Sonntag, 15. April 2012

Vorher - nachher: Sheena, die Dschungelkönigin

Mit entsprechend stärkeren Muckis macht
das Vertrimmen der bösen Buben doch
gleich viel mehr Spaß - gell, Sheena?
So was wie das da kommt davon, wenn man mal einen Sonntagnachmittag lang völlig sinnentleert am Rechner sitzt und mit seinem Bildbearbeitungsprogramm vor sich hin bastelt. Dann kommen auf Basis eines Panels aus einem uralten Sheena-Comic solche Dinge wie das hier heraus: Eine Comic-Heldin, vorher-nachher. 

Was das ausgelöst hat? Mehr als einmal ging es mir hier darum, dass die Comics mit Dschungel-Heldinnen lange völlig unglaubwürdige Heldinnen präsentierten: Da wurde sich an Lianen quer durch den Urwald geschwungen, in reißenden Fluten geschwommen, mit jeder Art Untier von der Riesenschlange über den Menschenaffen bis hin zur Raubkatze gerungen, mit allerlei Bösewichtern gekämpft - oft genug wurden dann das zwei- wie vierbeinigen Bestien auch noch gestemmt. Und das alles ging scheinbar spurlos an der Physis dieser Heldinnen im neckischen Leoparden-Outfit vorbei. Egal, wieviele Schurken sie lässig verdroschen und wie viele arme Wichte sie einarmig aus Gefahrenlagen zu sich an die Liane hochzogen - die Lianenladys behielten Ärmchen, auf die vielleicht noch die Hungerkinder aus Heidi Klums Modelzirkus stolz wären.  


Hier ist es dann gleich
Carcharodon carcharias, mit
dem sich Dschungelheldin
 Nyoka anlegt - und das mit
entspanntem Lächeln und für die
1950er Jahre gar nicht sooo
dünnen Armen...  

Und so kam ich ans Basteln und dachte, ich spendiere der Dschungeldame mal einen praxisgerechteren Body. Einen mit kräftigen Armen und starken Schenkeln, weil sie derlei bei ihrer Betätigung sicher besser braucht - so einen gestählten Leib wie den in dem eingangs zu sehenden Motiv im Bild rechts. Oder einen wie den hier:


Shanna - the She-Devil auf dem
Baum.  Und der ausgeprägte,
kräftige 
Arm vermittelt eine
Idee davon, 
wie sie da oben
hinauf
gekommen ist...  

Denn längst hat sich das auch bei den Comiczeichnern und -textern herumgesprochen. Die guten Leute sind ja auch nicht blöd und sehen, dass sich da im vergangenen Vierteljahrhundert beim Thema "trainierter Frauenkörper" einiges getan hat. Was in den Achtzigern noch ein Aufreger war und sofort "Doping!"-Rufe provozierte, das ist heute für viele Frauen zumindest zeitweise völlig normal, gilt als schick und sexy. Und für ihr Umfeld auch. Die Ausnahme sind immer noch die supertrainierten Muskelmaedels. Aber denen geht es (wie zigfach ausgeführt) inzwischen auch nicht mehr anders als den supertrainierten Bodybuildern: Beide kommen beim Mainstream nicht an. Hingegen die Maedels mit sichtlichen Muskeln ungefähr auf Rachel-McLish-Niveau, das ist inzwischen weithin mehr als nur genehm, wie auch bei mancher zu Recht weithin als attraktiv gefeierten Film-Heldin zu sehen.  

Wenn was in den Armen steckt,
dann kann man auch richtig fette 

Beute ganz entspannt wuppen ...

Wenn man die Comic-Zeichner nun als Gradmesser nimmt, dann kann man schon sagen, dass sich da beim Schönheitsideal etwas getan hat - und solche Bastelstunden eigentlich überflüssig sind. Eigentlich, wenn da kein sinnentleerter Sonntagnachmittag gewesen wäre und wenn auch solcher Blödsinn manchmal nicht ziemlich viel Spaß machen würde: Man muss halt sich und seinen Spleen nicht immer so ernst nehmen ...        

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