Hier mein neuestes "Produkt" --- dieses Mal gemäß dem Wunsch einiger meiner Leser etwas länger (und gemäß meinem etwas deftiger). Ich hoffe, es gefällt. Und etwas Feedback täte gut.
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Sie glauben nicht, dass Träume wahr werden? Nein? Sie halten es mit den Psychologen, die da sagen, beim Träumen verarbeite der Geist die tagsüber gewonnenen Eindrücke, nichts weiter sonst. Und doch wäre ich nicht in der Lage, in der ich jetzt bin, wenn nicht ein Traum wahr geworden wäre.
Ich weiß nur noch nicht, wie ich das nennen soll. Wunschtraum? Oder doch besser Alptraum?
Kurz zu mir, damit Sie das besser verstehen. Ich arbeite in einem stressigen, allerdings gut bezahlten EDV-Job auf unterer Ebene. Soweit alles ganz okay, wenn da nicht dieser eine Kollege gewesen wäre. Ich weiß nicht, wie es kam, so was dauert ja immer, aber jedenfalls lebte ich mit dem über Monate im Krieg. Der hatte es auf mich abgesehen, machte mich überall schlecht, wo es nur ging. Mobbing? Oh ja, aber er war der Typ gut aussehender Charmeur und wirkte tüchtig, so dass sie ihn bei uns auch zum Chef der Terminplanung gemacht hatten. Ich war (und bin) aber nur der Chaot vom Dienst, der Junggeselle mit den ungebügelten Hemden, der bloß die meiste Arbeit verrichtete. Ja, und dann war ich eher schmal und unsportlich, er aber hatte die Statur eines Bierkutschers.
Tja, was das mit meinen Träumen zu tun hat? Viel. Noch einen Moment Geduld. Die Träume gingen los, als man mir diesen Kollegen vor die Nase setzte. Als Abteilungsleiter. Seitdem war mein Leben die Hölle. Schließlich platzte mir der Kragen, und ich beschwerte mich bei unserer Chefin. Prompt bekam der Kollege auch einen Anpfiff – und ich neuen Ärger. Er fädelte es so ein, dass ich dann unschuldig in der Rolle des Beklagten vor der Chefin stand und mir ein gewaltiges Donnerwetter einfing, begleitet von der auf mich unheilsschwanger wirkenden Ankündigung, sie werde »das Problem« regeln, und das bald.
In der Situation begann es. Nachts träumte ich merkwürdige Dinge. Etwa so: Ich befand mich in einem großen, schicken Besprechungszimmer. Präziser: Im neuen Besprechungszimmer unserer Abteilung. Und genau da sah ich einer Frau dabei zu, wie sie meinen Erzfeind richtig in die Mangel nahm. Eine Frau! Diesen Klotz! Und die machte nicht viel Umstände. Zwang ihn wie nichts mit blanker Körperkraft rückwärts zur Wand, fixierte seine nach oben gerissenen Handgelenke trotz seiner Gegenwehr mühelos an der Holztäfelung.
Dann – ich sah gar nicht, wie es kam – hob sie ihn hoch, stemmte ihn, diesen massigen Fleischberg, mit ausgestreckten Armen über den Kopf. Hielt ihn da einen Moment, damit alle Anwesenden es sahen – natürlich waren alle Kollegen da, natürlich taten sie wieder nichts und warteten ab. Nun schmetterte sie ihn auf die Tischplatte. Ehe er sich rühren konnte, sprang sie mit einem athletischen Satz auf den Tisch und auf ihn drauf, wobei ihr komischerweise ihr superknappes Kostüm und die superspitzen Lackstilettos nicht im Weg waren.
Dann saß sie da rittlings auf seiner Brust und hielt seine Oberarme mit den Knien auf der hochglanzpolierten Nussbaumplatte. Mühelos tat sie das, während sie ihm erklärte, er rebelliere gegen die Autoritätsverteilung in diesem Haus und das gedenke sie abzustellen. Und er möge bloß nicht denken, dass er dagegen etwas unternehmen könne, weil sie eine Frau und noch dazu mit akademischem Titel sei. Sie pflege, sagte sie, in solchen Fällen wie diesen hart durchzugreifen. Und wenn sie hart sage, dann meine sie auch hart.
Sprach es. Und nahm ihn unversehens in die Beinschere, drückte ihre in teurem glänzendem Nylon steckenden Oberschenkel zusammen, bis er stöhnte. Quetschte seine Handgelenke in ihren starken Händen mit den ritzrot lackierten Nägeln, bis er wimmerte wie ein junger Hund. Saß schließlich wieder auf ihm, ihr Popo fast schon auf seiner Gurgel. Ganz leger, die Füße links und rechts von seinem Kopf, die Beine weit gespreizt, so dass ich (ich war nun irgendwie ganz nah dran) unter ihrem knallengen, ultraknappen Gummimini (jetzt trug sie nämlich mit einem Mal genau das) ihr winziges Seidenhöschen aus nächster Nähe sah.
Ich wunderte mich über die Ungereimtheiten. Zuerst trug die Frau ein Business-Kostum, jetzt aber einen Elastanmini. Und wie konnte ich aus nächster Nähe ihr Höschen sehen? Das ging doch nicht, schließlich stand ich doch da eigentlich neben dem Tisch, ein paar Meter davon weg. Aber lange wunderte ich mich nicht. Denn jetzt konzentrierte sich der Traum auf mich.
Denn ich, was was tat ich? Ich stand da, unterhielt mich mit den Kollegen, schaute auf die straffen Frauenschenkel mit den vibrierenden Muskeln, auf die Seide und das glänzende Elastan und ließ Hose und Boxershorts herab und massierte mein bestes Stück und weidete mich daran, dass es ausgerechnet eine Frau war, die es diesem Schweinehund so richtig auszahlte und die dabei mit ihren Reizen nicht geizte und die jetzt genau in meine Augen blickte und die eine schwarze Brille unter eigentlich wenig businesstauglichem, weil ungewohnt pinkfarbenem Haar trug --- und die niemand anders war als meine Chefin. Meine Chefin.
In dem Moment entlud sich, was sich in meinen Lenden angestaut hatte, und flog in ihre Richtung. Obwohl ihr weder diese – für meine Verhältnisse enorme – Ladung, noch mein nacktes Glied sowie mein zuckender Unterleib entgehen konnten, blieb ihr Blick davon unberührt. Ihre Augen weiteten sich nicht, so als würde sie das nicht überraschen – es schien, als hätte sie das sogar erwartet. Ganz langsam hob sich ihre rechte Hand vom Arm ihres Delinquenten, bewegte sich zur Brille, nahm sie ab und betrachtete, was darauf gelandet war. Dann schauten mich ihre braunen Augen an, während sich um ihren Mund ein maliziöses Lächeln abzuzeichnen begann.
Sie stieg vom Tisch. Stöckelte mit ihren hohen Absätzen auf mich zu. Ich erkannte, ich würde büßen. Und weil ich das wusste, spürte ich, wie da direkt wieder etwas wuchs. Vor ihren Augen, vor den Augen des Schweinehundes und vor den Augen aller meiner Kollegen ...
Solcherart waren diese Träume. Ich hatte sie nicht nur nachts, sondern auch tagsüber, völlig unvermittelt von jetzt auf gleich. Und immer mit meiner Chefin im Mittelpunkt.
Dabei konnte ich mir das gar nicht erklären. Nicht, dass meine Chefin extrem schön gewesen wäre. Das war sie nicht, auch nicht hässlich, aber eben nicht mein Fall. Sie war noch recht jung. Typ Karrierefrau. Oder »Kostümtussi«, wie wir in unserer Abteilung solche Damen respektlos nannten. Für meinen Geschmack trug sie ihre blonden Haare zu kurz. Dann hatte sie eine eher kastenförmige Figur, nicht fett, aber vergleichsweise wuchtig. Auch war mir ihr Gesicht etwas zu rund. Und wer will was mit einer Frau, die permanent eine Brille trägt? Außerdem hatte ich sie nie als Frau gesehen, sondern halt als Vorgesetzte. Was die sonst so trieb oder tat, war mir völlig juck, wie mein Opa das ausgedrückt hätte. Mit dieser Etage hatte ich wenig zu tun, nur dann, wenn es etwas mit der Technik zu tun hatte.
Die Technik. Da bin ich wieder in meiner Erzählung darüber, wie der Traum zur Wirklichkeit wurde. Also, eines Tages hieß es, ich solle mich bei ihr mit Werkzeug einstellen, bitte »asap«. Kurz kontrolliert, dass das (Gott sei Dank frische und gebügelte) Hemd in der Hose steckte und ich halbwegs repräsentabel aussah, Werkzeug und Laptop ergriffen, dann ab.
Ich kam in ihr Büro, wo sie hinter ihrem Schreibtisch saß. Als ich vor ihr stand, sagte sie ohne aufzublicken, eine Telefonnummer eintippend: »Unter dem Tisch. Irgendwas mit den Kabeln ist falsch. Beim Teppichreinigen herausgezogen. Jetzt stecken sie falsch, und mein Rechner läuft nicht.«
»Aha.« Kein neues Problem, das kam öfters vor. Wir hatten eine russische Putze, Pardon: Reinemachfrau, die nahm es immer ganz genau und dabei keine Rücksicht auf Kabel. »Dreck muss weg«, radebrechte sie voller Entrüstung, wenn wir sie darum baten, bei den Steckverbindungen aufzupassen. Unseren Server-Raum hielten wir daher unter Verschluss. Und die vielen Coladosen, Kaffeebecher, Pizzaschachteln, Burgerboxen und Chipstüten in jeder Ecke dazu – ohne die wäre das System eh kollabiert, davon waren wir überzeugt.
Jedenfalls ging ich um den Tisch herum, um dann neben dem Sessel stehen zu bleiben. Einem schicken, mit weinrotem Leder bezogenen Teil, mit allem ergonomischen Schnick und Schnack. Ich musste unter den riesigen Tisch mit der dicken, schweren, auf Hochglanz polierten Wurzelmaserholzplatte. Von hinten, denn die Frontseite des Möbels bestand aus einem halbhohen Schrank. Das Drunterkrabbeln schien aber nur möglich, wenn sie mir den Weg freimachte. Also wartete ich.
Sie saß da, mit schwarzer Schleifenkrawatte und in bis oben hin geschlossener, schneeweißer Bluse. Wie immer gestärkt und makellos gebügelt, aber wie stets sehr weit, fast leger im Bereich der Schultern und Arme geschnitten, wie mir schien. Hinter ihr auf der Sessellehne hing ein hellgraues, dezent gemustertes Jackett. Da wusste ich, dass sie auch den dazu passenden Rock trug. Sie hatte den Telefonhörer am Ohr. Ich sah von hinten auf ihre hellblonden, kurzen Haare, die sie in burschikoser Form und kunstvoll struppig trug.
Dann räusperte ich mich. Da drehte sie sich mit dem Hörer am Ohr um, blickte von unten über ihre Brille zu mir hoch und sagte: »Dringender Anruf. Unaufschiebbar. Zwängen Sie sich halt an mir vorbei, das sollte doch klappen, nicht?«
Ich: »Äh, ja, also ...«
Sie: »Na, worauf warten Sie --- ah, buongiorno Signore ...« Dann ging es in Stakkato-Italienisch weiter, ich nehme an, irgendetwas Geschäftliches. Und während sie da ihren Gesprächspartner unterrichtete, machte sie mir durch unmissverständliches Kopfnicken klar, dass ich flugs unter den Tisch zu krabbeln hätte. Da bückte ich mich und schob mich drunter.
Es ging besser, als ich angenommen hatte. Ich kam mit Werkzeug und Laptop an die neuralgische Steckstelle, ohne mir den Kopf anzustoßen oder den Rücken zu verrenken. Und Platz genug zum Arbeiten war auch. Das Problem war fix behoben – ich hätte den Laptop gar nicht gebraucht. Ich musste nur zwei Kabel umstecken. Dann war alles wieder, wie es sein sollte. Kurzerhand zückte ich einen wasserfesten Stift und nummerierte alle Kabel und alle Steckplätze mit klar lesbaren, zueinander gehörigen Ziffern durch. Das sollte das Problem kurieren. Und für alle Fälle schrieb ich noch meine Handynummer dazu.
Ein letzter Kontrollblick. Alles war gut und ich zufrieden. Problem behoben, jetzt raus. Ich kroch wieder zurück. Das heißt, ich wollte, konnte aber nicht. Genau in dem Moment drehte sie sich mit ihrem Chefsessel und verlagerte dabei auch ihre Füße und Unterschenkel – und blockierte mir so den Rückweg: Ich steckte im Wortsinne in der Klemme.
Was tun? Von oben klang immer noch ihre Stimme, die dem Telefon in entschiedenem Tonfall und schnellem Tempo wohl ein kompliziertes Börsenproblem erläuterte. Ich verstand mangels tieferer Kenntnis des Italienischen kaum etwas, kapierte aber, dass ich sie nicht einfach unterbrechen konnte, ohne mir Ärger einzuhandeln. Da beschloss ich zu warten.
Wie ich so da lag, guckte ich mich natürlich um. Stellte fest, dass der Teppich sehr weich und sehr gepflegt war. Dass er dem komplizierten Knüpfmuster nach zu schließen aus Asien kommen musste, wobei ich als echter Kulturbanause einen Perser nicht von einem Afghanen unterscheiden konnte.
Ich sah, dass es unter dem Tisch ebenso ordentlich war wie oben. Dass da ein feiner lederbezogener Papierkorb stand. Dass da kein Fitzelchen Staub und kein Fetzchen Papier lag – dafür aber zwei große chromblitzende Gewichte. Kurzhanteln, oder wie diese Eisengeräte heißen. Jede mit derselben sorgsam in Rot aufgemalten Zahl drauf, nämlich »25«.
Kilo?
Kilo.
Bestimmt Kilo.
Bei der Größe war das fraglos eine Gewichtsangabe und keine Inventarnummer. »Wahrscheinlich von ihrem Scheich«, dachte ich, »so schwer, wie die sind.«
Ich drehte den Kopf etwas zur Seite und sah, dass sie hochhackige Schuhe trug.
Hochhackige Schuhe.
Lackleder. Schwarz. Glänzend.
Spitze Absätze. Hohe Absätze.
Ich schluckte. »Das ist ja ...«
Und dann sah ich ihre Beine.
Ich habe schon erwähnt, dass ich ihre Figur für eher kastenförmig hielt. Zu breit, um weiblich zu sein. Also nicht schlank und graziös. Und weil ich eh nicht weiter darauf geachtet hatte, nahm ich an, dass sie auch eher plump sein musste.
Das war ein Vorurteil.
Ohne Wenn und Aber.
Zu der Erkenntnis kam ich, als ich oberhalb ihrer überkreuzten Knöchel ihre Waden sah: Sonnenbraune Haut und eine minimale Fettschicht über wuchtig-kantig ausgeprägten, voluminösen Muskeln, so dass man davon jedes Detail, jede Kontur deutlich sehen konnte. Und auch, wie sich diese Kraftpakete zusammenzogen, wenn sie mal ihre Füße streckte.
Ich war nun völlig baff, denn damit hätte ich nicht gerechnet. So kraftvoll bildeten sich die Waden doch nie und nimmer aus, wenn man den ganzen Tag im Büro Geschäfte tätigte. Das waren ja Unterschenkel wie bei einer Eisschnellläuferin!
Ob ihre Beine oben auch so athletisch waren? Kaum gedacht, verrenkte ich den Kopf noch etwas weiter und erhaschte über den Sesselrand einen Blick auf ihre Schenkel. Wie angenommen, trug sie passend zu dem Jackett über der Lehne einen schicken grauen Rock. Aber einen sehr engen, wie mir jetzt erstmals auffiel, noch dazu an der Seite geschlitzt und nach oben gerutscht, recht weit sogar. Und der so den Blick frei gab auf ihre Oberschenkel. Sonnenbraun, straff und bei aller Straff- und Ausgeprägtheit der Muskeln sehr voluminös!
Doch kam ich über die Phase des erstaunten Sehens gar nicht heraus. Denn in dem Moment hatte ich etwas, das ich für einen Geistesblitz hielt und für die Lösung des Problems, das sich mir beim Anblick dieser mächtigen Beine gestellt hatte: Ich wollte diskret herausfinden, wie sie als Büromensch solche Muskeln haben konnte.
Das einfachste wäre natürlich gewesen, sie einfach zu fragen, sobald ich unter dem Tisch hervorgekommen wäre. Höflich, aber mit leichtem Erstaunen in der Stimme. Nämlich, dass mir ihre durchtrainierten Beine aufgefallen seien, das habe sich ja nichts vermeiden lassen. Ob sie wohl sehr viel Sport triebe? Mehr als keine Antwort zu bekommen, das wäre da das Äußerste gewesen. Aber vermutlich hätte sie auf eine nette Frage auch anständig geantwortet und meine Neugier nicht als Indiskretion gewertet. Aber mich ritt in dem Moment der Teufel der Feigheit: »Wozu dir eine Blöße geben, dich lächerlich machen und dir vielleicht wieder einen Anpfiff abholen,« wisperte er, »das geht anders, weißt du doch. Nun mach schon!«
Also folgte ich dieser Einflüsterung und aktivierte die Überwachungskameras.
Die gab es in allen Büros dieses Hauses, von dem unsere Firma aber nur einen Teil belegte. »Nur« heißt in dem Fall dreiundzwanzig Geschosse – wir reden hier von einem Vierzig-Stockwerke-Hochhaus. Also, diese Kameras waren auf Anordnung von ganz oben in unserer Firma eigentlich abgeschaltet. Die im Büro von Führungsleuten wie der Chefin ließen sich aktivieren, wenn sie einen entsprechenden Schalter an ihrem Schreibtisch umlegte. Das tat sie bei haarigen Geschäftsverhandlungen und schwierigen Personalgesprächen, wobei aber die Leute stets drauf hingewiesen wurden. Auf Wunsch bekamen alle eine Kopie des Mitschnitts. Nicht wenige Geschäftspartner freute das, weil das umständliches Protokollieren ersparte.
Nun hatte die Sache einen kleinen Haken. Nämlich den, dass es unten im Kabelschacht eine – um es vereinfacht zu sagen – entscheidende Stelle gab. Mit einer winzigen Madenschraube, Und drehte man die um einen Viertelkreis herum, waren die Kameras dauerhaft aktiviert. Jedoch ohne, dass die Chefin das oben über ihren Behelfsschalter mitbekommen hätte. Es war ganz leicht. Eine Vierteldrehung, und alle Bilder fingen an zu laufen. Man mag nun fragen, ob das plötzliche Aktivieren nicht auf irgendeinem Rechner ein Signal hinterließe. Natürlich: auf meinem. Der lag ja nun direkt neben mir. Aufklappen, Stummschalten, Schraubendreher einsetzen, Blinksignal empfangen sowie bestätigen und einen ersten Blick wagen ...
Ich sah das Büro aus einer Ecke über der Tür. Sah, wie die Chefin telefonierte. Nun tippte ich der Reihe nach die anderen fünf Kameras in dem Büro an. Alle mit nur einem Millimeter großen Objektivöffnungen, alle nicht mal anderthalb auf anderthalb Zentimeter groß, alle dezent in diversen Ecken montiert, alle am Stromnetz. So sah ich dann auch mich selber, das heißt meine Beine, die neben ihrem Stuhl unter dem Schreibtisch hervorragten. Schließlich war das Gespräch mit dem Italiener zu Ende, und ich kam aus meiner Zwangslage. Sie bedankte sich artig, um sofort die Nummer des nächsten Verhandlungspartners zu suchen.
Noch auf dem Weg zur Tür befielen mich erste Zweifel. Ich war schon drauf und dran, mich unter einem Vorwand wieder unter den Tisch zu schieben und die Kameras zu deaktivieren. Aber da hatte sie bereits den nächsten Kunden in der Leitung. Und mit der Brille in der Hand wedelte sie mir ungeduldig zu, sie nun wieder ihrer Arbeit zu überlassen. Als ob ich sie dabei unter dem Tisch gestört hätte, wie sie eigentlich auch wissen müsste.
Jedenfalls konnte ich nun zu jeder Tages- und Nachtzeit gucken, was sie in ihrem Büro trieb. Das tat ich während der Mittagspause im Schnellrestaurant oder im Park auf einer Bank und natürlich auch zu Hause (da aber nur einmal kurz, ich fasse da alles, was mit Rechnern zu tun hat, wenn möglich nicht an). Entweder live oder als Aufzeichnung, das ging beides. Und natürlich mit Ton – kleine, mit den Kameras gekoppelte Mikrofone gab es in dem Büro ja auch.
Aber das wurde binnen einer Woche recht schnell langweilig. Die Frau erwies sich als ein echte Fleißgranate. Die kam morgens früh zur Arbeit, aß etwas Obst und trank einen Kaffee, während sie die von ihrem Vorzimmer eingereichten Akten durchackerte und sich dann ans Abarbeiten ihres Hauptpensums machte. Das hatte sie sich am Tag zuvor aufgeschrieben und vorgeplant. Aber nicht in einem dieser Handgeräte für Angeber, sondern ganz altmodisch mit Block und Stift. Das war mir sehr sympathisch, weil alle vernünftigen EDV-Menschen, die ich kenne, ihre Termin- und Vorplanung ebenfalls auf Papier und nicht im Rechner erledigen.
Zwischendurch gab es immer wieder Besprechungen mit Kunden, wobei mir auffiel, wie zielstrebig sie da zugange war. Dementsprechend schnell war sie immer damit fertig. Und weil sie ebensoviel Verhandlungsgeschick wie Entschlussfreude und Durchsetzungsvermögen an den Tag legte, kapierte ich rasch, dass sie zu Recht auf dem noblen Stuhl in dem edlen Büro saß. Das tat sie fast immer auch dann noch, wenn ich am Abend nach Hause ging.
Was nicht heißt, dass sie nichts Privates unternahm: Zum Mittagessen gab es wieder wie zum Frühstück irgendwas Gesundes, nie was Richtiges, kein anständiger Burger, nichts da mit Hackfleisch, Scheiblettenkäse, Käse, Tomatenscheiben, Zwiebelringen, Sesambrötchen, Ketchup und scharfer Jalepeno-Soße. Dabei guckte sie etwas fern. Börsennachrichten. Dann packte sie sich für zehn Minuten auf die Couch und hielt ein kleines Nickerchen.
So ging das bis zum Beginn der zweiten Woche. Da hatte mein Elan zum Spionieren schon deutlich nachgelassen. Statt herausfinden zu wollen, wie diese kraftvollen Waden und Schenkel zum sitzenden Bürojob einer Managerin passten, dachte ich nur noch über einen Vorwand nach, um wieder unter den edlen Wurzelholzschreibtisch zu kommen und diese ominöse kleine Madenschraube um neunzig Grad zurück zu drehen.
Jedenfalls spähte ich an diesem Tag gegen Abend nur deshalb mal auf die Kameras, weil bei uns wegen einer großen Geräte- und Programmumstellung ein unüblich langes Backup lief und ich den zu überwachen hatte – dank meines für unsere Abteilung zuständigen Kollegen. Der, von dem ich eingangs erzählt habe. Der, mit dem ich nicht zurechtkam und der mir daher auch mal eben diese vier, fünf Überstunden beschert und damit meinen geplanten Kinoabend verdorben hatte. Und der fraglos den Lorbeer dafür ernten würde, dass bei dem Umstieg auf die neue Computer- und Server-Generation alles so gut gelaufen war.
Bei dem Gedanken platzte ich vor Wut und Frust, weil fast alle Arbeit an mir und meinen richtigen Kollegen hängen geblieben war – dieser Mistkerl, den rechnete ich da nicht dazu. Der hatte von EDV keine Ahnung, nur davon, wie man Karriere machte. Aber das änderte nichts daran, dass ich die Zeit abzusitzen und gelegentlich auf den Schirm zu blicken hatte. Vor lauter Langeweile tippte ich gegen zweiundzwanzig Uhr mal die Kameras im Büro meiner Chefin an. Und da ging etwas vor, mit dem ich in dem Moment nicht gerechnet hätte.
Kamera eins zeigte ihren Schreibtisch, aber sie saß nicht dahinter. Anwesend war aber jemand, weil ich ein leises rhythmisches Klicken oder besser Klirren hörte. Also neugierig der Reihe nach die anderen Kameras groß auf den Schirm geholt. Die letzte zeigte etwas, angesichts dessen ich mich an meinem kalten Kaffee verschluckte.
Denn sie stand da in einer Ecke, ein paar Schritte vor der Tür zu ihrem Bad. Die hatte zwar auf der Büroseite einen Spiegel. Der aber reflektierte von irgendwo Licht, so dass ich nichts darauf sehen konnte. Und dadurch blieb mir der Blick auf die Vorderseite ihres Oberkörpers leider verwehrt. Sie stand so, das man sie nur von hinten sah. Sie trug ihre Stilettos und einen ihrer üblichen kurzen Büroröcke, der sich aber nun bis zum Anschlag spannte, weil sie recht breitbeinig da stand. Obenrum trug sie ... nichts. Sie trainierte. Mit freiem Oberkörper.
Augenscheinlich völlig konzentriert stand sie da und wirbelte und schwang mit diesen mörderischen Gewichten, die ich ja nun von meinem Besuch unter ihrem Schreibtisch aus nächster Nähe kannte. »Von wegen die ihres Scheichs. Erstens«, so schoss mir nun durch den Kopf, »den hast du vorausgesetzt, weil du angenommen hast, dass es da jemanden geben muss. Aber nichts Genaues weiß man und damit auch nicht, ob da überhaupt jemand ist. Du lebst ja auch allein. Und zweitens, mein lieber Schwan, was hat die Frau gewaltige Muskeln!«
Der Blick auf ihre Kehrseite offenbarte einen extrem bepackten, kraftstrotzenden Rücken. Er wurde über der Taille nach oben zu immer breiter und wölbte sich auf beiden Seiten in je einem Bogen nach außen. Dann war der Rücken unter der Haut voller Unterteilungen, so dass man genau sah, wo die einzelnen Muckis anfangen und ineinander übergingen – ich weiß nicht, wie man das nennt, aber ich weiß seitdem, wie spektakulär das gerade bei ihr aussieht.
Als sie bei einer ihrer Übungen die Hanteln gleichzeitig nach oben über den Kopf stemmte, da sah ich unten am Rücken längs der Wirbelsäule eine tiefe Längskerbe. Die rührte daher, dass die Muskeln links und rechts so dick waren. Weiter oben gab es ein regelrechtes Feld mit lauter quer abgeteilten Rhomben aus starkem Fleisch. Und senkten sich die Hanteln wieder herunter, bis sie auf Kopfhöhe lagen, sah ich auch, wie sich ihre Schultermuskeln unter der Anspannung rundeten, während sie zum Hals hin je vier, fünf Vertiefungen aufwiesen.
Passend zu diesem mächtigen Rücken waren auch ihre oberen Extremitäten athletisch ausgebildet. Die Oberarme nahmen bei der Kraftanstrengung nach oben und nach sichtlich an Umfang zu, auch konnte man die eckige und klotzige Kontur genau sehen. Allem Aufwand zum Trotz verlief das Senken und Heben dieser monströsen Gewichte jedoch glatt und geschmeidig und nicht so, als ob sie das über Gebühr in Anspruch nehmen würde. Sie musste sich viel Mühe geben, das zeigte der schweißglänzende Rücken nur zu deutlich. Aber da war nichts, was in irgendeiner Form eine Überforderung erkennen ließe.
Nachdem sie die Hanteln ungefähr zwanzig- bis dreißigmal über den Kopf gestemmt hatte, senkte sie die Dinger auf Hüfthöhe ab. Sie hielt einen Moment inne, ehe sie anfing, die Gewichte nun mit der Kraft der Oberarme im Wechsel zu heben. Im Halbkreis, immer wieder, bestimmt fünfzehnmal auf jeder Seite. Ich überschlug das geschwind im Kopf. Eine Hantel zu fünfundzwanzig Kilogramm insgesamt dreißigmal heben – das ergab ein Gesamtgewicht von sage und schreibe siebenhundertfünfzig Kilogramm! Und das nur bei einem Trainingsabschnitt. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Schließlich ging sie galant-elegant in die Hocke und setzte die Eisenungetüme sacht auf dem Boden. Sie schüttelte einmal die Arme aus, bewegte sich ein paar Mal leicht in der Hüfte und neigte den Kopf ein-, zweimal rasch nach links und rechts, um den Halsbereich zu lockern. Dann spielte sie die einzelnen Muskeln durch, so kam es mir jedenfalls vor. Und da sie direkt vor der Tür mit dem großen Spiegel stand, kontrollierte sie so wohl die Form ihrer Muskeln. Ich sah das aber nur von hinten – wie gesagt: Es gab störende Reflexionen auf dem Spiegel.
Jedenfalls hob sie die Arme und spannte sie an, so dass die Muskeln oben auf jedem Oberarm mit einem Zack kantig und stark in die Höhe schossen. So blieb sie ein paar Augenblicke stehen, augenscheinlich unter voller Anspannung. Selbst über den Computerbildschirm sah ich, wie ihre Arme vibrierten. Dann entspannte sich ihre Armmuskulatur für einen Moment, um wieder für eine Weile auf volle Power zu gehen. Das wiederholte sich mehrfach.
Schließlich senkten sich die Arme langsam ab, um sich nun mit den Fäusten in den Hüften abzustützen. Und kam mir ihr Rücken vorher schon enorm breit vor, so traten mir angesichts dessen, was diese Bewegung der Arme verursachte, die Augen fast aus dem Kopf: Der gewaltige Rücken schien nämlich noch ausladender zu werden, regelrecht Flügel zu bekommen. Auch in dieser Stellung blieb sie eine Zeitlang stehen und konzentrierte die ganze Kraft auf den Rücken, so dass der unter voller Spannung stand.
Volle Spannung – die gab es bei mir auch. Während ich ihr da minutenlang zusah, war bei mir in der Hose das pralle Leben zugange und drückte sich mit aller Macht gegen den Stoff. Erst nahm ich das nicht so richtig war, dann freute ich mich daran, bis es mich durchzuckte: »Das ist ja genau wie in diesen Träumen, wo du derart auf deine Chefin reagierst!«
Träume, die konnte man abhaken. Schäume, ohne Belang, so meine Überzeugung. Aber das hier fand bei vollem Bewusstsein statt. Und das schlimme daran, so schien mir: Diese Reaktion kam durch ihre Muskeln zustande – genau deswegen und nur dadurch und wegen nichts anderem hatte ich nun etwas, was ich als den härtesten Ständer meines Lebens bezeichnen musste.
Ich gebe es nicht gern zu, aber ich schaffte es nicht zur Toilette, geschweige denn bis nach Hause, um den Druck abzubauen. Das passierte noch am Schreibtisch, während ich wie angenagelt ihr bei ihren Posen zusah, die in ruhiger, ja regelrechter Eleganz abliefen, von einer schier unglaublichen Kraft kündeten und mir enorm erotisch vorkamen.
Dass ich dann erst mal mit mir und der Welt fertig war, kann man wohl verstehen. In meinem Kopf raste es, Fragen drängten sich auf, Fragen danach, ob ich nun irre sei oder ein Perverser, in unglaublicher Weise sexuell erregt von einer Frau mit völlig unakzeptablen Muskeln.
In der Zwischenzeit hatte sie noch weitere posiert und auch im Wechsel ihre Arme gestreckt nach unten zur Seite und hinter den Rücken genommen und da mit der anderen Hand am Handgelenk gepackt. So traten nun die Muskeln hinten am Oberarm deutlich hervor; es sah aus wie eine krumme Banane unter der Haut. Alles das geschah, ohne dass sie sich einmal umdrehte. Schließlich war sie fertig, nahm ein neben sich liegendes Handtuch, trat zwei Schritte vor und verschwand durch die Tür mit dem reflektierenden Spiegel im Bad.
Trotz meiner Verstörtheit konnte ich nicht wiederstehen, das Filmchen mit ihrem Training zu speichern und auf einem unserer neuen Server an sicherer Stelle zu bunkern. Und einmal dabei fand ich beim Stöbern in den anderen Dateien mit den Filmen der vorangegangenen Abende noch andere Beweise dafür, dass sie da immer noch etwas für sich tat.
Mal absolvierte sie Yoga- und Dehnübungen mit langen Kopf- und Handständen sowie verschiedenen unglaublich komplizierten Positionen, bei denen mir alle Gelenke geknackt und sämtliche Bänder gerissen wären. Mal stand sie da in einer langen Trainingshose und einem T-Shirt und trainierte ihre Beine durch unzählige Kniebeugen und Ausfallschritte. Einmal, da absolvierte sie über bestimmt eine Viertelstunde einen Liegestütz nach dem anderen – mehrere hundert. All dies in Bluse, Rock und Stöckelschuhen. Und als sie aufstand, da war sie nicht sonderlich außer Atem. Sie japste ein, zweimal, dann pustete sie sich eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn, ehe sie sich ans Weiterarbeiten machte.
Auch diese im Schnelldurchlauf gesichteten Filme verstaute ich auf dem Server in meinem Geheimfach. Von da würden sie nach dem fertigen Update automatisch auf eine Datenbank im Web gehen, während der Server die Filme und alle damit zusammenhängenden Spuren löschte – das tippte ich noch schnell ein, ehe ich mich nach Hause aufmachte und mir einen meinen neuen großen Action-Comic durchlas.
Ich will nicht in aller epischen Breite erzählen, was ich in der Nacht alles träumte. Nur so viel: Es hatte damit zu tun, dass sie in einem hautengen schwarzen Gummikostüm, mit einer Maske vorm Gesicht und in Stiefeln mit wahnsinnig hohen, spitzen Absätzen die Unterwelt aufmöbelte. Den überwundenen Übeltätern führte sie ihren Body vor und zwang sie dazu, ihre überlegene Kraft zu würdigen und ihre dicken, unüberwindlichen Muskeln anzubeten.
Dass da der größte Verbrecher aussah wie mein verhasster Kollege, sollte ebenso wenig verwundern wie der Umstand, dass ich bei all dem immer hautnah und mit unübersehbarer, zuckender Beule in der Hose dabeistand und ihre salzigen, spöttischen Bemerkungen über diese »Abziehbilder von Kerlen« ebenso deutlich hörte wie das Wimmern der Unterlegenen.
Tja, und ein paar Tage später wurden dann diese Träume Wirklichkeit. Das kam so: Wir hatten den Umstieg auf die neuen Computer erfolgreich abgewickelt. Weil das eine wichtige Sache war, gab es auch eine kleine Feier. Bei der Chefin im Büro. Zu der eigentlich die Leute hingingen, die mit der Arbeit befasst waren. In unserem Fall hätten das eins meiner EDV-Mädels und ich sein müssen. Statt dessen war da der verhasste »Kollege«, der von der ganzen EDV keine Ahnung hatte und nichts getan hatte. Jedenfalls saß ich an diesem Abend voller Wut noch vor dem Laptop und sah mir an, dass da für die sieben, acht Leute einiges an edlem Futter aufgeboten worden war. Sie taten sich dann auch weidlich daran gütlich.
Die Chefin kam später dazu. Für ihre Verhältnisse leger, weil die übliche Krawatte fehlte und sie den Kragen der Bluse geöffnet hatte. Sie akzeptierte einen Sekt und aß einen Salat, während die anderen Leute auf sie einredeten. Wollten wohl alle zeigen, was sie für tolle Jungs und Mädels sind. Wie das so ist. Es wurde viel gelacht und war wohl recht lustig. Doch dann zogen sie reihum ab. Bis nur noch die Chefin und mein Kollege anwesen waren. Allein.
Wie es genau zu dem kam, was dann alles verändern sollte, weiß ich nicht, weil ich irgendwann so frustriert war, dass ich mich zum Aufbruch rüstete. Ich schaute nur nebenbei auf den Bildschirm, als ich auf einmal dachte: »Ui, der geht ja ganz schön unverschämt ran!«
Er hatte nämlich eine Hand auf ihrem Popo und wollte mit der anderen von vorn in ihre Bluse greifen. Sie schob ihn weg und sagte laut und deutlich, er möge das lassen. Er kam erneut. Da gab sie ihm eine Ohrfeige. Nur eine. Die aber reichte. Ihre Arme habe ich ja beschrieben. Wenn man nun noch weiß, dass sie weit ausholte, kann man sich ein Bild davon machen, dass diese Maulschelle ihn ein paar Schritte zur Seite trieb, ehe er über seine eigenen Füße stolperte. Und ehe er sich’s versah und wieder richtig auf die Beine kam, war sie vor ihm.
Und das, was dann kam, das werde ich nie vergessen, selbst nicht, wenn ich mal Alzheimer bekommen sollte: Breitbeinig stand sie da, so dass der kurze Rock an ihren strammen Schenkeln hoch rutschte. Während sie nun eine Hand lässig in der Hüfte abstützte, packte sie mit der anderen eins seiner Handgelenkte. Und drückte zu. Immer fester, bis er anfing zu wimmern und vor ihr in die Knie ging.
»Ich sagte, Sie sollen das lassen. Wenn ich das sage, meine ich das auch. Oder glauben Sie, Sie können sich einer Frau gegenüber alles herausnehmen? Ich zeige Ihnen jetzt, dass Sie sich da verrechnet haben. Ich bin Ihnen als promovierte Akademikerin mit zwei Titeln geistig fraglos überlegen. Und außerdem auch körperlich.«
Sprach’s, beugte sich vor und ergriff ihn mit der anderen Hand am Gurt. Und ehe er eine Regung machen konnte, hatte sie ihn quer über den Schultern liegen --- und wuchtete ihn dann in die Höhe! Diesen Fünfundneunzig-Kilo-Burschen!
Streckte die Arme ganz durch
und stemmte ihn hoch!
Sie hielt ihn da wie nichts, obwohl er zappelte. Und ließ ihn dann fast schon achtlos zu Boden plumpsen. Ehe er aufstehen konnte, setzte sie ihm ihren High-Heel-bewehrten Fuß mit der Spitze auf die Brust. So zeichnete sich infolge der Bewegung die kantige Kontur der prallen Wade so richtig unter der Haut ab.
»Ich habe dieses Meeting heute auch veranstaltet, um selber festzustellen, wie Sie sich verhalten. Ihre Kollegen haben auch gut gegessen, etwas getrunken und waren lustig. Das ist in Ordnung, wenn man arbeitet. Dann darf man das. Aber wer nur so tut, als ob, der ist eigentlich überflüssig. Ich weiß, dass Sie Karriere machen wollen. Also tun Sie etwas dafür. Und bluffen Sie nicht mehr, das betrachte ich als nicht akzeptablen Widerstand gegen meine Autorität. Das nehme ich nicht hin.«
Sie muss wohl mit ihrem Absatz etwas Druck gemacht haben. Jedenfalls stieß er unter Ächzen und Stöhnen ein »Ja, ja, ist ja gut!« heraus. Und sie sagte, sie pflege in solchen Fällen hart durchzugreifen. Und mit hart meine sie auch hart. Bückte sich, ergriff seine Hand wie bei einer Begrüßung und presste sie so kraftvoll, dass sein Oberkörper unter dem plötzlichen Schmerz fast senkrecht in die Höhe schnellte.
Sie ließ dann los, wandte sich ab, ergriff ihr Sektglas und nahm ihre Brille ab. Ohne hinzusehen, wedelte sie so mit der Brille, wie sie es bei mir auch gemacht hatte. Das Zeichen, dass er gehen möge. Und wie ein geprügelter Hund schlich er von dannen.
Und ich? Ich saß da, als hätte mir gerade jemand zweifelsfrei bewiesen, dass Comics mit Superheldinnen wie Wonderwoman oder Powergirl nach dem Leben geschriebene Tatsachenberichte und nicht die Phantasien irgendwelcher Zeichner und Texter seien. Und für einen Moment fragte ich mich allen Ernstes, ob ich das hätte, was man im Mittelalter als das »Zweite Gesicht« bezeichnet hatte. Die Fähigkeit, in die Zukunft zu blicken.
Natürlich war meine Träume in ihren Details anders abgelaufen. Aber die Grundstruktur dieser hitzigen Schlafgeschichten entsprach doch präzise dem, was hier gerade vor meinen Augen geschehen war: Sie hatte ihn abgewehrt, ihm seine körperliche Unterlegenheit vorgeführt und ihm auch noch gesagt, dass sie ihn durchschaue. Und hier wie dort war ich als Zuschauer dabei – wenn auch im richtigen Leben Gott sei Dank nicht mit dem befasst, was ich im Traum getan hatte. Sie wissen schon: Hosen runter und Hand angelegt.
Was nicht heißt, dass mich diese Vorführung kalt gelassen hätte. Oh nein. Als ich das auf dem Bildschirm sah, glaubte ich, dass jetzt meine Hosenstoff wegplatzen müsse. So sehr erregte mich ihre stolze Haltung mit dem Beweis ihrer sagenhaften Kraft und der geschmeidig-lässigen Art, mit der sie ihre herrlichen Muskeln bewegte – und dabei auch mehrere tiefe Einblicke in ihre Bluse gewährte.
Dieses Mal schaffte ich es aber, mich zu beherrschen. Aber ich saß da, mit meinem halb angezogenen Schuh und starrte noch auf den Bildschirm, auf dem ich den – gespeicherten und zum Updaten und Versand ins Web abgeschickten – Film ein zweites Mal durchlaufen ließ. Ich sage es, wie es war: Ich weidete mich daran. Und vergaß alles um mich herum.
So kam, was kommen musste: Plötzlich flog die Tür hinter mir auf. Und da stand er, der »liebe« Kollege, wie immer aus dem Ei gepellt und so, als sei nichts passiert. Erstaunt setzte er gerade zu der Frage an, was ich noch hier mache, als sein Blick auf den Bildschirm fiel. Und sah, wie die Chefin ihn gerade mühelos in die Höhe stemmte. Zu spät klappte ich den Schirm zu.
Mein Kollege wechselte die Farbe. »Sie kleiner schmuddeliger Drecksack! Ihnen werd’ ich’s geben! Wohl heimlich die Kameras bei der Chefin scharf gemacht und die ganze Zeit gespannt, was? Jetzt setzt es was!«
Und mit geballten Fäusten kam er auf mich zu, im Begriff, mich zu prügeln und sich so wohl auch für die eben erlittene Schmach an jemand anderem schadlos zu halten. Dieses Mal hielt ich ihm stand. Sagte, er möge doch kommen. Aber der Film, der sei längst im Web sicher geparkt. Irgendwo. Das auf dem Schirm meines Laptops sei nur eine ungesicherte Kopie. Und wenn er mich jetzt nicht ein für alle Mal in Ruhe ließe und nicht aufhöre, mich zu mobben ...
»Ich mobbe Sie? Also, da hört jetzt alles auf!«
Darauf ich: »Ja, das tun Sie. Mobben. Seit Monaten piesacken Sie mich. Aber jetzt ist Schluss. Ich will nur meine Arbeit ordentlich machen und dann nach Hause. Ins Kino und mit Freunden was unternehmen. Ich bin nicht so karrieregeil wie Sie. Lassen Sie mich in Ruhe, dann bleibt der Film, wo er jetzt ist. Verstanden?»
Zähneknirschend stieß er hervor, dass das ja wohl nichts anderes sei als Erpressung.
Darauf wieder ich: »Das will ich doch auch hoffen, damit wir hier zu Potte kommen!«
Er klappte den Mund auf, dann machte er ihn wieder zu. Wurde kreidebleich. Und ansatzlos drehte er sich auf dem Absatz herum und schoss aus dem Raum. Und ich, ich fühlte mich erstmals seit Monaten am Ende eines Arbeitstages beschwingt. Ich wollte nun auch nach Hause. Aber erst, nachdem ich geprüft hatte, dass die Filme aus den sechs Kameras auch wirklich alle auf Nimmerwiedersehen aus unserem System im Web verschwunden waren. Etwas, was noch ungefähr eine Viertelstunde oder so dauerte. Als ich dann den Rechner in der Tasche hatte und den Reißverschluss zuzog, klingelte mein Handy.
Ich zog es hervor und nahm den Anruf an, ohne aufs Display zu schauen, von wem das Telefonat kam. Hätte ich das vorher gesehen, hätte ich es klingeln lassen bis zum nächsten Morgen. Denn es war sie. Meine Chefin.
»Ah, Sie sind noch da. Das ist sehr gut, auch wenn Sie nun leider etwa später in den Feierabend kommen. Denn sehen Sie, es gibt da wieder ein Problem mit den Kabeln.«
Langer Rede, kurzer Sinn: Ich musste umgehend bei ihr antanzen, um das zu richten.
Als ich Ihr Büro betrat, saß sie hinter dem Schreibtisch, wie immer aus dem Ei gepellt mit ihrer ordentlichen weißen Bluse und dem taubenblauen Jackett hinter sich auf der hohen weinroten Sessellehne. Sie telefonierte, hielt aber mit einer Hand die Muschel zu und sagte, ich möge mir doch eben einen Happen von dem Büffet nehmen, es sei ja noch reichlich da.
Das ließ sich mir nicht zweimal sagen und verhalf mir zu einer Cola und einem dicken Steak zwischen zwei Brotscheiben, garniert mit einer Scheibe Käse und ein paar Blättern Salat. Während ich trank und mein Sandwich verputzte, redete sie in einer mir unbekannten Sprache auf den Jemand am anderen Ende der Leitung ein. Ich wollte gerade nachfassen, als sie ihren Redefluss unterbrach, mich zu sich winkte und die Hand über den Hörer legte. Und während es aus dem hörbar quäkte, sagte sie: »Wie beim letzten Mal. Sie müssen wieder an mir vorbei, das hier ist wichtig, ich kann nicht abbrechen. Tut mir leid, es geht nicht anders. Also, bitte!«
Da legte ich meine Jacke und meinen Rechner ab und schob mich unter den Tisch. Alles wie beim letzten Mal, bloß dass ich diesmal den Laptop draußen ließ und nur mein Werkzeugset mitnahm. Während ich die Taschenlampe daraus hervorzog, dachte ich: »Gut, dass ich alles beschriftet habe. Dieses Mal ist es keine Fummelei. Das haben wir gleich. Und einmal dabei, werden auch die Kameras deaktiviert.«
Doch zu meinem Erstaunen war alles so, wie ich es beim letzten Mal hinterlassen hatte. Alle Stecker saßen, wo sie hingehörten. Und ein Schnelltest ergab, dass sie alle funktionieren müssten. »Was zum Henker ist das denn«, dachte ich, »schalte ich eben die Kameras ab.«
Gesagt, getan. Wenigstens das geregelt. Das mit ihrem Rechner musste eine andere Ursache haben. Eine, die ich klären konnte, wenn ich wieder unter dem Tisch hervorgekrochen war.
Doch dazu kam es nicht. Wieder verdrehte sie ihren Stuhl so, dass ich erneut festsaß. Doch viel weiter als »Das gibt’s doch wohl nicht!« zu denken kam ich nicht. Direkt vor meiner Nase streifte sie einen ihrer Schuhe ab und streckte den Fuß aus. Einen sehr beweglichen Fuß mit rot lackierten Zehennägeln, etwas nach Leder und ganz leicht nach Schweiß duftend. Streckte ihn aus,
ihre Wade ballte sich,
ihr Zeh kam direkt
vor meinen Mund. Stieß dagegen.
»Holla«, dachte ich, »das geht jetzt aber zu ...« Wieder ein sachter Stoß gegen meinen Mund. Wieder. Und wieder, dieses Mal etwas stärker, fordernder. Da kapierte ich es und öffnete den Mund und nahm den Zeh zwischen Oberlippe und Zunge und begann ihn von unten mit der Zunge zu liebkosen, während ich anfing, mit meinen Händen ihre Waden zu befühlen.
Meine Herren, waren das Unterschenkel! Ich hätte nie gedacht, wie angenehm sich das unter meinen Händen anfühlen würde. Diese samtweiche, glatte, warme Haut und darunter diese kraftstrotzenden Muskeln, deren kolossale Form sich bei jedem Zucken spürbar änderte und deren Konsistenz schier stahlhart wurde, wenn sie ihren Zeh in meinem Mund streckte und anspannte. Stahlhart wurde auch etwas anderes. Dermaßen hart, dass es unbequem wurde, so eingeklemmt, wie ich da auf dem Boden lag, Perser- oder Afghanen-Teppich hin oder her.
Eine Etage höher schien der ganze Vorfall nicht zu stören. Während sich ihr Zeh in meinem Mund genüsslich um meine Zunge drehte, während ihre strammen Hammer-Waden meinen Händen von ihrer unglaublichen, erregenden Kraft kündeten und dadurch meine völlige Hingabe forderten, ging oben das Telefonat weiter, als hätte sie kein anderes Interesse als das fraglos lukrative Geschäft mit der anderen Seite der Leitung.
Angesichts dessen wurde ich kühner. Meine Hände stiegen höher, erkundeten straffe, glatte Haut und darunter die muskulöse Wärme ihrer titanischen Oberschenkel, spürten jeder Vertiefung und jeder Kerbe zwischen stahlharten Muskelsträngen nach und tasteten sich auch zu dem Bereich zwischen den Schenkeln vor. Seide, wie mir meine Fingerspitzen verrieten ...
Genau da war das Telefonat zu Ende. Es ging ganz rasch: Der Zeh glitt aus meinem Mund, der Fuß angelte sich den Schuh, die Oberschenkel pressten sich zusammen. Mit einer fast schon spielerischen Bewegung. Natürlich steckten meine Hände noch dazwischen. Jetzt aber saßen sie so fest, als seien sie zwischen zwei Baumstämmen verklemmt: Ich konnte weder vor noch zurück, war ihr ausgeliefert. Kaum hatte sie ihre Beine angespannt, stieß sie sich auch schon mit viel Power von der Schreibtischkante ab. Der Stuhl lief auf seinen Rollen nach hinten – und zog mich so ein Stück weit mit und unter dem Schreibtisch hervor.
Das tat weh. Erstens, weil meine Schultern und mein Kopf schmerzhaft gegen Ecken und Kanten des Tisches stießen. Zweitens, weil mein bestes Stück bei der Zugbewegung noch weiter malträtiert wurde. Nicht schlimm, aber so, dass mein erster Instinkt darin bestand, hin zu greifen und zur Linderung vorsichtig zu massieren. Doch das ging ja nicht. Ein minimales Zucken der mächtigen Schenkel, und meine Hände saßen womöglich noch fester als zuvor.
Ich schaute zu ihr hoch, fraglos mit verdutztem, wohl auch leicht gequältem Gesichtsausdruck. Sie blickte von oben zu mir herunter, durch ihre Brille, eine Augenbraue im Bogen hochgezogen, ein Mundwinkel zu leichtem Lächeln erhoben: »Was haben wir denn da? Wieder einen Mann, der eine Frau belästigt. Den zweiten an diesem Abend. Ts, ts, ts!«
Ich glaubte mich, verhört zu haben. Schließlich war es ja sie, die damit angefangen hatte. Das sagte ich ihr auch. Darauf beugte sie sich vor, die Hände in die Hüften gestützt. Was ihren Oberkörper enorm breit wirken ließ. Was heißt wirken – er war so breit: Ihre Schultern füllten den Stoff aus bis zu der Stelle, an der die Ärmel ansetzten. Und auch die Arme hatten in der Bluse kaum Freiraum. Der straff anliegende Stoff konnte die ausladende und kantige Kontur der Oberarmmuskeln nicht verbergen. Ich dachte an ihre Waden. Und die Verfassung ihrer Arme war ja ähnlich, wie ich bei den ganzen Überwachungsfilmen gesehen hatte. Gegen ihre Körperkraft hätte auch ein Herkules schlecht ausgesehen. Ich schluckte vor Aufregung.
Sie blickte mich an, durch ihre Brille. Dann sagte sie, immer noch mühelos den Druck ihrer Beine haltend: »Ich gehe mal davon aus, dass ich mich in Ihnen nicht so getäuscht habe wie in Ihrem Kollegen. Auch wenn Sie wohl diese Kameras aktiviert haben ... «, als ich erstaunt zu der Frage ansetzte, woher sie das wisse, hob sie ihre Hand, » ... das weiß ich. Es ist ganz einfach. Ein Mann vom Schließdienst hat vor einer halben Stunde Ihren Streit mitangehört und mir sofort Bericht erstattet. Da habe ich Sie angerufen, und jetzt sind Sie hier. Na?«
Ich schaute bestimmt dämlich drein. Denn sie wusste ja alles. Mir war unklar, was ich sagen sollte. Da hakte sie nach: »Ich will wissen, warum Sie die Kameras eingeschaltet haben. Sie sind zwar alles anders als das Musterbeispiel für einen Modefatzken, aber ich weiß, dass Sie sehr gründlich und zuverlässig sind. Das passt eigentlich nicht zu Ihnen. Also, warum?«
Da begann ich zu schwitzen. Wie sollte ich ihr das sagen, dass mir da unter dem Tisch ihre Muskelwaden aufgefallen seien und mich der Körperbau in Erstaunen versetzt hatte? Dass mir da gleichsam ein kleines Teufelchen ins Ohr geflüstert habe, an der Schraube zu drehen. Und überhaupt – ich hatte seit Wochen ja diese feuchten Träume mit ihr in der Hauptrolle!
Ich konnte es nicht sagen. Es ging einfach nicht. Doch sie legte mein Zögern wohl als Verstocktheit aus, vielleicht wollte sie auch einfach der Sache auf unkonventionelle Art ein Ende bereiten. Egal, was es war – sie löste einfach ihre Schenkelklemme, packte meine Hände, zog mich herum, zwang mich rücklings zu Boden und schwang sich auf mich drauf.
Nun saß sie da auf mir und hielt meine Handgelenke mit einer Hand umschlossen und dadurch unten. Meine Handgelenke lagen, bei abgewinkelten Armen, ungefähr auf Höhe meines Kopfes. Natürlich probierte ich, von unten zu drücken, um so ihre Arme und natürlich meinen Oberkörper hochzubringen. Als sie merkte, dass ich Spannung auf meine Arme und Schultern bringe, lachte sie nur. Sonst nichts.
Mehr war auch nicht nötig. Ich kam gar nicht gegen sie an. Meine Handgelenke rührten sich nicht um einen Millimeter. Es war ausweglos, keine Chance. Ich spürte ihre Kraft, ich roch ihren Duft, ich wurde erregt, sogar sehr – »nein«, dachte ich entsetzt, »nicht schon wieder ... und was ist, wenn sie das merkt?«
Während ich zögerte, wurde sie sauer. Ich spürte das an zweierlei. Zum einen an dem Blick ihrer braunen Augen, der sich nun von freundlich-fragend zu dominant-durchdringend wandelte. Zum anderen daran, dass sich plötzlich der feste Druck auf meine Handgelenke zu einem stechenden Schmerz verschärfte.
»Na?«
Ich konnte immer noch nicht antworten, vor lauter Scham. Da machte sie kurzen Prozess, legte sich auf mich, zwang ihre starken Schenkel mit Macht zwischen meine und fing an, sie nach außen zu drücken – das tat vielleicht weh!
»Na?«
Nichts. Da wurde sie wild: Sie nahm mich in die Mangel, mit Griffen, wie ich sie bisher nur aus dem Fernsehen vom Wrestling kannte. Meine Gegenwehr war fruchtlos, weil ich diesen Techniken und ihrer überwältigenden Kraft nicht viel entgegenzusetzen hatte. Schließlich landete ich mit dem Gesicht in ihrer Armbeuge, so dass es mir an Luft fehlte: Erst fing ich an zu japsen, dann wurde mir schwummrig, ehe es langsam schwarz zu werden und in meinen Ohren zu rauschen anfing ...
Sie ließ los. Während ich mich mit tiefen Atemzügen zu berappeln versuchte, trat sie hinter mich außer Sichtweite. Dann hörte ich es einpaar Sekunden lang rascheln und knistern.
»Na?«
Da dachte ich: »Jetzt antworte ich, ehe sonst was passiert.« Aber vom Gehirn bis zum Mund ist es recht weit. Mitunter zu weit. Ich brachte kein Wort über die Lippen. In dem Moment stellte sie sich vor mich – nunmehr nur noch in ihren High Heels und einem schwarzen Spandex-Einteiler, der ihre sensationellen Muskelformen erst so richtig betonte: Das Ding ließ den breiten Rücken und das stramme Doppelrund ihres Popos frei und gewährte ihr völligen Bewegungsspielraum. Den nutzte sie, um sich auf mich zu werfen, ihre Schultern in Richtung meiner Füße. Ehe ich mich versah, steckte mein armer Kopf zwischen ihren Schenkeln.
Eine an und für sich sehr angenehme Position, zwischen diesen warmen, starken und leicht schweißfeuchten Muskeln und in unmittelbarer Nähe ihres Schrittes sowie ihrer nackten Pobacken. Doch ehe ich es mich versah, kam Spannung auf die drallen, prallen Halbkugeln und dann ihre Beine. Mehr und mehr. Seitdem weiß ich, wie es sich im Würgegriff einer Riesenschlange anfühlen muss. Ich stöhnte. Hörte wieder dieses Dröhnen, als sich der Druck verstärkte – und auch, wie sie etwas sagte: »Aaaa –ha! Das scheint mir des Rätsels Lösung!«
Im selben Moment zuckte ich zusammen.
Fühlte ich doch ihre kraftvolle Hand
auf meiner Männlichkeit –
dann das Ratschen des Reißverschlusses,
ehe sich ihre Finger an
und
in meinen Slip wagten
und
packten, was da zu packen war.
Denn mein Unterleib hatte all das sehr genossen, wie der gespannte Hosenstoff unübersehbar zeigte. Und in der Haltung, in der sich meine Chefin befand, musste sie schon blind sein, um das nicht mitzubekommen.
So griff sie also zu.
Was konnte ich dagegen tun?
Nichts, sie war ja viel stärker als ich.
Und ich? Meine Gedanken rasten: Als das mit den Träumen losging, da war es nur verwirrend und unerklärlich gewesen. Meine mich erschreckende, erotische Faszination für eine mir körperlich weit überlegene Frau. Eine Frau, die sich in diesen hitzigen Phantasien auch noch als meine Chefin entpuppte. Aber diese merkwürdigen Visionen konnte ich tagsüber noch locker verdrängen – eben als Träume. Anders war es beim Ansehen der Überwachungsvideos. Als ich da auch Wirkung zeigte, fühlte ich mich richtig erbärmlich. Mir kam es vor, als habe mein Selbstbild als Mann plötzlich viele Risse bekommen.
Na und?
Denn: Als ich jetzt unter ihr lag, meinen Blick – so weit das eben ging – auf ihren strammen Popo lenkte und ihre Wärme, Kraft und Überlegenheit fühlte, da gab ich mich dem hin. Vergaß Scham und Schmach, einer Frau und dazu meiner Chefin unterlegen und derart von ihren Supermuskeln angezogen zu sein. Genoss es, schwächer zu sein und akzeptierte, dass sie nach Belieben mit mir verfahren konnte. Wie jetzt eben, als ihre kräftigen Finger mit ihrem Spiel begannen. Sie lachte: »So, so, wer hätte das gedacht? Hat unser kleiner EDV-Held die Kameras aktiviert, weil er auf Muskelmaedels steht, ja?«
An der Stelle wollte ich eigentlich protestieren. Ganz so war es ja nicht gewesen, da war ja viel mehr im Spiel, und dann, ich war doch nicht so einer ... Aber genau da spürte ich, wie sich die Muskeln ihrer Finger anspannten und so das zarte Pflänzchen des Widerstandes im Keim erstickten, anderes hingegen im Wachstum förderten, so weit das überhaupt noch ging.
Wieder dieses Lachen: »Und wie er auf Maedels mit Muckis steht! – Was soll das werden? Halt!« – ein kräftiger Druck der Finger – »Schön alles drin lassen. So ist es brav. Wann das soweit ist, das bestimme ich. Das hat noch viel Zeit. Ganz viel. Das musst du dir erst mal verdienen, und zwar mit Hingabe an meinen Body!«
Hingabe? Wie ...?
Ein kurzes Zucken ihrer Pobacken erklärte es mir. Dann rückte sie etwas vor und verschaffte mir so Bewegungsspielraum. Den ich dazu nutzte, um nun lang und ausgiebig ihren Popo zu küssen und mit meinen Händen auf Entdeckungsreise zu gehen. Sie wiederum fuhr fort, genüsslich meine empfindlichste Stelle zu massieren – ich glaubte, platzen zu müssen ---
»Keine Angst, Kleiner. Mach nur weiter, kümmere dich um meine Muckis. Jaaaa, so! Da ist noch viel zu tun. Hier habe ich alles im Griff. Schließlich bin ich die Chefin!«
Wer war ich, ihr da zu widersprechen? Und was würde geschehen – Traum oder Alptraum?
Großartig, mehr davon! Ich hab die Story gerade verschlungen!!!
AntwortenLöschenVielen Dank fürs Lob! Das freut!
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Wer da guckt, findet das Label "Stories" mit insgesamt 28 Geschichten. Mal länger, mal kürzer.