Sonntag, 21. April 2019

JLo goes to Muscleword ---
oder wer geht da wirklich hin?

Sie wurde als die Latina schlechthin gefeiert, als Sexsymbol, deren in aller Welt berühmter Prachthintern hoch versichert sei, sie sang, tanzte, schauspielerte, produzierte und alles mit höchstem Erfolg. Nun, auch Ladies wie Jennifer Lopez, kurz JLo, kommen in die Jahre und dann wird's weniger mit der öffentlichen Präsenz. Wenn dann genug Geld auf der Bank liegt, kann man auch mal tun, was man will und zwar auch dann, wenn sich die Öffentlichkeit echauffiert --- klar kann sie, aber wie kann sie nur?


Denn JLo, so heißt es im Web, treibe nun massiv Bodybuilding: Sixpack, breite Schultern, starke Arme --- alles da! Die Reaktion: Igitt, pfui Teufel! Hier ein paar Bilderchens dazu, welche das schlimme Tun belegen sollen. Doch bitte mal ganz gemach, es ist alles nicht so, wie's aussieht ...   


Schauspielerinnen mit Muckis --- der Traum jedes Schmoes, vor allem dann, wenn derartige Muskelmaedels denn auch in einer dazu passenden Rolle agieren würden. Nun, anders als in meinen betrüblicherweise schon seit längerem verflossenen Jugendjahren ist es heute wohl kein Thema mehr, wenn eine Frau im Gym oder meinetwegen im heimischen Keller trainiert, um so einen kraftvollen durchtrainierten Körper aufzubauen. Inzwischen sieht man derlei auch auf allen einschlägigen Kanälen, sei es Web, TV oder großer Leinwand, sei es in sportbetonten Spielshows, sei es in Filmen, es gibt ja auch immer mehr Actionmäßiges für Frauen. Und die ein oder andere dieser Athletinnen schafft es gar, gewinnträchtige Berater- oder Werbeverträge zu ergattern, wird somit zu einer Stilikone oder zu dem, was auf Neudeutsch "Influencer" heißt.



Dies gesagt habend, sei angemerkt: Es geht hier um die Akzeptanz einer Muskulatur, wie sie für frühe Bodybuilderinnen typisch war, also für Maedels wie Rachel McLish, Carla Dunlap oderGeorgia Miller-Fudge. Solche Ladies wurden damals weithinals unweiblich beschrien, heute ist ihr Körperbau sozusagen sozial akzeptabel - nicht aber derjenige etwa einer Hardcore-Bodybuilderin, etwa Amelia Hernandez, Lisa Cross, Monique Jones oder Tina Zampa, ganz zu schweigen von den Supermuskelmaedels wie Renné Toney oder Natalia Kuznetsova (wobei ich - es wird jetzt off topic - mich da frage, ob das gemäß der vom Duden vorgegebenen Transliteration nicht "Kusnetsowa" heißen müsste ...).

Aber immerhin: Da zumindest in der westlichen Welt heute die Frauen einen Fliegenschiss darauf geben, ob ihr sportliches Tun als unweibliches Tun klassifiziert wird oder nicht, da zudem auch Slogans auftauchen wie "Strong is the new skinny" oder "... the new sexy", da war es ja auch nur eine Frage der Zeit, bis sich auch die ersten Schauspielerinnen aufmuskelten. Zumindest ein bisschen.


Nun, auch das ist nichts wirklich gaaaanz Neues. Schon in den 1960er Jahren begab sich das damalige Filmsternchen Kai Fischer über längere Zeit regelmäßig ins Fitnessstudio, was ihr zu einem immerhin sichtbaren Tonus verhalf. Und noch ein, zwei Dekaden zuvor vorher hat wohl auch die deutschstämmige Hollywood-Aktrice Hedy Lamarr trainiert. Auch die einst in ihrer Karriere als Sexbombe gestartete Erika Eleniak wartete irgendwann mit sichtlichen Muskeln auf, wie der Film "The Opponent" zeigt. Ebenfalls sehr sportlich und sichtlich trainiert war auch lange Jahre Sandra Speichert. Überhaupt gibt es heute jede Menge sportlicher Schauspielerinnen und Sängerinnen. Auch Helene Fischer ist dem Vernehmen nach täglich beim Sport, sonst wäre sie atemlos nicht nur in der Nacht (sorry, der musste jetzt sein).


Aber sportlich sein, um die Figur zu halten und vielleicht noch die Andeutung von Muskeln dazu, das ist das eine, vielleicht noch rollenbedingt kurzfristig etwas mehr (siehe Linda Hamilton im zwoten Terminator, siehe Hillary Swank in "Million Dollar Baby" von und mit Clint Eastwood), aber zum anderen will die darstellerisch tätige Frau ein solches "Mehr" auch wieder ganz fix loswerden. 

Denn zu viele, sprich: zu stark ausgebildete Muckis schaden bei Schauspielerinnen, Sängerinnen etc. der Karriere, da man dann weniger gut für den Mainstram vermarktbar ist. Also trainieren die meisten Schauspielerinnen meistens zugunsten ihrer Form, aber keinesfalls so, dass ihre Muskeln so aussehen wie bei einer Wettkampfathletin. Und wenn es um sichtlich mehr Muckis geht, dann tun die Damen es nur, wie gesagt, rollenbedingt, aber gar nicht ist so ein Look dauerhaft angestrebt. 



Da zeigt sich dann die völlige Verblödetheit unserer Yellow Press - einerseits haben wir intischen austrainierte Athletinnen jedes Typs im TV etcetera, aber wenn eine Dame aus der Star-Liga auch nur ansatzweise in die Nähe einer solchen Fitness kommt, dann überbieten sich diese nichtswissenden Schreiber mit Begriffen wie "ungesund", "unnatürlich" und ähnlichem Unfug. Erst recht gilt das für jene weiblichen Wesen, die zur Superstar-Liga zählen, als ob für die körperlich andere Maßstäbe anzulegen wären.

Damit wären wir wieder bei JLo und dem, worüber sich das Netz so aufgeregt hat. Diese Muskeln und alles. Doch das war völlig unnötig: Auch wenn diese Dame hier JLo aus bestimmten Blickwinkeln wie aus dem Gesicht geschnitten gleicht, wenn sie auch eine ähnliche Frise hat, mit dem berühmten Haarknoten - Mainstream, beruhige dich: sie isses nicht.

Dies hier ist eine Lady namens Jay from Houston, bürgerlich Janice Garay, eine Personaltrainerin und ein Fitness Model, meines Wissens Ende 20 (JLo hingegen wird die böse Fünf beim Lebensalter im Sommer erreichen).


Bleibt von meiner Seite nur eins zu sagen: Wenn man so ein Gesicht mit solchen Augen hat und dazu so einen Körper und womöglich ein bissschen Schauspieltalent - da wäre Jay from Houston doch wie gemacht als souveräne Heldin in einer Actionfilmrolle, in der sie diese Muskeln auch mal zielführend einsetzen kann ...

Oh, und das alles heißt nicht, dass JLo nicht auch fit wäre, das hier ist dann wohl die echte - not bad, indeed:


        

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