Samstag, 1. November 2008
Bodybuilding per Bildprogramm ...
So, nachdem es in den letzten Tagen doch allerlei Hochgestochenes gegeben hat, wende ich mich mal wieder den Niederungen zu - halt: ganz kann ich's doch nicht lassen: "den Hunden im Souterrain", wie Thomas Mann das genannt hat.
Auf Deutsch: den Trieben. Und die hängen bei mir nun mal mit Muskelmaedels zusammen.
Ja, und da sind wir dann auch schon bei diesem Bild. In dem Moment, als ich es gesehen hatte, reagierte mein Unterleib auch schon. Ganz ohne Zutun. Einfach so. Eine supersexy Pose, kombiniert mit einem echt verwerflichen Blick und dazu der Body --- wuff!
Einerseits schön, andererseits. Tjaha, denn andererseits ist das spektakuläre Bild da ja nicht echt. Das Ausgangsfoto zeigte einmal die hypermuskulöse, seit gut zwei Jahrzehnten Eisen pumpende Südstaaten-Muskelwucht Tazzie Colomb - ich muß jedesmal schlucken, wenn ich sie sehe. Alle Bilder von ihr scheinen nur eins zu sagen: "Hey, ich habe viel mehr Muskeln als du -- und bin deswegen und überhaupt eine höchst erotische Frau, die um ihre Reize weiß. Traust du dich oder kneifst du, weil ich eine Attacke auf dein Selbstwertgefühl bin?"
Das alles tut auch dieses Bild. Mit dem kleinen Makel, dass dieses irgendwo verfeinerte Abbild von Tazzie ein "Morph" ist. Also ein per Computerprogramm verändertes Bild, in dem Fall halt so verändert, daß die eh schon unglaublichen Muskeln von Miss Colomb noch gigantischer und hünenhafter wirken. Also ein Wunschtraum, der aussieht wie ein Foto, aber keins ist, und der so tut, als sei er ein Abbild der Realität.
Wirken, wie gesagt, tat das Ergebnis dann auch auf mich. Aber so sehr ich meinen Spaß an solchen gemorpheten Bildern habe, so sehr frage ich mich, inwieweit sich so etwas auf die Wahrnehmung der Realität auswirkt. Wenn man nur noch solche Fotos zu sehen bekommt, dürften einem selbst Super-Bodybuilderinnen irgendwann very skinny vorkommen. Und hat man dann noch seine Freude dran, wenn einem mal auf der Straße ein von einem superbreiten Rücken gekrönter, knackiger Mucki-Popo ins Auge springt, oder gähnt man gelangweilt?
Ich will nun nicht den Oberbedenkenträger spielen, aber: Die virtuelle Realität verdirbt - wenigstens ein bißchen - den Betrachter für die "wirkliche Wirklichkeit" (man möge mir die Stilblüte verzeihen).
Fraglos ein absolutes Minoritäten-Problem. Aber immerhin eines, das ein bißchen in den Fokus von uns Fans rücken sollte. Denn die ersten FBB-Morphs, die ich zu sehen bekommen hatte, waren spätestens auf den zweiten Blick als "Fake" zu entlarven, weil man irgendwo dann doch sah, wo der Bildbearbeiter der Natur nachgeholfen hatte.
Doch das ist inzwischen längst nicht mehr der Fall. Inzwischen sind da Künstler am Werk, die wahre Meisterwerke im Proportionen-Zuwachs abliefern und damit Bilder schaffen, die den unbedarften, Frauen-Muckis eklig findenden Betrachter wohl noch mehr abstoßen dürften, als es das unbearbeitete Bild eh schon tut. Bekloppte wie ich, die sehen das natürlich anders --- aber das hatten wir ja gerade.
Trotzdem: Ein leicht mulmiges Gefühl habe ich da schon. Zumal es inzwischen auch gemorphete Filme gibt (okay, das kennt man schon seit dem zwoten Terminator mit good ol'Arnie aus Graz), aber bislang noch nicht aus dem Homemade-Sektor von Muckimaedel-Videoschnippseln à la Youtube. Einfach mal dort mal ein bißchen durchgucken, da werdet ihr dann schon fündig.
Ja, und damit dieses Bild auf jeden Fall als bearbeitet zu erkennen ist, habe ich mich ein bißchen als Künstler versucht und es so verfremdet, dass man es auch sieht. Um Realität von Fiktion zu trennen.
Nun denn: Ich wünsche viel Spaß damit und/oder intensives Nachdenken. Jeder, wie er möchte.
Und Kommentare wären hübsch. Übrigens nicht nur zu diesem Text.
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SCHADE, DAS ES SOLCHE HÜBSCHEN MÄDELS NICHT WIRKLICH GIBT. FALLS DOCH, WÄRE ES DOCH NUR EIN TRAUM; DER NIE WAHR WERDEN WÜRDE.
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