Sonntag, 22. September 2013

Knigge für Fans: Bewunderung oder Stalking?

Und vor allem anderen: Wer noch nicht hat - bitte bei der oben stehenden Umfrage "Wer soll Ms. O werden?" abstimmen (bis Ende September 2013)!

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In der letzten Zeit fällt mir beim Lesen in den berühmten sozialen Netzwerken eins auf - nämlich die Vorstellung, die sich anscheinend der ein oder andere vom Leben eines Muskelmaedels macht. Demzufolge sind unsere verehrten Biceps Babes ununterbrochen am Pumpen, haben nichts anderes im Kopf als das nächste Gewicht, die nächste Übung, die nächste Pose vorm Spiegel. 


Halt - natürlich, da ist noch etwas. Natürlich machen unsere starken Weiber nichts lieber, als zwischen den ganzen "Pump-das-Eisen"-Einheiten sich sofort von Kopf bis Fuß einzuölen oder - noch besser - einölen zu lassen, um sich dann in ein paar High Heels und eine in Sachen Stoffmenge wirklich nicht wesentliche Bekleidung zu werfen. Um sich dann vom Schatz zu Hause gebührend bewundern zu lassen, während sie ihn im Gegenzug dominiert und so richtig scharf macht und ihm zeigt, was für ein Schwächling er ist und dabei geflissentlich zu ignorieren scheint, dass der Stoff seiner Unterhose kurz vorm Wegfliegen ist ... 



Natürlich gebe auch ich mich liebend gern solchen Tagträumen hin, phantasiere vor mich hin, wie es wohl wäre, wenn mich diese oder jene Dame träfe und wenn man mal mehr als nur die berühmte Session-Stunde Zeit für dies oder das hätte, wenn man mal zusammen genüsslich und geruhsam seine und ihre Wünsche erkunden könnte. Und natürlich ist da auch immer die Nummer mit dem Öl, mit dem Worship, mit dem erotischen Spiel von Über- und Unterlegenheit und dem Vorführen von Weiblichkeit in Kombination mit diesen stahlharten, schwellenden, straffen Super-Muckis ...



So - und jetzt mal was aus dem richtigen Leben, und deswegen auch nur als Text und ohne animierendes Bilderwerk: Die meisten Muskelmaedels leben in einer Beziehung, ob nun mit Trauschein oder ohne, ob nun hetero oder sonstwie, ob nun kurz oder lang. Und wie in jeder Beziehung geht es da eben NICHT nur um das eine - in diesem Fall das vom Wecken bis zum Schlafen-Gehen dauernde Muscle Worship - sondern um das Miteinander zweier Menschen. 

Zwei Personen, die sich sehr mögen oder gar lieben. Die sich dennoch täglich zusammenraufen müssen -wegen tausenderlei Differenzen. Zum Beispiel, weil er immer die Socken liegen lässt, wo er sie auszieht, während sie kategorisch die Zahnpasta- und Tomatenmark-Tuben schon halb entleert zum Müll gibt. Zwei Menschen, die zusammenleben, weil sie einander verstehen, wissen, wann der eine Trost braucht und Zuspruch und wann einen Tritt in den Allerwertesten. Und die vielleicht auch Verantwortung haben für die gemeinsamen Kinder oder ein zusammen betriebenes Geschäft. Die gucken müssen, ob am Ende des Geldes noch genug Monat übrig ist oder ob es glücklicherweise mal anders herum läuft. Und die sich freuen, wenn ihre Clique zum gemeinsamen Spiele-Abend vorbeikommt und der Schwiegervater endlich, endlich die lange versprochenen Reparaturen am Balkongeländer durchführt ...

Warum ich das hinschreibe? Das scheinbar alles öffentlich machende, jedes Privatissimum abschaffende "Fratzenbuch" hat leider eine alte Unsitte verstärkt - nämlich sich das als harmlose Fanbewunderung gebende Internet-Stalking. Da fabuliert man öffentlich, aber anonym ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten der Auserkorenen über deren Körpermaße und wie es wohl mal wäre, wenn man sie befühlen, einölen dürfe oder gar - Traum der Träume - ihre Stärke vorgeführt bekäme, natürlich so, dass sie unmissverständlich sehen könne, was man deswegen gerade aber auch für ein Hammergerät in der Hose hat...

Noch mal: Ich träume auch von so etwas, auch ich flirte liebend gern mit Muckimaedels online, wobei es immer um virtuelles Worship geht. Bekanntlich nutze ich auch gelegentlich die Chance auf entsprechende Sessions, die sich mir bieten (wenn der Kontostand mitspielt). Hallo, das alles sind mit die Hauptgründe für diesen Blog. Ein anderer war und ist mir aber auch wichtig: Ich habe immer versucht, bei Portraits etwa von Muskelmaedels auch die Person vorzustellen, ihre sonstigen Interessen, ihren Charakter und so weiter. Denn für mich gibt es das eine nicht ohne das andere. Und somit meine ich auch, dass man die muskulösen Athletinnen nicht immer nur zum Objekt seiner Phantasien machen darf. Oder dass man zumindest so verfährt, die Phantasien für sich zu behalten und sie nicht unaufgefordert, aber aufdringlich der Betroffenen aufnötigen zu wollen. Sprich: Ich muss natürlich Rücksicht nehmen - was heißt müssen: Das gehört sich einfach so! 

Also, ohne Wenn und Aber: Tabu ist es, jedes toll gebaute Muskelmaedel mit mehr oder minder eindeutigen Phantasien zu nerven. Vor allem dann nicht, wenn eine Minimalrecherche in älteren Postings oder auf ihrer Website oder einfach im Web schon klar zeigt, dass die Betreffende NICHTS dergleichen haben will und sich regelrecht genervt von solchen versteckten Avancen fühlt. 

Klar, man kann nun argumentieren, "selber schuld, warum zeigt sie diese vielen Fotos mit ihren Pracht-Bizepsen und ihre massiven Schenkeln" - kann man so sehen. Aber das ist im Prinzip absolut dasselbe, wenn das Vergewaltigungsopfer selber Schuld an dem an ihm verübten Verbrechen sein soll und der Täter feige die Verantwortung für das eigene Tun von sich schiebt. Das ist jetzt sicher eine harte Ansage. Soll es auch: Vielleicht klingelt es ja jetzt mal bei dem ein oder anderen "Fan" laut und deutlich zwischen den Ohren!

Merke: Manch eine Bodybuilderin zeigt einfach deshalb ihre Muckis her, weil sie stolz darauf ist, stolz auf das, wofür sie sich monatelang geschunden hat, sie ist also stolz aus sportlicher Sicht. Und NUR so!  Und sie postet die Fotos und Filme, weil sie - wie Millionen anderer Menschen auch - via sozialem Netzwerk mit Gleichgesinnten in aller Welt schreiben, fachsimpeln, sich austauschen und vielleicht auch rumblödeln will. Und all das, OHNE dauernd von Fremden schmierig angemacht zu werden.

Übrigens: Natürlich gibt es auch Ladies, mit denen man online, im Chat oder per Skype solche virtuell-erotischen Spielchen veranstalten kann. Das ist dann aber eine klare Sache, bei der man das von vornherein weiß, ehe man sich mit zittrigen Fingern über die Tastatur her macht.  (Klar ist ja wohl auch, dass es sich da fast immer um eine geschäftliche Transaktion handeln wird.) Bei Muskelmaedels, bei denen man das nicht weiß, kann man allenfalls allerhöflichst anfragen - sollte dann aber auch genug Cojones haben, wenn es trotz der formvollendeten Anfrage eine deftige Abfuhr gibt: Vielleicht hat die Betreffende nämlich überhaupt keine Lust mehr, dauernd solches Zeug ihr völlig unbekannter notgeiler Typen mit ihr völlig verquer vorkommenden Vorlieben zu beantworten.

Sollte man auch mal aus dem Blickwinkel betrachten.
Und sich entsprechend verhalten.

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--- mattmuscle, der sich über möglichst viele sinnvolle Kommentare und Anmeldungen bei "Wer mitliest - die Muskelmaedel-Community" in der rechten Blog-Spalte freuen würde ...