Donnerstag, 24. Juni 2010

Das Maß der Dinge

Vorm Weiterlesen: Bitte rechts bei der bis Anfang Juli 2010 laufenden Umfrage abstimmen; die Erklärung dazu findet sich im Posting vom 6. Juni.
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Klasse Arme – oder? Klar konturierte, kantige, steil aufragende und fraglos hammerharte Bizeps, dazu definierte Unterarme von Adern überzogen. Fällt doch jedem Muskelmaedel-Fan sofort ins Auge, was?

Fragt sich nur, ob das auch in diesem Fall gilt. Das Foto zeigt die Amerikanerin Yvette Bova. Und all ihren prächtigen Muskeln, all der damit verbundenen Disziplin, all ihrer Sympathie sowie dem attraktiven, breiten Lächeln zum Trotz – das, was das Auge sofort sieht, ist das, was sich vor ihrem Brustkorb wölbt.

Das Foto enstammt wohl einem Shooting für ihre Website Club Yvette; es geistert aber derzeit durch diverse andere Websites und ist allem Dafürhalten nach real, aller sonstigen Nachbearbeitung zum Trotz, etwa bei den Farben. Also keine Fotomorphing per PC. Und da eine Bodybuilderin in derart guter Verfassung üblicherweise kaum noch das für einen richtig stattlichen Busen unumgängliche Fettgewebe besitzt, kann es sich hier nur um das Ergebnis einer Operation handeln.

Auch okay. Haben eine Menge Maedels machen lassen. Kann ich verstehen. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das meinerseits alles als unnatürlich anzusehen sei und von daher abzulehnen. Nein, nein, in den meisten Fällen gefällt mir das schon sehr gut. Macht Spaß beim Betrachten. Und auch beim Damit-Rumspielen. Darf auch mal gern ein bisschen mehr sein.

Aber: Bodybuilding ist doch der Sport, in dem es auch und besonders um Symmetrie und Harmonie der Muskulatur und damit des körperlichen Gesamteindrucks geht, so habe ich das mal wahrgenommen. Und das Maß ist hier meiner Ansicht nach bei weitem überschritten – das wirkt nur noch grotesk.

Fraglos hat Miss Bova ihre Gründe dafür. Auch lässt sich eine gewisse Bewunderung für die Konsequenz und Courage nicht verhehlen, mit der Yvette Bova alle Bedenkenträger nonchalant ignoriert. Und stattdessen zielbewusst ihren Weg geht und ihr Ding durchzieht, wie das heute heißt. Sie wird sich zudem in einem beruflichen Umfeld bewegen, in dem derlei gefordert und wohl auch entsprechend entlohnt wird.

Der Sound ihrer Website Club Yvette ist in diesem Punkt so eindeutig wie die Geräuschkulisse aus einer „Erlebniskabine“ – wer taub ist, dem verraten die Fotos eindeutig, was angesagt ist: Auch in Ordnung, ist zu tolerieren. Da stellen diese Mördermöpse also eine entsprechende Investition dar. Wieder okay. Wer’s mag. Nur - auf mich wirkt das alles schon so wie für eine Freak-Show bestimmt.

Erinnert mich an Dawn Witham. Das war mal eine Blondine mit normalem, nicht schönem, aber klar, freundlich und dadurch anziehend wirkendem Gesicht und tollen, kraftvoll-prallen Muckis. Bis sie beschloss, sich immer weiter und weiter und weiter aufsilikonisieren und zudem flächendeckend tätowieren und piercen zu lassen. Das Ergebnis waren Bälle, gegen die Double-D wie der Vorbau eines magersüchtigen Models wirkt. Und auch der Rest wurde so extrem, dass es abschreckt. Zumindest mich.


Mal was Privates: Ich habe auch eine Kollegin mit reichlich Tattoos, Piercings im Gesicht und je nach Laune mal blau oder gelbgrün gefärbtem Haar. Aber die ist quasi im Gesamtpaket immer noch eine attraktive (und zudem liebe) junge Frau; bei ihr gehört das zum Lebensstil und ist daher auch von keinem zu kritisieren. Aber irgendwo gibt’s doch auch im Extrem ein Maß und ein Ziel oder?

Das hier, liebe Frau Bova, das halte ich einfach für too much, I am sorry. So attraktiv und sexy ich Sie sonst auch finde (und das tue ich, oh ja). Auch wenn’s fraglos Fans gibt, die auf diese Art Übergröße stehen, so wie wir mit unserem Frauenmucki-Fetisch. Und die sicher auch in der Ecke leben und all die üblichen Vorurteile kennen. Dagegen will ich nicht angehen.

Und trotzdem sagt mir das nicht zu: Mit Blick aufs Private ist das eine Sache, die mich nichts angeht. Mit Blick aufs Erotische ist der Riesen-Vorbau hinzunehmen, so wie von anderen unsere Vorliebe für Frauenmuckis ja auch. Aber mit Blick aufs Bodybuilding halte ich diesen „Busen“ für etwas, das Wasser auf die Mühlen all derer spült, die eh und dauernd über diesen Sport herziehen.

Meine Meinung. Natürlich würde mich da auch die Meinung aller anderen interessieren: Die Diskussion ist eröffnet.

4 Kommentare:

  1. Anonym27/6/10

    Und was ist mit Dena Westerfield?

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  2. Ja, was ist mit Frau Doktor Westerfield? Ehrlich gesagt, verstehe ich die Frage nicht: Die hat ja keine handballgroßen Einsätze, ist nicht gepierct und auch nicht in weiten Arealen tätowiert. Also gerade das Gegenteil von dem, um was es hier ging. Oder hat sie? Den Fotos ihrer Website nach zu schließen - nein. Wie gesagt: Ich verstehe die Frage nicht. Bitte etwas genauer. Danke sehr!

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  3. Anonym3/7/10

    Es geht schon um die Brust waehrend die eine zuviel hat hat die andere zuwenig also auch darum was extremer bb mit den Körpern macht wohin soll es gehen zum implantat oder zur Maennerbrust. Dabei gefaellt mir denas muskelbepackter Body sehr gut alles perfekt - bis auf die Brust die einfach weg ist. Es sind zwei Extreme derselben Medaille die im Kern die ursache im bb hat.

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  4. Anonym12/3/13

    Also diese Implantate halte ich für völlig übertrieben! Yvette Bova ist eine der wenigen Bodybuilder, die mir nicht gefallen, wenn nicht sogar die einzige. Da gefällt mir Dena Westerfield tausendmal besser! Ich find keine Implantate bei weiblichen Bodybuildern überhaupt am schönsten und am meisten sexy. Dena könnte nur etwas größere Brustmuskeln vertragen!

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--- mattmuscle, der sich über möglichst viele sinnvolle Kommentare und Anmeldungen bei "Wer mitliest - die Muskelmaedel-Community" in der rechten Blog-Spalte freuen würde ...