Samstag, 29. Juni 2013

Hey, IFBB 2.0: Finger weg vom FBB!
Oder wir machen unser eigenes Ding!

Also, Jungs und Mädels, die Kuh ist noch nicht vom Eis. Bitte hübsch brav diese Petition unterzeichnen, damit uns unsere Muskelmaedels auch noch morgen durch mächtig schwellende Schenkel und göttlich gewölbte Bizeps erfreuen können und - viel wichtiger - damit SIE ihren Sport so ausüben können, wie sie ihn für richtig halten. Und nicht die Funktionäre, die auf höhere Vermarktungschancen durch Bikini-Wettkämpfe schielen. Denn derzeit macht auch das - freilich noch unbestätigte - Wort die Runde, wonach die IFBB auch plant, bei der Ms. Olympia die Säge anzusetzen und die Klasse der supermuskulösen Frauen abzuschneiden.

Viele Bodybuilderinnen haben sich in den vergangenen Tagen zu Wort gemeldet und sich vehement für den Fortbestand ihres Sportes eingesetzt. Dabei treten einige Argumente immer wieder auf:

a) Die Betonung, was diesen Frauen das Bodybuilding persönlich gegeben hat.
b) Die Betonung darauf, wie fordernd der mit diesem Sport verbundene Lebensstil ist.
c) Die Betonung der Gleichberechtigung von Mann und Frau auch in extremen Lebensweisen und Sportarten.
d) Die Betonung seitens der Frauen, was dieser Sport seinen Fans bedeutet.  


Ein Beitrag sei gesondert herausgegriffen - er stammt von Nikki Fuller (zeitweise auch bekannt als Nikki Garner). Die blonde Athletin mit dem Filmstar-Gesicht, der hünenhaften Figur und den prallen Super-Guns ist eine FBB-Veteranin, dem Sport seit Jahrzehnte verbunden und manchem auch schon dadurch bekant, dass sie das Cover eines Bildbandes mit Bodybuilderinnen geziert hat. Also sollte das, was sie sagt, auch besonderes Gewicht haben - Nikki, it's your turn:



 "In den zurückligenden Jahren erlebte der Sport einen deutlichen Rückgang bei den Besuchern, sobald die weibliche Seite des Sports weggelassen oder verkleinert wurde Obwohl es andere weibliche Kategorien dieses Sports gibt, kann keine andere dem Publikum den Genuss einer ultimativen Athletin bieten, die sich dazu entschieden hat, die Kunst der Muskelkraft auf höchster Ebene zu betreiben. Fast immer machen Besucher und Zuschauer solch eines Events eine allgemeine Erfahrung: Es gibt Defizite dabei, nicht die herausragenden Frauen beim Wettkampf dessen zu sehen, was immer noch als Sport angesehen wird. Ich glaube, Bodybuilderinnen geben dem Sport etwas, das ihm keine andere Klasse geben kann. Frauen sind genauso Helden, Krieger und Sieger wie die Männer. Wenn man die Spitzenklasse wegnimmt und nur die schlankeren, schmaleren Versionen des athletischen und artistischen Sports bietet, dann hat man die Authentizität dessen gekappt, was den Sport ausmacht, und ihn zu einer Tosh.com-Modeshow gemacht (Tosh bezieht sich auf einen US-Comedian). Bitte bewahren Sie Ihre Integrität und erlauben den Kampfrichtern, den besten Athleten nach jedern Richtung aus allen Klassen auszuwählen. Das Gleichgewicht von Männern und Frauen in diesem Sport ist ein enorm wichtiger Aspekt, der stets so ausgewogen sein sollte wie die beiden Schalen von Justitia.    Ich werde auch künftig die Vorzüge weiblicher Muskularität unterstützen und dafür eintreten und hoffen, dass die Industrie auch in Zukunft die höheren Standards von Leistung und Fähigkeit aufrechterhält. Der Sport ist mehr als ein Musikvideo ... es handelt sich hier um inspirierende Personen, die das Leben anderer Leute prägen. Es handelt sich um Legenden und sie leben in den Herzen der Leute, die die Eintrittskarten kaufen, um sie zu sehen."   

   
Und dann haben wir da mit Pamela Hannam endlich auch mal jemanden aus den Kreisen der Bodybuilderinnen, der öffentlich das fordert, was ich ich schon das ein oder andere Mal hingeschrieben habe: Nämlich einen neuen Bodybuilding-Verband zu gründen - von und für Bodybuilderinnen.  Mal gespannt, ob die Frau aus der Sierra Nevada dafür Unterstützer gleich welchen Geschlechts findet und ob sich das ehrgeizige Ziel verwirklichen lässt - es wäre an der Zeit.



Den Text dazu gibbet hieäääär, für den, der ihn im Original lesen will. Hier nun die teutonische Version, übersetzt vom Chef:

"Über Jahre hinweg haben sich diese Bodybuilderinnen gefürchtet,die NPC oder die IFBB zu verlassen. Das lag an den direkten Drohungen von James Manion, dass sie, wenn sie weggingen, um eine andere Organistaion zu gründen oder andernorts an einem Wettkampf teilzunehmen, er sie für immer von einer Rückkehr in seine Verbände ausschließen würde. 
Erstmals müssen sich Bodybuilderinnen nicht mehr wegen dieser Drohung länger sorgen.
Ich habe einen Traum, wie Dr. King gesagt hat, ich habe einen Traum, in dem Athleten ihre harte Arbeit und ihre Hingabe an den Sport zeigen können und durch Lob und Preise belohnt werden.
Ich habe einen Traum, in dem Frauen nicht nach ihrem "Aussehen" beurteilt werden, sondern nach der Vervollkommnung ihrer Körper. 
Ich habe den Traum von einer Organisation, die ihre Athleten unterstützt und die einen Moralkodex hat, den sie befolgt. Eine Organisation,die an Fairness bei der Wettkampfbeurteilung glaubt.
Ich werde jedes Quentchen an Energie, das ich habe, nutzen, um im nächsten Jahr eine neue Organisation für Bodybuilder aufzubauen und ich würde mich über Ihre Unterstützung freuen."



 **************************

P.S. - and now for something completely different: Ich höre gerade Heino ("ich -- höre - Heino": dass ich den Satz mal hinschreibe, hätte ich nie geglaubt ...), wie er jüngeres deutsches Liedgut von den Ärzten über Marius Müller-Westernhagen und Fanta 4 bis Nena singt. Ich kann nur sagen: Der Alte ist der Burner! Kaum ein deutscher Musiker ist so von anderen gescholten und verarscht worden. Kürzlich hat er den Spieß mal umgedreht und sich der Songs der anderen bemächtigt. Die haben zum Teil höchst unsouverän reagiert, statt einfach den Joke mitzumachen und sich eins zu grinsen. Angriff ist die beste Verteidigung, da hat Heino einfach recht. Und es zeigt, dass der Bursche singen kann.