auch ganz unverschämt, um sich den ein oder anderen Vorteil über ihre Gegner zu verschaffen. Egal wie - die Leser freut's. Die müssen sich freilich von ihr immer wieder ermahnen lassen, ihr in die Augen zu sehen und ihr nicht eine Etage tiefer in die Auslagen zu starren. Die Texter und Zeichner machen sich schon seit Jahrzehnten einen Spaß daraus, entsprechende Gags in die Stories einzubauen - hier eine kleine Auswahl (beim ersten noch mit anderem Kostüm):
Da verwundert es natürlich nicht, wenn unsere süße blonde Starke ab und zu auch mal mächtig grimmig guckt...
Nun, wieder zurück zu unserem eigentlichen Thema - Maedels mit Muckis. Ja, und beim Namen Power Girl sollte man eigentlich auch erwarten, dass es da neben der atemberaubenden Oberweite auch die entsprechenden Zeugnisse von Körperkraft gibt. Doch nichts da: Wie oben schon gesagt, war sie am Anfang - also bei ihrem Debüt in Heft Nr. 58 der Reihe All Star Comics vom Januar/Februar 1976 - schlichtweg skinny. Sprich: zu dünn, abgesehen von den zwei bekannt-prallen Ausnahmen.
Aber seitdem muskelte sie sich auf. Vielleicht machte sie mit ihrem Cousin Supie Armdrücken. Vielleicht trainierte sie ihre Kraft auch durchs Stemmen von Meteoriten oder dem Herumwerfen des ganzen Eisen-, Keramik- und Elektroschrotts, der sich so in der Erdumlaufbahn tummelt. Jedenfalls kamen in den 1980ern auch schon mal sichtbar gestählte Bauchmuskeln dazu:
Und schließlich wurden auch die Arme zusehends stärker.
Inzwischen hat sie nicht nur ihre eigene Serie, sondern ist von allen Mainstream-Superheldinnen wohl eine derjenigen mit der besten Muskulatur (Okay, She-Hulk ist sicher imposanter, aber die ist ja auch von vornherein als übernatürlich große Hünin konzipiert worden). Natürlich hängt die Darstellung von Power Girls Bizepsen auch vom jeweiligen Zeichner ab. Es gibt auch nach wie vor welche, die das anders handhaben. Und sogar solche, die Power Girl gleich ganz karikaturhaft darstellen. Die meisten aber nehmen das Sujet ernst und produzieren mitunter Phantastisches - wie das hier:
Insgesamt aber, so kommt's zumindest mir vor, hat Power Girl Masse aufgebaut. Vor allem an den Armen. Und das nicht nur bei den darauf erpichten, etwa bei deviantart.com versammelten Underground- und Hobby-Zeichnern (die natürlich mit dem Sujet zum Teil in sehr schlüpfriger Weise spielen - etwa, wenn Supergirl und Power Girl die Ausmaße ihrer Oberweiten vergleichen, wenn der zuletzt Genannten das Kostüm an der Stelle wegplatzt oder wenn sie sich mit Superhelden beiderlei Geschlechts verlustiert). Aber deren Qualität und Können sind zum Teil exzellent (hier vier Beispiele, von oben: mir leider unbekannt, Yatz, Buchemi und PowerBook125 + Nebaroth):
Und da kommt noch ein anzügliches Wortspiel hinzu: Natürlich geht es hier mal nicht um die zwei Zeugnisse ihrer Weiblichkeit, sondern um die ihrer Kraft ... |
Nein, das mit Armmuckis gilt auch für die eigentliche "Heimat" unserer in den US-Nationalfarben gewandeten Comic-Figur, sprich: den DC-Verlag. Meines Wissens nach ist Power Girl die einzige Comic-Heldin, von der die Merchandising-Abteilung ihres Verlages eine Figur mit stolzer Bizeps-Pose entwickelt hat. Das ist inzwischen sogar schon so etwas wie das Markenzeichen von Power Girl geworden, wie die Fotos dieser Büsten und Statuetten zeigen.
Ich kann dazu nur eines sagen. Nämlich das hier: Jaaaa! Ich will mehr davon! Und zwar viel mehr!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
--- mattmuscle, der sich über möglichst viele sinnvolle Kommentare und Anmeldungen bei "Wer mitliest - die Muskelmaedel-Community" in der rechten Blog-Spalte freuen würde ...