Dienstag, 29. Dezember 2020

Der Ärger mit den Geschlechterrollen im Bodybuilding - ein paar Gedanken

Es gibt da ein kurzes Essay zum Thema "The Misconception Of Masculinity In Female Bodybuilding - How female bodybuilding transcends female gender roles and standards", also dazu, wie im Bodybuilding der Begriff der Männlichkeit fehlgedeutet wird und wie das Frauenbodybuilding weibliche Geschlechsrollen und -standards überschreitet. Geschrieben hat das der Amerikaner Bill Dobbins, bekannt als Journalist, Buchautor, Fotograf und Befürworter des Frauenbodybuilding. Ich habe das mal (hoffentlich ohne mishaps) übersetzt, weil ich's für bemerkenswert halte. Das Original steht hier. 

 Let's go:

Männlich? Äh, nö ...

Seitdem das Frauenbodybuilding in den späten 1970er Jahren anfing, wurden die Frauen dieser Sportart oft von manchen des Versuchs beschuldigt, wie Männer auszusehen. Jedoch nannte Charles Gaines, Verfasser von 'Pumping Iron' [eines allseits bekannten, wenn nicht des bekanntesten BB-Fachbuches,verfasst von einem US-weit bekannten Journalisten und Romancier ---mattmuscle], diesen Typ des weiblichen Körpers einen "neuen Archetypen", etwas, das es seit Anbeginn an an keinem Platz und zu keiner Zeit je zu sehen gegeben habe. Wenn nun manche Leute Muskeln automatisch mit Männlichkeit gleichsetzen, dann sind da tausende Jahre an Präzedens, um sie darin zu ermutigen.

Aber die Zeiten wandeln sich. Vor nicht allzu langer Zeit konnten Frauen weder wählen noch durften sie Eigentum besitzen. Wissenschaftlerinnen waren nicht zum Empfang eines Nobel-Preises wählbar. Frauen können heute Ärzte, Anwälte, Vize-Präsidenten sein [ich wähle hier beim Übersetzen die maskuline Pluralform, um diesen Wandel auch klar zu machen ---mattmuscle]. Und sie können trainieren, um Körper mit einer Menge ästhetischer Muskeln zu entwickeln und Wettkampf-Bodybuilderinnen zu werden. 

Ich habe mir im Lauf der Jahre Ärger aufgeladen, indem ich gesagt habe, dass Bodybuilding für Frauen und für Männer gemäß derselben Standards beurteilt werden sollte. Die Leute dachten, ich befürworte, dass Frauen wie Männer aussehen sollen. Aber um was es mir dabei geht, ist, dass die grundlegenden Standards des Bodybuilding-Wettkampfes - einschließlich Masse, Muskulosität, Symmetrie, Definition und Proportion - in gleichem Maße für beide Geschlechter gelten sollten.  

Ästhetik trifft Muskeln treffen
Weiblichkeit --- Lenda Murray.


Der Unterschied zwischen den Geschlechtern liegt in der Ästhetik. Will sagen: Die physische Struktur des weiblichen Körpers unterscheidet sich von derjenigen des männlichen Körpers, folglich werden die ästhetischen Standards auch unterschiedlich sein. Und wenn es nötig sein sollte, Bodybuilding-Wettkampfrichtern zu erzählen, dass es einen genetischen strukturellen Unterschied zwischen Frauen und Männern gibt, dann eignen sie sich wahrscheinlich nicht dazu, Wettkampfrichter zu sein. 

Frauen haben eine kleinere Skelettstruktur als Männer. Sie haben ein breiteres Becken und ihre Oberschenkel-Knochen führen in eine stärkeren Winkel nach unten. Frauen haben um 90 Prozent mehr an potentieller Beinkraft, als sie ein Mann hat, aber nur 50 Prozent der Oberkörpermasse. Ihre Biologie legt fest, dass sie mehr Fett- und Wassergewicht tragen. Und natürlich haben sie nur einen geringeren Anteil an männlichen Hormonen in ihren Systemen als Männer.

Es ist auch richtig, dass das Training, das dazu notwendig ist, damit eine Frau ein Bodybuilding-Champion werden kann, großteils dasselbe ist wie das eines männlichen Champions. Ein Curl ist ein Curl ist ein Curl. Spitzenwettkämpfer entwickeln individuelle Herangehensweisen für ihr Training, um es ihrer Genetik und ihren Temperamenten anzupassen, aber es gibt da nichts, was man als Unterschied per se im Training für Frauen und Männer ansehen könnte.  

Brigita und Alina - lange her, aber immer noch schön!

Angesichts der tatsächlichen physiologischen Unterschiede ist es für Frauen schwerer, Oberkörpermasse zu entwickeln und wirklich mager und definiert zu werden. Aber die Geschichte hat gezeigt, dass manche Frauen allen Hindernissen zum Trotz erstklassige Bodybuilding-Figuren entwickeln konnten. Aber wenn Sie auf die Top-Champions der Frauen blicken, etwa auf Lenda Murray, Sharon Bruneau, Anja Langer, Alina Popa und Brigita Brezovac, dann wird niemand mit einem erfahrenen Blick denken können, dass sie "wie Männer aussehen".

Tatsächlich differiert die Körpergröße bei den meisten Männern und Frauen üblicherweise um zirka 13 Prozent. Aber im Vergleich zu den Frauen können die Spitzen-Bodybuilder mehr als 100 Pfund als diese wiegen. Viel mehr als 13 Prozent! Und so lässt sich der Schluss ziehen, dass Bodybuilding weder den Mann noch den Unterschied zwischen den Geschlechtern ausmacht.  

Wenn man bei jedweder Veranstaltung auf jemanden blickt wie Helle Trevino, Siegerin des Rising-Phoenix-Wettkampfes, mit ihrer Masse, Form, Proportion und Muskulosität, dann frage man sich - wieviele Männer, abgesehen von einigen männlichen Bodybuildern der Leistungsspitze, kennt man, die tatsächlich so gut aussehen?

Da trainieren in aller Welt Männer, die tatsächlich aussehen wollen "wie ein Mädchen" - so lange das Mädchen Helle Trevino oder Alina Popa oder Lenda Murray ist. Aber um das zu tun, müssten sie eine Zeitmaschine bauen und in der Zeit zurückgehen und sich andere Großeltern aussichen. Denn Genetik bestimmt die Regeln und man kann Mutter Natur nicht zum Narren halten.

Auch von hinten sicher alles
andere als männlich!

Sonntag, 27. Dezember 2020

Ms O 2020 - einige Worte danach

Sodele, 'rum isser, der Wettkampf Ms Olympia 2020, abgehalten in Orlando, Florida und dortselbst im Orange County Convention Center. Gewonnen wurde auch:

Und, wie? Mein Eindruck? Iris Kyle trotz vorheriger Comeback-Gerüchte nicht am Start, als Grund wurden gesundheitliche Probleme angeführt (hoffentlich nichts Ernstes). Margie Martin hatte die besten Oberschenkel, mit Abstand, Weltklasse, sollte man in Erz gießen und vor meiner Tür aufstellen. Andrea  Shaw kam von oben nach unten mit herausragender Symmetrie, nehme mal an, das gab dann den Ausschlag zu ihren Gunsten. Bühenpräsenz? Die ist, wie mir diverse Videos der vergangenen zwei, drei Jahre verkünden, wohl bei beiden Damen hinlänglich gegeben, zumal sie beide über je ein Lächeln verfügen, mit dem sich Säle erhellen lassen. Interessant auch: Ich glaube, erstmals liegen damit zwei Amerikanerinnen mit afrikanischen Wurzeln auf den vorderen zwo Plätzen. Aber: Theresa Ivancik auf Platz 14 - nö, das erschint mir nicht in Ordnung, Super Rücken, super Schultern, Top-Symmetrie und Spitzen-Defi. Aber nun, ich bin kein Kampfrichter, ich muss es nicht verstehen.

Und wie sah man's vor Ort? Dazu keine Geringere als Alina Popa, die zu einem Foto von Andrea Shaw beim Wettkampf ganz besondere und sehr persönliche Worte gewählt hat:

"Dies ist ein Bild unserer neuen Ms Olympia Andrea Shaw, @mzprettymuscle, aufgenommen nach ihrer Einzelroutine beim Prejudging. Sehen Sie dieses Lächeln: der gesamte Ausdruck, die Freude, die echte Feier davon, dass sie einfach hier ist und tut, was sie liebt. Ich bewundere es jedes Mal, wenn ich schöne Menschen mit positiver Energie und einer wirklich großartigen Lebenseinstellung sehe. Nichts ist geschenkt in diesem Leben, aber wir wären auch nicht in der Lage, ohne den anderen etwas zu erreichen. Sprich: Unsere Einstellung zueinander (Ich meine nicht die Art, in der wir uns dem anderen gegenüber ausdrücken, weil das vorgetäuscht sein kann, aber die Art und Weise, in der wir uns gegenseitig tief im Herzen betrachten und dies dementsprechend zeigen.) Wenn ich bodenständige Leute ohne Anspruchshaltung sehe, dann rühme ich den Geist, der sie animiert, und ich preise sie dafür, dass sie im Leben die richtigen Entscheidungen gefällt haben. Die noblen und positiven Dinge beim Treffen von Entscheidungen zu wählen führt schließlich zu dem guten Ergebnis, nach dem wir alle suchen. Andrea Shaw ist die Verkörperung davon, so sehe ich das. Bitte ändere dich niemals, Andrea. Du bist fantastisch."     


Sportsgeist? Oh, den gibt's auch noch, hier dazu das Beispiel von Marvelous Margie Martin, der Zweiplatzierten:

"Ich wurde Zweite in der vergangenen Nacht, wofür ich dankbar bin, denn die Konkurrenz war scharf. Ich gab mein Bestes, sah so gut wie möglich aus und das ist für mich großartig. Ich habe es bereits gelernt, mit Hingabe Ziele anzustreben und zu verfolgen, ohne mich am Ausgang festzumachen. Wie Ihr Leute wisst, mag ich auf eine gewisse Weise Andrea Shaw @mzprettymuscle, sie ist eine großartige Wettkämpferin, herzliche Glückwünsche 🍾🎈🎊, du bist wunderbar. Aber viel wichtiger: Wir haben Bodybuilding wirklich klasse aussehen lassen. Danke dem @mrolympiallc Team dafür, mir diese Gelegenheit gegeben zu haben, die Olympia-Bühne zu schmücken. Die Queen of Quads kommt wieder, um ein anderes Gefecht zu schlagen."

Na, und darauf sollten wir uns freuen!

Dienstag, 22. Dezember 2020

MiL - Muckis in Latex: Musclemilfuk




Also, um mal mit dem Künstlernamen anzufangen (und - als Antwort auf eine Anfrage - mehr als das Alias werde ich hier der Höflichkeit halber nicht nennen, da sie es selber ja auch nicht tut): Sie nennt sich selber "musclemilfuk" - ja, ehem, Name also Programm, sprich, dies lässt sich daraus ablesen: eine muskulös-durchtrainierte Dame mittleren Alters, die Muckis scharf konturiert, geschlechtlichem Tun durchaus zugetan. Ich habe mal die mir hier vertretbar scheinenden Bilder rausgesucht - wer will, findet im Web mehr und sehr viel Eindeutigeres, etwa hier bei ihrem Twitter-Profil. Und entsprechende Outfits - bevorzugt in Schwarz, Rot und Weiß, bestehend aus Stiefeln, High Heels, Hotpants und durchbrochenen Geweben, oh, und Latex, Latex, Latex.

 

Sie ist fantastisch darin, ihre Beine übereinander zu schlagen, wie der geneigte und ob dieser Aussichten auch hinlänglich delektierte Betrachter unschwer erkennen kann:

 
 

 

Auch als Sekretärin, natürlich mit Brille, Bluse, Heels und Nylons macht sie sich gut, ja überhaupt lässig in diversen Räumlich- und Baulichkeiten herumstehend in diesen knappen Sachen, die nur aufs eine aus sind, nämlich die niederen Instinkte zu stimulieren. Klappt auch ganz gut, zugegebenermaßen:


 


                                                                                 


                                                                                 


                                                                            

                                                                       

Oh, und apropos Muckis, die zeigt sie auch gern mal, auch schon mal in Verbindung mit einem Gesichtsausdruck der Sorte: "Mal sehen, ob du dich traust ..."

                                                                                   


                                                                               


                                                                            

                                                              

Tja, und auch bei häuslichen Arbeiten macht sie sich in einer Weise gut, wie ich mir das nie von diesem - im übrigen so notwendigen wie achtenswerten - Tätigkeitsfeld hätte träumen lassen. Und dann, nach dem Tun, folgt auch mal das Relaxen, draußen, in der Sonne ... 





Freitag, 11. Dezember 2020

Ganz in Weiß --- und mit Muckis

 Oh, und weil es ja neulich das Thema Training und High Heels gab - da hätte ich das noch: Eine Braut in Satin (oder was immer das für'n Stoff ist) beim Klimmie-Ziehen - die Schuhe hat sie unten stehen ... Überhaupt: Anbei mal ein paar Fotos von Bräuten, in mal mehr und mal weniger Weiß, mal mit Schleier, mal ohne. Nun sind Bräute immer was Schönes, zumindest für das Auge dieses Betrachters, aber dann erst mit Muskeln: Hier mal der Blick auf jede Menge Ladies ganz in Weiß, beim Flexen der Guns, beim Pumpen, beim Posen, beim Blödeln mit Freundinnen, beim Tortenmesser-Ablecken, beim Stößchen, beim Liften des Bräutigams und vorm Altar...











Sonntag, 6. Dezember 2020

Rising Phoenix 2020: Und gewonnen hat ...

Ob's richtig ist, so einen Wettbewerb jetzt durchzuführen, so in Zeiten der Pandemie und damit eines weltweit umlaufenden Virus, über dessen Auswirkung sich viele Fachleute ebenso trefflich streiten wie alle, die sich dafür, also für Experten, halten, und alle anderen auch? Na, jedenfalls sind die Amerikaner wohl deutlich unerschrockener als wir hier in der Alten Welt. Sie verfahren nach dem für sie kennzeichnenden Motto, dass individuelle Freiheit ganz hoch zu bemessen sei und deswegen jeder seine Haut so zu Markte tragen dürfe, wie es ihm zupass kommt, auch auf die Gefahr hoher Infektionsraten hin.

Und so fand denn nun auch ein Frauenbodybuilding-Wettkampf statt, ausgetragen als "Rising Phoenix Women’s Bodybuilding World Championships", dieses unter dem "Wings of Strength"-Schirm und abgehalten im Talking Stick Resort & Casino, zu finden in Scottsdale, der Nobelstadt im Großraum Phoenix (Arizona), das wiederum ist die inmitten von Kakteen und anderen Sukkulenten errichtete Stadt, in der sich von jeher auch Atemwegserkrankte ein Stelldichein geben, wegen der guten Wüstenluft und so. Dieser Wettkampf nun war auch eine Art von Vorlauf zur noch anstehenden Olympia-Show, auch wenn da die Qualifikationen für dieses Jahr bereits abgeschlossen sind. Aber man sieht immerhin, wo bei der Konkurrenz die Reise hingeht und wer fürs kommende Jahr zu den Favoritinnen gehört. Den Olympia-Wettkampf solls dann am 17. Dezember geben, doch echt.

Na, dieser Wettkampf hier, der fand schon mal statt, die Muskelmaedels kamen raus und waren pandemiegerecht maskiert (siehe Bild oben).

 

Gewonnen wurde auch: Andrea Shaw (4. von links) platzierte sich ganz vorn (laut Score-Card mit exakt drei Punkten Vorsprung); damit hat sich die Besitzerin zweier Super-Guns unter der Spitze ihres Sports etabliert. Es folgte ihr mit Minimalabstand, so die Beobachter vor Ort, die Veteranin, Helle Trevino (alias Nielsen, sie ist die 3. von links), die Dänin ist ihres Zeichens zweifache Gewinnerin dieses Wettkampfes. Hier die Platzierungen:
1- Andrea Shaw (4. von links, kassiert 50 Riesen und einen neuen Camaro)
2- Helle Trevino (3. von links, kassiert 25 Riesen, was für ein Auto? Quien sabe...)
3- Monique Jones (5. von links)
4- Aleesha Young (2. von links)
5- Irene Andersen (steht rechts, Bizepspose)
6- Nicki Chartrand (steht links, Pose dito)


Fünfte also, nun das war 

Irene Andersen aus Schweden, was mich insoweit freut, weil ich schon mal vor Jahren das Vergnügen hatte, ihr bei einer Veranstaltung zu begegnen und da eine sehr unkomplizierte, geerdete und fröhliche Frau getroffen habe, versehen mit einem nachgerade spektakulären Muckibody. Und jemand mit klarem Willen, wie ihr Film "Too Big for the World" ja beweist. Ihr Platz ist auch insoweit bemerkenswert, weil die dreifache Mama immerhin auch schon - Achtung: uncharmanter Spoiler - Mitte 50 ist. So eine Form muss man in jedem Alter erst mal hinkriegen, umso schwerer ist das, je älter man wird. Das kann ich als "Betroffener" mit diversen Alterswehwehchen und nicht mehr vorhandener Fitness nur zu gut einschätzen. Es waren diverse Bilder aus ihrer Vorbereitung zu sehen, da sah Irene Andersen granatenmäßig gut aus - hier einige aktuelle Prä-Wettkampf-Bilder zur Überprüfung:
 



Samstag, 5. Dezember 2020

Wie alles begann: Zuschrift Numero 13

Ups, beinahe wär's durchgerutscht: Das Folgende kam schon vor einigen Monaten an, insofern hätte es zeitlich vor dem bislang letzten Posting zu diesem Thema veröffentlicht gehört. Wäre da nicht der Umstand gewesen, dass ich es aus diverserlei mit diesm Blog nicht in Berührung stehenden, aber für mich sehr triftigen Gründen nicht gleich bearbeiten konnte und deshalb - tja, hm - schlichtweg vergessen habe. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, daher eben jetzt. Ich habe den Text durchgesehen und ein halbwegs passendes Bild dazu gestellt --- das in dieser Mail Beschriebene klingt (jedenfalls für mich) fast schon wie der Wunschtraum jedes Muskelmaedel-Liebhabers, auch wenn die beschriebenen Folgen mit Blick auf die Psyche vielleicht etwas heftig sind. Aber man sehe selbst:  

Nun traue ich mich auch mal und schreibe etwas zu diesem Thema, es heißt ja, diese Zuschriften werden alle gelesen und es wird hier weiter dazu veröffentlicht. Da lese ich die ganzen Monate über gespannt mit, denn bei mir ist das auch, dass ich dieses Interesse habe. Also das für Frauen mit Muskeln. Obwohl Interesse das falsche Wort bei mir ist. Ganz ehrlich, bei mir ist das echt ein Fetisch, fast schon eine Sucht. Ich sitze in der U-Bahn, Smartphone raus, Kopfhörer rein und dann fang ich an, Filme und Bilder zu gucken, Frauen mit Muskeln, und schwupps, bin ich wieder so rattig wie immer, wenn ich da drauf gucke. Dann komme ich nach Hause. Wenn ich allein bin, dann Rechner hochfahren und alles auf den großen Schirm vom Fernseher und Hose runter. Mache ich stundenlang, wenn keiner da ist. 

Bei mir ist das schon immer so, seitdem ich das erste Mal so eine Frau gesehen habe. Ich war da noch ein Junge, da war ich mit meinen Eltern und ein paar anderen Verwandten im Urlaub. Und wie ich da an einem Mittag mal so allein am Strand lang gehe und in diese Dünen neben mir gehe, da höre ich da irgendwann Stimmen hinter einem von diesen Sandhubbeln. Ich gehe dorthin, das tue ich einfach, ohne groß drüber nachzudenken. 

Und was sehe ich? Da steht so ein Typ, schwarze Mini-Badehose, ganz braun, sportlich, aber auch ganz dünn und schwingt oder hebt zwei solche Eisendinger, ich wusste da noch nicht, dass die Kurzhantel heißen. Also zwei davon schwingt er, immer eine links rauf und runter, dann die rechts rauf und runter. Ich guck ihm zu und denke, das könnte ich aber nicht. Hochheben, ja schon, aber immer wieder mit einer Hand rauf und runter, nein, das hätte ich nicht hingekriegt. Sind nicht die einzigen von den Dingern, da liegen noch welche auf einem großen Tuch, daneben sitzt eine junge Frau, die Beine angewinkelt und ein Handtuch über die Schultern gelegt. Sie hat einen Zopf, der geht ganz den Rücken runter, die Haare sind blond. Guckt ihm zu, sagt, noch mal, noch mal, noch mal. Bis er die Eisendinger neben sich runterplumpsen lässt und sagt, mehr geht echt nicht. Da steht sie auf, lässt das Handtuch runter und sagt, dann wäre sie jetzt wieder dran. 

Sie nimmt auch zwei von den Eisenhanteln, aber andere. Nicht die von dem Typen mit der Mini-Badehose. Wie sie die schwingt, sehe ich, die sind größer. Viel größer! Und wahrscheinlich auch schwerer! Sie schwingt die rauf und runter, als wäre es nichts. Das geht ganz easy, viel leichter als bei dem Typen eben! Sie muss viel stärker sein als der und der hat ja schon mit welchen von den Hanteln trainiert, die ich nicht so immer wieder hoch und runter gekriegt hätte. Aber die hier sind noch dicker, da sind noch mehr von diesen Eisenringen drauf! 

Der Typ sagt was zu ihr, ich versteh es aber nicht. Sie lacht und antwortet, das würde daran liegen, dass er so ein Spargeltarzan wär, so nennt sie ihn, Spargeltarzan, und dass er deshalb auch nur so Ärmchen hätte und nicht wie sie richtige Arme, so sagt sie. Richtige Arme! Und dann sehe ich ihre Arme, das heißt, ich sehe da jetzt erst mal so richtig bewusst drauf. Ich erinnere mich genau dran, was ich damals gedacht habe, nämlich: Mann, hat die Muckis! Die Beine, das Kreuz und dann diese Arme! Die waren so was von fest und kantig und dick! Selbst der Stärkste bei uns aus der Klasse hatte keine solchen Arme, auf gar keinen Fall! Und das bei einer jungen Frau, wo man als junger Kerl wie ich auch schon so ganz sicher hingeguckt hätte, nämlich wegen diesem ultraknappen Bikini, weil: So einen hatte ich noch nie live gesehen, auch nicht zuhause im Schwimmbad. Ein kleines bisschen Stoff und ein paar dünne Schnüre, mehr nicht!

Und wie ich das alles sehe, genau in dem Moment, das kriege ich das erste Mal in meinem Leben eine Reaktion auf eine Frau nur wegen ihrer Muckis! Ich sitz' da im Sand oben auf der Düne, kann gar nicht anders, als da runter zu gucken, und habe ein Riesenzelt vorn an meinen Badeshorts! Und das wird nicht weniger, als sie dann die Hanteln runter in den Sand fallen lässt und ihre Arme hebt und die Muskeln hochgehen und hartwerden und wie sie den Typen fragt, na, du Spargeltarzan, siehst du es jetzt? Sie sagt, dass sie ihn glatt durchbrechen könnte, wenn sie das wollte. Aber das würde sie jetzt nicht wollen, es gäbe ja Hoffnung für ihn, wenn der Rest von ihm auch so hart und dick werden würde wie das da. Und damit zeigt sie mit ihrem Fuß auf seine schwarze Mini-Badehose. Die hebt nämlich sozusagen nach vorn ab, weil es dem braungebrannten Typen so geht wie mir!

Wie's weiterging mit den zwei Leuten, weiß ich nicht, leider, leider, leider, muss ich sagen! Denn blöder kann es im Leben nicht kommen, weil: Da guckt man als junger Kerl auf so eine unglaubliche Sache, sieht da diese Superfrau. Ja, und gerade in dem Moment höre ich hinter mir meine Schwester rufen. Ich dachte, das ist jetzt nicht wahr! Sie steht weiter unten, sieht zu mir rauf und sagt, da bist du ja, ich habe dich gesucht. Sie drängelt, ich soll runter kommen, wir wollten doch mit allen Leuten noch wohin fahren und es wäre jetzt höchste Zeit, die warten schon alle. 

Und so guck ich noch einmal runter, sehe, wie der dürre Typ ihr Sonnenöl auf die Muskeln an den Armen reibt, ganz langsam. Auch da erinnere mich dran, was ich in dem Moment gedacht habe, das war, das müsste ich jetzt sein statt dem da! Wo wir danach an dem Tag waren und was wir unternommen  haben, das kann ich nicht mehr so hundertprozentig genau sagen. Ich war zwar dabei, aber mit dem Kopf ganz woanders und mit dem in meiner Hose auch!

So war das damals, als es bei mir losging mit diesem Ding, wozu ich heute "mein Muskelfrauen-Irrsinn" sage. So toll das damals dort war und so oft ich auch an diesen Mittag da denke, was mich heute daran stört, ist dieses Zwangmäßige, was ich jetzt damit habe. Auf der einen Seite hätte ich das deshalb gern endlich los, aber dann sehe ich wieder im Internet eine, wo ich einfach nur denke, dass es nichts Schöneres zum Angucken und Anfassen gibt wie so eine Frau mit so richtig dicken und harten Muskeln voller Kraft, stärker und dicker als bei mir. Ich rede da mit niemand drüber, das ist die Sache für mich ganz allein, seit ich damals von dieser Düne runter diese junge sexy Frau mit dem blonden Zopf und diesem starken Supermuskelbody gesehen habe. Vielleicht gefällt es nicht jedem, wie extrem das bei mir geworden ist, aber ich finde, das gehört dazu zu der ganzen Sache und zu meiner Geschichte und deshalb wollte ich es mitgeteilt haben.

So ähnlich dürfte es ausgesehen haben,
da in den Dünen, auch wenn hier ein
brünettes Muskelmaedel eingeölt wird.
Aber das Bild war gerade zur Hand, also ...


(Nachsatz oder Disclaimer von mattmuscle, also dem Betreiber von dem Ganzen hier: Wie man sieht und wie ich fast wortgleich schon früher geschrieben habe, werden solche Zuschriften natürlich noch veröffentlicht. Das Thema wird hier so lange besprochen, wie es Zuschriften dazu gibt. Also, wer seine dazu passende Geschichte erzählen will: keine falsche Scheu, bitte schreiben und herschicken. Ich lese alles, entscheide aber, was im Blog erscheint. Und wenn die Geschichte halbwegs für eine Veröffentlichung taugt, dann kontrolliere ich die Rechtschreibung und korrigiere gegebenenfalls auch andere Fehler wie falsche inhaltliche Bezüge, unstimmige Satzanschlüsse, grammatikalische Schnitzer und so weiter. Ich schicke das vor dem Veröffentlichen dann aber noch mal an den jeweiligen Schreiber, ob dem meine Korrekturen passen, so wie in diesem Fall auch geschehen. Ist das zu beiderseitiger Zufriedenheit, poste ich das. Und das mache ich wie immer ohne Namensnennung.) 

Freitag, 4. Dezember 2020

Spendenaufruf für Melissa Coates

Und manchmal schmeißt es die Leute auch einfach um. So geschehen mit Melissa Coates, geboren in der am Oberen der fünf Großen Seen gelegenen Gemeinde Thunder Bay und damit in der kanadischen Provinz Ontario, jene Dame also, die als Teenager mit dem Muskeltraining begann, um sich fit fürs Tennisspiel zu machen. In den 1990er Jahren als eins der schönsten Muskelmaedels gefeiert, war sie danach als "The Super Genie" im Wrestling aktiv (The Super Genie - damit spielte sie an die von Barbara Eden verkörperte Figur aus der TV-Serie an, die hierzulande als "Bezaubernde Jeannie" gelaufen ist) - mit den im Show-Gewerbe und damit auch im US-Bodybuilding leider inzwischen scheinbar unumgänglichen "kosmetischen" Operationen.

 
Nun, jenseits meiner eigenen persönlichen Empfindungen zum Thema Ästhetik --- das, was am 13. November geschah, das steht außerhalb jeder kleinlichen Kritik: Da musste Melissa Coates wegen extremer Schmerzen im Bein ins Hospital. Diagnose: Blugerinnsel hatten sich in einer Beinarterie gebildet, es lag bei ihr also das vor, was die medizinische Fachwelt als Thrombose bezeichnet. Nachdem die Ärzte des University Medical Center von Las Vegas wohl diverserlei probiert hatten, blieb nur noch ein Ausweg: Man amputierte ihr den betroffenen Schenkel ("above-knee amputation" heißt der gruselige Begriff auf Englisch).

So, als wäre das noch nicht schlimm genug, sitzt sie nun auf den Kosten für die Operation. Viele Amerikaner haben bekanntlich keine Krankenversicherung (man denke an den Flop um Obamacare), zumal Melissa Coates ja wohl auch kanadische Staatsbürgerin ist. Daher hat jemand eine Spendenkampagne ins Leben gerufen - die Nachrichten zu alledem finden sich hier und hier; von diesen Quellen stammt auch die Info zu diesem Post.

Mit Blick auf mein Geschreibsel sage ich: Hoffentlich stimmt das, was auf den verlinkten Seiten steht - mit Blick auf Melissa Coates aber würde ich mir natürlich wünschen, dass das Ganze nur ein sehr schlechter Scherz ist. Daher: Jeder möge lesen und dann selber entscheiden, was zu tun ist.