Samstag, 19. Juni 2010

Vom Bodybuilding zum Rodeo: Christi Wolf

Vorm Weiterlesen: Bitte rechts bei der bis Anfang Juli 2010 laufenden Umfrage abstimmen; die Erklärung dazu findet sich im Posting vom 6. Juni.

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Barrel Racer, Fass-Renner – so heißen im amerikanischen Rodeo-Sport die Reitsportler, die im Slalom durch einen aus Ölfässern erstellten Parcours reiten. Und das so schnell und stilgerecht, wie’s eben geht. Das Barrel Racing ist im ansonsten weithin männlich dominierten Rodeo-Zirkus längst die Reit-Sportart, in der die Frauen dominieren.

Warum ich all das hinschreibe und was das alles mit unserem Thema zu tun hat? Nun, um es kurz zu machen: Eins unserer Muskelmaedels ist in eben diesem Beritt unterwegs. Die Rede ist von Christi Wolf alias Christine Marie Wolf alias Asya alias (weil verheiratet) Christi Torborg.

Der ein oder andere mag sich noch an die 1966 geborene Frau mit der blonden, löwenartigen Wallemähne erinnern: In Offseason eine kurvenreiche Wucht mit prallen Muskeln, wirkte sie selbst in Wettkampfform immer noch nicht so ausgezehrt und hager wie manche Mitbewerberin, sondern wahrte sich immer noch einen sehr, sehr großen Hauch an Sexyness. Dennoch galt sie da stets als gut proportioniert ohne ersichtliche Schwächen.

(Hier einige Bilder aus bekannter Quelle, auf die hiermit mit Dank und zudem ausdrücklich hingewiesen sei – WPW ist zu Recht seit Jahren einer der Hauptanlaufpunkte für FBB-Fans aus aller Welt.)

Kein Wunder: Ihre Karriere hatte ganz anders begonnen. Vor etwas über zwei Jahrzehnten arbeitete die junge schöne Frau aus Florida als Fotomodell für Hawaiian Tropics. Das ist ein amerikanischer Sonnenöl-Hersteller, der zwecks Eigenwerbung auch eigene Misswahlen veranstaltet.

Und da passte die gelernte Biologielaborantin Christi Wolf mit ihrer frischen naturverbunden wirkenden Art sehr gut hin. Ihr schönes Gesicht, die blonden Haare und die blitzblauen Augen waren dem auch nicht gerade abträglich. Jedenfalls fand die sportliche Christi Wolf in dieser Zeit den Weg zum Bodybuilding und absolvierte Wettkämpfe auf lokaler Ebene ebenso wie für den Verband National Physique Comittee (NPC).

Christi Wolfs Blütezeit im Bodybuilding war von der Mitte der 1990er Jahre bis kurz nach der Jahrtausendwende. Da beteiligte sie sich im Schwergewicht an den Florida Stat Championships (zweimal 1. Platz), an Turnieren der NPC, auch gab sie sich die Ehre bei der Pro Invitational Strength Extravaganza Championship und der Jan Tana Classic.

Danach machte sie für zirka anderthalb Jahre Karriere – so ihr Künstlername im Wrestler-Umfeld der World Championship Wrestling (WCW). Das auffällig attraktive Muskelmaedel war natürlich etwas, das die Produzenten der WCW-Fernsehshows gern sahen, gingen sie doch zu Recht davon aus, dass die Zuschauer ähnlicher Auffassung sein würden.

So hatte Christi Wolf auch durchaus Erfolg, zumal sie sich mit einigen ihrer Kollegen einige der für diese Szene typischen, inszenierten „Fehden“ lieferte. Und das recht spektakulär.

Anfangs agierte sie unter dem Namen Double-D – nun, bei der Auswahl dieses Sobriquets dürfte ihre imposante Oberweite nicht ganz ohne Einfluss gewesen sein. Später taufte man sie auf „Asya“ um.

Hintergrund: Eine der damals weltweit bekanntesten Wrestlerinnen war Joanie Laurer alias Chyna. Eine Muskel-Lederbraut, die mit ihrer schwarz gefärbten Ponyschnitt-Haartracht und ihrer dunklen Rockerkleidung an Tura Satana aus Russ Meyer’s „Pussycat“-Kultfilm erinnerte. Und mit Asya wollte man wohl andeuten, dass die Neue größer sei als die etablierte Athletin Chyna – schließlich ist China ja ein Teil von Asien.

Doch um ihren Wrestling-Ruhm brauchte sich Chyna keine Sorgen zu machen. Christi Wolf verließ diese Szene alsbald, zumindest als aktive Teilnehmerein. Sie heiratete ihren Wrestler-Kollegen Dale Torborg und wurde vor fünf Jahren Mutter einer Tochter.

Und wenn sie einmal nicht auf ihr kleines Madchen aufpasst, dann steigt sie in den Sattel und flitzt im sandspritzenden Galopp um die Fässer – Christi Torborg gilt heute nämlich als eine der besten Barrel Racers ihres Heimatstaates Florida.

Fotomodell, erfolgreiche Sportlerin in diversen Extrem-Feldern, Biologielaborantin, Ehefrau und Mama: Wieder mal ein Beleg dafür, dass die Lebensläufe unsere Muskelmaedels eben nicht dem Klischee entsprechen, das so mancher erklärte, pseudointellektuelle Gegner dieser Sportart gern als typisch ins Feld führt.

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