Sonntag, 3. März 2013

Nochmal Ms. I.

Nachtrag, zur Ms I: Zumindest gemessen an den ihren Resultaten, ist das Muskelmaedel Iris Kyle damit die erfolgreichste Vertreterin ihres Sports überhaupt. Denn sie hat diesen Titel in Rekord-Weise an diesem Wochenende zum siebten Mal errungen, und der reiht sich ein in die Liste ihrer Erstplatzierungen, als da wären:

  1994 NPC Long Beach Muscle Classic
  1996 NPC Orange County Muscle Classic (Schwergewicht + Gesamt, SG + G)
  1996 NPC California (SG + G)
 

  1998 NPC USA Championships (SG + G) 
  2001 IFBB Ms. Olympia (SG)
  2004 IFBB Ms. International (SG + Gl)
  2004 IFBB Ms. Olympia (SG + G)
  2006 IFBB Ms. International
2006 IFBB Ms. Olympia 
2007 IFBB Ms. International 
2007 IFBB Ms. Olympia 
2008 IFBB Ms. Olympia 
2009 IFBB Ms. International 
2009 IFBB Ms.Olympia 
2010 IFBB Ms. International
2010 IFBB Ms. Olympia 
2011 IFBB Ms.International 
2011 IFBB Ms. Olympia
2012 IFBB Ms. Olympia
2013 IFBB Ms. International

So, dann sei hiermit hier jeder mal eingeladen, diese chronologische Auflistung nach Titeln zu ordnen ... ich finde, es ist auch so schon sehr beeindruckend. Immerhin hat die 1974 in Michigan geborene Athletin schon im vergangenen Jahr den Rekord von Lenda Murry bei der Ms. O überholt. Sie gilt gemäß der "IFBB Pro Women's Bodybuilding Ranking List" als beste Bodybuilderin aller Zeiten. Hier ein paar von mir arrangierte, ältere Fotos dieses Traumbodys in Action, zu sehen bei der Muckiarbeit im Pumpraum:



Das ist das eine. Nun das andere: All ihrer dauerhaften, sportlich-brillanten Klasse zum Trotz, ist Iris Kyle (wie auch Yaxeni Oriquen) niemand, der die Muskelmaedel-Fans restlos begeistert (nicht nur die Schmoes, auch die am rein Sportlichen Interessierten, falls es das gibt;-)). Oder der zumindest durch seine Persönlichkeit zu Diskussionen einlädt. Denn die kennt bei den Fans niemand. Ich habe das in ähnlicher Form schon mal geschrieben; als jemand, der sich seit Jahrzehnten für das Frauenbodybuilding interessiert und es daher dauerhaft beobachtet (wenn auch aus der Distanz), erlaube ich mir das mal einfach so. Tja, so bin ich. 

Also, eine Athletin wie Iris Kyle kommt, sieht aus wie von einem anderen Stern, liefert, dankt (auch den Fans, siehe Facebook) und --- geht. Bis zum nächsten Mal, that's it. Aber das reicht - mit Verlaub - für eine solche Bodybuilding-Vorzeigelady NICHT. In anderen Sportarten vielleicht, nicht aber beim Bodybuilding, das eben nicht nur Sport ist, sondern auch Show und damit Illusion. Da aber will der Zuschauer unten im Saal etwas Unverwechselbares, Individuelles und - die entsprechend gesonnenen Kerle - auch Erotisches. Sprich: Auch etwas Kontakt außerhalb der Sache auf der Bühne. Um zu zeigen, dass da jenseits der - immer kalkulierten - Leistung auch Seele ist. Sprich: "Man muss den Fans etwas zurückgeben", eine Feststellung, die ich mehr als nur einmal von diversen Muskelmaedels gehört habe. Und pardon, aber das fehlt mir etwas bei der rein sportlich so derart imposanten Miss Kyle.

Bleiben noch die anderen Platzierungen. Wie gesagt, sehr dicht. Was für eine Leistung das ist, sich so lange oben zu halten! Das gilt ohne Ausnahme für die drei Erstplatzierten. Im Vergleich dazu ist Brigita Brezovac ein Rookie. Und der eigentliche Shooting Star, die am weitesten an dieses eweige Trio Kyle-Qriquen-Laszewski aufgeschlossen hat.  

Freilich ist es für die Kampfrichter auch entsprechend schwer, an solchen Dauer-Championessen vorbei auf die anderen zu gucken, entsprechendes wird vor und nach jedem Wettkampf gemunkelt. Nun denn. Im Saal war wohl die Platzierung von Oriquen vor Laszewski umstritten. Rein mit Blick auf die von manchem Zuschauer gwünschte Masse her gesehen auch verständlich. Da bot Debi Laszewski mehr. Aber mit Blick auf das Herausarbeiten einer Gesamtsymmetrie sehe ich Brigita Brezovac definitiv vor Laszewski. Ja, ich kann mir nicht helfen, die Gesamtanmutung gefällt mir da selbst besser als bei Oriquen, auch wenn ich der bezaubernden Slowakin mit den umwerfenden grünen Augen und den prächtigen Schultern in der Wettkampf-Defi etwas mehr Fülle in den Bizeps und an den Waden wünschen würde. 



Wobei sich in puncto Beine sowieso die Frage stellt, wieso manche Lateinamerikanerin - etwa Anne Freitas - da derart zielgerechtet auf weit mehr Masse geht und dennoch symmetrisch-kurvig-weiblich aussieht. Ich kann mir nun nicht vorstellen, dass die alte Regel für starke Beine nicht mehr gilt und aus Bequemlichkeit ingoriert wird, nämlich: "ass to grass", sprich: ganz tief runter bringt Kraft und Volumen. Statt dessen drängt sich ein anderer Verdacht auf: Wollen die Verbände da bei den Damen weniger "Fleisch" sehen und passt sich der Sport dem an? Es würde ins Bild der bei der IFBB schon länger geplanten Umstrukturierung passen. Aber das ist dann sowieso ein ganz anderes Thema... 

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